Hallöchen

Sirastar: oh, vielen Dank, liebe Sirastar. Aber sag nicht, ich hätte keinen Handlungsstrang vergessen g das habe ich schon des öfteren, aber zum Glück ist es bisher kaum jemanden aufgefallen (Schwein gehabt)  

Mangafan: hm, ich weiß auch nicht, wie Vegeta, dass ohne Kakarott ein Jahr aushalten soll, aber ich ja nicht herzlos lacht und wer weiß... zwinker

Nooodle: uh, und gemein bin ich auch nicht... alles grade biegen geht... stöhnt... ist gar nicht so einfach

Lavendel: bei soviel Lob werde ich ja noch ganz verlegen... lacht. Aber schön, dass dir mein Velchen so gut gefällt. Wie es zwischen ihm und den König ausgeht, kannst du jetzt lesen und auch Vegeta erwartet eine Überraschung...

50. Kapitel

Sie landeten auf einer nicht allzu weit entfernten kleineren Anhöhe. Der Wind wehte hier, ohne Schutz der Palastmauern, etwas kräftiger und rupfte unangenehm an den Haaren der beiden, sich so ähnlich sehenden, Saiyajins.

Vegeta stand neben seinem Vater. Er hatte die Arme vor seiner Brust verschränkt und starrte desinteressiert zum Palast hinüber, darauf wartend, dass der König mit seiner Unterredung beginnen würde. Doch dieser schwieg und lange Zeit war nur der Kampflärm der untereinander trainierenden Krieger aus der Ferne zu vernehmen.

„Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit", knurrte Vegeta schließlich nach einigen Minuten mit nicht zu überhörender Ungeduld in der Stimme. „Also, was ist jetzt. Du wolltest mit mir reden. Dann fang endlich an!"

Der König warf seinem Sohn kurz einen missbilligenden Blick zu, bevor er wortkarg murmelte: „Es geht um Vel."

Vegeta hob überrascht eine Augenbraue an. Dass sich die Unterhaltung um den Kleinen drehen würde, damit hatte er nicht gerechnet. Dann fiel ihm jedoch das gestrige Gespräch mit Vel wieder ein und wie dieser sich danach aufgeregt auf den Weg zum König begeben hatte, um ihm seine Liebe zu gestehen.

Anscheinend war es wohl nicht gut gelaufen, schlussfolgerte Vegeta. Warum sonst wollte sein Vater jetzt über Vel reden?

Mit erwachendem Interesse musterte er ihn unauffällig. Sein Vater hatte den Blick starr geradeaus gerichtet. Die Lippen waren hart aufeinander gepresst und nur die Kiefermuskeln zuckten gelegentlich. Da er allerdings nicht gewillt schien, das Thema „Vel" weiter zu erläutern, fragte Vegeta kühl nach: „Und was ist mit ihm?"

Der König seufzte. Erneut verstrichen mehrere Sekunden, ehe er sich endlich zu einer Antwort durchrang. Zögernd begann er: „Ich wollte dich fragen, ob du dich ein wenig um den Jungen kümmern könntest. Er ist momentan etwas durcheinander und hat sich in eine Idee verrannt..." Kopfschüttelnd brach der ältere Saiyajin ab und kehrte seinem Sohn den Rücken zu. Die Hände waren zu Fäusten geballt.

„Du brauchst nicht um den heißen Brei herum zu reden", spöttelte Vegeta. „Ich weiß, dass Vel in dich verliebt ist."

Mit blitzenden Augen drehte sich der König wieder zu seinem Sohn. „Unsinn!", knurrte er aufgebracht. „Als ob er schon wissen kann, was Liebe ist. Vel mag vielleicht seine ersten feuchten Träume haben und sehnt sich nach jemandem, der die Einsamkeit in seinem Bett vertreibt, aber deswegen muss er nicht gleich glauben, dass er sich ernsthaft verliebt hat."

