Disclaimer: ihr wisst schon

Author's Note: Ihr habt bestimmt nicht mehr dran geglaubt, oder? :) Ausgerechnet beim übelsten Cliffhanger aller Zeiten leiste ich mir so was. Schon skandalös. Ok, ich bitte euch auf den Knien um Vergebung – hab auch ein schönes langes Kapitel als Bestechung vorzuweisen :) Übrigens tuts mir Leid, dass im letzten Kapitel ein paar Sätze in der Luft geendet haben. Weiß gar nicht wie das passiert ist. Was wollt ich jetzt noch sagen? Ah ja...

DANKÄÄÄÄ, pirat, loony, fabula, fairy, cara, Arwen, Shila, Sveni und Dream !!!

Dream: Nein, durch die Legilimetik hat ers nicht rausgefunden. Er ist nicht dämlich, ihm ist aufgefallen, dass Werwölfe ein riesige Kapitel im Verteidigungsbuch der 3. Klasse sind, im Unterricht aber auffallend abwesend waren. Er verdächtigte zunächst ein paar seiner Lehrer, aber Remus' Fehlzeiten waren dann doch zu auffällig. – Also, abgesehen vom kleinen Harry waren in diesem Mordfall nur noch drei andre Leute im Haus. Alle andern: Snape, Hagrid, Sirius, kamen später. Jetzt ist es nicht mehr schwer, oder?

Cara: och, Eliza fängt sich wieder :) Es gibt noch mehr Männer auf der Welt ;) Aber die feine Art wars nicht, da muss ich dir rechtgeben.

Fairy: nein, das war nicht die Fehlgeburt. Die trägt sich im Februar 1981 zu und wir sind im November 1979. Dauert also noch.

Fabula: in diesem Kapitel zeigt sich Bellatrix auch von einer ziemlich verletzlichen Seite, aber eher unfreiwillig

Loony: Also, die Nummer, die Dumbledore sich da mit dem Hauspokal geleistet hat, war definitiv ein Fehler. Auch in Harrys erstem Jahr übrigens. Ich finde, so was kann man nicht machen – schon gar nicht auf der Feier. Das, was Sirius bereut hat, kommt im letzten Kapitel. Aber in diesem gibt's auch ein paar Sachen für ihn zu bereuen ;) Oder doch nicht?

Pirat: flashbacks gibt es bis zum Schluss, das versprech ich hoch und heilig. Und nicht alle werden Sirius' sein :)

Und weiter geht's. Dieses Kapitel ist nicht ohne Grund mit R geratet, also viel Spaß.

VII. Die Ebene der schrägen Gefühle


Walked away released from all my sins

Walked away released from all my sins

But the cruelest thing was all my suffering
When I held you that night

I knew it felt so right
I knew it felt so right


Walked away released from all my crimes
Walked away released from all my crimes


But I could never hide what I kept inside

-- Spain, Untitled #1

Sie sind da. Der Lärm, der von unten heraufdringt, verrät es mir. Eine neunköpfige Familie – weniger den verlorenen Sohn – kann nicht stillschweigend anrücken. Jedenfalls nicht, wenn es die Weasleys sind. Ich versuche, mir ihren ersten Eindruck von unserem neuen Hauptquartier auszumalen: vermutlich sind sie noch zu geschockt von der wuchtigen, vergammelten Pracht, um viel anderes zu tun, als zu gucken. Das Geschnatter verrät jedoch Gegenteiliges.

Wenn die Kids erst wirklich Besitz ergreifen von unserer Räuberhöhle, wird der Lärmpegel noch zunehmen. Ich freue mich darauf – und sei es bloß, weil ich mir bei all dem das Gesicht meines Vaters vorstellen kann, der dieses Haus so gut ausgestattet hat mit allem was die magische Technik hergibt, um Ihresgleichen draußenzuhalten.

Es sind noch mehr Leute angerückt, ich kann einzelne Stimmen heraushören. Kingsley. Dädalus Diggle. Das unvermeidliche Gebrüll meiner Mutter aus ihrem Rahmen und Arabella, die darauf eingeht, bevor sie es schaffen, sie wieder zuzudecken. Dann – wie um mir die Absurdität der Situation noch einmal in aller Deutlichkeit vor Augen zu führen: ich verkrieche mich unterm Dach und er spielt den Gastgeber – höre ich ausgerechnet Snape darauf antworten. Was für einen fürsorglichen Ton Molly im Gesrpäch mit ihm anschlägt. Sie sind alle so eigenartig tolerant ihm gegenüber, das ist mir schon öfter aufgefallen. Wissen sie etwas, das ich nicht weiß – oder kenne ich ihn besser, als sie es tun?

Ich sollte hinuntersprinten und alle begrüßen, schließlich habe ich mich die letzten Tage zu Tode gelangweilt. Statt dessen ertappe ich mich dabei, wie ich den Kopf in den Nacken lege und durch das ewighohe Treppenhaus bis unters Dach emporstarre. Für Sekunden habe ich das Gefühl, hier gibt es etwas zu holen für mich, ich darf nicht gerade jetzt aufgeben und mich zu den anderen gesellen. Doch das Gefühl ist schnell wieder verflogen.

Ich senke den Blick, bereit, die Neuankömmlinge zu begrüßen, als mich etwas innehalten lässt, das ich auf der gegenüberliegenden Seite des Treppenhauses erspähe. Es ist das zweite Foto von mir, das ich entdecke. Sie haben es erstaunlicherweise nicht weggeworfen, obwohl ich drauf bin (unter anderem). Ich hätte es auch nicht getan, wenn es mir gehört hätte. Es ist einfach zu niedlich.

In einem dunkelblauen Umhang stehe ich als Vierjaehriger knöcheltief im Grimmauld'schen Herbstlaub und klaube eifrig Blätter zusammen, die Zungenspitze in feierlicher Konzentration zwischen die Zähne geklemmt. Ehe ich jedoch genug beisammen hatte, taucht eine neue Gestalt im Bild auf: mit feuerrotem Umhang, die schwarzen Locken zu einem kleinen Pferdeschwanz aufgebunden. Die Hände voller Blaetter ausgestreckt vor sich haltend, rennt sie kichernd auf mich zu, um mich "einzuseifen", wie wir das als Kinder genannt haben. Mein Kopf ist plötzlich erfüllt von der Erinnerung an unser entzücktes Gekreische.

"Du weisst wirklich nichts darüber?" Alastor Moody plierte mich prüfend an, wie er auf der Couch in meinem Wohnzimmer hockte, als verdächtigte er mich der wüstesten Machenschaften, denen ich in meiner Freizeit ausserhalb des Ordens nachging. Er war vor zwanzig Minuten hereingeplatzt und hatte sich ums Verrecken nicht hinauskomplimentieren lassen, egal, was ich anstellte. Aber wenn die Pflicht rief, gab es bei Alastor kein Halten mehr.

"Wenn ich's dir doch sage," wiederholte ich entnervt. "Ich weiß nicht, wo sie stecken koennte. Und es ist mir auch völlig egal. Ich will mit diesem ganzen Haufen nichts mehr zu tun haben." Ich war sauer. Mein Heim war meine Trutzburg – komplett mit Plattenspieler und einer schönen großen Garage für meine Mühle. Seit ich mit siebzehn eingezogen war, hatte ich mein Menschenmöglichstes getan, mir hier das Heim aufzubauen, das Grimmauld Place mir nie gewesen war. Weder Freund noch Feind sollten ungebeten hereinschneien und mir erzählen, wie ich mein Leben zu führen hatte. Ausnahmen machte ich nur für ganz wenige Auserwählte, und Alastor Moody – der moich seit der Sache mit Snape in der Sechsten so wenig leiden konnte wie ich ihn – gehörte nicht zu ihnen.

