Hallöchen, da bin ich wieder^^
@Lavendel: ggg gleich zwei Reviews von dir^^ meinst du, dass ich dadurch schneller update? *lacht* nun zumindest hat es geklappt *knuddeldichganzlieb*
@Morgan le Fey: oh vielen lieben Dank für dein Lob. Nun, es hat zwar etwas gedauert *immer im Stress steht* aber nun sind die nächsten Teile on^^
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7. Kapitel
Kein Zweifel. Er war es... der Unbekannte, der sich in sein Bett verirrt hatte. Vegeta schüttelte fassungslos seinen Kopf. Dieser Unterklassekrieger? Dieses Nichts sollte ihn in der Nacht so um den Verstand gebracht haben? Unmöglich, ha, der sah doch nach gar nichts aus... auch wenn er gut roch... lächerlich... ja das war es lächerlich und verrückt!
Der Prinz ließ den Saiyajin fallen und lachte, den Kopf in den Nacken werfend, lauthals auf.
Nun begriff er auch dieses sonderbare Verhalten von Kakarott bei ihrer ersten Begegnung. Warum dieser so dumm aus der Wäsche geguckt und kein gescheites Wort hervorgebracht hatte. Er hatte ihn sofort erkannt!
Vegeta beruhigte sich nur langsam wieder. Sein Lachen wurde leiser und verstummte schließlich.
Als er seinen Blick erneut auf den jungen Saiyajin richtete, sah er, dass dieser zu sich gekommen war und ihn verwirrt anstarrte.
Sofort verschloss sich Vegetas Miene zu einer ausdruckslosen Maske. Er wollte sich auf keinen Fall anmerken lassen, dass er sich an ihn, als den Unbekannten, erinnerte. Das sollte vorläufig sein Geheimnis bleiben. Aber er würde ein Auge auf Kakarott haben... irgendwas musste ja an ihn dran sein, das sein Körper so auf ihn abgefahren war. Doch vorerst sollte er ruhig seinen Leibwächter spielen.
Kurz musterte er ihn noch, dann drehte er sich abrupt um.
„Die Trainingsrunde ist beendet", knurrte er und ging, ohne sich noch einmal umzudrehen, zum Ausgang.
Noch leicht benommen schloss Kakarott seine Augen und atmete erst mal tief durch. Für einen Moment hatte er tatsächlich geglaubt, Vegeta hätte ihn wiedererkannt. Zum Glück anscheinend doch nicht.
Und der Prinz hatte ihn am Leben gelassen, hieß das jetzt, dass er ihn als seinen Leibwächter akzeptierte? Aber wozu brauchte der Prinz überhaupt einen Leibwächter? Zum Schutz auf unbekannten Planeten und den dort lauernden Gefahren, leuchtete ihm ja noch ein. Aber hier im Palast? Gab es da überhaupt einen Saiyajin der stärker als Vegeta war? Es musste noch mehr dahinter stecken. Vielleicht hatte ihm ja der König nicht alles erzählt. Vermutete er etwa einen Anschlag auf das Leben des Prinzen? Kakarott beschloss, sich im Palast umzuhören. Falls an seiner Mutmaßung etwas wahr war, dann kursierten darüber sicher irgendwelche Gerüchte.
„Willst du Wurzeln schlagen?", eine ungeduldige Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Vegeta stand an der Tür und sah ihn gereizt an.
Er wartete auf ihn? Kakarott nahm es erstaunt zur Kenntnis und bemühte sich aufzustehen.
Erneut wurde ihm schwarz vor Augen.
'Nicht schon wieder', Kakarott stöhnte. Wellen der Übelkeit machten ihm zusätzlich zu schaffen. Fest presste er eine Hand auf seinen Magen und versuchte durch reine Willenskraft die Schwäche zu vertreiben.
Vegeta sah ihm stirnrunzelnd zu.
„Hunger, hm?"
Der junge Saiyajin konnte nur schwach nicken.
„Stell dich nicht so an... steh auf und geh in dein Zimmer Ich schicke dir meinen Diener, damit er deine Wunden versorgen und dir was zu Essen bringen kann."
