Authors Note: Gratuliert mir, Leute! Durchs Schriftliche bin ich durch. Zur Belohnung bin ich gleich ins Tierheim gepilgert und hab mir eine kleine, freche, verschmuste Katze angelacht. Sie hat schwarzes Fell und graue Augen und wie hab ich sie wohl genannt? Genau, sie heisst Bella :)
Aber wenn ich mit dem naechsten Kapitel mal wieder spaet dran bin, liegts natuerlich am Lernstress und nicht daran, dass ich mit der Katze spielen muss – also, nicht dass Ihr denkt…
Heissen Dank wie immer an alle reviewer, ich mach immer Luftspruenge, wenn mir wieder jemand was geschrieben hat :)
Pirat: Willkommen an Bord! (Im wahrsten Sinn des Wortes bei so einem Username :)) Freut mich, dass es so gut ankommt!
Fairy: DANKE!! Hoer mal, ich haett dir schon laengst geschrieben, aber ich kann mich derzeit einfach nicht auf xperts einloggen, keine Ahnung, was da los ist. Deswegen bin ich auch froh, dass Du das neue Kapitel gefunden hast, ich konnte Dich ja nicht benachrichtigen. Wenn Du willst, hinterlass mir in der naechsten review mal Deine Email-Adresse, dann quatschen wir ausfuehrlich ueber Anne Rice ;)
Shila: Ach nein, so verzwickt wirds nicht :) Ich sorg schon dafuer, dass man noch den Ueberblick behalten kann.
Fabula: Bellatrix-Hasser kommen in diesem Kapitel auf ihre Kosten, das versprech ich. Sie ist nicht umsonst Lord Voldemorts vertrauteste Dienerin und ich hab sie bis jetzt recht positive dargestellt…
Blub: Exzellent, dass Du wieder mit von der Partie bist!
Arwen: Aber bitte. Das neue hat uebrigens wieder einen ueblen Cliffhanger, den schlimmsten, den ich mir in meiner Karriere bisher geleistet hab :)
Boesewicht: merci :) Ich hoff, es wird wirklich immer besser…
Maia: da bin ich aber froh :) Ich hoffe, das neue Kapitel ist auch wieder so eins, wo sich das Warten gelohnt hat. Mir persoenlich gefaellts :) Hoer mal, wegen dem Link zu der Story, der nicht funktioniert hat, ich werds mal wieder auf meine Profilseite setzen (da gehts hoffentlich :))
Dieses Kapitel hat sehr wenig Handlung in der Gegenwart, darauf wollte ich noch hinweisen. Hier musste sehr viel Vergangenheit abgehandelt werden (mehrere Jahre naemlich), da blieb das aktuelle Geschehen in Grimmauld Place ein bisschen auf der Strecke. Die Vergangeheit ist aber auch ganz unterhaltsam :) Und es ist krass lang geworden. Es wollte und wollte einfach nicht enden…
V. Welten entfernt
Love and other moments are just chemical reactions in your brain
And feelings of aggression are the absence of the love drug in your veins
Love come quickly
Because I feel my self-esteem is caving in
It's on the brink
Love come quickly
Because I don't think I can keep this monster in
It's in my skin
I'm gunning down romance
It never did a thing for me
But heartache and misery
Ain't nothing but a tragedy
-- Savage Garden
Nachmittags liege ich in meinem Bett und starre den Sternenhimmel an. Das zu dieser Tageszeit tun zu koennen, ist eins der Privilegien, die die Familie fuer sich eingerichtet hat und die mit dem Aufenthalt in diesem Haus einhergehen. Ich habe keine Ahnung, wie spaet es ist und es kuemmert mich ehrlich gesagt auch nicht. Frueh am Morgen hat fuer mich die Nacht begonnen, somit ist der Tag verloren, was sinnvolle Taetigkeiten betraf. Mir ist eigentlich mehr danach, mich wieder vollaufen zu lassen, wenn ich daran denke, was ich letzte Nacht erfahren habe, und das ist eigentlich pausenlos der Fall.
"Ist das wahr?" frage ich Remus nach Severus' dramatischem Abgang.
Remus nickt.
Ich denke an den letzten Sommer zurueck. In Dumbledores Buero, waehrend Snape drunten sein Bestes tat, Fudge und seine Dementoren auf mich zu hetzen. Meine Erleichterung, dass er mir glaubte. Und der seltsame Ausdruck in seinen Augen, den er rasch wegzwinkerte und von dem mir heute nacht klar wurde, dass es Schuldbewusstsein war. Er hat es mit keinem Wort erwaehnt, natuerlich nicht. Ein Fuehrer muss in der Lage sein, die Illusionen der anderen zu zerstoeren, wenn es ihm - pardon, der Sache - nutzt, aber auch, sie aufrecht zu erhalten. Und letzteres hat er getan, offensichtlich.
Der Spiegel im Studierzimmer zerspringt in tausend Splitter, als ich die geballte Faust darin versenke. Sieben Jahre Pech, auweia. Von denen zwoelf bereits vergangen sind, dank Dumbledore, das wollen wir nicht vergessen. Remus ist mit einem Schritt an meiner Seite. Mit schmerzverzerrtem Gesicht sehe ich zu, wie er die Verletzung meiner Hand heilt.
"Er hat den von euch rausgeholt, von dem er mit Sicherheit wusste, dass er unschuldig war."
"Er wusste, dass er unschuldig war?!" schreie ich ausser mir. "Er wusste, dass er ein Todesser war! Es haette Snape sein koennen, der mich am Freitag den 13. gefolterte hat, Snape, der Regulus umgebracht hat - Snape koennte in den Tod jedes einzelnen Ordensmitglieds verwickelt sein, das das wir je verloren haben. Woher wissen wir, dass es nicht so ist?! Und Dumbledore stellt das Bekenntnis dieser... Kreatur ueber mein Leben!"
"Er kann dich hoeren," warnt Remus.
"Es kuemmert mich nicht im Geringsten, ob er mich hoeren kann! Es ist mir scheissEGAAAL, verstehst du!" bruelle ich in Richtung der Kueche, wo ich Snape vermute.
Dumbledore waehlte uns gegen Ende unseres siebten Jahres aus, dem Orden beizutreten. Er unterhielt sich mit jedem von uns einzeln und erklaerte uns genau, was auf uns zukaeme, wenn wir die Verantwortung uebernaehmen. Mir bedeutete dieser Vertrauensbeweis meines Schulleiters unendlich viel. Fuer mich bedeutete dieser letzte Schritt, mich endgueltig von meiner Familie loszusagen und in diesem Konflikt ein fuer allemal auf der richtigen Seite zu stehen. Natuerlich sagte ich ja und das taten auch die anderen in meinem Jahr, die gefragt wurden: James, Lily, Remus und Peter.
In der Lage, in der wir uns befanden, haette es vollkommen egal sein muessen, wer in diesem Jahr den Hauspokal gewann. Doch fuer die Slytherins, die ihn nicht mehr gewonnen hatten, seit ich in die Schule gekommen war, war es das nicht. Namentlich Bellatrix' Clique setzte alles daran, und die Chancen standen gut, nachdem sie bei den UTZen den ersten Platz in sechs von elf Pruefungsfaechern eingeheimst hatten. "Wir sollten uns nichts vormachen," sagte James zu mir. "Diesmal reicht es fuer uns einfach nicht."
Doch es reichte. Dumbledore verlieh an Ort und Stelle in der Grossen Halle den Leuten, die sich beim Ueberfall auf Hogsmeade im Februar ausgezeichnet hatten, zusaetzliche Punkte. Es war Lilys und James' erste Begegnung mit Voldemort gewesen und dies sollte spaeter noch wichtig werden. Dumbledore gab jedem von ihnen 100 Punkte, weil sie so tapfer gewesen waren und so gut die Nerven behalten hatten. Damit zogen wir wieder einmal an Slytherin vorbei und die Dekorierung der Halle musste geaendert werden.
Als der Applaus (und das Freudengeheul seitens der Gryffindors) abklang, erhob sich Bellatrix langsam und bedaechtig von ihrem Stuhl am Kopfende des Slytherintisches. Sie hob ihren Pokal mit Butterbier, als wollte sie auf unsere Gesundheit trinken, drehte ihn dann blitzschnell um und stellte ihn auf die Tischplatte, ohne den Blick von ihrem Schulleiter zu wenden. Sehr beherrscht trat sie von ihrem Platz zurueck und hob damit fuer Slytherin die Tafel auf. Rodolphus Lestrange, der neben ihr sass, war der erste, der mitaufstand und dann folgten alle anderen. Ohne ein Wort verliessen sie die Halle und veranstalteten ihre eigene Party im Eberkopf.
Ich stimmte in das Gemurmel ueber schlechte Verlierer ein, doch insgeheim bewunderte ich meine Cousine fuer ihr Talent, starke Gesten zu machen. Ich fragte mich, ob sie tags darauf zum Ball aufkreuzen wuerden. Einen Abschlussball ohne Slytherins haette ich verschmerzen koennen. Aber sie kamen. Als ich mit Eliza im Arm die Haupttreppe hinunterkam, konnte ich sie haufenweise sehen. Bellatrix' Clique war da: Avery, Rosier, Wilkes und Snape hatten sich offenbar allesamt nicht die Muehe gemacht, einen Partner fuer den Ball zu finden, und gingen als Team, wie sie waren: drei Jungs und ein Maedchen. Aber Bellatrix konnte ich zunaechst nirgends sehen. Vielleicht wuerde sie sich aus Protest wirklich im Slytheringemeinschaftsraum verschanzen... "Wow", hoerte ich hinter mir ploetzlich jemand sagen. Ich drehte mich um und sah eine Gruppe von Ravenclaws an Eliza und mir vorbeistarren. Gut moeglich, dass ich meine Cousine gefunden hatte, dachte ich saeuerlich und wandte mich wieder um.