Er seufzt schwer, doch seine misstrauischen Augen ließen meine nicht los. Ich fühlte mich entschieden unwohl, wusste jedoch, dass mir das nicht anzumerken war. "Wieso interessiert ihr euch plötzlich so brennend für meine Familie? Das letzte Mal, als ich vorgeschlagen hab, denen auf den Zahn zu fühlen, habt ihr mich niedergebrüllt."

"Tja," meinte Alastor und kratzte sich am Kopf. "Das war eigentlich nicht meine Idee. Crouch hat von ganz oben die Anordnung erhalten, nach deiner Cousine zu suchen. Die Blacks machen sich Sorgen, ebenso ihr Ehemann, scheint es. Und da sie ein wertvolles Mitglied der magischen Gemeinschaft ist..."

"Soll heißen: die wissen auch nicht, wo sie sich rumtreibt?" Die Sache begann, mir Spass zu machen. Das fürnehme und gar alte Haus der Blacks in Panik. Sollten die Familien der Täter doch ruhig auch mal erleben, wie es war, wenn man um einen geliebten Menschen bangte, der spurlos verschwunden war. „Tja, die müssen ja wirklich verzweifelt sein, wenn sie ausgerechnet mich anhauen. Man kann's natürlich verstehen bei der gegenwärtigen Lage..."

„Wie meinst du das?"Er fasste mich scharf ins Auge.

„Bloß so."Ich zuckte die Achseln. „Wir stecken in einem ziemlichen Chaos. Leute verschwinden pausenlos oder werden gefoltert und umgebracht. Keiner weiß so wirklich, was zu tun ist. Und wenn Bellatrix mal eine Nacht ausser Haus schlaeft, rennt meine Tante zu Millicent Bagnold. Und die alamiert Crouch. Und der schickt seinen besten Mann los. Bellatrix kann sich wirklich sicher fuehlen."

Alastor schüttelte den Kopf. „Wenn dir irgendwas einfällt, schick mir 'ne Eule,"knurrte er und stieg in die Feuerstelle, wo er alsdann in einem Wirbel von gruenem Feuer verschwand. Ich begab mich in mein Schlafgemach, wo ich feststellte, dass mein Gast aufgestanden war.

Da sie die letzten beiden Tage beinah durchgeschlafen hatte, konnte man sagen, dass das unser zweiter Anlauf zu einem Versuch der Kommunikation war, als sie mich anschaute, dann an sich hinunterblickte und mit Bezug auf den Pyjama, den sie trug, meinte: „Von dir?"

Ich nickte.

Dankesehr." Unter einem ploetzlichen Schwindelanfall schloss sie die Augen und wurde noch bleicher. Ich machte einen Schritt auf sie zu in der Befürchtung, sie würde umkippen, doch sie hob mir abwehrend die Hand entgegen – eine schlanke Linke, an der Lestranges Trauring funkelte.

Leg dich besser wieder hin." meinte ich mit mehr Sanftmut, als ich ihr gegenüber in Jahren aufgebracht hatte.

Unter halbgeschlossenen Lidern sandte sie mir einen Blick zu, der wie ein Blitz in meinem Kopf einschlug. „Ich bin Heilerin, Sirius. Ich weiß, wann's mir gut geht."

Statt einer Antwort tippte ich sie leicht an der Schulter an und beobachtete zufrieden, wie sie aufs Bett stürzte. Sie erhob keinen Einspruch, als ich sie sorgsam wieder zudeckte, schloss nur erschöpft die Augen. Ein bisschen, wie um mich nicht mehr sehen zu müssen. Die Erinnerung an die Nacht, in der ich sie in meine Wohnung gebracht hatte, suchte mich plötzlich wieder sehr lebendig heim.

Ich hatte sie ohnmächtig und schwer verletzt auf der Straße liegend gefunden, und als ich es nicht schaffte sie aufzuwecken, hob ich sie kurzerhand vom Boden auf und trug sie in meinen Armen weg. Dass sie Hilfe brauchte, war nicht zu übersehen, doch ich wagte esnicht, sie nach St. Mungo's zu bringen. Die würden das alles noch viel seltsamer finden als ich und sich allerlei Gedanken machen. Ich beschloss, sie an den einen Ort zu bringen, wo kein Mensch sie vermuten würde, weder ihre Seite noch meine: ich brachte sie zu mir nach Hause.

Sie war in Zivil gewesen, wie ich vermerkt hatte: eine gewöhnliche dunkle Robe, wenn auch selbstredend von feinstem Tuch und Schnitt. Kein Todesserkleidung, ich hatte nach wie vor keine Beweise. Sie kam nicht zu sich, als ich sie in meine bescheidene Wohnung in einem Londoner Muggelviertel trug. Ihr Kopf lag an meiner Schulter, so dass ich ihren warmen Atem an meinem Hals spüren konnte. Unwillkürlich zog ich sie etwas enger an mich, bevor ich sie vorsichtig auf mein Bett legte.

Mit mehr oder weniger geschlossenen Augen vollführte ich den Zauber, der ihre Straßenkleidung gegen einen von meinen Schlafanzügen vertauschte. Erst als ich die Bettdecke über sie zog, sah ich, dass sie die Augen ein wenig geöffnet hatte. Sie war gefährlich bleich, ihr Gesicht wie Marmor in der kohlschwarzen Finsternis ihrer Haare. In ihren Augen flackerte des Erkennen auf. Mein Gesicht war keine zwei Zentimeter mehr von ihrem entfernt.

"Nein. Nicht."

Ich spürte eine Hitzewelle durch meinen Körper schießen, für die ich mich selbst verabscheute. Aber es war dennoch schwer, keine Kurzschlusshandlung zu begehen. Warum ist die Versuchung, einen hilflosen Menschen zu quälen nur so groß?

Ich schlief tief und relativ sorglos auf der Couch im Nebenzimmer, wenn man bedachte, wer noch in meiner Wohung nächtigte. Ich hatte jedoch ihren Zauberstab in Verwahrung genommen und mochte nicht glauben, dass eine unbewaffnete, schwer angeschlagene Frau mir bis zum nächsten Morgen gefährlich werden konnte. Ich sollte recht behalten.

Da sie die ersten zwei Tage, die sie in meiner Wohnung (in meinem Bett) zugebracht hatte, größtenteils verschlafen hatte, konnte man sagen, dass dies unsere erste Unterhaltung war, seit ich sie Donnerstagnacht auf der Straße aufgelesen hatte. In den kurzen Zeitabschnitten, wenn sie wach gewesen war, hatte sie brav gegessen und getrunken, was ich ihr brachte - und nicht für einen Moment hatten die stillen Tränen aufgehört, über ihre Wangen zu fließen.

Also gehörte auch Bellatrix zu den Leuten, die sie mir geschildert hatte: wer weint über sein Elend, schreit unter der Folter. Denn um nichts anderes ging es: nach allem, was ich in meinem langen Leben schon erlebt hatte, erkannte ich die Nachwirkungen von Cruciatus, wenn ich sie vor der Nase hatte.

