Disclaimer: ...schnarch...
Author's Note:So, da isser endlich. Ich kann mich wiedermal nur dafür bedanken, dass Ihr mir hier die Treue haltet. Der Epilog ist leider nicht so gut geworden, wie ich (und Ihr wohl auch) ihn gern hättet, aber was soll man machen. Ich hoffe, er gefällt Euch trotzdem ein bisschen :)
Heißen Dank mal wieder an Pirat, Maia, ctb, dream, mimim, cara, skatez, mixi, arwen &fairy! Wenn ich Euch nicht hätte...
dream: nee, wusst ich nicht lol. Das ist ja mal was. Ich kenn nur ein Buch, das Wolkenkuckucksheim heißt :) Die Krankheit der Melifluas ist ganz gewöhnlicher Wanhsinn durch Inzucht - und dass sie gern mal einen heben... Eliza ist tot, ja, allerdings nicht mit dem Rest der Familie umgebracht worden, sondern bei einer andern Gelegenheit, auf die ich in "Alles wird gut" noch weiter eingehe. Die andern Fragen: 1) in dieser Geschichte nicht mehr. Ich schreib noch was mit Snape und Eliza als Hauptfiguren - dartin wird auf ihre Beziehung zu Sirius eingegangen. 2) dazu mehr wenn James erzählen darf ;) Die 3 Personen, zu denen Snape eine Bindung hatte und die in der Nacht gestorben sind, waren natürlich James (Lebensschuld), Lily (wird noch erklärt) und Voldemort (durch das Dunkle Mal).
cara: JKR könnte ein Buch für Erwachsene über diese Zeit schreiben :) Aber irgendwie glaub ichs nicht...
fairy: ich geh mal davon aus, dass Remus von dem Tausch nichts wissen durfte, deswegen hab ich sie den Zauber zweimal durchführen lassen. Nein, Sirius wusste dass Eliza eine kleine Tochter hat - er wusste nur nicht, wer der Vater ist.
So, dann führts Euch mal zu Gemüte :)
Epilog
(Peter, Juni 1996)
Was kann es Tröstenderes geben als die an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit, dass die letzten Gedanken deines Geliebten, bevor er starb, dir galten? Ich denke nach und mir fällt nichts ein. Vielleicht habe ich auch zu idealistische Vorstellungen von Liebenden im Allgemeinen und diesen beiden, die ich so gut kenne, im Besonderen. Möglich wär's – ich habe nie geliebt.
Ich sehe Bellatrix aus Seinem Zimmer kommen, beobachte jeden ihrer ruhigen Schritte, die Hände, die nicht zittern, als sie sich umdreht, um die Tür zu schließen. Eine müde Traurigkeit liegt auf ihrem Gesicht. Sie hat nicht gekniet dort drinnen, kein Staub verunziert die schweren Falten ihrer Robe. Sie wurde nicht gefoltert. Keine Geste verrät kürzlich erlittenen Schmerz, jedes Haar ihrer Frisur ist an seinem Platz. Kein Haar gekrümmt, sozusagen.
Ich starre so penetrant, als sie sich von der Tür abwendet und den Korridor entlanggeht, dass meine Augen schmerzen. Doch unsere Blicke treffen sich nicht. Es ist, als ob sie meinen nicht einmal spürte, doch das scheint nur so. Sie weicht mir aus. Das klingt anmaßend, nicht wahr? Dass ich denke, Bellatrix Black Lestrange hätte es nötig, meinen Blick zu meiden und die unausgesprochenen Fragen darin. Aber nicht anders verhält es sich.
Wir wissen, dass ich weiß, was passiert ist. Oberflächlich zumindest. Sie sind alle verhaftet worden, bis auf sie, die unser Herr gerade noch retten konnte. Neben der unaussprechlichen Erleichterung, dass ich nicht dabei war und nun der Bestrafung entgehe, empfinde ich eine bittere Resignation, weil es keine Bestrafung geben wird. Nicht für sie. Sie ist so etwas Besonderes. Ich weiß noch, wie sie zurückkam, wie Er sich still verhielt, als Malfoy sie ins Haus brachte. Wie Er persönlich Anweisungen für ihre Pflege gab und alle paar Stunden selbst nach ihr sah.