Was soll ich sagen, sie war es.
Ich hatte Bellatrix schon in Abendkleidung gesehen. Meine Eltern liebten ein volles Haus und wir hatten immer pflichtschuldigst zu erscheinen. Dann waren da die Baelle, die fuer die hoeheren Klassen hier in Hogwarts gegeben wurden. Das Kleid hier kannte ich jedoch noch nicht oder vielleicht lag die ueberwaeltigende Wirkung eher darin, dass ich Bellatrix lange nicht mehr so zu Gesicht bekommen hatte. Die meisten Slytherins trugen Gruen an diesem Abend, meine Cousine hatte jedoch Blau gewaehlt - eine Farbe, die sie selten anlegte, von der sie aber wusste, dass sie ihr am besten stand. Das Kleid bestand aus einem fliessenden, schimmernden Stoff in verschiedenen Blautoenen: ein schwingender Rock und ein schulterfreies, fuer ihre Verhaeltnisse tief ausgeschnittenes Oberteil, die sich beide um ihre Kurven schmiegten. Die Arme bedeckten scheinbar frei flatternde, fast durchsichtige Stoffbahnen, die mehr ent- als verhuellten. Das Haar hatte sie teils hochgesteckt und in den schwarzen Flechten funkelten winzige Sterne. Sie strahlte eine seltsame Zartheit aus, die ich noch nie an ihr wahrgenommen hatte, gleichzeitig jedoch eine grosse Ruhe
Ich haette Eliza anschauen sollen, sie sah entzueckend aus - aber ich schaffte es aus eigener Kraft nicht, den Blick loszureissen, als wir uns hinter den Slytherins einreihten. Sie schaute mich nicht an. Genaugenommen wuerdigte sie keinen von uns eines Blickes, ihre Augen hingen an dem Jungen, der sie zum Ball bekleidete. Nun, ich haette luegen muessen, um zu behaupten, dass Rodolphus Lestrange ihr nicht gerecht wurde. Sie sahen fantastisch aus zusammen.
Auf Snape war ich nie eifersuechtig gewesen - vielleicht, weil mir ebenso wie allen anderen von Anfang an klar gewesen war, dass Bellatrix ihn nie heiraten wuerde. Selbst wenn er das gewollt haette, doch irgendetwas sagte mir, dass Snape Heiraten und Kinderkriegen spiessig finden wuerde. Nein, er war als Ehemann nie in Betracht gezogen worden. Aber Rodolphus Lestrange ware etwas vollkommen anderes. Ich konnte mir vorstellen, dass das dem Familienrat zusagen wuerde - und Bellatrix' gesellschaftlichem Instinkt ebenfalls.
"Wieviele Snapes braucht man, um eine Kerze anzuzuenden?" fragte Peter, als wir hinter den Slytherins die Grosse Halle betraten. Es trug ihm einen strafenden Blick von Lily ein, unter dem er schuldbewusst erroetete.
"Drei," sagte ich sofort. "Zwei halten Nummer 3 die Haare aus dem Gesicht und der zuendet die Kerze an. Und wieviele Lestranges braucht man, um eine Kerze anzuzuenden?"
"Keine Ahnung." Der war neu, ich hatte ihn mir gerade ausgedacht. "Einen," sagte ich laut genug, dass alle Welt einschliesslich Rodolphus es hoeren konnte. "Er heiratet einfach eine Frau, die clever genug ist, es fuer ihn zu erledigen."
Das haette bereits die erste Pruegelei des Abends werden koennen und Salazar weiss, mir war danach. Bellatrix drueckte jedoch Rodolphus' Arm und laechelte suess zu ihm auf, also blieb es dabei: er hatte das huebscheste Maedchen des Balls am Arm und ich wuenschte ihm die Pest auf den Hals. Eliza sah mich seltsam an. "Was ist?" fragte ich. Sie schuettelte nur den Kopf, als waere jedes weitere Wort vergebene Liebesmueh.
Eliza hasste es zu tanzen - aber das wusste ich nur, weil Lily es mir gefluestert hatte. Um mir einen Gefallen zu tun, wollte sie sich eisern durch das Programm quaelen, nach einer Weile hatte ich jedoch den Eindruck, dass es ihr durchaus Spass zu machen begann. Sie tanzte sogar mit meinem Bruder, als er sie fragte. Mir konnte es recht sein, meine Laune war uebel und es war leichter, das am Tisch zu verbergen als auf der Tanzflaeche. Ich liess mich zwischen Remus und Peter in einen Stuhl fallen und liess den Blick auf der Suche nach James und Lily umherschweifen. Sie tanzten, wie sollte es auch anders sein. Ich sah, wie er sich vorbeugte (er war kaum groesser als sie) und ihr etwas zufluesterte. Sie warf den Kopf zurueck und lachte. Ich merkte, dass ich auch laechelte.
In diesem Moment ueberkam mich ein heftiges Beschuetzergefuehl gegenueber den Menschen, die ich liebte. Es kam mir so vor, als haette ich nie jemanden geliebt, bevor ich nach Hogwarts kam - diese Empfindung, dass es einen wirklich kuemmerte, was mit anderen Menschen passierte, hatten erst meine Freunde mich gelehrt. Ich begegnete Remus' Blick und konnte sehen, dass er wusste, wohin meine Gedanken schweiften. Fuer einen Moment war zwischen uns alles wie frueher, bevor Snape auf die geniale Idee gekommen war, sich von mir an einen Werwolf verfuettern zu lassen.
Was trieb der Schleimbolzen uebrigens? War das etwa meine Partnerin, mit der er da tanzte? Wie war Eliza denn darauf verfallen? Aha, Partnertausch mit Bellatrix. Sie schien sich aber gut zu unterhalten - naja, immerhin hatte er sie dafuer bewahrt, durch die UTZpruefung Zaubertraenke zu fallen. In dem Fach war sie ein fast so hoffnungsloser Fall wie James. Bellatrix und Regulus tanzten gut zusammen, doch ich beschloss, dass ich ihnen nicht unbedingt zusehen wollte. Allerdings hoerte ich noch, wie Regulus
Ich sah, wie mein Bruder meine Cousine in seinen Armen herumwirbelte, so dass sie vor unserem Tisch zum Stehen kamen. "Bruderherz, Bellatrix bittet um diesen Tanz.
Totenstille.
Es war schwer zu sagen, wer geschockter dreinsah – Bellatrix oder ich. Vielleicht waren es auch Remus und Peter, die die verbluefftesten Gesichter machten. Das Schweigen war jedenfalls hoechst unbehaglich. Die Leute glotzten schon neugierig zu unserer Gruppe hinueber. Das gespannte Verhaeltnis zwischen diesem Teil der Familie und mir war schliesslich kein Geheimnis. Dazu kam noch die allgemeine Brodelstimmung zwischen Slytherin und Gryffindor. Reggie hatte manchmal Ideen...
"Man sollte wirklich keine Sechstklaessler auf unsere Baelle lassen," meinte Bellatrix mit Grabesstimme. "Sie saufen sich einen an und muellen uns mit ihren Schnapsideen zu..."
Regulus lachte nur, als sie sich seinem Griff um ihre Taille entwinden und das Weite suchen wollte. Ich weiss nicht, welcher Teufel mich ritt, doch ich hoerte mich klar und deutlich sagen "Moment."
Im Ausfstehen kippte ich mein drittes Glas Feuerwhiskey an diesem Abend vollends. War das nicht das, was ich gewollt hatte? Ein wuerdiger Abschluss unserer in diesem Haus jahrelang ausgetragenen Fehde. Bestimmt griff ich nach ihrer Hand, dachte noch "Das ist ein Fehler." und fuehrte sie hinter mir auf die Tanzflaeche. Sie war zu erstaunt, sich zu widersetzen oder vielleicht wollte sie auch keine Szene machen.
Vage war ich mir der vielen Blicke bewusst. Meine Lehrer starrten ganz offen, Eliza zog die Augenbrauen hoch, Snapes Mundwinkel zuckten spoettisch und James warf uns ueber Lilys Rotschopf hinweg, der an seiner Schulter lag, einen schockierten Blick zu. Ich beschloss, dass sie mich alle gern haben konnten. Bellatrix stolperte, als ich sie grob an mich zog. Ich wusste nicht, wann ich sie das letzte Mal so verunsichert gesehen hatte. Sie wusste nicht, was sie zu erwarten hatte. "Das ist keine gute Idee," sagte ihre ganze Haltung, als sie unsicher eine Hand auf meine Schulter legte. Ich liess meinen Blick in ihren fallen und davon verschluckt werden und sah solange der Tanz dauerte, nichts anderes mehr.
Wir konnten tanzen - dafuer hatte die Erziehung im Hause Black schon Sorge getragen. Eigentlich brauchte ich beim Tanzen nichts weiter zu tun, als mich in ein vertrautes Bewegungsmuster fallen zu lassen. Doch jetzt kam es mir so vor, als haette ich nie wirklich verstanden, was das Besondere daran war oder warum Leute, die verliebt waren, eine ganze Nacht durchtanzen konnten, ohne dass es ihnen langweilig wurde. Wenn es nach mir gegangen waere, haette
Langsam wurde ich mir bewusst, dass Bellatrix noch nie so nahe gewesen war. Ihre Hand lag in meiner, mein Arm wand sich um ihre schlanke Mitte, die sich so truegerisch zerbrechlich anfuehlte. Einer ploetzlichen Eingebung folgend, zog ich sie noch naeher, legte beide Arme um sie und spuerte nur noch meinen Magen als ich merkte, dass sie die Geste erwiderte. Ich war mir der Hitze ihrer Haut, die den Stoff durchdrang, sehr bewusst und konnte mir mit einemmal nichts anderes vorstellen, das ich in meinem Leben beruehren wollte – ausser vielleicht mehr von ihr, andere Koerperstellen. Wenn es sich so gut, so richtig anfuehlte, sie so im Arm zu halten, nur durch den Stoff zu beruehren, wie musste es dann sein, diese Huelle einfach abzustreifen.