Ich konnte mir nicht erklären, was in ihrem Leben vor sich ging. Es war, als hätten wir die Rollen getauscht: sie war das Opfer von Folter geworden und ich musste ihr helfen, wieder gesund zu werden. Die Versuchung war groß, zu tun, was sie getan hatte, und sadistische Fragen über den Hergang der Ereignisse zu stellen. Allerdings war es nicht sehr wahrscheinlich, dass sie auch nur eine einzige von denen, die mir im Kopf herumschwirrten, wahrheitsgemäß beantworten würde.

Am Mittwoch versuchte ich so was eine richtige Konversation zustande zu bringen. Es schien ihr etwas besser zu gehen, ich ermunterte sie, die Badewanne auszuprobieren, was sie auch tat. Anschließend kochte ich uns eine Kleinigkeit zu Mittag, während sie es sich auf der Couch bequem machte und jede meiner Bewegungen verfolgte. Ich brachte ihr einen Teller Suppe und sah zu, wie sie unentschlossen den Löffel hindurchgleiten ließ.

Ich habe Schlaf gebraucht," erklärte sie mit einem winzigen Lächeln. „Du weißt nicht, wie lange es her ist, seit ich richtig schlafen konnte – so fest und so lange, wie ich wollte..."

Ich starrte auf sie herunter – unsicher, was von der Situation zu halten war. Der letzte Mensch, den hierzuhaben ich je erwartet hatte. Ich war auf sie nicht eingerichtet. Allein der Gedanke, dass James oder Eliza hier unangemeldet hereinplatzen könnten und sie auf meiner Couch finden würden: die Knie bis zum Kinn hochgezogen, in den Quilt eingekuschelt, den Maggie mir zur Wohnungseinweihung geschenkt hatte.

Möchtest du nicht dein eigenes Bett zum Schlafen?"machte ich einen halbherzigen Versuch, sie doch noch zum Sprechen zu bewegen. Doch die Mühe hätte ich mir sparen können.

Kaum."Sie legte den Kopf schief, als folgte sie mit den Augen einem weit entfernten Ton, den nur sie hören konnte. „Lass mich einfach eine Weile hier... ausruhen."

Donnerstag musste ich mich wohl oder übel in der Arbeit blicken lassen. Ich hatte eine Eule hingeschickt, dass ich mich übelst erkältet und beschlossen hätte, die Sache auf Muggelart auszukurieren. Eine blöde Ausrede, aber irgendwie wollte mir ums Verrecken keine bessere einfallen. Die lange Abwesenheit von Hogwarts machte sich doch bemerkbar, ich war aus der Übung, ganz klar. Wie hatte sich unser Leben seither gewandelt.

Als ich an diesem Abend gegen fünf nach Hause kam, stieg mir schon an der Tür ein so köstlicher Geruch in die Nase, dass mir augenblicklich der Magen in den Kniekehlen hing. Ich wusste, was das war, auch wenn ich den originalgetreuen Duft nie mehr erschnuppert hatte seit meiner Flucht von Grimmauld Place. Als ich in die Kühe kam, fuhrwerkte dort ein zierlicher Teufel in zu großen Männerklamotten herum, konzentriert arbeitend. Die schwarze Mähne hatte sie zu einem unordentlichen Knoten aufgesteckt.

Sie hatte Kleider von mir gemopst: Jeans, Pullover und wahrscheinlich auch die Socken. Der Pulli schlackerte um ihre Arme, machte sie zierlich und harmlos, fast zerbrechlich. Die Jeans lagen jedoch eng genug an, dass mir das Blut ins Gesicht schoss, als sie sich weit über den Tisch lehnte, um nach dem Salzstreuer zu angeln.

Ich spähte in den Ofen. "Hähnchen in Wermutsauce?" fragte ich gerührt.

"Denkst du, ich hab über einen lächerlichen Zeitraum von vier Jahren dein Lieblingsessen vergessen?"

"Warst du etwa draußen?"fragte ich plötzlich alamiert. Meine Cousine ohne Begleitschutz in der Muggelwelt... Alles Mögliche könnte da passieren... Vor allem den Muggeln.

"Nur ganz kurz," spielte sie ihren Ausflug herunter. „Du hattest die Kräuter dafür einfach nicht im Haus, also bin ich in den Tante-Emma-Laden da an der Ecke gegangen."

Bei ihren rassistischen Vorurteilen, ohne die geringste Ahnung zu haben, was sie erwartete, war das irgendwie eine Leistung. Es war leichtsinnig und verantwortungslos. Es war genau, was ich auch getan hätte. "Und?" grinste ich. "Wie war's?"

Sie warf mir einen prüfenden Blick zu und zuckte dann die Achseln, während sie weiter den Salat auf Vordermann brachte. "Die alte Lady dort meinte zu mir: Sie sind doch bestimmt Mr. Blacks kleine Schwester. Nein, hab ich gesagt, ich bin Mr. Blacks kleine Cousine. Sie kennt mich übrigens als Bella."

Jetzt musste ich wirklich lachen. Ich gab mich so gern der Illusion hin, sie in und auswendig zu kennen, dass es mich immer ganz aus dem Konzept brachte, wenn sie etwas komplett unerwartetes tat. Ich konnte es kaum fassen, dass ich hier in meiner Wohnung an meinem Tisch saß und mit meiner Cousine ein Festmahl samt Rotwein verspeiste, als hätten wir draußen keinen tödlichen Konflikt am Laufen, in dem wir auf verschiedenen Seiten standen. Es war verrückt, dachte ich, aber irgendwie hatten wir hier ein ruhiges Fleckchen gefunden, das niemanden außer uns beherbergte: keine Freunde, keine Familie, keinen Voldemort, keinen Phönixorden. Nur uns beide.

"Eigenlob stinkt," riss sie mich aus meinen Gedanken, "aber da sich sonst offenbar niemand dazu aufgefordert fühlt, stell ich einfach mal fest, dass es gut schmeckt."

Ich beeilte mich, dasselbe kundzutun. Es kam mir tatsächlich wie ein Wunder vor, mein Leibgericht auf den Tisch gestellt zu bekommen, wenn ich nach einem schweren Tag heimkam. In der ganzen Zeit, die ich für mich selber kochte, hatte ich Hähnchen in Wermutsauce nicht so perfekt hinbekommen. "Woher kannst'n das, hm?"

"Hab ich Kreacher abgeguckt." Die Antwort ließ uns beide losprusten. Es war einfach zu komisch, doch es konnte gut sein, dass es stimmte. In die Küche hatte sie sich immer zurückgezogen, wenn es ihr oben zu bunt wurde. Wenn meine Mutter einen ihrer Tobsuchtsanfälle hatte oder Tantchen Araminta zu Besuch war. Oder, wenn sie ganz einfach allein sein wollte. Dasselbe Bedürfnis nach Zurückgezogenheit hatte sie jetzt – nun ja, vielleicht nicht hergeführt, das war ich gewesen, aber doch hier gehalten. In der Wohnung ihres abtrünnigen Cousins in Muggellondon.