Noch eine Spur ruppiger fügte er hinzu, „Und sieh zu, dass du am Abend wieder fit bist. Ich will dich auf der Gala sehen".
Vegeta drehte sich um und verließ nun endgültig den Raum, einen total verblüfften Saiyajin hinterlassend.
'Woher nur dieser plötzliche Sinneswandel?' Kakarott schüttelte verständnislos seinen Kopf. Erst ließ ihn Vegeta am Leben und nun stellte er ihm sogar seinen Diener bereit, um seine Wunden zu versorgen und ihm was zum Essen zu bringen.
Was ging nur in diesem Prinzen vor?
Grübelnd versuchte der junge Saiyajin das Verhalten Vegetas zu ergründen, gab es aber nach einiger Zeit auf. Was soll's, solange er einigermaßen mit ihm auskam, war es egal.
Irgendwie schaffte es Kakarott dann, auf die Beine zu kommen und er machte sich suchend auf den Rückweg zu seiner Unterkunft.
Mehrere Minuten später hatte er sie schließlich erreicht.
Zu seiner Überraschung befand sich Vel bereits in seinem Zimmer und stellte gerade die leckersten Köstlichkeiten, von denen sein ausgehungerter Magen seit gestern nur Träumen konnte, auf den Tisch.
Dem Saiyajin lief das Wasser im Munde zusammen. Er nahm Vels erschrockenen Ausruf über sein Aussehen nur am Rande zur Kenntnis und stürzte sich sogleich heißhungrig auf das Essen.
„Mhm... ich dachte schon... ich müsste hier verhungern", mit vollem Mund grinste Kakarott den Jungen an.
Vel lächelte leicht zurück. Er stand etwas abseits und sah dem Saiyajin mit großen Augen zu, wie dieser das Essen nur so in sich hineinschaufelte. Sein anfängliches Erschrecken über den äußeren Zustand Kakarotts hatte sich gelegt. Die blutverkrusteten Wunden waren anscheinend nur halb so schlimm, wie sie aussahen.
Geduldig wartete er bis der Saiyajin fertig mit essen war und genoss in der Zwischenzeit einfach die Ruhe, die er hier, wenn auch nur für kurze Zeit, hatte. Endlich einmal brauchte er keine Angst vor groben Worten oder hart zuschlagenden Fäusten zu haben. Kakarott war nett.
Wohlig streckte sich der Saiyajin. Er war satt und fühlte sich wie neugeboren. Doch dann, mit einem schlechten Gewissen, sah er von den leeren Schüsseln zu Vel. Er hatte ihn noch nicht mal gefragt, ob er auch hungrig wäre.
Zerknirscht sah er zu ihm.
„Wolltest du auch was?"
„Nein", beinah entsetzt wehrte der Junge ab, „Es war doch dein Essen und nicht meins".
Kakarott seufzte und bedachte Vel mit einem mitfühlenden Blick, „Du hast es sicher nicht leicht als Diener bei Vegeta".
„Ach was... ich bin's gewohnt".
Vel fühlte sich verlegen und bevor der Saiyajin ihn erneut was fragen konnte, sprudelte er hastig hervor, „Wenn du fertig mit essen bist, würde ich jetzt gern deine Wunden versorgen. Ich habe eine Salbe mitgebracht und kann dich damit einreiben. Sie kühlt und lindert die Schmerzen".
Obwohl Kakarott überhaupt keine Schmerzen mehr spürte, nickte er zustimmend. Die Aussicht von dem Jungen berührt zu werden, hatte seinen Puls unerwartet schneller schlagen lassen.
Vel kam auf ihn zu und zupfte zaghaft an seinem Oberteil. „Vie... Vielleicht ziehst du es besser aus."
Ohne weiteres kam der Saiyajin der Aufforderung nach und setzte sich anschließend aufs Bett, damit Vel auch seinen Rücken erreichen konnte.
Vel hatte derweil aus dem Bad einen Lappen und ein Handtuch geholt und setzte sich nun neben Kakarott aufs Bett.