Ich kann ehrlich sagen, dass mich in diesem Moment nur die Anwesenheit von etwa 500 Leuten um uns herum davon abhielt, es sofort auszuprobieren. Von einem Augenblick zum anderen erinnerte ich mich, dass wir Zuschauer hatten und gleichzeitig begriff ich, dass wir allein auf der Tanzflaeche waren. Unser seltsamer Anblick trug augenscheinlich mehr zur allgemeinen Unterhaltung als das normale Geschehen eines Balles. Die Musik endete und so blieben wir stehen, zwei laecherliche Schritte zwischen uns. Zwei Schritte und sie waere wieder in meinen Armen gewesen. Ich wollte es. Mein ganzer Koerper schmerzte, so sehr wollte ich sie. Aber alle Welt starrte uns an und konnte die heftigen emotionalen Schwingungen aufnehmen, die zu kraftvoll fuer einen Abschlussball waren, so dass alle sich bei unserem Anblick etwas unbehaglich fuehlten. Die altvertrauten Wellen aus Selbstverachtung und Frustration schlugen wieder ueber mir zusammen.
Schlimmer als Frustration. Verzweiflung. Es gab keinen Ausweg aus dieser Zwickmuehle, keinen der mich zufriedenstellte. Was kuemmerte es, wenn sie tatsaechlich etwas von diesem Verlangen selbst empfand? Sie war fuer mich verboten und wuerde es immer sein. Meine Gefuehle waren nichts al seine staendige Erinnerung daran, was fuer einen weiten Weg ich zurueckgelegt hatte. Ich gehoerte nicht mehr in die Welt, in der es akzeptabel war, mit seiner Cousine schlafen zu wollen.
Bellatrix erwiderte meinen Blick aus Augen, aus denen alles fortgespuelt war, was ich in ihnen gekannt hatte. Ich fuerchtete sie in diesem Moment mehr als ich je etwas gefuerchtet hatte. Und ich begehrte sie mehr als ich je jemanden begehrt hatte. Ich trug mein ganzes Fuehlen unverstellt im Gesicht und es kuemmerte mich nicht mehr, wenn alle es sehen konnten. Was kuckt ihr mich so an?! dachte ich wild. Schaut lieber sie an und sagt mir, dass sie nicht das Schoenste ist, was ihr je gesehen habt? Ich meine, was erwartet ihr eigentlich von mir, ich bin nur ein Mensch. Es ist nicht fair!
Bevor ich ernsthaft ansetzen konnte, etwas wirklich dummes zu tun, brach Bellatrix vermutlich zum ersten Mal im Leben unser Augenspiel freiwillig ab und senkte leicht den Kopf, bevor sie rasch und ohne ein Wort an mir vorbei die Tanzflaeche verliess. Wenn sich die Hoelle jetzt aufgetan und mich und mein ruheloses Blut verschlungen haette, waere nicht viel damit verloren gewesen. Ich sass bei meinen Freunden, sprach kaum, wich den Blicken aus und wurde die Verzweiflung uns Bellatrix' Augen nicht los. Sie hatte den Ball verlassen und tauchte fuer den Rest der Nacht nicht mehr auf, aber das Fieber, das sie in mir entzuendet hatte, wich nicht von mir. So wenig wie die Erinnerung daran, wie sie sich in meinen Armen angefuehlt hatte. Und ich dachte auch sehr viel spaeter noch daran, als ich Eliza draussen am Seeufer an mich zog und ihren Mund unter meinem begrub.
"Nicht, Sirius," hoerte ich sie sagen, allerdings nur einmal. Die Nacht war schwarz, es war lange bis Vollmond. Doch die Schlossbeleuchtung erfuellte ihren Zweck bis in solch entlegene Winkel, so dass ich Eliza deutlich sehen konnte. Augen, Mund, Haut, Kurven, wirres, geloestes Haar. Eliza. Bellatrix. Eliza. Ihre Haende auf meinen Schultern, in Abwehr oder Zustimmung, es liess sich spaeter nicht mehr sagen. Ihre seltsam gelassenen Augen, als ich hinterher meine Entschuldigungen stammelte, hatte ich ihr wehgetan und ueber ihr Gesicht und ihren Hals zart und fragend meine Lippen gleiten liess, als ob damit jetzt noch etwas gewonnen gewesen waere.
"Ich nehme an," sagte sie und ihre Stimme klang so laut und kalt in meinen Ohren, "dass es so ist wie beim Tanzen. Irgendwann faengt es an, einem Spass zu machen, man weiss nicht, wie."
Ich wusste nicht (und sollte es nie erfahren), ob sie wusste, dass ich die ganze Zeit jemand anders vor Augen gehabt hatte
"Die Weasleys kommen heute. Sie koennen jeden Augenblick hier sein, reiss dich bitte etwas zusammen," bittet mich Remus.
"Sollen es doch ruhig alle erfahren," lache ich freudlos. "Oder meinst du, das schadet dem Betriebsklima im Orden, wenn es sich rumspricht, dass man ueber Jahre hinweg mit Dumbledore zusammenarbeiten und er einen trotzdem im entscheidenden Augenblick zur Hoelle schicken kann."
"Ja, das mein ich allerdings," erwidert er. "Das ist eine Sache zwischen dir und Dumbledore, da muss nicht alle Welt mitreingezogen werden."
"Der Mensch ist nichts, der Orden ist alles," zische ich boese.
Remus laesst sich in einen Stuhl fallen und vergraebt kurz das Gesicht in den Haenden, ehe er den Blick zu mir hebt. "Ich weiss, du hast keine Lust, dir seine Gruende vor Augen zu fuehren und das kann ich wirklich gut verstehen, aber-" er holt tief Luft, "versetzt dich doch mal fuer einen kleinen Moment in seine Lage: Er warnt James und Lily, dass jemand, der ihnen nahe steht, Informationen an den Feind weitergegeben hat, uns schlaegt sich selbst als ihr Geheimniswahrer vor. James lehnt dies ab und versichert ihm, dass er dir immer vertrauen wuerde, egal wie finster die Welt aussieht. Eine Woche spaeter sind sie tot."
"Er haette seinen Kopf benutzen sollen," fluestere ich harsch. "Ich hab nie jemandem Grund gegeben, an meiner Loyalitaet zu zweifeln. Aber Snapehatte mich natuerlich im Verdacht. Und bei Dumbledores Entscheidung spielte es natuerlich auch nicht die geringste Rolle, dass Schniefelus der Vater seiner Urenkelin ist."
"Kannst du es ihm wirklich verdenken, dass er Rowan wenigstens den Vater erhalten wollte, nachdem sie schon ihre Mutter verloren hatte?"
"Nein," fauche ich. "Aber lass uns bitte nicht so tun, als sei Dumbledore ein unbestechlicher Mensch, der das, was richtig ist, immer ueber das stellt, was ihm am Herzen liegt."
"Es liegt ihm am Herzen, das richtige zu tun," widerspricht Remus. "Uns allen, deshalb sind wir hier, oder?"
Im Oktober 1977 war Lily da, wo sie immer hingewollt hatte. Seit sie ein kleines Maedchen war und lange bevor sie den Namen Hogwarts zum ersten Mal gehoert hatte, hatte ihr Vater, der Chemiker von Beruf war, sie mit Geschichten ueber die Wissenschaft der Wissenschaften in Bann geschlagen. Im Laufe ihrer Hogwartsjahre war der Kindheitstraum von der Alchemie entgegen aller natuerlichen Voraussetzungen in immer greifbarere Naehe gerueckt. Die Alchemistengilde hatte in ihrer dreitausendjaehrigen Geschichte noch nie etwas anderes als Reinblueter aufgenommen. Doch Lily war nicht nur die beruehmte Ausnahme von der Regel geworden, sie hatte es auch irgendwie geschafft, die Person, die sie im Kampf um ihren Traum am meisten zu fuerchten hatte, auf ihre Seite zu ziehen: den letzten Spross der aeltesten Alchemistendynastie Grossbritanniens, Severus Snape.
Warum Lily sich sieben Jahre lang die Hacken abgelaufen hatte, um Snapes Freundschaft zu gewinnen und davon auch nicht abgelassen hatte, wenn er sie abwechselnd als Dummkopf, Schlammblut und Heuchlerin hinstellte, war mir ebenso ein Raetsel, wie warum er in unserem siebten Jahr eine totale Kehrtwendung gemacht und angefangen hatte, mit ihr zusammenzuarbeiten. Sie waren nicht gut fuereinander, das fing schon bei ihrer Beschaeftigung an: alle waren ueberzeugt, dass es nur einen einzigen Ausbildungsplatz bei Nicholas Flamel geben wuerde. Und was die reinbluetige Gemeinde veranstaltet haette, wenn man Snape uebergangen und Lily ausgewaehlt haette, konnte man sich an zwei Fingern ausrechnen. Zwischen den beiden schien jedoch keinerlei Rivalitaet zu herrschen und als sie dann tatsaechlich beide nach Castle Rock geschickt wurden, waren sie die einzigen, die das als selbstverstaendlich nahmen.