Für eine Reinblutfanatikerin kannte sie sich in zeitgenössischer Muggelmusik gut aus, beschloss ich, als wir es uns später auf der Couch bequem machten. Ihr zufriedenes Lächeln, als sie Donovan in meiner Sammlung entdeckte, entging mir nicht.

The continent of Atlantis was an island which lay before the great flood in the area we now call the Atlantic Ocean...

Ich hatte Lust sie auszuquetschen – woher sie das kannte, wer ihr das gezeigt hatte und ein bisschen von dem vielen in Erfahrung zu bringen, was ich über sie nicht wusste.

Dein Mann sucht dich doch todsicher." Ich wandte den Blick nicht von ihr.

Nein," meinte sie und rollte den Kopf im Nacken hin und her. „Das glaube ich eigentlich nicht."

Ich starrte sie nur weiter an. „Er hat das doch nicht getan, oder?"

Sie starrte ehrlich überrascht zurück, und ich konnte nicht umhin, daran zu denken, wie ähnlich wir uns jetzt gerade sehen mussten. „Wie kommst du darauf?"

Ich antwortete nicht, unser beider Gehör konzentrierte sich wieder auf die Musik. Ich war noch nicht betrunken genug, um die wahrscheinlichen Aktivitäten ihrer angeheirateten Familie zur Sprache zu bringen. Ich wusste, es machte mich bereits zum Verräter, einfach hier zu sitzen und sie wie einen Gast zu behandeln. Auch wenn ich einer der wenigen war, der überzeugt war, dass die Familie Black dreck am Stecken hatte.

Nein, ich hatte mich schon schuldig gemacht, als ich sie vom Boden aufgehoben und sie, stat sie in eine öffentliche Einrichtung zu bringen, mit zu mir genommen hatte. Nicht obwohl – gerade weil ich wusste, dass etwas faul war. Ich hatte sie beschützen wollen. Meine Schuld zurückzahlen. Was auch immer.

Way down below the ocean, where I wanna be, she may be...

Die Nacht streckte sich über uns aus und ich fühlte meine Augenlider schwer werden. Seit dem Ende meiner Schulzeit hatte ich in einem Krieg gelebt. Ich war eine Zielscheibe aufgrund meiner Zugehörigkeit zum Orden und mir dessen bewusst. Wachsamkeit hatte mir mehr als einmal das Leben gerettet und jetzt – hielt sie mich nicht einmal davon ab, zehn Zentimeter vom Feind entfernt einzuschlafen.

Beim Aufwachen meinte ich für einen Moment, ihre Lippen in meinem Haar zu spüren. Doch als ich die Augen aufschlug, schlief sie, das Gesicht von mir abgewandt.

Ich treffe Snape in der Galerie der Elfenköpfe. Er hat also ebenfalls die Flucht ergriffen vor der Gesellschaft unten. „Deine Tante Elladora war eine Frau mit einem höchst sonderbaren Geschmack,"murmelt er vor sich hin. Als Kind war die Galerie für mich ein Gegenstand der mnicht enden wollenden Faszination. Elladora hatte die Sitte in Black Manor eingeführt, nachdem sie meinen Onkel Orion geheiratet hatte. Und meine Eltern aren natürlich erbaut genug davon gewesen, das auch für Grimmauld Place zu übernehmen.

„Den hatten sie alle," gebe ich grimmig zurück. „Die ganze Familie. Sie war ja auch mütterlicherseits eine Black."

„Ich weiß," nickt er. „Irgendwie sind wir alle miteinander verwandt. Kein Wunder, dass die Leute da mit der Zeit ein bisschen... eigen werden."

Ich grinse. Höre ich da ein klitzeklein wenig Kritik an unserer reinblütigen Inzucht heraus? Am Ende hat er sich wirklich von diesem Sumpf losgesagt...

„Hast du sie gern gehabt?"

„Wen?"

„Deine Tante Elladora."

Ich zucke die Achseln. „Ich bin in dieser Familie nur mit Andromeda und Onkel Alphard wirklich gut ausgekommen. Aber geliebt habe ich niemanden von ihnen."

Er wirft mir einen raschen wissenden Blick zu, wendet jedoch so flink die Augen wieder ab, dass ich es mir genauso gut eingebildet haben kann.

„Ich hatte sie gern," sagt er schließlich. „Um Elladora hab ich dich am meisten beneidet. Ich hätte mir einen Arm abhacken lassen, um an deiner Stelle zu sein. Diese riesige Familie, Tradition, Geld und Macht."

„Das fällt dir jetzt ein?" schnaubte ich. „Ein Wort von dir damals und ich hätte mit dir getauscht. Bei einem Auror in der Nockturngasse wohnen..."

„Ja," höhnt er. „Das kann ich mir bildlich vorstellen, was Moody aus jemand wie dir gemacht hätte – bei einer noch schwarzmagischeren Abstammung als meiner. Du wärst mal wieder lebenslänglich in Askaban eingelaufen – nur diesmal zurecht."

„Du wärst auch da gelandet, wo du jetzt bist."

„Nein," beharrt er. „Ich wär vermutlich tot."Er schaute mich an. „Hast du später noch mal mit ihr geredet?"

„Mit Elladora? Ich hab sie so gut wie nie gesehen. Sie hat ja immer sehr zurückgezogen gelebt. Ein paarmal sind wir uns noch über den Weg gelaufen. Und dann war da natürlich noch die Anklage, dass sie Voldemort finanziell unterstützt..."

Es hat gestimmt. Sie hat es nicht mal abgestritten. Sie war stur bis in den Tod, jeder Zoll eine Black. Sie gehörte zu den Leuten, die auf Bestellung krank werden können. In ihrem Fall war es Krebs, mit dem sie die Zeit ihrer Haft in Askaban zu verkürzen suchte. Aber zum Schluss wurde sie befreit. Von Voldemort höchstpersönlich, so dass sie daheim sterben konnte. Eine seltsame Geste, über die ich mir seither oft den Kopf zerbrochen habe. Die Prewetts, die sie festgenommen hatten, wurden umgebracht von einer ganzen Horde Todesser, noch in der Nacht, als Elladora starb.

Und jetzt sitzt Bellatrix in Askaban. Wartet auf Befreiung...

„Ich meine, sie war eine schwarze Hexe, ein Mitglied des Dunklen Ordens seit sie ein Teenager war und es hat ein unglaubliches Ende mit ihr genommen."Snape scheint tief in Gedanken. „Aber sie war ein einzigartiges Wesen. Sie wollte die Macht nur haben, sie aber nicht benutzen. Sogar zu ihren Hauselfen war sie gut, wenn sie ihnen nicht gerade den Kopf abschlagen ließ."

Ich muss lachen. „Ja, das ist etwas, was ich auch schon oft gedacht hab..."

„Was?" Er mustert mich neugierig.

„Wenn du wissen willst, wie ein Mensch wirklich ist, schaust du dir besser an, wie er seine Untergebenen behandelt und nicht seine Gleichgestellten."

Auch wenn er nur eine Woche dauerte – es war mit Sicherheit der seltsamste Winter meines Lebens. Es fing früh an zu schneien in diesem Jahr, bereits Ende November. Bellatrix und ich beobachteten das Flockentreiben (und heftig war's für die Jahreszeit) von meinem Küchenfenster aus. Wir igelten uns ein, während draußen die Welt vom Wahnsinn verschluckt wurde, und der Schneefall dämpfte die Wirklichkeit für uns.