Mit dem Rücken beginnend, wischte er ihm zuerst mit dem feuchten Lappen vorsichtig das Blut von den Wunden und tupfte sie anschließend mit dem Handtuch trocken. Seine Augen ruhten dabei mitfühlend auf Kakarotts breiten Schultern. Zahlreiche Narben zogen sich von diesen bis zum Rücken hinunter, manche kaum sichtbar, andere kaum verheilt. Wie oft der Saiyajin wohl schon verwundet gewesen war? Vel seufzte und rieb nun die frischen Wunden mit der Salbe ein.
Danach musste sich der Saiyajin zu ihm umdrehen und er wiederholte die selbe Prozedur mit den Verletzungen auf der Brustseite.
Völlig vertieft in seiner Arbeit bemerkte er nicht, wie die federleichten Berührungen seiner Finger, den Saiyajin erschauern ließen.
Dann plötzlich, er war fast fertig, wurde seine Hand festgehalten.
„Es ist genug, du kannst aufhören", hörte er Kakarott murmeln. Seine Stimme war ganz heiser.
„Wenn du meinst?", unsicher sah Vel zu dem Saiyajin. Irgendetwas war in seinem Blick, was ihn zum erröten brachte. Er wollte seine Hand wegziehen, doch der Saiyajin ließ sie nicht los.
Für eine Weile war es mucksmäuschenstill. Beide sahen sich nur an.
Kakarotts Herz hatte kräftig zu pochen angefangen. Die Nähe des Jungen, die zarten Berührungen von eben, hatten etwas in ihm ausgelöst, das nach mehr schrie. Und er wusste auch nach was. Er wollte ihn fühlen, ihn schmecken, hatte aber keine Ahnung wie Vel darauf reagieren würde.
Schließlich fragte er leise, „Hast du jemanden der dir nahe steht?".
Vel schüttelte langsam seinen Kopf und seine Stimme war kaum hörbar als er flüsterte. „Sieh mich doch an... ich seh aus wie ein Saiyajin und bin doch keiner. Meine Kampfkraft ist gleich Null... glaubst du, irgendwer möchte mit einem Schwächling wie mir etwas zu tun haben?.... Selbst mein Vater hat mich verstoßen..."
Kakarott war betroffen von diesen traurigen Worten. Sein Griff um Vels Hand verstärkte sich und sein Blick wirkte auf einmal entschlossen.
„Ich würde gern dein Freund sein."
Er sah wie ihn Vel ungläubig anstarrte und dann konnte er nicht anders.
Mit seiner freien Hand griff er unter Vels Gesicht und zog es zu sich heran.
Legte sacht seinen Mund auf die leichtgeöffneten Lippen. Sie waren unglaublich zart.
Im selben Moment zuckte Vel zusammen und stieß Kakarott von sich.
Der Saiyajin brauchte einen Augenblick, ehe er begriff, dass die Zurückweisung nichts mit ihm zu tun hatte.
Der Junge starrte voller Angst zur Tür.
Langsam drehte sich Kakarott um.
„Nettes Stelldichein", mit verschränkten Armen stand Vegeta an der Tür und sein Blick hätte nicht finsterer sein können.
8. Kapitel
Die darauffolgende Stille war fast unerträglich.
Kakarott erwiderte halb ärgerlich und halb trotzig den grimmigen Blick Vegetas.
Das der Prinz sauer war, war unübersehbar. Doch warum eigentlich? Etwa wegen dem kurzen Kuss, den er gerade mit Vel ausgetauscht hatte? Vel war immerhin nur sein Diener und so lange der Junge seine Arbeit verrichtete, konnte es dem Prinzen doch egal sein, was dieser sonst so trieb!
Das er aber auch ausgerechnet jetzt auftauchen musste. Was wollte er überhaupt hier?
Hinter sich konnte Kakarott das schnelle Atmen des Jungen hören und warf einen besorgten Blick zu ihm. Vels schmaler Körper schlotterte förmlich vor Angst.
Beruhigend lächelte der Saiyajin ihm zu.