Aber am allermeisten irritierte mich, dass James dieser Partnerschaft so gelassen gegenueberstand. Mir an seiner Stelle waere es jedenfalls nicht recht gewesen, wenn mein Lieblingsfeind meine zukuenftige Frau so angefasst haette, wie Snape es an jenem Oktobermorgen mit Lily machte, als wir zu viert - Lily, Severus, Peter und ich, waehrend James in Ordensangelegenheiten unterwegs war - im Fahrenden Ritter nach Hause kurvten, auch wenn der Anlass es vermutlich rechtfertigte.
Nach einem Jahr waren sie als Vollmitglieder in die Gilde aufgenommen worden und hatten in London ihr Gesellenstueckchen vorfuehren muessen. Ich hatte gar nicht erst versucht, zu verstehen, worum es dabei ging. Das wichtige war, sie hatten bestanden, alle waren stolz auf sie und wir hatten ordentlich gefeiert, was auch der Grund fuer unsere gesundheitlichen Probleme war. Nicht mit Snape natuerlich, der hatte seine eigene Bagage dagehabt: Evan Rosier und Florence Wilkes, Narzissa war mit Regulus und ihrem Mann dagewesen. Lucius Malfoy war meiner Ansicht nach auch so ein Kandidat fuer Mitgliedschaft bei den Todessern. Waeren die Umstaende nicht so todernst gewesen, haette ich es lustig gefunden, wie beide Seiten sich muehevoll zusammenrissen, einander nicht sofort an die Kehle zu gehen, weil sie den Tag fuer unsere jeweiligen Freunde nicht verderben wollten. So lief alles mehr oder weniger in geregelten Bahnen.
Trotzdem sah Lily uebel aus am Morgen danach. Sie klagte, dass ihr Hals sich anfuehlte, als haette sie einen Loeffel voll Sand geschluckt. "Typisch," stoehnte sie, als wir im Fahrenden Ritter Platz nahmen. "Da versteigen wir uns zu hochfliegenden alchemistischen Projekten, aber was wir wirklich brauchen koennten, waer eine gewoehnliche kleine Hausapotheke und die haben wir natuerlich nicht dabei."
Snape legte eine blasse, schlanke Hand auf ihre Stirn und meinte: "Du hast ordentliches Fieber. Nicholas und Perenelle haben sicher alles noetige zuhause und wenn nicht - das ist schnell zusammengebraut. Am besten versuchst du, noch ein bisschen zu schlafen." Das tat sie, auf der Sitzbank zusammengerollt und den Kopf in seinen Schoss gebettet. Uns anderen war ebenfalls nicht nach angeregter Plauederei zumute, innerhalb kuerzester Zeit doesten wir alle.
"Grimmauld Place!" ertoente die Stimme des Fahrers ploetzlich und ich schreckte aus meinem Halbschlaf auf. Tatsaechlich konnte ich durchs Fenster die vertrauten Fassaden und den Park mit den hohen Baeumen erkennen, allesamt feuerfarben und in Nebel gehuellt, wie ich es zuletzt im Spiegel Nerhegeb gesehen hatte. Seit meiner Kindheit hatte ich keinen Herbst mehr in Grimmauld Place erlebt. Jetzt aber hatte ich keine Zeit, die Schoenheit der Natur zu geniessen, weil ich mir zuviele Sorgen machte, wer ausgerechnet hier zusteigen wollte. Wieso wuerde ein Mitglied meiner Familie ein plebejisches Transportmittel wie den Fahrenden Ritter benutzen? So was konnte doch schlicht nicht wahr sein. Ich betete trotzdem, dass es mein kleiner Bruder sein mochte, den ich von saemtlichen Verwandten noch am besten ertragen konnte. Regulus und Bellatrix waren seit Narzissa Lucius Malfoy geheiratet hatte, als einzige von uns Kindern noch zuhause. Bellatrix liess sich in St. Mungo's zur Heilerin ausbilden, waehrend sie auf die Rueckkehr ihres Verlobten aus Frankreich wartete. Und Regulus war gerade mit Hogwarts fertig geworden und machte jetzt in Astronomie, in der Stonehenge Sternwarte, wo Narzissa auch arbeitete. Was sie sonst trieben, musste ich nicht genau wissen.
"Sehn ganz verfroren aus, Miss Black," hoerte ich die Stimme unseres Kontrolleurs und ich spurte, wie sich mein Magen zusammenzog. "Se ham doch nicht lange da in der Kaelte rumgestanden?"
"Doch, aber ich war zu faul, einen Waermezauber zu benutzen. Nein danke, die geb ich nicht aus der Hand."
Leichten Schritts kam sie den Gang entlang, ohne sich von den radikalen Kurven, die der Bus nahm, oder der schweren Heilertasche, die ueber ihrer Schulter hing aus dem Gleichgewicht bringen zu lassen. Sie trug ein dunkelgruenes Jackett und einen langen dunkelblauen Rock, dazu schwarze Stiefel, Schal und Handschuhe. Ihre Wangen waren geroetet und in ihrem Haar, das sie zu einem Knoten hochgesteckt hatte, hingen ein oder zwei orangebraune Blaetter. Sie wirkte strahlend und lebendig. Mein Magen machte komische Sachen derweil.
Mit einem breiten Laecheln kam Bellatrix auf unsere Viererbande zu. Sie ignorierte mich, nickte Peter kurz zu, der betreten zur Seite sah (er hatte nie richtig gewusst, wie er mit Bellatrix umgehen sollte) und kuesste Severus auf die Wange. Dann sah sie auf Lily herunter und lachte leise. "Zuviel gefeiert, Evans?"
Lily hob blinzelnd den Kopf aus Severus' Schoss, wo sie ihn abgelegt hatte, und schaute zu meiner Cousine auf: "Bellatrix Black. Wir haben uns ja eine Ewigkeit nicht gesehen. Oder bist du schon Mrs. Lestrange?" Sie laechelte.
"Frag mich das im Juni noch mal," meinte Bellatrix unbekuemmert. "Und wann wirst du Mrs. Potter?"
"Ungefaehr zur selben Zeit."
"Du musst ja wissen, was du tust," erwiderte Bellatrix trocken. Lily lachte. Bellatrix' Blick wanderte von ihr zu Severus. "Wie war's gestern? Ich waere so gern gekommen, aber in St. Mungo's ist im Augenblick der Teufel los. Wir haben uns die verdammte Kitzelsucht eingefangen, da haben sie uns gleich mal die Flohnetzwerkverbindung gesperrt. Deswegen bin ich auch im Fahrenden Ritter unterwegs, man kann nicht mehr hinapparieren. Die Heiler schlafen praktisch dort und jeder, der rein oder rauswill, wird erst mal von oben bis unten durchgecheckt. Es ist die absolute Hoelle." Sie verdrehte die Augen auf eine Weise, die verriet, dass die absolute Hoelle ihr ein und alles war. Lily und Severus tauschten ein Laecheln. "Ich hab das Wochenende nur frei bekommen, weil ich mich um Tante Olive kuemmern musste," fuhr Bellatrix fort. "Sie ist sehr schwer krank erkrankt."
Die letzten Worte sprach sie derart ueberdeutlich, dass ich wusste, sie waren an mich gerichtet. Versuchte sie etwa allen Ernstes, mir ein schlechtes Gewissen zu machen? Meine Mutter wuerde uns noch alle ueberleben, davon war ich insgeheim ueberzeugt. Die pure Galle sorgte schon dafuer. Auf ihrem Totenbett wuerde sie noch auf mich schimpfen und die Schande beklagen, die ich ueber unser nobles - ueber ihr nobles Haus gebracht hatte, korriegierte ich mich sogleich.
"Wurmschwanz," meinte ich gedehnt, "sag meiner Cousine, dass meine Mutter nun bereits seit Jahren stirbt und dass kein Grund besteht, sich bei jedem neuen Migraeneanfall falsche Hoffnungen zu machen."
"Peter," konterte Bellatrix betont, "richte bitte meinem Cousin von mir aus, dass seine Mutter in der Nacht auf Samstag in der Tat fast gestorben waere - wie er vermutlich wuesste, wenn sein letzter Aufenthalt im Haus seiner Vaeter nicht ueber ein Jahr zuruecklaege, oder er sich ab und an mal nach dem Befinden seiner Verwandten erkundigen wuerde."
"Sag ihr, dass ich kein Interesse an einem Haufen degenerierter Schwarzkuenstler habe, die mir vorschreiben wollen, wie ich zu leben habe, nur weil ich zufaellig mit ihrem Namen rumlaufen muss."
"Sag ihm, dass uns aufgefallen ist, dass er nicht gerade loszieht, um die Welt zu erobern mit seiner Ingenieurausbildung."
"Weil es so edel ist, sich im Leben auf ein Netz von Geld und Beziehungen zu stuetzen, anstatt Eigeninitiative zu entwickeln, da stimmst du mir sicher zu, Wurmschwanz." seufzte ich entnervt.
"Weisst du, Peter," laechelte Bellatrix den mittlerweile aeusserst unbehaglich dreinblickenden Wurmschwanz an, "ich hab da was laeuten hoeren, mein Cousin sei unlaengst zu Geld gekommen. Von der Erbschaft unseres Onkels lebt es sich natuerlich angenehmer als von selbst erwirtschaftetem Geld. Unter den Umstaenden wird er mit seiner Ausbildung wohl nie fertig werden - aber das war ja von Anfang an klar."