Wir redeten so viel und über so unterschiedliche Dinge, wie noch nie in unseren gemeinsamen zwei Dekaden. Unsere Kindheit. Unsere jeweiligen Schleichwege in Hogwarts. Bücher, die wir gelesen hatten. Sogar Philosophie. Fast ohne zu streiten. Draußen mochte die Zaubererschaft sich einen blutigen Bürgerkrieg liefern – wir hielten uns an unseren Pfefferminztee.

„Wie gut bist du mit Kleiderverwandlungen?"fragte ich sie freitagabends.

„Wieso?"

Ich grinste. „Schaffst du's, dich einen Abend als Muggelmädchen auszugeben?"

Was mir vorschwebte, war die kleine Bar zwei Straßen von meiner Wohnung entfernt. An Bellatrix' Hochzeitstag hatte ich mich abends dort zugesoffen, so dass sie mich buchstäblich nach Hause tragen mussten. Es schien mir schon deshalb angebracht, sie mit dem Etablissement vertraut zu machen. Ich war seit Jahren – seit ich in die Gegend gezogen war, genaugenommen – ein mehr oder weniger regelmäßiger Gast dort gewesen. Aber ich hatte noch nie ein Date dorthin mitgebracht. Und darauf lief es jetzt ja hinaus.

Bellatrix nahm meinen Arm, als wir uns auf den Weg machten. Ich betrachtete sie ungeniert: Jeans, Stiefel, Winterjacke und darunter eine enganliegende rote Bluse. Sie sah teuflisch schön aus. Die glitzernden Eiskristalle in ihrem Haar verstärkten den Eindruck absoluter Schwärze noch, gegen die sie sich abhoben. Sie zog nicht wenige Blicke auf sich, als wir durch die Tür kamen.

Neugierig beäugte sie ihrerseits die diversen Muggelspirituosen und erbat sich von mir eine Auswahl. Sie war sich auch nicht zu fein, von mir Kleingeld für die Musicbox zu schnorren. Da saßen wir dann, kippten unser Bier und wenngleich sie sich dafür hätte interessieren müssen, was um sie her vorging, schließlich war sie zum ersten Mal in einer Muggelbar, war ihre Aufmerksamkeit ausschließlich auf mich gerichtet. Jedem, der uns beobachtet hätte, ohne uns zu kennen, hätten wir wie ein abgöttisch verliebtes junges Paar vorkommen müssen, von dem – aus welchen bizarren Gründen auch immer – bisher keiner den ersten entscheidenden Schritt gemacht hatte.

Sie lächelte, als hätte sie meine Gedanken gelesen und beugte sich verschwörerisch zu mir über den Tisch: „Du hast hoffentlich nicht geglaubt, du würdest um einen Tanz herumkommen, wenn du mich schon ausführst?"Das ist keine gute Idee, konnte ich nur noch denken, bevor sie auch schon vor mir stand und eine unwiderstehliche Hand nach mir ausstreckte. Zu meinem Verhängnis war es auch noch ein langsamer, geradezu schmelzender Song. Ich liebte dieses Lied zufällig. Es schien sich alles gegen mich verschworen zu haben. Der Text spottete meiner, wie ich in Muggellondon wieder zu mir kam – mit Bellatrix' Kopf an meiner Schulter.

Love hurts, love scars,

Love wounds and mars

Any heart not tough

Or strong enough...

Ich neigte mich tiefer zu ihr herunter und ließ die Hände von ihren Armen über ihren Hals zu ihrem Gesicht heraufwandern. Sie hob den Kopf, als sie meine Berührung auf ihren Wangen fühlte. Ihr Blick suchte meinen, die Pupillen riesig unter den halbgeschlossenen Lidern. Sie neigte leicht den Kopf nach vorn und brach unseren Blickkontakt, als sei es für einen Moment zu viel für sie. Wir beide. Hier. So nah an der Erfüllung – und diesmal war da niemand, der uns kannte, keine Gesellschaft, die uns ihre Zwänge auferlegen konnte. Nur wir beide und unsere Entscheidung. Sie wich einen Schritt zurück und ich stand mit leeren Armen da.

Wir gingen schweigend nach Hause, ohne uns zu berühren, ohne uns anzusehen, mit der ganzen Breite des Gehsteigs zwischen uns. Ich schloss die Tür auf und ließ sie vor mir die Wohnung betreten. Sie drehte sich noch im Flur zu mir um, hielt ihre Hand ausgestreckt vor sich hin und zog dann ihren Ehering herunter und legte ihn auf dem Kaminsims ab. Das leise Klappern des Goldschmucks schien ein Echo in meinen Ohren nach sich zu ziehen.

So oft ich mich später daran zu erinnern versuchte, ich konnte nie herausfinden, wer von uns beiden an dieser Stelle den entscheidenden Schritt getan hatte. Vermutlich hatten wir beide einen halben gemacht, ich weiß nur noch, dass sie plötzlich in meinen Armen lag und mich einhüllte mit ihrer Wärme und ihrem Duft und ihrer ganzen gefährlichen verbotenen Sinnlichkeit, und dass es mir gleichgültig gewesen wäre, wenn mich jetzt der gesamte Phönixorden und meine Familie dazu so gesehen hätte, und dann küssten wir uns.

Ich hatte das noch nie so fertig gebracht. Erste Küsse sind normalerweise eine unsichere Angelegenheit, man muss sich erst auf einen neuen Partner einstellen – doch Bellatrix' Lippen trafen meine mit der Sicherheit und Präzision zweier füreinander angefertigter Instrumente. Eliza war das Eis, das ich erst zum Schmelzen bringen musste. Bellatrix stand bereits in Flammen. Eine Glut, die nur meine eigene aufwiegen konnte. Ich konnte spüren, wie sie fast zusammensackte, als ich den Mund über ihren Hals gleiten ließ. Ich war absichtlich grob, während ich in Gedanken unser beider Dummheit verwünschte. Wir hatten dies vor Ewigkeiten haben können.

"Bitte, Sirius, oh mein Gott..." hörte ich sie stammeln.

Die ersten Kleidungsstücke fielen schon auf dem Weg ins Schlafzimmer. Ich schnappte nach Luft, als ich ihre nackte Haut zum ersten Mal an meiner spürte. Ich ließ die Hände über ihre Brüste streichen und fühlte sie in Reaktion darauf erschauern. Nie wieder in meinem Leben wollte ich etwas anderes berühren als sie. Nie wieder wollte ich jamend anderes Berührung auf meiner Haut spüren.

Sie war besser als jede Phantasie. Aber weit entfernt von der erfahrenen, geschickten Geliebten, die ich erwartet hatte. Ich hatte mir ausgerechnet, sie würde ein wenig spöttisch, distanziert sein und mich in eine Erregung versetzenm, die ich kaum bewältigen konnte. Doch nichts hätte mich darauf vorbereiten können, wie es wirklich mit ihr war.

Sie war leidenschaftlich. Überwältigend leidenschaftlich sogar. Und ihr Bedürfnis nach mir war so, dass ich in einem noch halbwegs funktionstüchtigen Winkel meines Hirns noch registrierte, dass sie sich das hier ebenso ersehnt hatte wie ich. Ich war nicht der einzige gewesen, dem über Jahre hinweg die Nachtruhe versagt geblieben war .