Ein Geräusch welches von der Tür zu ihm drang, ließ ihn wieder herumfahren. Es hatte sich wie ein gefährliches Grollen angehört und schien aus der Kehle des Prinzen zu kommen. Aus schmalen Augen sah ihn dieser an und Kakarott konnte nun auch nicht mehr verhindern, dass er nervös wurde. Der Blick verhieß gar nichts gutes.
Vegeta raste vor Zorn.
Wieso er jedoch so wütend war, verstand er selber nicht.
Was interessierten ihn schließlich dieser Idiot und dieser Schwächling, pah, nichts natürlich.
'Und was hat dich überhaupt hierher getrieben?', höhnte eine innere Stimme in ihm.
'Vel holen, was sonst', knurrte Vegeta in Gedanken zurück. Das es letztendlich aber der Saiyajin gewesen war, der ihn hierher getrieben hatte und er Vel nur als Vorwand gebrauchte, wollte er sich nicht eingestehen.
Und auch nicht die Tatsache, dass es ihn ungeheuer wurmte, die Beiden, vertieft in einem Kuss überrascht zu haben.
Vegeta löste sich von der Tür und kam mit bedrohlichen Schritten näher.
„Habt ihr nichts besseres zu tun als Händchen zu halten und rumzuknutschen?"
Vel war nach diesen Worten noch mehr zusammengezuckt. Er kannte seinen Bruder nur zu gut und konnte an seiner Haltung deutlich erkennen, wie dieser vor unterdrückter Wut bebte.
Dabei hatte er Kakarott doch überhaupt nicht küssen wollen und wenn er auch nur einen leisesten Hauch von einer Ahnung gehabt hätte, das Vegeta so heftig darauf reagieren würde, dann wäre er sofort geflüchtet, als der Saiyajin nach seiner Hand gegriffen hatte. Doch dafür war es nun zu spät. Der Kuss war passiert und konnte nicht mehr rückgängig gemacht werden.
Schaudernd sah er Vegeta immer näher kommen. Kakarott war aufgestanden und hatte sich schützend vor ihn hingestellt. Obwohl ihm Vel dafür dankbar war, so wusste er doch, dass es nicht viel nützen würde. Vegeta würde so oder so seinen Zorn an ihm auslassen. Spätestens wenn sie alleine waren.
Der Prinz hatte Kakarott erreicht und ohne Vorwarnung schlug er zu. Hieb seine Faust mit voller Wucht in den Magen des ruhig dastehenden Saiyajins.
Kakarott, völlig überrumpelt, krümmte sich stöhnend und fiel auf die Knie.
Ohne jegliches Erbarmen griff Vegeta mit seiner Hand in die Haare des vor ihm Knieenden und drückte den Kopf brutal nach hinten. Brachte dann sein Gesicht ganz nah an Kakarotts heran und zischte, „Wage es nie wieder Vel anzufassen. Er ist tabu... verstanden?".
Kakarotts Gesicht war vor Schmerz verzogen, trotzdem erwiderte er aufsässig, „Ich wusste nicht, das es verboten ist".
„Dann weißt du es jetzt", drohend funkelte ihn der Prinz an. Auf eine Erklärung jedoch, warum es denn eigentlich verboten war, wartete der junge Krieger vergeblich.
Vegeta starrte ihn noch mehrere Sekunden lang an, dann ließ er ihn los und richtete seinen Blick auf den Jungen. Dieser war nun völlig verängstigt.
Mit einer knappen Handbewegung bedeutete ihm der Prinz, ihm zu folgen.
Vel hatte keine Wahl. Einen letzten hilfeheischenden Blick auf den immer noch am Boden knienden Saiyajin werfend, folgte er zögernd Vegeta, der bereits auf dem Weg nach draußen war.
Kakarott konnte ihm nur bedrückt hinterher sehen. Verdammt! So hilflos hatte er sich noch nie gefühlt. Und alles war seine Schuld.
Wütend schlug Kakarott mit seiner Faust auf den Boden und verfluchte im Stillen diesen aufgeblasenen, überheblichen und arroganten Prinzen.
Immer noch voller Zorn, lief Vegeta zurück zu seinen Gemächern.