Frustriert beobachte ich, wie sie mit ihrem schwingenden, elfenhaft leichten Schritt auf das Fenster zuhält. Viel ist nicht mehr von ihr übrig nach Askaban – ich weiß, dass das alle denken. Aber ihre Art, sich zu bewegen ist noch die gleiche wie damals. Seltsam, oder nicht? Dass von allen Eigenarten gerade die, von der sie im Gefängnis am wenigsten Gebrauch machen konnte, überlebt hat.
Ich betrachte sie, unruhig lauernd, berstend vor einer kranken Neugier – wie sie sich mit der gleichen gedankenlosen Grazie aufs Fensterbrett hievt, die sie schon als Kind hatte. Dieser unbekümmerte, Erinnerungen weckende Charme wirkt grotesk an einer Frau, die nur mehr ein Schatten ihres alten Selbst ist, wie alle hier denken, wenngleich sie es nicht laut sagen.Früher strahlend und die Selbstbeherrschung in Person hat sie jetzt etwas Angeknackstes, wie bei einem Diamanten, der durch einen Bruch im Innern das Licht nicht mehr so regelmäßig spaltet wie einst. Aber die Kanten schneiden noch immer jeden, der ihn falsch anfasst. Deswegen sagt auch niemand etwas.
Ihr Wahnsinn ist ein so perfektes, feines, tödliches Instrument, die anderen in Schach zu halten und dem Teil ihrer Familie, der die Strafe nicht mit ihr teilen musste, ein schlechtes Gewissen zu machen, dass ich mich bisweilen frage, wieviel davon echt sein kann. Könnte eine Wahnsinnige ihre Trümpfe so geschickt ausspielen?
Auf dem Fensterbrett schlingt sie die langen, schwarzverhüllten Arme um die Knie und spiegelt sich in der Scheibe – nachtschwarzes Haar und mondscheinhelle Haut. Ein zartes, fast kindlichen Profil. Spiegle dich, Bella, sieh dich an. Du hast etwas gutzumachen für all die Jahre, in denen du nichts hattest, das als Spiegel dienen konnte – bis auf sein Gesicht.
Er ist tot, jetzt weiß ich es. Sie hat es getan oder vielleicht ist es einfach passiert – ich weiß nur nicht, wie. Ich empfinde nichts dabei. Ich möchte schreien und mir den Kopf an der Wand einrennen, mich heulend und zitternd zu Boden fallen lassen – aber ich kann mich nicht dazu aufraffen. So wenig, wie sie es kann.
Ich hätte es gern gesehen, das Familientreffen. Zwischen Bellatrix und Narzissa fließt ein breiter Fluss, vierzehn Jahre in denen die eine am Leben war und sich weiterentwickeln konnte und die andere nicht. Aber Sirius ist in der Zeit stehengeblieben so wie sie. So wie ich in gewisser Weise. Bei seinem Ausbruch war er noch immer 22, das Alter, in dem man ihn nach Askaban gebracht hatte. Sirius wird immer jung für mich bleiben. Wild und eigensinnig, gerissen und naiv, abgebrüht und unschuldig, zornig und gleichgültig, tapfer und heuchlerisch, scharfsichtig und selbstgerecht und lebendig... so voller Leben.
Mit der Erinnerung an den jungen Herumtreiber Sirius taucht ein anderes Bild auf, das Zwillingsstück, unvermeidlich wie ein spöttischer Schatten. Die Prinzessin von Slytherin. Wo er die Projektion der Sehnsüchte sämtlicher Mädchen von Hogwarts darstellte, war Bellatrix der Traum aller schlaflosen Nächte der männlichen Jahrgangskollegen. Meine eingeschlossen. Dass ich ihr nie auch nur den Atem einer kränkenden Bemerkung wert war, muss wohl nicht eigens erwähnt werden. Bellatrix machte sich weder Freunde noch Feinde. Man existierte für sie – oder man existierte nicht.