Lily schuettelte nur den Kopf ueber uns, was ihr jedoch wieder Schmerzen zu bereiten schien. Bellatrix nahm ihre Tasche vor sich auf den Schoss und oeffnete die Lederklappe mit einem Laecheln. "Dann lass uns doch mal sehen, was die Frau Doktor dabei hat."
"Irgendwas gegen Erkaeltung waer ganz klasse," seufzte Lily. Bellatrix nickte und fing an zu wuehlen. Die Dreistigkeit, dachte ich. Was sollte ich James sagen: dass seine Verlobte vor meinen Augen vergiftet worden war und ich nichts unternommen hatte?
"Wenn ich du waere, Lily, wuerde ich sie nicht so ohne weiteres an mir rumdoktern lassen..." sagte ich bedeutungsvoll.
"Das wissen wir alle, Black," meinte Snape trocken. "Bei dir waeren die koerperlichen Reaktionen nicht abzuschaetzen."
Ausholen und reinschlagen, dachte ich. Ausholen und reinschlagen... Snape war der eine Mensch, dem ich moeglicherweise Avada Kedavra auf den Hals haette jagen koennen. Ohne es zu bereuen, versteht sich. Peters kleine Augen schnellten von Snape zu mir, zu Bellatrix und wieder zurueck zu mir. Lily sah mich ebenfalls nachdenklich an - ganz so, als ob ploetzlich eine Menge Dinge Sinn fuer sie machten. Bellatrix verhielt sich wie immer, wenn das Thema zur Sprache kam: sie tat, als ob nichts waere. "Hier," sagte sie zu Lily. "In einem Zug."
Lily trank. "Pfui, Spinne," lautete ihr ganzer Kommentar. Bellatrix laechelte. Lily streckte sich, als der Trank zu wirken begann und wiegte den Kopf nach allen Seiten. "Herrlich," grinste sie."Ich bin ein neuer Mensch."
St. Mungo's Krankenhaus!" schrie der Fahrer, als wir ungemuetlich zum Stehen kamen. "Das brauchst du wohl nicht mehr," laechelte Bellatrix und packtei hre Siebensachen. "Also dann..." Und dann brach sie doch die Regeln des Umgangs miteinander, die sich bei uns eingebuergert hatten und sprach mich direkt an: "Du passt auf dich auf, ja, Sirius? Da draussen laufen Spinner rum."
"Du irrst dich trotzdem," sagt Snape kuehl. "Ich hab dich nicht sofort verdaechtigt. Anfangs war ich sogar fest ueberzeugt, dass du nichts tun wuerdest, was deine Familie irgendwie gutheissen wuerde."
"Und warum hast du deine Meinung geaendert?"
"Es ist was passiert." Er laesst sich Zeit mit der eigentlichen Antwort, setzt sich umstaendlich auf den anderen Stuhl im Zimmer, gegenueber von Remus. Ich merke, dass ich schon wieder kurz davor bin, in die Luft zu gehen. Wenn er es bemerkt, laesst er sich davon nicht irritieren. "Nun, Black," sagt er langsam. "Ich weiss nicht, ob du es weisst, aber Bellatrix musste im Februar 1981 eine Zeitlang das Bett hueten."
Das ist nicht gerade die Einleitung, die ich erwartet habe. Februar 1981, keine gute Zeit in meinem Leben. Voldemort war auf dem Hoehepunkt seiner Macht. Seit kurzem wussten wir mit Sicherheit, dass es im Orden einen Verraeter gab. James hatte es mir nach einem Gespraech mit Dumbledore kurz vor Weihnachten gesagt. Mit keiner Silbe erwaehnte er, dass der Verraeter einer von seinen drei besten Freunden sein musste. Ich konnte es mir auch so denken und daraus, dass ich keine weiteren Fragen stellte, konnte James schliessen, dass ich es auch wusste.
"War sie krank?"
"Nein, sie war schwanger und verlor das Kind." Pause. Er wartet, bis die Worte sich gesetzt haben. "Rodolphus verhielt sich in dieser Sache sehr, sehr merkwuerdig, deshalb kam mir der Gedanke, er koennte vielleicht herausgefunden haben, dass es nicht sein Kind war."
"Sondern meins," sagte ich kalt. "Darauf willst du doch hinaus."
"Waer das wirklich so abwegig gewesen?" fragt er spoettisch. "Bellatrix ist ein Mensch wie jeder andere, mit den normalen Schwaechen, die jeder von uns hat – auch wenn es einem manchmal anders erscheint. Ich wusste, dass ihr euch im Dezember bei Regulus' Beerdigung gesehen hattet, also haette es vom Zeitpunkt ungefaehr hinkommen koennen."
"Und da hast du angefangen zu denken, sie koennte auf die Art Macht ueber mich ausueben und ich waere zu ihnen zurueckgekrochen, weil sie das von mir verlangte…"
"Es war das einzige Argument, das mir einfiel, was stark genug gewesen waere, dich auf die Dunkle Seite zu ziehen," sagt er schlicht.
"Hast du James von Bellatrix erzaehlt?" hoere ich mich fragen mit einer Stimme wie gesplittertes Glas.
Er mustert mich boshaft. "Von Bellatrix und dir, meinst du? Nun, das ist die Frage, nicht wahr?"
Am 13. April 1978 erwischte es mich. Zufaellig war es ein Freitag, und ich erinnere mich genau, dass ich wenig empfand ausser erschoepftem Erstaunen, dass meine Gluecksstraehne offensichtlich jetzt ein Ende hatte und ich den Weg aller gehen wuerde, die wir zuvor verloren hatten. Umringt von schwarzen Kapuzen, den Blick auf meinen Zauberstab in der Hand dessen gerichtet, den ich als Lucius Malfoy zu kennen glaubte, schien sich ein Teil von mir einfach losgeloest zu haben - von aussen auf meine Sprachlosigkeit zu sehen und mir zuzubruellen, dass nichts mich jetzt retten konnte, bloss der Tod.
"CRUCIO!"
Ich hatte mich fuer stark gehalten. Ich hatte gesehen, was der Cruciatusfluch aus Menschen machte und doch geglaubt, ich, Sirius Black, koenne es aushalten, ich wuerde nicht schreien. Natuerlich schrie ich.
Der Wind brauste ueber das Heideland oder vielleicht war es mein eigener Pulsschlag, der so laut in meinen Ohren donnerte und mein heiseres Schluchzen uebertoente, als ich nach einer Ewigkeit, so schien es, zu Fuessen meiner Folterer im Gras lag. Es war nicht der Mann, der meinen Zauberstab hielt, der den Fluch ueber mich geworfen hatte, sondern jemand neben ihm. So geschah es noch dreimal und mit jedem Mal starb etwas von mir, bis es mir am Ende wirklich egal war, ob sie mich jetzt umbrachten. Ich haette genausogut schon tot sein koennen. Beim vierten Mal muss ich das Bewusstsein verloren haben.
Ich erinnere mich nur noch dunkel daran, wie ich auf dem Weg ins Krankenhaus aufwachte und mit Erstaunen James' blasses Gesicht ueber mir erkannte. Lily war da, sie sah aus, als ob sie gleich losheulen wuerde. Remus hielt meine Hand, als ich in St. Mungo's wieder zu mir kam. Die naechsten Tage waren recht seltsam. Zu Zeiten war ich ueberhaupt nicht ansprechbar. Ich ertappte mich dabei, dass ich eine Stunde oder laenger auf denselben Fleck an der Wand gestarrt hatte. Dazu kam hin und wieder das erschreckende Gefuehl, in Traenen ausbrechen zu muessen. Als ich schliesslich wieder einigermassen klar im Kopf war, kreiste mein Geist dauernd um das, was passiert war. Auf irgendeine Art - ich haette nicht sagen koennen, wie oder warum - war ich verschont worden. Das Wunder, dass ich noch lebte, schlug sich - nachdem ich es einmal geschafft hatte, die Benommenheit abzuschuetteln - in einen immensen Tatendrang nieder.
James hatte es die naechsten 24 Stunden nicht leicht mit mir. Geduldig wiederholte er ein ums andere Mal, was die Heiler ihm gesagt hatten: Dass ich fruehstens Ende der Woche das Krankenhaus verlassen duerfte. Ich war ein uneinsichtiger Kranker. Zwar konnte ich spueren, dass es mir wirklich nicht gut ging, doch ich betrachtete das nicht als Grund, ruhig im Bett liegen zu bleiben und Loecher in die Luft zu gucken. Ausserdem wollte ich, wenn ich mich schon irgendwo zusammenrollen und meine Wunden lecken sollte, das gern in meinen eigenen vier Waenden tun. Die Visite platzte gerade herein, als ich mich mit James deswegen zankte.
"Gut, dass Sie kommen, Doktor!" meinte James mit hoerbarer Erleichterung, die sich jedoch schnell in etwas anderes verwandelte, als er sich nach der Tuer umwandte. "Ich kann ich einfach nicht dazu bringen, sich ruhig zu - verhalten..."
Und eine Stimme, die ich selbst in der schwarzen, versengenden Haupthoelle wiedererkannt haette, erwiderte gelassen: "Wer kann das schon?"
Von allen Heilern in Ausbildung, die dieses Haus beschaeftigte, musste ausgerechnet Bellatrix ihr Praktikum in der Abteilung fuer Fluchschaeden ableisten. Vermutlich, dachte ich bitter, hatte sie sogar darum gebeten, hier arbeiten zu duerfen. Nicht umsonst war Tante Elladora eine Koryphaee auf dem Gebiet der Dunklen Flueche. Bellatrix ging einen Schritt weiter und untersuchte die praktischen Auswirkungen auf die Opfer.
"Am besten, du entschuldigst uns kurz, Potter," meinte sie freundlich zu James.