Sie stieß einen seltsamen Laut aus, als ich mich zu ihr legte – fast ein Schluchzen. Ich nahm ihn in meinem Mund auf und trug ihn über ihre nackte, verletzliche Haut. Ihre Hände verfingen sich in meinem Haar, zitternd vor Ungeduld. Eine Vielzahl von Möglichkeiten, dies anzufangen, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, wie man so schön sagt, streiften mich und ließen sich wieder beiseite schieben, als ich spürte, wie sich ihre Schenkel um mich schlangen. Ihre Finger tasteten sich an meinem Oberkörper hinunter und ich hörte mich aufstöhnen, als sie mich zum ersten Mal berührte.

Sie lachte atemlos, als ich ihre Hand abfing und sie neben ihrem Kopf fest auf das Bettlaken presste. Ich bezweifelte, dass ich mich lange hätte beherrschen können. Ihr Mund fing meinen wieder ein. Es war unmöglich, etwas langsam anzugehen und das Vergnügen, das sie aus ihrer Wirkung auf mich zog, spiegelte sich in meinem, bis da nichts mehr war als die weißglühende Energie unsere Körper. Wir verbrannten uns gegenseitig zu Asche, die der Wind forttrug und in diesen Sekunden, die unmittelbar auf die Erfüllung unseres Verlangens folgten, glaubte ich, dass nichts mir je wieder Angst machen würde. Nicht einmal der Tod.

Ich öffnete die Augen und dachte, dass ich ihr Gesicht noch nie so offen und entspannt gesehen hatte, so ungeschützt. Der Ausdruck ihrer Befriedigung. Ich teilte das Gefühl. Wir wurden sanfter, zärtlicher, nachdem die erste ungeduldige Begierde einmal gestillt war.

Gegen Morgen lag sie entspannt neben mir ausgestreckt, die schwarzseidenen Haare wie eine dunkle Flut über das Kissen gebreitet. Ihr spöttisches Lächeln war zurückgekehrt. „Beweg dich nicht,"sagte ich und fuhr konzentriert mit Augen und Händen ihre Kurven nach. Bis ich mich auf den Rücken legte und sie über mich zog, so dass ich mich unter einem Zelt aus Haar wiederfand.

Sirius?" war ihr erstes Wort, als sie erwachte. Es machte mich auf eine seltsame Art froh.

Die Raffinesse kam später. Wir waren beide nicht unerfahren um Umgang mit dem anderen Geschlecht und hatten uns doch gegenseitig noch viel beizubringen. Die Zeit vergeht anders, wenn man glücklich ist. Wir spürten keine Erschöpfung. Wir vergaßen immer wieder zu essen und hätten wir drei Monate statt drei Tagen im Bett verbracht, wären wir vermutlich bis auf die Knochen abgemagert. Ich war mir irgendwie bewusst, dass dies alles enden würde und zwar bald - und sperrte deshalb die Wirklichkeit nur um so konsequenter aus, um dem Moment erst ins Auge sehen zu müssen, wenn er wirklich da war.

Verlass ihn, Bellatrix," sagte ich am dritten Tag. Der Gedanke an ihren Ehemann war ein Misston in der Harmonie unserer Abgeschiedenheit. Eine widersinnige Situation: allein an ihn zu denken, wenn wir so in meinem Bett lagen, meine Hände auf ihrem Körper, ihre Glieder um mich geschlungen, in die Säfte unserer Liebe gebadet. Ich wusste nicht, warum ich es sagte. Es hatte keine Einfluss auf sie, wwas ich dachte oder fühlte, das war mir klar, als sie den Kopf zur Seite drehte, ohne zu antworten. Und es wurde noch eindeutiger, als sie am Abend die Kleider anlegte in denen sie hergekommen war.

Ich muss gehen," sagte sie einfach. Ich sah, dass sie ihren Ehering trug.

Ich machte keine Szene. Es sei erwähnt, dass ich kurz daran dachte, vor ihr auf die Knie zu fallen, es aber bleiben ließ. Etwas von meinem Stolz war noch lebendig. Ich war keine Alternative für sie, war es nie gewesen. Ich war ein Ausgestoßener in ihrer Welt. Ein Blutsverräter, dessen gebrochenes Herz nicht zählte. Begriffe wie Gut und Böse, Richtig und Falsch waren meinem Gedächtnis zeitweise entfallen.

Ich bring dich." meinte ich und griff nach meiner Jacke. Ihren verblüfften Blick hätte ich genossen unter anderen Umständen, so wies ich sie nur darauf hin, dass Zaubererroben für Motorradfahrten nicht unbedingt geeignet waren. Aber von Kleiderverwandlungen verstand sie ja etwas. So betrachteten wir ein letztes Mal die Welt aus der Vogelperspektive, der wir uns während der letzten Tage verschrieben hatten.

Ihre Arme schlangen sich fest um meine Mitte und ihre Wange lehnte an meinem Rücken, doch schließlich und endlich wurden die Straßen und Lichter tief unter uns besser sichtbar und die Welt hatte uns wieder. Oder wir hatten die Welt wieder. Es war spät und Grimmauld Place lag still und verlassen unter dem klaren Sternenhimmel. Ich stand an meine Mühle gelehnt und beobachtete, wie sie ihre Jeans verschwinden ließ und wieder Mrs. Lestrange wurde.

Der kommende Tag war ein Montag. Mir fiel ein, wie ich nicht gewagt hatte, sie nach St. Mungo's zu bringen und ob sie wohl morgen dort wieder ihren Dienst versehen würde. An Cruciatus forschen, als wäre nichts gewesen. Obwohl es sie beinnah das Leben gekostet hatte. Ich wusste nicht, was mich trieb oder woher die Worte kamen, aber mit einem Schritt war ich bei ihr und hielt sie bei den Schultern gepackt. „Du kannst nicht zurückgehen – du wirst sterben, wenn du so weitermachst."

Wenn ich nicht weitermache, werd ich mir wünschen, ich wäre gestorben."Sie griff nach meiner Hand auf ihrer Schulter und hielt sich regelrecht daran fest, als sie zurücktrat. Dann drehte sie sich um und ging durch den Schnee von Grimmauld Place davon. Ihre Füße setzten leicht auf, doch ich hatte das Gefühl, dass mir mit jedem Schritt, den sie machte, ein Hammer aus Eis gegen den Brustkorb schlug.

Bleib bei mir. Verlass mich nicht.

Ich liebe dich.

„Das hast du jetzt wieder schön gesagt, Black. Ist dir diese Weisheit eingefallen bevor oder nachdem Pettigrew dein Leben ruiniert hat?"

Der Stachel trifft mich plötzlich, ich habe ihn ausnahmsweise nicht kommen sehen. „Das hast du genossen, was?"halte ich dagegen. „Dass James Verrat drohte von einem seiner besten Freunde und er sich nur an dich wenden konnte?"

„Seine Arroganz hat ihn letztlich zu Fall gebracht, das war das einzig Genussvolle an dieser Sache. Er hätte besser sein können zu Pettigrew. Und du auch."

„Ach, was weißt du schon von uns?"