Vegetas Mundwinkel verzogen sich belustigt. Er verkniff sich aber jeglichen anzüglichen Kommentar. „Und wie soll ich mich deiner Meinung nach um ihn kümmern?"

„Rede mit ihm, besorg ihm ein paar willige Sklavinnen, damit er sich austoben kann."

„Wenn du meinst, dass es hilft!"

Der König schnaubte kurz. „Natürlich!"

Vegeta erwiderte nichts mehr und sparte sich auch die Mühe, seinen Vater von seiner Idee abzubringen. Es wäre ohnehin sinnlos gewesen. Er kannte die abfällige Art, wie sich der König über Männerliebe äußerte, zur Genüge. Da hatte auch nie ein früherer Einwand genützt, dass sich viele männliche Saiyajins zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlten und dass es keineswegs als anrüchig galt.

„Ich werde mit Vel reden und wenn du sonst nichts mit mir besprechen willst...", Vegeta deutete vielsagend zum Palast.

Der König hielt ihn zurück. „Eins noch", brummte er. „Ich habe die ehemaligen Gemächer deiner Mutter neu einrichten lassen. Dort wartet Chieves auf dich. Sie wurde von ihrer Aufgabe, dir einen Erben zu gebären, unterrichtet. Falls du mit meiner Wahl nicht einverstanden sein solltest, darfst du dir gern eine andere Partnerin suchen."

Vegetas Miene verdüsterte sich. „Wer es ist, spielt keine Rolle", knurrte er kurz angebunden und schoss, ohne noch einen weiteren Blick an seinen Vater zu verschwenden, zum Palast zurück.

Die nächsten Tage verliefen ereignislos und waren für Vegeta von einer besonders verzehrenden Sehnsucht nach Kakarott geprägt. Damit fertig zu werden fiel ihm nicht leicht.

Nach außen hin gab er sich kühl wie immer. Vielleicht sogar noch eine Spur kälter und unempfindlicher als sonst. Niemand brauchte zu wissen, wie die Bilder von Bardocks Auspeitschung noch in seinem Geist umher tobten, wie sehr ihn Bardock an Kakarott erinnert hatte, wie sehr er ihn vermisste...

Sein Versprechen mit Vel zu reden, hielt er ein. Aber es brachte wenig. Blass und schweigsam schüttelte der junge Halbsaiyajin zu allen Vorschlägen nur mit dem Kopf. Er wollte niemanden fürs Bett, keine Frau und auch keinen Mann. Vegeta akzeptierte diese Entscheidung achselzuckend. Es interessierte ihn ohnedies nicht. Das Einzige, was ihn in Erstaunen versetzte, war, dass Vel auch weiterhin sein Diener bleiben wollte, obwohl er ihm das Angebot unterbreitet hatte, ihn von dieser Stellung zu befreien.

Nach diesem Gespräch sahen sie sich nur noch selten. Vel verrichtete stumm seine Arbeit, während Vegeta die meiste Zeit in seinem Trainingsraum verbrachte.

Stundenlange imaginäre Kämpfe sollten ihn von seinen unruhigen Gedanken ablenken, die gerade nachts besonders schlimm wurden. Wie oft hatte er jetzt schon seine Entscheidung bereut gehabt oder verflucht, überhaupt eine Wahl gehabt zu haben? Manchmal glaubte er durchdrehen zu müssen und war nah dran, all seine Grundsätze über den Haufen zu schmeißen... Kakarott einfach hinterher zu fliegen... Scheiß auf den Thron, Scheiß auf die Vernunft...

An Chieves verschwendete er nicht einen einzigen Gedanken.

Mit steifen Gliedern erwachte Vegeta auf den harten Steinplatten seiner Trainingshalle. Wieder einmal hatte er bis zum Umfallen trainiert gehabt und war danach einfach erschöpft liegen geblieben. Wenn sein Magen nicht in regelmäßigen Abständen knurren und ihn damit an seinen Energiemangel erinnern würde, hätte er noch einen Grund weniger, warum er die Halle überhaupt verlassen musste.