James und Sirius existierten – letzterer mit jedem Herzschlag und jedem Atemzug. Doch ich war es, der in Rattengestalt in den Slytheringemeinschaftsraum geschickt wurde, um dort zu spionieren. Daher war ich es auch, der beobachten konnte, dass sie und ihre Freunde sich gar nicht so erschreckend anders aufführten als wir, wenn sie unter sich waren. Viele Jahre bevor ich einer von ihnen wurde, beobachtete ich sie. Sie faszinierten mich, alle sechs – Bellatrix jedoch aus naheliegenden Gründen am meisten. Ich gewöhnte mir an, viel öfter als nötig hinunter in die Kerker zu schlüpfen, ohne dass meine Freunde davon Wind bekamen.
Die Erinnerung an jenen ersten Sommer in Hogwarts war in mir noch lebendig – als Bellatrix und Sirius schon damit begonnen hatten, sich bis aufs Blut zu verfeinden, aber eben noch kein eisiges Schweigen zwischen ihnen herrschte und sie noch, wie sagt man, Umgang pflegten. Wir waren schwimmen, als die Sonne hoch am Himmel stand, verließen aber die kleine Bucht, als es am Abend empfindlich kühl wurde. Von Sirius an der Hand den Felsen heraufgezogen, stand sie atemlos und auf wackligen Füßen an der Kante. „Du bist voller Sand," stellte ich fest und streckte die Hand aus, ohne zu überlegen. Mit der Spitze des Zeigefingers strich ich die winzigen, goldenen Körnchen von ihren glatten, hohen Wangenknochen. Ihre Augen zwinkerten bei bei jeder Berührung. Ich schwöre, dass ich nie etwas feineres und zarteres berührt habe als ihre Haut. Es war nicht schwer, Sirius zu verstehen. Noch weniger, als die Jahre sich ablösten und ihre Beine jeden Sommer am See länger und ihre Kurven ausgeprägter wurden. Es war unmöglich, nicht hinzustarren. Die Mädchen starrten mit hilflosem Neid, die Jungen entweder mit Verlegenheit, gespielter Gleichgültigkeit, Unternehmungslust oder – wie Sirius – mit einer Mischung aus Hass und Verlangen.
James wäre ausgerastet, wenn er je etwas vermutet hätte. Aber James hatte in solchen Sachen noch nie das Pulver erfunden. Trotzdem sagt mir etwas, Sirius wäre lieber von ihm, dem Gleichrangigen durchschaut worden, als von mir, dem er sich doch in jeder Hinsicht so turmhoch überlegen wusste. Es waren meine eigenen Gefühle, die mich auf die Spur brachten. Und die Tatsache, dass ich ihn einmal im Schlaf, als er einen recht... interessanten Traum zu haben schien, ihren Namen sagen hörte. Ich lag mit klopfendem Herzen in meinem eigenen Bett und biss auf meine Fingerknöchel, als könnte der Schmerz meine Erregung dämpfen.
Ich brauchte einen Ersatz für mein eigenes in dieser Hinsicht total ereignisloses Leben und so beobachtete ich die Menschen, die ich kannte. Die eine Liebesgeschichte direkt unter meiner Nase, die zu verfolgen sich lohnte. Mit den Jahren wurde ich immer sensibler für die feinen, unbeherrschten Schwingungen zwischen ihnen, wobei längst nicht mehr zu unterscheiden ist, von wem sie letztlich ausgehen. Es ist ein seltenes Naturereignis, denke ich noch heute: die große Liebe, die als krankhaft oder politisch nicht korrekt eingestuft wird, zum Greifen nahe und doch unerreichbar, so dass sie keine andere Wahl hat als sich in Aggression zu äußern.