Er lacht unfroh. „Eine Menge mehr als du denkst, und eine Menge mehr, als ich möchte, darauf kannst du Gift nehmen. Ihr habt euch mir ja über Jahre hinweg förmlich aufgedrängt, da kriegt man schon das eine oder andere mit. Du hast mehr als einen Grund, wütend zu sein, denn tief drinnen weißt du, dass du es hättest kommen sehen müssen."Er zuckt die Achseln. „Zugegeben: ich hab mich nicht wesentlich cleverer angestellt. Du hast Lupin verdächtigt, ich dich – und James wollte natürlich auf keinen von euch was kommen lassen. Er lebte immer noch in seiner Rumtreiber-Phantasiewelt. An Pettigrew hat keiner von uns gedacht, das war unsere gemeinsame Dummheit."

„Das können wir uns kaum gegenseitig zum Vorwurf machen," fange ich an, doch er unterbricht mich. „Hast du überhaupt versucht, ihm zuzureden, dass er Dumbledore zu seinem Geheimniswahrer machen soll? War dir denn nicht klar, dass es die sicherste Lösung gewesen wäre?"

„Doch," sage ich. „Aber damals hatte ich das Gefühl, dass es nicht in seinem Sinn gewesen wäre."

„Nein, natürlich nicht," schnaubt er. „Er sah seine Welt den Bach runtergehen, was konnte er da schon tun, als einen letzten Rumtreiber-Kampfschrei ertönen lassen und dir sein Leben anvertrauen? Er wollte eine Geste machen, und du wolltest eine Geste machen, als du Pettigrew vorgeschlagen hast. Und Lily wurde das Opfer eurer Vernarrtheit in Symbolik."

„Du hast nicht weniger Schuld daran als ich,"sage ich kalt.

„Stimmt," nickt er. „Hätte ich sie nicht gewarnt, dass er von Harry erfahren hat, wären sie nie auf die Idee mit dem Fideliuszauber gekommen. Hätte ich mich nicht mit James angelegt beim letzten Mal, als wir uns gesprochen haben, wäre er meinen Argumenten vielleicht zugänglicher gewesen. Aber eigentlich glaube ich das nicht."

Ich glaube es auch nicht. Nicht wenn er ihm zur Vorsicht geraten und im gleichen Atemzug mich beschuldigt hat, der Verräter zu sein. Aber James hätte so oder so lieber einen Knallrümpfigen Kröter geküsst, als auf Snape zu hören. Gott, er fehlt mir. James wird immer 23 für mich bleiben, so wie ein Teil von mir immer das Alter haben wird, in dem ich nach Askaban kam.

Das war schlimm genug gewesen, doch es sollte noch schlimmer kommen.

Der Frost zog an, doch es fiel kein neuer Schnee mehr. Der Stillstand in der Natur ergänzte sich ganz gut mit dem Stillstand in meinem eigenen Leben. Ich versuchte, irgendwie weiter zu machen, nachdem mir für 72 Stunden das Paradies gehört hatte, bevor ich wieder daraus vertrieben wurde. Ich musste mich mit den Tatsachen abfinden. Es gab keine Möglichkeit für mich, glücklich zu werden. Ich war ganz einfach nicht dazu bestimmt.

Um mich abzulenken, wiederholte ich mir, was mir auch so einen Anstoß hätte geben müssen: dass unsere Welt am Rande des Zusammenbruchs stand und ich mir, wie alle anderen es tagtäglich taten, ein Bein herausreißen musste, damit es mit etwas Glück vielleicht doch nicht dazu kam.

Ich arbeite Tag und Nacht. Und je mehr ich mich in meine Aufgaben hineinkniete, desto klarer wurde mir, wie aussichtslos unsere Lage war. Unsere Feinde waren uns über. Ich sah in die erschöpften Gesichter meiner Freunde. Wir waren so wenige, hatten so viele verloren. Die Todesser konnten mit einem nach dem anderen von uns abrechnen.

Und James hatte ein Geheimnis vor mir. Ich wusste nicht, was es war – er sagte mir bloß einmal, dass etwas passiert sei, etwas sehr Gutes, womit er nie im Leben gerechnet hätte, und dass uns das sehr helfen würde, die Unsrigen zu beschützen. Ich vermutete, dass jemand übergelaufen war.

Eliza war sonderbar in letzter Zeit. Zugeknöpft, das heißt noch mehr als sonst. Ich fragte mich, was mit ihr los war und ob sie jemanden hatte, mit dem sie über ihre Probleme reden konnte. Einmal sprach ich James darauf an, doch der wich mir aus. Ich hatte das Gefühl, das er etwas wusste, was er mir nicht sagen konnte, weil sie es ihm unter dem Siegel der Verschwiegenheit anvertraut hatte. Und noch mehr Geheimnisse.

Lange Zeit sagten Lily und James uns nichts von dem Kind. Eine Schwangerschaft bedeutete in unserer Lage erst einmal Gefahr. Lily war fast im sechsten Monat, als sie es nicht länger verheimlichen konnten. Es hätte ein Anlass reiner Freude sein müssen, doch in die Euphorie der werdenden Eltern mischte sich Furcht. Die beiden kamen mir unsagbar verletztlich vor, und ich verspürte ein wildes Bedürfnis, mich jedem entgegenzustellen, der ihnen übelwollte.

Aber immerhin, so sagte ich mir naiverweise, waren wir nicht mit den Sorgen und Nöten der Longbottoms geschlagen. Für uns alle mochte die Prophezeihung von Sibyl Trelawney den Befreiungsschlag ankündigen – auch wenn es frühestens in 18 Jahren so weit sein würde – , für Frank und Alice bedeutete es in erster Linie Gefahr. Es waren noch mehr Leute schwanger in jenem Sommer, aber Neville Longbottoms Geburt war genau für Ende Juli „geplant", wie es in der Prophezeihung geheißen hatte.

Dass Harry sechs Wochen vor der Zeit zur Welt kommen würde, damit hatte natürlich niemand bei uns gerechnet. Und wie der Zufall so spielte, waren eben auch Lily und James Voldemort dreimal direkt unter der Nase entwischt. Unsere Bestürzung war groß. Allerdings wusste niemand außer dem Orden von der Frühgeburt. Alle Aufmerksamkeit konzentrierte sich weiter auf Neville Longbottom, den Sprössling dieser Aurorendynastie. Es war ein großes Opfer, dachte ich, was Frank und Alice da brachten. Sie machten sich zur alleinigen Zielscheibe, wo die Wahrscheinlichkeit, dass sie angegriffen wurden, um die Hälfte gesunken wäre, wenn Voldemort von Harry erfahren hätte.

Es war einige Zeit nach Harrys Geburt, dass ich eines Abends zu Dumbledore nach Hogwarts kam. Wir tauschten die üblichen Grüße, ich nahm mir pflichtschuldigst einen Zitronendrop und unterdrückte mit schier übermenschlicher Willensanstrengung den Drang, ihn geradeheraus zu fragen, ob er irgendeine Ahnung hätte, wer der Vater von Elizas kleinem Mädchen sein könnte. Ich fragte mich, ob er vielleicht ähnliche Gedanken hatte, ob er, wenn er mich so versonnen betrachtete und auf seinem eigenen Drop herumkaute, als potenziellen Vater seiner Urenkelin in Betracht zog. Ich fühlte mich schlecht.