Verdrießlich stand Vegeta auf und lief zum Ausgang. Er hatte keine Ahnung, wie spät es eigentlich war. Aber dies spielte sowieso keine Rolle. Zeit war für ihn bedeutungslos geworden. Ein Übel, das unüberbrückbar zwischen ihm und Kakarott stand und das man nur durch vollkommene Ignoranz erdulden konnte.

Vor der Tür lag noch sein Oberteil vom Kampfanzug, welches er nun achtlos überstreifte, ehe er sich auf den Rückweg in seine Gemächer begab.

Die Korridore des Palastes waren leer und nur vereinzelt huschten einige Diener, mit Tabletts beladen, durch die Flure. Demnach musste es früher Morgen sein. Vegeta nahm es gleichgültig zur Kenntnis.

Als er seine Räumlichkeiten betrat, sah er, dass Vel schon auf war und bereits das Frühstück für ihn geholt hatte. Er stellte gerade die Sachen auf dem Tisch ab.

Die Anwesenheit des Saiyajins schien er noch nicht mitbekommen zu haben und Vegeta bemühte sich auch nicht, sich bemerkbar zu machen. Er blieb an der Tür stehen und beobachtete den jungen Halbsaiyajin. Anfangs war sein Blick eher gedankenlos auf ihn gerichtet, dann nahm er ihn jedoch plötzlich bewusster in Augenschein. Kam es ihm nur so vor oder war Vel tatsächlich dünner geworden? Die Kleider schienen ja förmlich an seinem Leib zu schlottern. Vegeta fiel auch auf, wie Vels Hand leicht zitterte, als er eine Schüssel auf den Tisch abstellte.

Der Prinz runzelte seine Stirn. Schließlich ging er auf ihn zu und griff nach seinem Handgelenk. Vel keuchte erschrocken auf.

„Wann hast du das letzte Mal etwas gegessen?", knurrte Vegeta.

Der junge Halbsaiyajin versuchte dem bohrenden Blick auszuweichen. „Weiß nicht", murmelte er trotzig.

Vegetas Stimme wurde schärfer und auch sein Griff verstärkte sich. Beinah bestürzt, konnte er die dünnen Knochen unter der Haut spüren. „Wann!"

„Du tust mir weh... ich weiß es wirklich nicht... vielleicht vor zehn Tagen."

Vegeta ließ den Jungen los und starrte ihn fassungslos an. „Willst du dich zu Tode hungern?"

„Es ist doch eh alles sinnlos", flüsterte Vel. „Er liebt mich nicht und ich will nicht ohne ihn leben."

Vegeta fluchte lautlos. Dann packte er völlig unerwartet den jungen Halbsaiyajin und warf ihn sich über die Schulter. Alles geschah so schnell, dass Vel es erst richtig realisierte, als Vegeta bereits mit ihm durch die Gänge des Palastes stürmte. Jetzt erwachte auch sein Protest. Sich heftig windend, trommelte er gegen Vegetas Rücken. „Hey, was soll das? Lass mich runter. Wo willst du hin?"

Vegeta knurrte zwar kurz, blieb ihm aber eine Antwort schuldig. Wenig später erkannte Vel den Weg.

„Nein, nicht!", konnte er nur noch entsetzt flüstern. Dann schloss er erschöpft seine Augen und ergab sich notgedrungen seinem Schicksal. Er fühlte sich ohnehin nicht gut... so schwach und sein Magen war ein einziges zusammengeschrumpftes Etwas.

Vegeta pochte rücksichtslos laut gegen die Tür. Es dauerte eine Weile, bis er die fluchende Stimme seines Vaters hörte.

Die Tür wurde aufgerissen.

„Was zur Hölle..." Die nächsten Worte blieben dem König im Halse stecken, als er seinen Sohn mit Vel über der Schulter erkannte. Perplex und noch viel zu verwundert machte er automatisch Platz und ließ Vegeta eintreten. Dieser steuerte sofort mit grimmiger Miene den Diwan an und legte dort wortlos den Jungen darauf nieder.