Ich hatte sie im Verdacht. Mit verschraenkten Armen sass ich im Krankenbett und starrte sie kalt an, als sie sich mir naeherte. Ich hatte nichts Konkretes und konnte schon gar nichts beweisen, aber ich war nicht umsonst in Grimmauld Place 12 aufgewachsen. Ich wusste, dass meine Eltern und meine Tante Voldemorts Ideologie unterstuetzten und dass Bellatrix diese Denkweise von ihnen uebernommen hatte. Wenn ich Voldemort gewesen waere und versucht haette, die Besten unserer Besten auf meine Seite zu ziehen, haette ich sie auf jeden Fall haben wollen. Und ich wusste, Bellatrix wuerde aufgeschlossen sein - womoeglich war es diese Aufgabe, auf die Tante Elladora sie ein Leben lang vorbereitet hatte.
"Ich muss dir ein paar Fragen stellen ueber die Kombination von Fluechen, die dich Freitagnacht getroffen hat."
"Die Kombination?" fragte ich verstaendnislos. "Mit Cruciatus war ich eigentlich bedient."
"Aber was war vorher?" wollte sie wissen und bewaffnete sich mit Feder und Pergament, um meine Antworten festzuhalten. " Wenn ich untersuchen soll, wie genau du durch die Folter beeintraechtigt bist, muss ich genau wissen, welche Flueche auf dir lagen und in welcher Reihenfolge sie dich getroffen haben."
Darauf, das alles noch einmal durchzuleben, war ich offen gestanden, nicht scharf. Es war einfach dumm gelaufen. Von einem Impedimentafluch getroffen, hatte ich nicht schnell genug vom Schlachtfeld Disapparieren koennen, so hatten sie mich geschnappt. Es war mir unangenehm, Bellatrix gegenueber zuzugeben, wie schnell und unspektakulaer es vor sich gegangen war. Ich erzaehlte von dem Ort, an den man mich gebracht hatte - ein kleines Waeldchen in einer Heidelandschaft -, wieviele Todesser dort gewesen waren - ich hatte sieben gezaehlt - und wie mich der Fluch getroffen hatte.
"Ich weiss nicht, wie lange es anhielt," fuhr ich sie an. "Dafuer hat man echt kein Gefuehl, wenn man unter Cruciatus steht. Die Zeit zieht sich wie Kaugummi, auch wenn es in Wirklichkeit nur eine halbe Minute gewesen sein koennte."
Bei dem Wort Kaugummi hob sie die Augenbrauen, hatte sich aber gleich wieder im Griff. "Ich muss das fragen, Sirius. Ich weiss, dass das Zeitempfinden unter Cruciatus ein anderes ist als normalerweise. Wie oft warst du insgesamt unter dem Fluch?"
"Viermal." Da war ich mir ziemlich sicher.
"Hattest Du den Eindruck, dass sich die Dauer der Flucheinwirkung verkuerzte oder verlaengerte von Mal zu Mal?"
"Weiss ich nicht! Es kam mir jedesmal gleich ekelhaft vor!" Ich schloss die Augen bei der Erinnerung daran. Mein Magen rebellierte. Ich erinnerte mich wieder an das Gelaechter, die boshaften Fragen ueber nebensaechliche Dinge, die nur die Farce einer echten Befragung unter Folter darstellten. Der furchtbare Gedanke, dass vielleicht, gerade waehrend ich diese Qualen durchlitt, niemand von meinen Freunde an mich dachte...
Ich kaempfte mich zurueck in das Hier und Jetzt und begegnete dem Blick meiner Cousine. Ihre Mundwinkel hoben sich ganz leicht. "Hast du geschrien?"
Ich sprang vom Bett auf und wollte nur mit einem Krankenhausnachthemd bekleidet auf den Flur stuermen. Bellatrix war jedoch schneller, als sie sich mir in den Weg stellte. Gute Reflexe mochten fuer Todesser unerlaesslich sein... "Nicht doch, Sirius," schnurrte sie. "Die viele Aufregung ist nicht gut fuer dich."
Fuer einen Moment riss die Wolkendecke auf und gleissendes Licht erfuellte den Raum. Bellatrix' Blick hielt meinen und in der ploetzlichen Helligkeit wurden die feinen bernsteinfarbenen Ringe um ihre Pupillen sichtbar, die man nur erkennen konnte, wenn sie direkt ins Licht sah. Mit dem Licht kam eine seltsame Anwandlung ueber mich, als ob das Denken fuer Sekunden ganz einfach aussetzte. Fuer einen Moment verspuerte ich nur das brennende Verlangen, Bellatrix auf das Bett zu schleudern und sie zu erwuergen, zu vergewaltigen, ich wusste nicht genau, was. Ich wusste nur, dass es mir eine ungeheure Befriedigung verschafft haette, sie vor Schmerz schreien zu hoeren. Doch der Himmel bewoelkte sich fast sofort wieder und die Welt war wieder normal.
"Dann verschwinde von hier," stoehnte ich mit zusammengebissenen Zaehnen und setzte mich schwer atmend aufs Bett.
"Lass mich meine Arbeit tun und du bist mich los," meinte sie liebenswuerdig.
"Was in Salazars Namen," zischte ich, "hat deine Arbeit damit zu tun, aus mir herauszukitzeln, wie ich mich unter dem Fluch verhalten habe? Du willst nur deine eigene perverse Neugier befriedigen."
Sie schien darueber nachzudenken, schuettelte dann den Kopf und leckte sich kurz ueber die Lippen. "Wir haben ein Spezialteam gegruendet," erklaerte sie. "Zur Erforschung der Auswirkung von Cruciatus auf das menschliche Gehirn."
"Und du bist Teil davon," fluesterte ich.
"Ich kann mit Stolz sagen, dass ich von ganz oben dafuer vorgeschlagen wurde, ja."
Das war in gewisser Weise mehr als ich ertragen konnte. Ich kaempfte gegen den Drang, hysterisch aufzulachen. "Was ist nun mit dem Schreien?" wollte ich wissen.
"Nun, mir ist aufgefallen, dass manche Menschen schreien und manche nicht, wenn sie dem Fluch ausgesetzt sind. " Sie laechelte schief. "Bei der Befragung der Opfer, meine ich."
"Wo sonst?" Meine Stimme triefte vor Ironie.
"Meine Theorie lautet, dass es unterschiedliche Arten gibt, mit Schmerz fertigzuwerden. Menschen, die in der Lage sind, Traenen zu vergiessen, wenn sie traurig sind, werden eher schreien, wenn sie unter Cruciatus stehen, als solche, die kein Ventil fuer ihr Leid suchen. Das ist faszinierend, findest du nicht auch?" Sie liess mir keine Gelegenheit, mich zu fragen, warum mir in all den Jahren nie richtig zu Bewusstsein gekommen war, wie sehr ich mich in ihr taeuschte: meine Cousine hatte keine sadistische Veranlagung wie fast der ganze Rest der Familie. Sie konnte einfach zwischen richtig und falsch nicht unterscheiden. Sie empfand nichts, wenn sie vom Schmerz anderer Menschen sprach. Nur kuehle, sachliche, professionelle Neugier. In gewisser Weise war das noch schlimmer.
Gespannt auf meine Reaktion beobachtete sie mich. "Dich hab ich schon heulen sehen, Sirius. Wenn du jetzt sagst: Ja, ich hab geschrien, bestaetigt das meine Theorie."
"Das wirst du nie wissen."
"Auch gut," sie stand auf. "Wir machen besser nachher weiter, du bist erschoepft."
Ich konnte nicht anders. "Ist das dein grosses Ziel im Leben?" spuckte ich. " Nachts in Verkleidung die Leute zu entfuehren und zu foltern, die am naechsten Tag dann hier eingeliefert werden, damit du sie fuer deine kranken Studienzwecke nutzen kannst? Den Schaden erst anrichten und ihn dann wieder beheben?!"
Ihre Augen blitzten. "Der Fluch muss dein Gehirn schlimmer angegriffen haben, als ich zuerst dachte. Demnaechst werden sich noch Onkel Alphard, James Potter und Schulleiter Dumbledore auf deiner Liste der ueblichen Verdaechtigen wiederfinden. Du kannst Freund und Feind nicht mehr unterscheiden, Sirius!"
Grob packte ich sie am Handgelenk und zog sie auf meine Augenhoehe herunter. "Ich kenne dich," zischte ich, "und ich weiss, was du bist..."
Und dann nahm sie mir den Wind aus den Segeln. "Tust du das, Sirius?" fluesterte sie. Ihr Gesicht war keine Handbreit von meinem entfernt. Ich konnte ihren Atem in meinem Gesicht spueren. Himbeer, dachte ich verschwommen, ich hatte recht... "Tatsaechlich? Kennst Du mich so, wie du es moechtest?"
Das kann nicht wahr sein, dachte ich. Das kann ich nicht empfinden, wenn wir eben noch davon gesprochen haben, wenn ich weiss, dass sie auf deren Seite steht, dass sie vielleicht dabei war... Langsam richtete sie sich auf, ohne den Blick von mir abzuwenden, und machte einen Schritt vor, so dass sie mit einem Bein zwischen meinen stand. Meine Kehle wurde eng. Der Schock ihrer Naehe sandte einen heissen, koestlichen Schauer ueber meine Haut. Ohne Hast legte sie mir die Arme um den Hals, erst den einen, dann den anderen.
Irgendwie fanden meine Haende den Weg um ihre Taille. Ich beobachtete, wie sich die schweren Lider kurz ueber ihrem dunklen, raetselhaften Blick schlossen und der Anblick, der Hinweis darauf, welche Wirkung ich meinerseits auf sie hatte, erregte mich mehr als alles andere. Mein Atem ging so schwer, als stiege er vom Grund eines unruhigen Meeres auf...