Vel, der ihm mit schnellen Schritten folgte, um nicht noch mehr seinen Unmut zu erregen, zitterte schon vor dem Kommenden.
Und er sollte Recht behalten.
Kaum hatten sie das Zimmer betreten, wurde Vel an den Haaren gepackt und ziemlich unsanft mit dem Rücken gegen die Wand gepresst. Erschrocken keuchte er auf. Vegetas Gesicht war eine einzige wutentbrannte Grimasse.
„Bitte... Vegeta... ich... ich kann nichts dafür!"
„Ach nein? Willst du mir etwa erzählen, du hast Kakarott nicht dazu ermuntert dich zu küssen und hast ihm keine schönen Augen gemacht? Für wie blöd hältst du mich eigentlich!"
Gezielt, rammte ihm Vegeta sein Knie in den Magen. Vel schrie auf, Tränen des Schmerzes schossen in seine Augen und er wäre zusammengebrochen, wenn ihn der Prinz nicht immer noch an den Haaren gepackt, festgehalten hätte.
„Ne~ein... ich habe ihn nicht dazu ermuntert... wirklich nicht", quetschte Vel schließlich heulend hervor.
„Dann lass dir dies eben eine Lehre sein", Vegetas Augen waren voller Hass als er ausholte. Die Faust traf donnernd Vels Gesicht, bohrte sich gleich darauf in seinen Magen und raubte dem Jungen den Atem. Vel hatte keine Zeit, den Schmerz auf eine bestimmte Stelle zu lokalisieren, die Schläge kamen schnell hintereinander. Er schmeckte Blut und hörte seine Rippen knacken, als ihn dort der nächste Schlag traf. Es waren alles präzise ausgeführte Hiebe, die Vel vor Schmerzen aufschreien ließen, ihn aber nicht töteten.
Dann endlich ließ ihn der Prinz los und Vel sank schluchzend und halb ohnmächtig zu Boden. Blut rann aus seiner Nase und der aufgeplatzten Lippe, sammelte sich und tropfte langsam nach unten. Alles tat ihm weh, jede einzelne Stelle seines misshandelten Körpers.
Vel konnte jetzt nur inbrünstig hoffen, dass die Tortur vorbei und keine weiteren Schläge mehr folgen würden.
Aus den Augenwinkeln heraus, sah er ängstlich zu seinem Bruder.
Finster und ohne einen Funken Mitleid schaute dieser auf ihn hinunter.
„Verzieh dich in deine Kammer und komm mir heute nicht mehr unter die Augen", hörte er ihn knurren.
Vel atmete erleichtert auf. Es war vorbei.
Mehrere Sekunden lang blieb er noch liegen und wartete das der Schmerz in seinem Körper erträglicher wurde. Erst danach quälte er sich mühselig nach oben.
Vegeta hatte sich schon längst abgewandt und verputzte scheinbar seelenruhig die Reste seines Frühstückes.
Vel presste seine Lippen zusammen. Er traute sich kaum, ihm noch eine Frage zu stellen.
„Was ist mit der Feier? Soll ich..."
Vegeta unterbrach ihn unwirsch, „Ich habe gesagt, ich will dich heute nicht mehr sehen, also verschwinde endlich."
Nur zu bereitwillig kam Vel der Aufforderung nach und flüchtete, so schnell es sein Zustand zuließ, in seine winzige Kammer.
Er war froh, das er Vegeta heute nicht mehr unter die Augen treten musste und die Feier blieb ihm auch erspart. Aber warum hasste ihn sein Bruder nur so? Und warum war er heute so ausgerastet? Noch nie hatte ihn Vegeta so hart verprügelt. Sicherlich, Knuffe und Schläge war er gewohnt, doch so wie heute?
Wenn er seinen Bruder nicht kennen würde, dann hätte er angenommen, das dieser eifersüchtig war.
Vel schüttelte bei diesem Gedanken den Kopf und musste trotz seiner Schmerzen leicht lächeln. Eine völlig absurde Vorstellung sein Bruder könnte auf ihn eifersüchtig sein... und dann auch noch wegen Kakarott.