Der König kam zögernd näher. Er hatte sich einigermaßen von seiner Überraschung erholt, spürte aber nun, wie sich stattdessen unerwartet Angst in ihm ausbreitete. Was, wenn Vel... Er wagte nicht, den Gedanken zu Ende zu bringen.

Vorsichtig ließ er seinen Blick über den Körper des Kleinen schweifen und sah erleichtert, wie sich dessen Brust leicht hob und senkte. Beruhigt atmete der König tief durch, Vel war nicht tot. Aber dann bemerkte er die ungewöhnliche Blässe, die das schmale Gesicht beherrschte und es fast durchscheinend wirken ließ. Er sah die geschlossenen Augen, die tiefen Schatten unter ihnen...

Der König musste schlucken. Vel wirkte so verletzlich und er lag so apathisch da...

Nur mit erzwungener Ruhe, konnte er fragen. „Was ist mit ihm?"

„Sieh selbst", knurrte Vegeta und zerriss mit einem kleinen Ruck, das leichte Hemdchen von Vel.

Bevor er sein Tun auch noch kommentieren konnte, kam aber schlagartig Leben in den jungen Halbsaiyajin. Mit einem heiseren Aufschrei fuhr er nach oben und hielt sich, hochrot im Gesicht, den Fetzen wieder zu.

Ein kurzer Blick hatte jedoch dem König genügt, um selbst zu erkennen, wie abgemagert Vel aussah.

Geschockt und ratlos zugleich blickte er von Vel zu seinem Sohn. „Aber wieso..."

„Tse, frag ihn selber, warum er sterben will. Ich zumindest habe keine Lust noch länger die Verantwortung für ihn zu tragen. Kümmere du dich um ihn." Vegeta wartete erst gar keine Antwort ab, sondern drehte sich schnurstracks um und verließ das Gemach.

Sowohl Vel als auch der König sahen ihm verblüfft hinterher.

51. Kapitel

Die nächsten Sekunden waren von einer peinlich anmutenden Stille überdeckt. Keinem der Anwesenden fiel es leicht, sich von der Überraschung zu erholen, mit der Vegeta sie so unvorbereitet konfrontiert und die eine gänzlich neue Situation heraufbeschworen hatte. Eine Situation, die Vel fast vollständig überforderte.

Er  hatte sich auf dem Diwan zusammengekauert und die Arme um seine Beine geschlungen. Den König anzuschauen, wagte er nicht. Dumpf nahm er nur seinen eigenen Herzschlag wahr, der viel zu schnell und unregelmäßig sein Blut durch den Körper pumpte. Am liebsten wäre er einfach aufgesprungen und hinausgerannt. Es brachte doch sowieso nichts, dass er jetzt hier war. Der König hatte ihn seit seinem Liebesgeständnis nicht mehr sehen wollen. Warum sollte er sich also jetzt noch irgendeiner Illusion hingeben? Er hatte schon längst aufgegeben, sich, seinen Körper, das Leben. Und er war schwach geworden. Er konnte es deutlich fühlen. Die Arbeiten fielen ihm immer schwerer und oft begann sein Körper schon bei der geringsten Anstrengung zu zittern, so als ob er sich bereits völlig verausgabt hätte. Dabei hatte er sich nicht mit Absicht dem Essen verweigert. Es hatte sich einfach so ergeben. Den nagenden Druck in seiner Magengegend hatte er ignoriert und später hatte er ihn nicht mehr gespürt.

Vel biss sich auf die Lippe. Vielleicht sollte er doch versuchen aufzustehen. Bis hinaus würde er es allemal noch schaffen, ohne zusammenzubrechen.

Entschlossen versuchte der junge Halbsaiyajin, seinen Gedanken gleich umzusetzen. Ihm schwindelte leicht, als er aufstand. Die Arme schlang er wieder um seinen Körper.

