Aus lauter Liebe zu Dir - Teil 2 5 years later

Es war ein trüber Spätsommertag. Die Sonne war hinter dicken Wolken verschwunden.
Einsam saß ein junger Mann an der Bushaltestelle und wartete auf den Bus, der ihn nach King Cross bringen würde.
Nachdem er geschlagene drei Stunden gewartet hatte, kam endlich der Bus.
Warum er solange an der Bushaltestelle saß? Er wollte IHNEN entkommen. Obwohl er bereits zweiundzwanzig war, lebte er immer noch bei seiner verhassten "Familie".
Um ihnen zu entkommen ist er ein wenig früher aus dem Haus gegangen.
Als er in den Bus einstieg, fing es an zu regnen.
"Scheiß Wetter!" meinte der Busfahrer und schaute den Schwarzhaarigen erwartungsvoll an.
"Kings Cross!" sagte Harry nur ohne auf die Bemerkung des Fahrers einzugehen.
Brummig gab der Fahrer ihm das Ticket.
Harry setzte sich in den hinteren Teil des Busses.
Ein altes Ehepaar und ein paar Jugendliche, die sich über die neusten Modetrends unterhielten, fuhren noch mit.

Der Bahnhof sah immer noch so aus, wie ihn der Schwarzhaarige in Erinnerung hatte.
Geradewegs ging er auf die Absperrung zwischen Bahnsteig neun und zehn. Kurz schaute sich Harry um bevor er durch die Absperrung trat und sich in einen Teil des Bahnhofes wiederfand, der nur seinesgleichen zugänglich war.
Vor ihm stand der Hogwartsexpress, der nur noch auf ihn zu warten schien.
Langsam ging er auf den letzten Wagon zu und stieg ein. Harry setzte sich in das letzte leere Abteil, was er finden konnte.
Während der Zugfahrt wollte er über einiges nachdenken. Abermals holte er den nun zerknitterten Brief aus seiner Hosentasche.

Sehr geehrter Mr. Potter,
Ich bitte Sie darum, auf dem schnellsten Wege nach Hogwarts zu kommen.
A. Dumbledore

Dumbledore rief und Harry folgte. Für Harry war es eine der eher seltenen Gelegenheiten aus dem Ligusterweg rauszukommen und er nutzte sie. Im Grunde war es ihm egal, was Dumbledore wollte.
Genau so egal wie in der siebten Klasse, als er Draco seine Liebe gestanden hatte.
Alle hatten ihn für verrückt erklärt. Aber am Ende hatte er doch noch Draco bekommen. Zwar nur bis zum Ende des Schuljahres, doch für beide war es eine schöne Zeit gewesen, wenn auch sehr kurz.
Danach haben sie sich nie wiedergesehen.
Harry vermutete, das Draco ein Handlanger Voldemorts geworden ist.
Während er im Ligusterweg versauerte.
Der junge Mann steckte den Brief weg und schaute der sich ständig verändernden Landschaft zu. Nach einer Weile schlief er ein.

Ein großer Gotikaltar. Eine Gestalt, eingehüllt in schwarz glänzende Seide. Mehrere Menschen standen um die in schwarz gehüllte Person. Eisige Stille herrschte nur die Gestalt summte etwas vor sich hin.
Ein Dolch blitzte auf und ein Schrei erschütterte die Stille.

Erschrocken riss Harry die Augen auf und blickte sich nervös um. Doch niemand war hier.
Beruhigt lehnte sich Harry zurück und sah wieder aus dem Fenster.