Liebe Leonel : Vielen Dank für dein Review, meine treue Seele. Ich bin wirklich froh, dass du mich auf diese Story gebracht hast, denn sie gefällt mir selbst sehr gut.
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Kapitel 3: Die Krönung
Mit Unbehagen legte Aragorn das enge Kettenhemd und die dazugehörige Rüstung mit dem königlichen Wappen an. Er hasste diese unbequeme Kleidung. Er beschloß, sie künftig nur bei offiziellen Anlässen zu tragen. Schließlich war er dann König und konnte eigentlich anziehen, was er wollte. Grinsend stellte er sich vor, wie er in seiner abgenutzten Kleidung auf dem Thron saß. Was würden die feinen Leute aus Gondor wohl dazu sagen?
Er hatte gar nicht gemerkt, dass Faramir in sein Gemach getreten war.
„Du hast mein Klopfen nicht gehört, Aragorn," sagte der junge Mann entschuldigend. „Es wird Zeit, alle warten schon auf dich."
Aragorn drehte sich lächelnd zu Faramir um. Dieser trug heute ebenfalls eine edle Rüstung, und einen prächtigen, blauen Mantel darüber, der mit einer silberbestickten Borte verziert war. Sein Haar schimmerte rotgolden in der Morgensonne, die zum Fenster hereinschien.
„Ich denke, du würdest auch einen guten König abgeben,"meinte Aragorn anerkennend.
„Jedenfalls vom äußeren Erscheinungsbild her," ergänzte er schnell, als er Faramirs bestürzte Miene sah.
Beide verließen die Zitadelle. Der riesige Hof war mit tausenden von Menschen gefüllt, die alle nur auf Aragorn warteten. Faramir nickte dem künftigen König zu und stellte sich zu seiner Braut Éowyn in die vorderste Menschenreihe.
Gandalf stand auf der Treppe vor dem Portal, welches heute Blumenschmuck trug. Gimli brachte die Krone auf einem Kissen. Die Menge hielt den Atem an, als Gandalf die Krone vom Kissen hob und schließlich Aragorn aufs Haupt setzte.
Der frischgekrönte König seufzte leise: nun war es entgültig vorbei mit seinem früheren Leben. Aber er hatte diesen Weg gewählt, um Gondor zu retten.
Die Krone saß zentnerschwer auf seinem Haupt – jedenfalls bildete er sich das ein. Mit bedächtigen Schritten ging Aragorn – nunmehr König Elessar – an der Menschenmenge vorbei.
Er sah Faramir, der ihn anlächelte und sich tief verneigte. Bei diesem Lächeln wurde Aragorn ganz warm ums Herz. Er wünschte sich zusammen mit Faramir ganz weit weg, an einen Ort, wo beide ungestört wären. Aber das war nur ein vergebliches Sehnen.
All diese Gedanken jagten durch seinen Kopf während er auf die Elben-Gesandtschaft aus Bruchtal zuschritt. Ganz vorne stand der Prinz des Düsterwaldes in seinem prächtigsten Gewand und mit einem Diadem auf dem Kopf und lächelte ihn an. Aragorn erkannte hinter ihm Glorfindel und die Söhne Elronds. Auch Elrond selbst war gekommen. Und da war dann noch diese geheimnisvolle Gestalt, die sich hinter dem Banner verbarg.
Der König legte Legolas die Hand auf die Schulter und bedankte sich auf elbisch. Doch der Prinz erwiderte nichts. Im Gegenteil, er begann ungewohnt verschmitzt zu grinsen. Aragorn verstand nicht und sah ihn ungläubig an. Aber dann wurde das Banner beiseitegeschoben und Arwens Gesicht erschien.
Freude und Entsetzen zugleich durchfuhr den König. Die schöne Elbin begann zu lächeln und schritt langsam auf ihren Geliebten zu. Aragorn konnte es kaum glauben, wer da vor ihm stand. Automatisch fuhren seine Hände über ihr Gesicht. Ja, sie war es wirklich. Arwen blickte ihn erwartungsvoll an. Aragorn wusste, was er zu tun hatte. Er küsste seine langjährige Braut vor all den Menschen. Und während sich seine Lippen auf die von Arwen legten, seine Zunge in ihren Mund drang, dachte er an niemand anderen als Faramir.
Während der anschließenden Feier wurde Aragorn mit Arwen vermählt. Elrond und Gandalf hielten die Zeremonie und legten den beiden die Hände ineinander. So wurde nun Arwen die Königin von Gondor.