Aus den Augenwinkeln heraus, nahm der König die Bewegung wahr und sie riss ihn endlich aus seiner Erstarrung. Er wirbelte herum und sah, wie sich Vel leicht taumelnd zur Tür bewegte. Obwohl in seinem Kopf noch das ganze Chaos herrschte, begriff er rasch, was der Junge vorhatte. Mit drei schnellen Schritten versperrte er ihm den Weg und zwang sich, seine Stimme leise zu halten. „Wo willst du hin?"

„Raus", entgegnete Vel knapp. „Du brauchst dich nicht um mich zu kümmern." Er versuchte das Hindernis, welches der König für ihn darstellte, zu umgehen. Doch grob packten ihn zwei Hände.

„Lass den Unsinn. Du bist viel zu schwach. Bleib hier und lass uns reden."

„Wozu denn?" Vels Stimme war von nicht zu überhörender Bitternis erfüllt. „Hat es dich die letzten Tage gekümmert, wie es mir geht? Lass mich los und lass mich einfach in Ruhe."

„Damit du dich und deinen Körper noch weiter ruinierst? Denkst du etwa ich würde dies zulassen?" Der König hatte, ohne es selber zu merken, seine Stimme erhoben und auch Vel fuhr lauter und schärfer zurück: „Ja, genau dies denke ich von dir. Oder wie sonst soll ich dein Verhalten mir gegenüber deuten?"

Ein Turm von schweren Schuldgefühlen schien über dem König einzustürzen. Es war ihm nie so bewusst geworden wie jetzt, was er dem Jungen damals mit seiner Zurückweisung und auch mit seinem Schweigen in den vergangenen Tagen angetan haben könnte. Vel wollte sterben, das war ihm nun klar. Ebenso, dass er wegen ihm keinen Lebenswillen mehr hatte. Aber es fiel ihm trotzdem schwer zu glauben, dass der Junge ihm soviel Liebe entgegenbringen konnte.

Er war zu alt, zu oft enttäuscht worden... und Vel war ein Mann, sie waren beide Männer. Verdammt! Egal, wie sehr er ihn auch liebte... Er konnte es nicht...

„Hör mir zu", rief er fast beschwörend. „Du weißt genau, dass du mir nicht gleichgültig bist. Ich mag dich, sehr sogar, aber..." In einem Moment der Hilflosigkeit schwieg er und presste stattdessen seine Hände noch eine Spur fester in die Oberarme des Jungen. Er hätte nicht gedacht, dass ihm die nächsten Worte so schwer fielen. Doch es musste sein. Vel musste verstehen, dass er für ihn nicht der Richtige war. Vel, süßer kleiner Vel. Er riss sich zusammen und beendete  leise und den Blick eindringlich auf den jungen Halbsaiyajin gerichtet seinen Satz: „Aber bitte versteh, du bist keine Frau."

Vel nickte schwach. Natürlich verstand er. Er war keine Frau, er war nicht Levina...

Warum also konnte ihn der König nicht einfach gehen lassen? Es gelang ihm kaum noch, seine Tränen zurückzuhalten. „Was willst du dann noch von mir?", fragte er tonlos. Ihm war schlecht und in seinem Kopf schien eine ganze Armee von Handwerkern unterwegs zu sein, die trommelnd sein Schädelinneres bearbeiten wollten. Wie aus weiter Ferne hörte er den König aufseufzen. „Ich möchte nicht, dass du stirbst. Lebe, such dir jemanden, mit dem du glücklich werden kannst, aber such ihn nicht in mir."

Vel lächelte traurig. „Du verstehst es immer noch nicht. Ich liebe dich und ich will nur mit dir glücklich sein."

Der König stieß ihn so abrupt von sich, dass der junge Halbsaiyajin zuerst mehrere Schritte nach hinten schwankte, ehe er haltsuchend um sich griff und schließlich schwer auf seinen Allerwertesten stürzte.