Vegeta hatte doch noch nie für jemanden irgendein Interesse gezeigt... Kannte er überhaupt andere Gefühle außer Hass und Zorn?
Vel wischte sich entschlossen die Tränen aus dem Gesicht. Darüber nachzudenken brachte auch bloß nichts. Wenigstens konnte er jetzt seinen versäumten Schlaf aus der vergangenen Nacht nachholen und das wollte er auch ausnutzen.
Stöhnend vor Schmerz ließ er sich aufs Bett sinken und schloss danach erschöpft seine Augen.
Nur kurze Zeit später war er eingeschlafen.
9. Kapitel
Vegeta verspeiste lustlos sein Essen. Großen Hunger hatte er nicht und seine Wut war auch nur halb verraucht.
Vel! Wie sehr er ihn verabscheute. Wenn er sich vorhin nicht so zurückgehalten hätte, dann wäre diese Missgeburt nicht nur mit ein paar einfachen Prellungen und blauen Flecken davongekommen, dann wäre er tot!
Grimmig biss Vegeta von seiner Fleischkeule ab und verfluchte sein Versprechen, das er damals seinem Vater geben musste, als ihm dieser Vel als Diener zugewiesen hatte.
Halt ihn von mir fern, aber töte ihn nicht!
Tse, na gut er hielt sich daran. Aber warum hatte ihm sein Vater überhaupt diesen Bastard aufgehalst? Bis heute konnte Vegeta diese Entscheidung nicht nachvollziehen.
Düster hielt er mit essen inne und dachte an den Tag zurück, an welchem er zum ersten Mal seinem Halbbruder begegnet war.
Flashback
Er war damals erst sieben Jahre alt gewesen und hatte sich gerade auf den Rückweg von einer anstrengenden Trainingsstunde befunden, als er am Gemach seines Vaters vorbeigekommen war.
Die Tür war nur angelehnt gewesen und neugierig hatte er hineingeschielt. Er wusste, dass es ihm verboten war, ohne vorherige Anmeldung den König zu besuchen. Doch da er niemanden gesehen hatte, war er schließlich ganz eingetreten.
Enttäuscht hatte er feststellen müssen, dass sich tatsächlich niemand in dem Zimmer aufhielt und er hatte gerade wieder hinausgehen wollen, als leise Geräusche aus einem Nebenraum zu ihm gedrungen waren. Darauf hoffend, seinen Vater allein anzutreffen, war er den Geräuschen gefolgt und hatte die Tür zum dahinterliegenden Raum geöffnet.
Er hatte geglaubt seinen Augen nicht zu trauen. Dort saß sein Vater auf einem großen, bequemen Sessel und hielt ein kleines Kind im Arm!
Dass dies sein Halbbruder war, wusste er zu dem Zeitpunkt noch nicht. Doch das allein war es nicht gewesen, was ihn zu jener Zeit so verbittert hatte, nein, sondern wie sein Vater mit diesem kleinen Wesen umging. Ganz anders als er je behandelt worden war. Wann hatte ihn sein Vater denn jemals zärtlich und voller Liebe angeschaut? Wann hatte er ihm nur ein einziges mal durch sein Haar gestrichen oder ihm einen väterlichen Kuss gegeben? Niemals, in seinen ganzen damaligen sieben Jahren. Er wurde den ganzen Tag gedrillt. Kämpfen, lernen und wieder kämpfen. Gefühle wären nur was für Schwache, hörte er jeden Tag und er müsste stark werden, schließlich würde er einmal das Saiyajinvolk als dessen König regieren. Und hatte er sich nicht jeden Tag angestrengt, diesen hohen Anforderungen gerecht zu werden? Hatte er nicht jedes Mal bis zum Umfallen geübt? Und wie sehr hatte er immer gehofft, nur einmal ein Lob oder eine Anerkennung von seinem Vater zu erhalten!
Vergeblich. Und nun musste er mit ansehen, wie sein eigener Vater ein fremdes Kind liebkoste, zärtlich zu ihm sprach und es innig küsste. Vegeta hatte bis zu diesem Augenblick noch nie solch eine Mordlust in sich verspürt gehabt.