Erschrocken fuhr ich zusammen, als die Tuer abrupt geoeffnet wurde. Mein erster Gedanke galt natuerlich James. Ich konnte mir nicht einmal ansatzweise vorstellen, wie er reagieren wuerde, wenn er mich so sah, in den Armen des Feindes. Aber der war es nicht, sondern ein junger Heiler mit rotem Spitzbart. "Bellatrix," sagte er. "Besuch fuer dich." Wenn er von dem Anblick, den wir boten, irgendwie befremdet war, liess er es sich in keiner Weise anmerken.
"Besuch?" wiederholte sie und entzog sich meinem Griff. Ihre Robe glitt wie Wasser durch meine Finger. Ohne einen Blick zurueck folgte sie ihm auf den Flur. Ich fuhr mir mit der Hand durchs Haar. Was tat ich da? Was war ueber mich gekommen? Ich musste endgueltig den Verstand verloren haben. Ich sollte kuehl und beherrscht ergruenden, was Bellatrix ueber die Vorfaelle von Freitagnacht oder ueber Todesseraktivitaeten im Allgemeinen wusste. Wenn ich mich immer so anstellte, wuerde ich es in diesem Leben nicht mehr schaffen, die Beteiligung meiner Verwandten dem Orden oder dem Ministerium zu beweisen. Irgendwie dachte ich nicht mit dem richtigen Koerperteil.
Immer noch aufgewuehlt und zornig (hauptsaechlich auf mich selbst), oeffnete ich die Tuer, um James zu suchen und meiner Cousine nachzuspionieren. Ich war immer noch wacklig auf den Beinen, aber jetzt schien es mir, als sei es eine andere Art von Erschoepfung. Das ungestillte koerperliche Begehren verschaffte mir die Illusion, der Feind haette auch in jeder erdenklichen anderen Hinsicht die Oberhand. Was vermutlich die Absicht meiner Cousine gewesen war. So tief unten war ich zuletzt auf unserem Abschlussball gewesen. Und wo ich gerade daran dachte - was ich draussen vorfand, trug nicht dazu bei, meine Laune zu heben.
Die Arme, die keine Minute zuvor auf meinen Schultern gelegen hatten, schlangen sich nun um den Hals eines hochgewachsenen, dunkelhaarigen Mannes in einem Reiseumhang. Der Mund, den ich um ein Haar auf meinem gespuert haette, beruehrte nun seinen.
Die Umstehenden blickten laechelnd auf das Bild - die beiden schoenen, jungen Menschen, die einander nach langer Trennung umarmten und sich kuessten, als gaebe es kein Morgen mehr. Alle kannten die Privatgeschichten unserer reinbluetigen Aristokratie, alle wussten, dass Rodolphus Lestrange zwei Jahre in Frankreich fuer Gringotts gearbeitet und seine Braut in der Heimat auf ihn gewartet hatte. Zwei kuenftige Stuetzen der magischen Gemeinschaft, die bereits in jungen Jahren so grosse Verantwortung trugen, er als Finanzier, sie als Heilerin. Und das alles in diesen dunklen Zeiten... was fuer ein entzueckendes Paar.
Ich merkte, wie ich die Faeuste ballte. Die Leute wollten die Wahrheit einfach nicht sehen, auch wenn sie ihnen buchstaeblich ins Gesicht sprang. Jeder wusste, was fuer eine Sorte Hexen und Zauberer die Blacks und die Lestranges waren, aber weil die Mehrheit von ihnen jung war, Grips hatte und gut aussah, ging man in den Medien und der oeffentlichen Meinung gleichermassen grosszuegig ueber die generationenlange schwarzmagische Praxis hinweg. Mein Zorn war wie eine Welle, die von mir wegstroemte und von der ich mir wuenschte, dass sie ueber meiner feinen Verwandtschaft zusammenschlagen moege. Es schien zu funktionieren, Bellatrix zumindest drehte sich nach mir um. Rodolphus hielt den Blick auf sie gerichtet und strich ihr mit einer derart intimen Geste das Haar hinters Ohr, dass es in mir das Beduerfnis weckte, den einen oder anderen Unverzeihlichen Fluch auf der Stelle anzuwnden.
"Du erinnerst dich an meinen Cousin?" fragte Bellatrix mit suesser Stimme.
Rodolphus' Augen verengten sich als Antwort darauf. Wir beide hatten unsere letzte Begegnung in Hogwarts noch in Erinnerung. Er zoegerte einen Moment. "Ja-" sagte er dann. "Natuerlich..."
Ich war nicht voellig sicher, aber die Stimme von Bellatrix' zukuenftigem Mann haette leicht dieselbe sein koennen, die Freitagnacht den Fluch ueber mich gesprochen hatte. Wer sagte, das er tatsaechlich erst jetzt aus dem Ausland zurueckgekehrt war? Bei diesen Leuten war es gut moeglich, dass sie zuerst ihren Herrn aufsuchten und dann ihre Braut.
Was ich jetzt empfand, war das Gegenteil der chaotischen Wut, die in mir tobte, als ich ihnen ins Netz gegangen war: es war ein kalter, toedlicher Hass, dessen ich mich bis Freitagnacht nicht fuer faehig gehalten hatte.
"Hast du?"
"Zu deiner Beruhigung: nein. Du?"
"Es gibt nichts zu erzaehlen."
"Natuerlich nicht. Und Harry?"
"Was soll mit ihm sein?" Es ist das erste Mal, das ich hoere, wie er seinen Vornamen benutzt.
"Dumbledore hat mir erzaehlt, dass er von der alten Geschichte mit Frank und Alice erfahren hat. Er kennt den Namen Lestrange."
"So? Den hab ich ihm selbst genannt, als ich ihm von deiner Todesserclique damals in Hogwarts erzaehlt hab."
"Du solltest echt nicht so viel das Maul aufreissen ueber Dinge, von denen du nichts verstehst. Um Mrs. Lestranges Maedchennamen bist du wohl sorgsam herumgeschlichen?"
"Was willst du eigentlich, Schniefelus?"
"Ich will, dass du sagst: Ich, Sirius Black, habe einen Fehler mit toedlichem Resultat gemacht. Ich war zu dumm zu erkennen, wer von meinen Freunden der Verraeter war, und meine Dummheit kostete Severus Snapes Partnerin das Leben."
"Du redest, als waerst du der einzige, der was verloren hat in jener Nacht."
Er wirbelt blitzschnell herum, packt mich bei den Armen, bevor ich Zeit habe zu reagieren und wirft mich fast gegen die Wand. "Hoer zu, ich werde es nur einmal sagen: Wenn ein Zauberer einem anderen das Leben rettet, entsteht eine Verbindung zwischen ihnen. Wenn dem Lebensretter etwas zustoesst, bevor die Schuld abgetragen ist, kann der, den es betrifft, das an jedem Ort der Welt spueren und ich versichere dir, diese Erfahrung will niemand machen. Das ist der eine Grund, warum ich ueberhaupt erst nach Askaban gebracht wurde: Ich war am 1. November 1981 in keiner Verfassung, mich gegen drei Auroren, darunter mein Onkel, durchzusetzen."
Er laesst mich los und ich versuche, aus dem schlau zu werden, was ich gehoert habe. "Weil kurz zuvor zwei Menschen getoetet worden waren, mit denen du eng verbunden warst."
Natuerlich muss er das letzte Wort haben, denke ich, als er einen Schritt zurueckmacht und mich kalt ansieht. "Also, wenn man's genau nimmt: drei."
Bellatrix heiratete Rodolphus Lestrange am 4. Juni 1978 - ein Jahr und elf Monate nach unserem Schulabschluss in Hogwarts und fast genausoviel Zeit hatte er in Frankreich verbracht. Es war der Tag vor meinem zwanzigsten Geburtstag und eine Woche bevor James und Lily sich das Jawort gaben, deshalb ist es mir so gut in Erinnerung. Und auch, weil ich natuerlich die Anzeige im Tagespropheten gesehen hatte. "Huebsches Kleid," meinte Lily, als sie ueber meine Schulter gebeugt am Kuechentisch von Godric's Hollow lehnte, und da hatte sie recht. Eigentlich waren wir auf der Suche nach dem Kreuzwortraetsel gewesen, als ich ueber die Hochzeits- und Todesanzeigen stolperte und mir sofort wuenschte, Rodolphus Lestranges Name solle moeglichst bald unter letzteren auftauchen.
Der Tagesprophet berichtete ausfuehrlich: eine Feier mit dreihundert Gaesten war geplant, im Anwesen der Lestranges in der Naehe von Canterbury, anschliessend eine kleine Hochzeitsreise auf die Insel Malta. "Nur eine Woche," liess sich meine Tante Elladora zitieren. "Bella hat wichtige Verpflichtungen hier." Und die Journalistin liess sich ueber die Grossartigkeit der jungen Mrs. Lestrange auf medizinischem Gebiet aus. Ja, solche Leute brauchte das Land, die es nicht noetig hatten zu arbeiten, aber trotzdem ihr ueberragendes Talent in den Dienst der magischen Allgemeinheit stellten. Die Romanze zwischen Bellatrix und Rodolphus kam in vollem Umfang wieder aufs Tapet. In Hogwarts hatten sie sich kennengelernt, sich nach dem Schulabschluss verlobt und zwei Jahre aufeinander gewartet, waehrend Rodolphus in Frankreich war. Wie wundervoll fuer zwei Sproesslinge aus so alten, angesehenen Familien!