Verstört blickte Vel zu dem älteren Saiyajin, der sichtlich bebte und sich offenbar auch nur noch mit größter Mühe beherrschen konnte. „Dann wirf doch dein Leben weg, du sturer, halsstarriger kleiner Bastard. Ich werde dich garantiert nicht aufhalten!"

Vel rappelte sich stöhnend wieder auf und vertrieb mit einem Kopfschütteln sein Schwindelgefühl. „Gut, dann wäre das ja geklärt", murmelte er.  Es gelang ihm, seinen Weg zur Tür, betont gleichgültig und auch einigermaßen aufrecht, fortzusetzen.

Er hörte, wie der König eine laute Verwünschung in seine Richtung aus stieß.

Dann, gerade als der junge Halbsaiyajin sein Ziel erreicht hatte und sich zitternd am Türknauf festhielt, war der König plötzlich bei ihm und riss ihn grob zu sich rum.

„Verdammt, du gibst wohl nie auf!", knurrte er heiser.

Vel sah mit großen Augen, wie sich das Gesicht des Königs dem seinigen näherte. Im nächsten Moment fühlte er raue Lippen auf seinem Mund, eine Zunge, die sich beinah brutal zwischen seine Zähne schob und schließlich hitzig in ihn eindrang. Vel schossen die Tränen in die Augen. Er war nicht imstande, sich auch nur einen Fingerbreit zu rühren, selbst einen klaren Gedanken konnte er nicht fassen. Vollkommen überrumpelt gab er sich dem Kuss hin, fühlte nur noch seinen schnellen Pulsschlag und das heftige Glücksgefühl, das sich seines gesamten Körpers bemächtigt hatte. Er weinte, während er geküsst wurde und schluchzte, während er den Kuss erwiderte.

Als sie sich wieder voneinander lösten, sahen sie sich schweigend und schweratmend an. Dann hob der König eine Hand und fuhr unglaublich behutsam mit dem Daumen eine Tränenspur von Vels Wange nach. „Du wirst es bereuen", murmelte er leise. „Und ich wahrscheinlich auch."

„Niemals", gab Vel noch erstickt von sich, ehe er sich überglücklich an die Brust des Königs schmiegte.

Unterdessen war Vegeta in seine Gemächer zurückgekehrt und konnte sich endlich seinem Frühstück widmen. Gedanken über Vel machte er sich keine. Er hatte getan, was er konnte und es lag nun alles beim König.

Vegeta bemerkte erst beim Essen, wie ausgehungert er bereits gewesen war. Er verschlang alles in einer Rekordzeit. Danach stand er auf und wollte sich gerade ins Bad begeben, um schnell eine erfrischende Dusche zu nehmen, als ein zaghaftes Klopfen ertönte.

Vegeta knurrte verärgert über diese Unterbrechung, begab sich aber zur Tür, um nachzuschauen, wer es wagte, ihn um diese Zeit zu stören.

Vor ihm stand eine Saiyajin.

Einen Moment lang war der Prinz etwas aus der Fassung gebracht worden und konnte sie nur wortlos anstarren. Die Frau vor ihm hatte ungefähr seine Größe. Schweres rotbraunes Haar umgab in widerspenstig abfallenden Strähnen ein klares feingezeichnetes Gesicht und der Mund mit den vollen Lippen und dem leicht vorgereckten Kinn deutete auf eine Spur Eigensinn hin. Momentan wirkte sie aber eher nervös.

„Ich bin Chieves", hörte er sie leise sagen.

Vegeta hatte es bereits geahnt. Er riss sich zusammen und nickte knapp, bevor er sie mit einer Handbewegung widerwillig hereinbat. Auch wenn sie eine kleine Schönheit und er seinem Vater einen guten Geschmack zubilligen musste, wusste er jetzt schon, dass sie ihn kalt lassen würde.

„Was führt dich her?", fragte er kühl, sobald er die Tür wieder hinter sich geschlossen hatte.