Dann hatte er wohl irgendein Geräusch gemacht und sein Vater hatte ihn bemerkt. Er war herein gerufen worden.
Streng wurde ihm erklärt, das er zu niemanden, über das, was er gesehen hatte, sprechen dürfte. Dieses Kind sei sein Halbbruder, aber zu schwach, um jemals ein ordentlicher Saiyajin zu werden und daher dürfte auch keiner erfahren, das es ein Königskind sei. Es wäre eine Schande für die Familie. „Warum bringen wir es nicht um?", hatte er damals böse gefragt. Eine schallende Ohrfeige war die Antwort gewesen.
Flashback – Ende
Vegeta lachte rau auf, als er sich an diese Begebenheit zurückerinnerte. Er konnte kaum glauben, das er damals tatsächlich scharf auf Zuneigung von seinem Vater gewesen war. Pah, Gefühle waren wirklich nur etwas für Schwache. Er hatte von diesem Tag an, nie wieder Schwäche gezeigt.
'Und was ist mit Kakarott? Hat es dich heute nicht genauso geärgert, ihn zusammen mit Vel zu sehen, wie damals deinen Vater?'
Vegeta sprang von seinem Stuhl hoch und schlug mit seiner Faust auf den Tisch. Der Tisch gab dieser rohen Gewalt nach und brach in zwei Hälften auseinander. Wütend versetzte ihm Vegeta noch einen Tritt.
Das letzte an was er sich jetzt erinnern wollte, war dieser Kakarott.
Doch seine Gedanken ließen ihn nicht zur Ruhe kommen. Immer wieder tauchten die Bilder der vergangenen Nacht und der letzten Stunde in ihm auf. Kakarott, wie allein sein Duft ihn erregt hatte, dieser feste Körper unter dem seinen und dann... Kakarott, wie er Vel geküsst hatte. Verdammt!
Aufgewühlt lief Vegeta durch sein Zimmer. Was war nur mit ihm los? Warum schaffte er es nicht diesen Saiyajin aus seinem Kopf zu vertreiben?
Nach mehreren Minuten der Unrast, blieb Vegeta dann abrupt stehen.
Er lächelte zynisch.
'Ich werde mir Kakarott ins Bett holen... er wird es nicht wagen mich noch einmal zurückzuweisen... und wenn ich meine Gier an ihm befriedigt habe, dann wird auch dieses Chaos in mir verschwinden... und er ebenso.'
Zufrieden atmete Vegeta tief durch. Er fühlte sich nach diesem Entschluss schon wesentlich ruhiger.
Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er noch reichlich fünf Stunden Zeit hatte, bis das Fest beginnen würde. Genug Zeit um sich seinen lästigen Pflichten zu widmen.
Lustlos machte sich der Prinz auf den Weg in sein Arbeitszimmer.
Kakarott hatte sich einen neuen Kampfanzug angezogen und nutzte die freie Zeit bis zum Fest, um einen Erkundungsgang durch den komplexen Palast zu unternehmen. Er fand heraus, wo der Speisesaal für die Dienerschaft lag, stattete der Palastküche einen kurzen Besuch ab und versuchte den einen oder anderen dort Arbeitenden zu einem Gespräch zu bewegen. Leider schienen jedoch alle der Hektik verfallen zu sein. Die Vorbereitung für die Geburtstagsgala lief auf Hochtouren. Aber wenigstens erfuhr er hier, wann und wo die Feier genau stattfinden sollte.
Nur seine stille Hoffnung vielleicht Vel unterwegs zu treffen, erfüllte sich nicht.
Kakarotts Stimmung wurde immer bedrückter und auch seine Gedanken waren alles andere als fröhlich.
Da war er erst seit gestern hier im Palast und hatte seitdem wohl alles falsch gemacht, was man nur falsch machen konnte.