Ob er mir das wirklich zutraute: dass ich der Verantwortung ausweichen und Eliza in solch einer Situation allein lassen würde? Das alles auch noch im Krieg? Wir wussten beide, Eliza war wie eine Ikone für mich – ein heiliges Abbild all dessen, wofür ich eigentlich zu schade war. Sie war unberührt von allem, was ich mit meiner Herkunft und meiner dunklen Seite in Verbindung brachte. Sie war das Licht, deswegen hatte ich sie haben wollen – um Bellatrix mit ihr zu bekämpfen.

Ich wusste, dass ich sie gern hatte. Ich glaubte, dass sie sich auf eine gewisse Art von mir angezogen fühlte. Und ich hatte mir vorgemacht, dass die Gefühle, die zu einer festen Beziehung, zu einer Ehe dazugehörten, wachsen könnten, wenn wir ihnen die Zeit dazu geben würden.

Natürlich hätten wir nicht direkt das gehabt, was Ted und Andromeda teilten. Aber das war eben nicht für alle. Oder die Liebe zwischen James und Lily, die alle mit ihrem hellen, klaren Sommertagsgefühl infizieren konnten, wenn man sie um sich hatte. Und schon gar nicht, würde es mit diesem Wahnsinn zu vergleichen sein, der mich zu Bellatrix hinzog. Was mich wieder an den Ausgangspunkt meiner Überlegungen zurückbrachte.

Ob Dumbledore mir die Veränderung ansehen konnte?Die getilgte Schuld und dass trotzdem das Zeichen meiner Cousine stärker auf mir lag als je zuvor? Ob er erraten konnte, was mir passiert war?

„Ich habe dich im Auftrag von James rufen lassen."

Ich blinzelte. „Ich verstehe nicht ganz..."

„Ich habe dir etwas zu sagen, und das muss unter vier Augen geschehen."Seine Kristallaugen, denen seiner Enkeltochter so ähnlich, fixierten mich über die Halbmondgläser seiner Brille hinweg. „Wir haben ein Sicherheitsproblem und es betrifft James und Lily."

Ich sog hörbar den Atem ein. Dumbledore nickte ernst. „Du weißt, die Mitglieder des Ordens sind nicht die einzigen, die für unsere Sache arbeiten. Wir haben eine Menge Leute auf unserer Seite, die im Verborgenen wirken, weil sie es aus welchen Gründen auch immer nicht riskieren können, mit uns in Verbindung gebracht zu werden."

Oder weil sie es schlichtweg nicht wollten. Ich dachte an Eliza und murmelte Zustimmung.

„Eine dieser Quellen arbeitet sehr eng mit mir zusammen und bereits seit einiger Zeit hegen wir beide den Verdacht, dass jemand aus James' und Lilys engem Umfeld Informationen an den Feind weitergibt."

„Was?!"

Er hob die Hand. „Wir wissen noch nicht, auf welche Art das geschieht. Es muss nicht unbedingt bedeuten, dass einer ihrer Freunde zum Verräter geworden ist. Meiner Quelle zufolge deutet jedoch alles darauf hin."

An dieser Stelle fiel der Groschen. „Remus und Peter wissen noch nichts davon. Sie haben mich nur hierherbestellt..."

„Weil James mich darum gebeten hat. Er hat von all seinen Freunden das meiste Vetrauen zu dir."

„Und tut recht daran,"sagte ich fest. „Ich würde mein Leben opfern, um James und Lily zu beschützen und vor allem den Kleinen."

„Ja, das hat James auch gesagt." Dumbledore glättete bedächtig seinen Bart. „Ich habe gezögert, einen von euch, egal wen, herzubitten und einzuweihen. Aber James hat darauf bestanden, dass ich mit dir spreche. Ich glaube, er wollte es dir nicht persönlich sagen."

Drei können ein Geheimnis wahren, fiel mir plötzlich ein – wenn zwei von ihnen im Grab liegen.

„Ist sonst alles in Ordnung, Sirius?"

Ich schrak aus meinen Gedanken auf. „Inwiefern?"

„Ich sehe, dass es dir nicht gutgeht, Sirius."Dumbledore machte eine vage Handbewegung. „Natürlich hat niemand von uns Grund, guter Dinge zu sein. Aber mir scheint, dass dich etwas bedrückt, was mit unserem Konflikt nichts zu tun hat."

Da war ich nahe dran, ihm mein Herz auszuschütten. Ich zögerte nur eine Sekunde zu lange, so dasseinem ungebetenen Lauscher Zeit genug blieb, einen überflüssigen Kommentar abzugeben.

Ich weiß, was dir fehlt, junger Sirius."Ich fixierte die Kante von Dumbledores Schreibtisch und konnte trotz allem Phineas' maliziös glitzernde Augen auf mich gerichtet fühlen. „Es ist dein Blut, das dich ruft."

„Schweig."gab ich kraftlos zurück und dachte, die Schande überlebe ich nicht, wenn er das vor den Ohren meines Schulleiters hier ausspricht.

Armer Sirius."schnurrte mein Ururgroßvater voll sadistischem Amüsement. „In deinem Eifer, dich von deiner Familie loszusagen, hast du auf die einzige Frau verzichtet, die du in deinem Leben lieben wirst."

Das reicht, Phineas," schaltete sich Dumbledore ein.

Es ist lange her, und ich bin kein Verräter,"sagte ich schwach.

Dumbledore streckte über seinen Schreibtisch die Hand aus und legte sie einen Moment auf meinen Arm. „Das weiß ich, Sirius."

In Tante Elladoras altem Studierzimmer verlangt Moody nach meiner Meinung zur See um Askaban im Januar.

„Wieso?"frage ich.

Snape antwortet. „Weil wir Grund zu der Annahme haben, dass die Befreiungsaktion für die dort inhaftierten Todesser gleich nach Weihnachten steigen soll."

Ich schüttle den Kopf. „Er könnte sich schon etwas mehr ins Zeug legen, die haben seit einer Dekade keinen Weihnachtsbaum mehr gesehen und... Und wie lautet der erstklassige Plan, mit dem das geschehen soll?"frage ich Alastor, ohne auf Snapes Leichenbittermiene zu achten.

Doch Moody macht eine abwehrende Geste. „Severus wird dir alles erzählen, was er darüber weiß. Ich bin sicher, das dauert auch nicht lange."

Snape fixiert schweigend den Boden. „Ja, Black", sagt er schließlich mit sanfter Stimme und zieht leicht die Augenbrauen in die Höhe, ohne aufzublicken. „Ich werde dir alles erzählen, was ich darüber weiß, und es wird nicht lange dauern. Und dann werd ich dir das erzählen, was wir beide, mein Onkel und ich, darüber wissen – und das wird genau so lange dauern." Mit wehenden schwarzen Gewändern rauscht er zur Tür hinaus.

Manche Leute haben wirklich ein für allemal den Bogen raus, wie man sich beliebt macht.

„Ist es ein Wunder, dass ich immernoch Nadeln in die Wachsfigur meiner Schwester ramme?" fragt Mad-Eye eher rhetorisch.

Ich bin der letzte Mensch zu widersprechen.

Author's Note: Vielen Dank, dass Ihr hier so geduldig mit mir ausharrt, Leute! -knuddäll-

Das nächste Kapitel ist schon das letzte (und das allerdüsterste, zwangsläufig). Aber dann gibt's noch einen Epilog. Aus der Sicht von jemand ganz anderem, nach Sirius' Tod.

Sodele, dann seh ich mal zu, dass ich das etwas schneller gebacken krieg als letztes Mal :)