In Streit, Kränkungen und Verletzung, Duellen, Quidditch, Konkurrenzkampf um Noten und Anerkennung und den Hauspokal, was sich schließlich zu einem regelrechten Krieg zwischen uns uns ihrer Clique ausweitete. Interessant, dass wir uns verdroschen, damit Sirius und Bellatrix im Eifer des Gefechts erhitzte Blicke austauschen konnten, ohne dass es jemandem komisch vorkommen musste. Manchmal denke ich, wir waren alle irgendwie eingeweiht. Aber ich wäre trotzdem neugierig gewesen, Ratte zu spiele, wenn sie sich mal allein gegenüber gestanden hätten – was sie immer zu vermeiden wussten, weil eine solche Auseinandersetzung sehr schnell in etwas anderes ausgeartet wäre.
Am Ende des niedrigen, düsteren Flurs öffnet sich eine Tür. Der Hausherr kehrt heim. Wicken Fen steht seit Jahren leer und wohin sollte Er wohl gehen, wenn nicht zu seinem Patenkind? Es ist, soweit ich mich erinnern kann, das erste Mal, dass ich froh bin, Snape zu sehen. Jetzt werde ich etwas erfahren. Mit ihm wird Bellatrix sprechen.
„Einer übrig, Peter," meint er im Vorüberrauschen zu mir – wohl als Ansporn, mich weiter ins Zeug zu legen, damit Remus auch noch daran glauben muss. Wenn man lang genug am Ufer eines Flusses sitzt, sieht man die Leichen seiner sämtlichen Feinde vorbeitreiben. Das hat noch auf niemanden mehr zugetroffen als auf Snape. Aber ich würde das Maul nicht so aufreißen, wenn ich er wäre. Er kann froh sein, dass noch niemand die Sache mit dem Mädchen herausgefunden hat. Nur ist das ein unglaublicher Gryffindorzug an ihm: Er kann einfach die Klappe nicht halten. Unbezähmbare Neugier, überschäumender Tatendrang und eine Rasierklinge, wo andere Leute eine Zunge haben – die Kombination hat schon manchen in Schwierigkeiten gebracht.
Wenn sie ihn je erwischen, wird er fluchend sterben, anstatt schweigend zur Hölle zu fahren, das weiß ich. Von mir erfährt hier jedenfalls niemand, dass Severus Snapes einziges Kind den Nachnamen der Frau trägt, die zu ihrer Zeit mehr von unseren Leuten eingebuchtet und umgebracht hat als selbst Mad-Eye Moody. Auch Snape nicht. Ich hege Sympathie für ihn, aber gleichzeitig leide ich ihn nicht. Paradox? So ist das hier, auf der Ebene der schrägen Gefühle.
Wider besseres Wissen rücke ich etwas näher an die kleine Szenerie im hinteren Teil des Hauses heran, sehe zu, wie Snape sich neben der Fensterbank auf den Boden kauert. Sie dreht sich zu ihm um, als er ihren Arm berührt, die Fingerspitzen zwischen den Lippen. Sie sieht mehr denn je wie ein junges Mädchen aus. Ich verpasse seine ersten Worte, weil sich in meiner Erinnerung Bilder der jetzigen Bellatrix mit der von vor 15 Jahren, vor 20, vor 25 Jahren vermischen. Dem, was ich dann höre, entnehme ich jedoch, dass er so wenig weiß wie ich über die genauen Vorgänge in der Mysteriumsabteilung. Er wird sie zum Reden bringen, mit seiner leisen, seidigen Stimme und der Hand auf ihrem Arm und dem vollkommenen Trost, den in manchen Lebenslagen nur eine ein Vierteljahrhundert alte Freundschaft bieten kann. Und letztlich wollen wir alle unsere Geschichte erzählen, jeder von uns.
„Sirius kann sich gar nicht von seiner Familie lösen, jedenfalls nicht von Bellatrix," gehörte zu den ersten Dingen, die ich Ihm über meine Freunde anvertraute. „Er ist in sie verliebt. Aber er würde wahrscheinlich Harakiri begehen, wenn ihm das einer ins Gesicht sagt. Das verträgt sich nicht mit der Vorstellung, die er von sich selber hat." Es tat seltsam gut, das alles einmal auszusprechen, das geheime Wissen, das ich über Jahre angehäuft hatte. Remus und Lily. James' Verdacht, dass Snape sein Halbbruder sein könnte. Sirius' verbotene Gefühle für seine Cousine. Meine Freunde waren wahrhaftig nicht die Strahlemänner, die Dumbledore in ihnen sah.