Erst landete er aus Versehen in Vegetas Schlafzimmer – wer weiß, was ihn erwartete, wenn der Prinz es jemals herausbekommen würde – und nun hatte er wohl eine weitere Regel schwer verletzt. Woher sollte er aber auch wissen, das Vel tabu war? Und warum eigentlich? Kakarott ärgerte sich, das er den Prinzen nicht danach gefragt hatte. Aber dieser war eh viel zu wütend gewesen. Wer weiß ob er von ihm überhaupt eine Antwort bekommen hätte.
Ironisch verzog der junge Saiyajin sein Gesicht. Bis heute morgen hatte er noch gehofft, dass die Gerüchte, die über den Saiyajinprinzen im Umlauf waren, pure Übertreibungen wären. Doch jetzt traf seiner Meinung nach eher das Gegenteil zu.
Hoffentlich ging es Vel wenigstens gut.
Er streifte weiter durch die verzweigten Korridore. Der Gang in welchem er jetzt einbog, kam ihm bekannt vor und als er weiter voranschritt erkannte er ihn auch. Er führte zum Audienzzimmer des Königs.
Er wollte gerade wieder kehrtmachen, als er sah, wie sich die Tür öffnete und zwei Gestalten heraustraten. Neugierig lief er langsam weiter und versuchte sie unauffällig im Näherkommen zu mustern.
Ein kalter Blick des einen Fremden streifte ihn. Unwillkürlich senkte Kakarott seine Augen. Was waren das nur für welche? Saiyajins auf keinen Fall... und ihre Gesichter... der junge Krieger erschauerte. Der kleinere der Beiden hatte einen aufgedunsenen fetten Körper, und war abgrundtief hässlich. Dicke Warzen übersäten sein rosafarbenes Gesicht, während der Größere grünliche Haut und ein etwas angenehmeres Äußeres besaß. Doch nicht ihre Gestalten hatten dieses Gefühl des Unbehagens bei Kakarott ausgelöst. Es waren diese Augen gewesen. Berechnend und verschlagen.
Er drehte sich um und sah noch, wie sie um die Ecke verschwanden. Was sie wohl vom König gewollt hatten? Nachdenklich runzelte der junge Saiyajin seine Stirn
Langsam wurde es Zeit, das er sich zum Kronsaal, wo die Feier stattfand, begab. Sie würde in wenigen Minuten beginnen.
Mit wenig Begeisterung machte sich Kakarott auf den Weg und fragte sich still, in welcher Stimmung er diesmal den Prinzen antreffen würde.
Vielleicht würde er Vel wenigstens jetzt endlich wieder sehen.
Vor dem Kronsaal herrschte bereits großer Andrang. Die breiten Flügeltore wurden gerade geöffnet und die Wachen ließen die Gäste eintreten.
Kakarott blieb in einiger Entfernung stehen. Er fühlte sich unwohl und wusste auch nicht genau, ob er einfach so reinmarschieren durfte. Suchend sah er sich nach Vegeta um, entdeckte ihn aber nirgends.
Nachdem der Strom der Eintretenden vorbei war, konnte er nun auch einen Blick in den festlich geschmückten Saal werfen. Die Tische waren hufeisenförmig angeordnet und bogen sich fast unter der Vielzahl der Speisen, die sich in äußerst dekorativer Weise den hungrigen Augen präsentierten.
Alle Gäste hatten Platz genommen, tuschelten aufgeregt und schienen nur noch auf den Prinzen zu warten.
Unruhig drehte sich Kakarott erneut um und da sah er ihn kommen, mit festen Schritten und wehendem Umhang.
Eine wertvolle Kette, Zeichen seiner königlichen Abstammung, war der einzigste Schmuck den Vegeta trug. Und es war auch der einzige Farbtupfer seiner ansonsten gänzlich in Schwarz gehüllten Gestalt.
Stumm verneigte sich Kakarott.
Als er sich wieder aufrichtete, stand Vegeta vor ihm und musterte ihn kühl.
Der junge Saiyajin sah noch, wie sich der linke Mundwinkel des Prinzen für einen kurzen Moment nach oben zog, dann war er auch schon wortlos an ihm vorbei in den Saal geschritten.
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Fortsetzung folgt... und reviewen nicht vergessen^-^