Ich tat, was jeder an meiner Stelle getan haette. Ich ging in die schummrige kleine Kneipe bei mir um die Ecke und bestellte mir etwas zu trinken. Und danach noch etwas. Und noch etwas. Und noch etwas. Obwohl ich wusste, es wuerde nicht genug sein, um die Bilder vor meinen Augen auszuloeschen. Bellatrix in ihrem Hochzeitskleid, der Sternenglanz in ihrem Haar bei unserem Abschlussball. "Kennst du mich so, wie du es moechtest?"
"Nein, und ich werd es nie," sagte ich zu meiner Erinnerung. Natuerlich hatte ich gewusst, dass es so kommen wuerde, seit unserem letzten Jahr in Hogwarts schon. Was haette sie auch sonst tun sollen - mich heiraten? Mich, einen ausgestossenen Blutsverraeter? Sie wollte mich nicht und ich war nicht... so. Ich war nicht so degeneriert wie der Rest der Familie. Egal, was ich fuehlte bei dem Gedanken, dass sie unerreichbar fuer mich war - das war sie immer gewesen. Es tat weh, ich konnte kaum atmen.
Hier sitzt Sirius Black, dachte ich, waehrend ich mich mit meinem fuenften oder sechsten doppelten Feuerwhiskey befasste. In einer Viertelstunde wird Sirius Black zwanzig Jahre alt. Zwanzig Jahre. Und alles, was es zu wissen gibt, ist . Nichts sonst ist von Bedeutung: Freunde, Aussehen, Beliebtheit, der Phoenixorden und der Kampf gegen das Boese. Das hoert sich toll an, aber die Wahrheit sieht nun mal anders aus
Als Lily und die Jungs mich gegen ein Uhr so fanden, war ich noch nicht blau genug, um mich nicht mehr zu schaemen, dass sie mich so sehen mussten. Aber schlimmer war, dass sie offensichtlich alle den Grund kannten. Ich wuenschte auch verzweifelt, es waere nicht so glasklar gewesen. Lily war am schwersten zu ertragen, wie sie mich so liebevoll beim Arm fasste und mir beim Aufstehen half. "Komm," sagte sie, "gehen wir nach Hause." Sie hatte einen Anti-Kater-Zaubertrank fuer mich, den sie neben die Couch stellte, bevor sie mich fuersorglich zudeckte und mir einen Gutenachtkuss gab. "Alles Gute zum Geburtstag, Sirius."
Es dauerte eineinhalb Jahre, ehe ich Bellatrix wiedersah. In dieser Zeit verloren wir fast die Haelfte der Ordensmitglieder und Ende 1979 betrug die durchschnittliche Lebenserwartung eines Aurors im Beruf etwa vier Jahre. Die Gegenseite zog es vor, als brave Buerger aufzutreten und ihr finsteres Treiben in Heimlichkeit fortzusetzen.
Die neue Generation fanatischer Reinblueter unterschied sich von der meiner Eltern insofern, als sie nicht planten, auf der faulen Haut zu liegen und Einfluss nur ueber ihren Namen und ihr Vermoegen auszuueben. Die Lestranges - ein Sohn im Finanzwesen beschaeftigt, der andere derzeit in diplomatischen Diensten in Pakistan, die Schwiegertochter hatte gerade ihre Zulassung als Heilerin bekommen - waren nur eins von vielen Beispielen. Die meisten von Bellatrix' Freunden hatten bereits in allen moeglichen respektablen Fachrichtungen Fuss gefasst: Florence Wilkes schrieb hoechst erfolgreich fuer den Tagespropheten, den sie irgendwann von ihrem Vater uebernehmen wollte. Procyon Avery hatte seine erste Veroeffentlichung in "Arithmantik heute" waehrend er noch in Hogwarts war. Evan Rosier war gleich von der Schulbank ins Kommittee fuer Experimentalverwandlung aufgenommen worden und Snape... nun ja, der juengste Alchemist, den die Gilde je gehabt hatte - das konnte sich auch sehen lassen. Voldemort hatte keine halben Sachen gemacht und die Besten unseres Jahrgangs rekrutiert - denn daran, dass sie ihm alle Treue geschworen hatten, hatte ich nicht den geringsten Zweifel.
Aber es war schwer, gegen sie vorzugehen - gerade weil sie so gut etabliert waren. Jeder kannte die Lestranges und die Malfoys. Jeder wusste, dass Bellatrix der Kommission vorstand, die die Auswirkungen von Cruciatus auf das Gehirn und das Nervensystem untersuchte. Haette ich dem Zauberer auf der Strasse erzaehlt, dass diese begabte, schwer arbeitende Hexe, die angeblich so viel fuer die magische Gemeinschaft getan hatte, in Wirklichkeit auf der Gegenseite stand, haette man mich fuer verrueckt gehalten. Oder geglaubt, dass ich einen tiefsitzenden Groll gegen meine Familie hegte und deshalb die Behoerden auf Bellatrix und Narzissa respektive ihre Ehemaenner hetzen wollte. Letztendlich war es auch das, was viele bei uns im Orden dachten.
Moody und die Longbottoms wollten nichts hoeren, wenn ich davon anfing. Es gaebe nicht den geringsten Verdacht gegen Bellatrix und Narzissa. Lucius Malfoy wurde verdaechtigt, zusammen mit einer Reihe anderer Slytheringestalten, doch gegen Bellatrix' Clique wurden anfangs keine Vermutungen laut. Mit Ausnahme von Snape natuerlich, dem Moody hoechtspersoenlich nicht traute. Ich fand es unfair, dass Moody gegen Snape voreingenommen sein durfte, weil er ihn als Kind gekannt hatte, ich mich aber wegen Bellatrix zurueckhalten musste.
"Meine Cousine ist nur einer von vielen Anhaltspunkten," sagte ich zu ihm. "Ich weiss nicht genau, was sie treibt oder wo sie reinpasst. Ich weiss nur, dass sie luegt, wenn sie den Mund aufmacht. Und dass sie von ihrer Herkunft, ihrer Weltanschauung und ihrer Persoenlichkeit her die ideale Kandidatin ist."
Es war ein paar Wochen vor Weihnachten, und wir hatten unser Ordenstreffen bei Longbottoms zuhause. Den ganzen Tag schon fuehlte ich mich von einer merkwuerdigen Unruhe erfuellt. Als wuerde heute noch etwas passieren, worauf ich nicht vorbereitet war. Frank Longbottom schuettelte den Kopf. "Wir koennen nicht auf jeden losgehen, der in Slytherin war - egal wie sehr seinen Verwandten seine Nase missfaellt." Er sah Moody bedeutungsvoll an. "Bellatrix Lestrange wird in der magischen Gemeinede sehr geachtet - die Spezialeinheit zur Erforschung von Cruciatus existiert praktisch nur durch ihre finanzielle Zuwendung."
"Wenn Leute wie Bellatrix nicht waeren, braeuchten wir moeglicherweise kein solches Spitzenteam." gab ich zurueck.
"Es gibt bislang keinen Grund zu denken, dass deine Leute involviert sind, Sirius. Die Hausdurchsuchung in Grimmauld Place hat nichts ergeben."
Die uebliche Leier eben. Sie haetten mich mitnehmen sollen, dachte ich duester. Ich haette bestimmt ein paar der Notversteckchen meiner Familie wiederentdeckt. Es war eins unserer Lieblingsdiskussionsthemen, doch niemandem schien es aufzufallen, dass ich heute weniger bei der Sache war als sonst. Ich spielte mit meinem Glas, liess es so heftig auf die Tischplatte knallen, als meine Finger sich kruemmten, als sei ich ihrer nicht mehr Herr, dass es kaputtging. Zum Glueck war es leer gewesen, die einzige Fluessigkeit, die auf die Tischdecke tropfte, war mein Blut. An der Tafel geschnitten, waehrend alle um sie herumsassen und schockiert guckten, wo hatte ich das schon gesehen?
Ich musste hier raus.
Ich sprang vom Tisch auf, rief Dumbledore irgendwas von Schwierigkeiten zuhause zu und stuermte aus dem Haus, ohne auf die perplexen Gesichter zu achten, die ich zurueckliess. Erst als die Tuer hinter mir ins Schloss fiel und ich den eisigen Nachtwind im Gesicht spuerte, wurde mir klar, warum ich so aus dem Haeuschen war, und auch, dass ich einen sehr treffenden Ausdruck gewaehlt hatte fuer das, was los war. Schwierigkeiten zuhause. Schwierigkeiten in der Familie.
Das war es, was mich verfolgte. Blutmagie. Die Bellatrix in unserem letzten Jahr in Hogwarts angwandt hatte, um mich von den Toten zurueckzuholen. Die ihr Zeichen auf mir hinterlassen hatte und mich staerker an meine Cousine band, als ein blosser Verwandtschaftsgrad es vermochte. Und jetzt suchte mich diese Bindung heim.
Bellatrix litt Qualen. Ich spuerte es deutlich. Und sie rief mich zu sich, ob sie es absichtlich tat und sich dessen nun bewusst war oder nicht.
Schnee fiel auf London, der erste in diesem Winter, als ich in Hundegestalt durch die verlassenen Strassen des Westend schoss.
Ooooh, boeser Cliffhanger, gell? ;) Ich hoffe, es hat euch gefallen?
Das naechste Kapitel wird schrecklich romantisch. Mehr sag ich nicht :)
PS: Hier wird ein Teil aus Bellatrix' Leben angesprochen (die Fehlgeburt naemlich), den ich in einer anderen Fanfic geschildert hab, "Kind des Kriegersterns". Lohnt sich, mal reinzulesen.