„Ich hab ihn geschockt, weißt du, und er ist gefallen," murmelt Bellatrix in Snapes Schulter. Seine Hand gleitet mit einer Geste unendlicher Vertrautheit (um deretwillen ich ihn erwürgen könnte, weil ich nicht er sein kann) durch ihre wirren Haare, weiße Finger, die sich gegen die schwarzen Locken abheben. „Er verschwand hinter dem Schleier… und ich hörte jemanden schreien."
Sie hebt den Kopf von seiner Schulter, ihre Blicke begegnen sich, als ein blitzschneller, unerklärlicher Gedankenaustausch zwischen ihnen stattfindet. „Ich hab geschrien." – „Du warst es." sagen sie gleichzeitig. Bellatrix' Augen werden größer und glänzender als sie ohnehin schon sind von dieser Erkenntnis, wie ein fiebriger Hauch, der sich über ihr Gesicht legt. „Ja..." Das Wort verliert sich in der Düsternis von Wicken Fen.
„Möchtest du schlafen?" fragt Snape.
„Ich glaube, ich möchte trinken." Aber sie bleiben wo sie sind – sie auf dem Fensterbrett, er kauert davor. Das war der letzte Akt des Dramas. Wenn ich damals vor Jahren bei unserem Abschlussball dachte, ich hätte das Ende gesehen, als sie sich auf der Tanzfläche trennten, dann war das ein Irrtum. Dies ist das Ende. Sie ist jetzt allein – nicht nur auf ihrer Seite des Konflikts und des Familienerbes. Sie ist allein im Leben. Die Erinnerung verschwimmt vielleicht nach 14 Jahren Askaban und einer einzigen Begegnung, die dazu diente, ihren Geliebten zu töten, und so glaubt sie vielleicht inzwischen, es war ein Trugbild und dass sie nie mehr waren als Anathemata.
Aber wenn sie das denkt, täuscht sie sich. Sirius hat sie geliebt und er hat diese Liebe wie ein Brandmal getragen. Ich weiß es, Bellatrix, würde ich gern sagen. Ich hab sein Gesicht gesehen, damals an diesem Weihnachtsmorgen in unserem fünften Schuljahr. Du warst unten am See, ganz allein, und er stand oben in unserem Schlafsaal am Fenster. Er hat nicht gemerkt, dass ich wach war, geschweige denn, dass ich wusste, was er beobachtete. Da hat er dich geliebt, das schwöre ich. Da hat er für wenige Momente alles verdrängt, was sonst zwischen euch stand und war einfach nur verliebt in seine Cousine. Aber das auszusprechen verbietet sich von selbst. Was kümmert sie das Wissen oder Nichtwissen einer Randfigur ihres Lebens wie mir? Ich schweige.
Er war zu schwach, werden sie in den Annalen des Dunklen Ordens schreiben über den Mann, den Bellatrix Lestrange liebte.
Sie waren zu stark, wird das Urteil lauten, wenn die andere Seite siegt. Oder wird die Geschichtsschreibung alles vermeiden, was die Helden des Phönixordens irgendwie kompromittieren könnte? Es kommt nicht darauf an, aber in diesem Moment wünsche ich mir, dass künftige Generationen diese Geschichte hören werden, auch wenn es dabei nichts zu lernen gibt – außer was passiert, wenn zwei Ebenbürtige, die zusammengehören, verschiedene Seiten in einem Krieg wählen.
Fixsterne eben – unverrückbar von ihrem einmal gewählten Standpunkt hielten sie an dem fest, woran sie glaubten, und wenn die Welt in Flammen aufging einschließlich ihrer so schwer kalkulierbaren Herzen und sie schlussendlich für mehr als eine Dekade in die Hölle auf Erden verbannt. Wo das, was sie sich am meisten wünschten, so nah war und zugleich so unerreichbar fern wie... ja, wie nur je in der wirklichen Welt.
FINIS
August 2004 – März 2005