Die junge Frau knetete unruhig ihre Hände. „Du weißt, was von mir verlangt wird", begann sie zögernd und wich dabei Vegetas Blick aus. „Ich lebe jetzt seit zwei Wochen hier im Schloss und du... du hast mich noch kein einziges Mal besucht."

„Ich hatte noch keine Zeit", knurrte Vegeta gereizt zurück und hatte Mühe seinen Unmut zu verbergen.

Zu seinem Erstaunen schüttelte Chieves mit einem Aufblitzen von Entrüstung ihren Kopf. „Es ist nicht so, dass ich besonders erpicht darauf wäre, mit dir zu schlafen. Es ist nur... also... ich würde es gern hinter mich bringen."

Vegetas eine Augenbraue schnellte nach oben und ziemlich perplex starrte er zu der jungen Frau hinüber. Dann konnte er sich aber ein amüsiertes Grinsen nicht mehr verkneifen.

„Demzufolge bist du nicht freiwillig an diesem Arrangement beteiligt?"

„Ganz gewiss nicht", antwortete Chieves und verzog ihr Gesicht.

Vegetas Grinsen wurde breiter und er gestand sich ein, dass ihm die junge Saiyajin nicht ganz unsympathisch war.

„Lass uns mit offenen Karten spielen", meinte er wieder ernster werdend und kam auf sie zu. „Du bist nicht an meiner Person interessiert und ich auch nicht an deiner. Und wenn ich keinen Erben zeugen müsste, wären wir uns wahrscheinlich nie begegnet und du hättest dich auch nicht von deiner Familie überzeugen lassen müssen, dass eine Verbindung zum Königshaus das Beste ist, was euch passieren kann. Sehe ich das richtig?"

„Vollkommen", bestätigte Chieves sofort und ein befreiendes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. Nur ungern erinnerte sie sich noch an die „Überzeugungsarbeit", die ihr Vater geleistet hatte, ehe sie endlich widerstrebend seinem Befehl nachgegeben hatte. Sie hasste es, wenn sie sich nicht frei entscheiden durfte. Dass sie nun in dem Prinzen einen Gleichgesinnten gefunden hatte, machte die Situation wenigstens etwas erträglicher für sie. Und sie musste auch zugeben, dass sie ihn gar nicht so abstoßend fand, wie sie es eigentlich vermutet hatte.

„Und was wollen wir jetzt machen?", fragte sie leise.

Vegeta schwieg und schien über eine Antwort nachzudenken. Nach einer kleinen Weile knurrte er schließlich: „Erwarte mich heute Abend."

Chieves war damit entlassen und sie wusste es auch. Die Fronten waren geklärt und sie hatte ihr Ziel, der nervtötenden Warterei zu entkommen, erreicht.

Mit einem angedeuteten Knicks verabschiedete sie sich.

Bis zum Abend versuchte Vegeta, jeden Gedanken an die bevorstehende Zusammenkunft mit Chieves und der unweigerlich folgenden Vereinigung zu verdrängen. Viel half es nicht. Selbst das anschließende stundenlange Training in seiner Halle konnte ihn nicht von dem Gefühl des Unbehagens befreien, welches er tief in sich verspürte, sobald er an den Abend dachte.

Erst später, als sich Vegeta bereits für das Treffen fertig machte, räumte er verdrießlich ein, dass die Unbehaglichkeit, die er empfand, schlicht und einfach ein scheußliches Schuldgefühl gegenüber Kakarott war. Er hatte das Gefühl, ihn zu betrügen. Da beruhigte ihn auch nicht das Wissen, dass er einzig zur Zeugung eines Erbens mit Chieves schlafen würde.

Mit einem mulmigen Gefühl im Magen begab sich Vegeta schließlich zu ihr.

Die junge Saiyajin erwartete den Prinzen im Bett. Dass die Lichter alle gelöscht waren, nahm Vegeta dankbar zur Kenntnis. In der Dunkelheit war es leichter seine Hemmungen zu verlieren und einen fremden Körper zu liebkosen, den man eigentlich gar nicht liebkosen wollte. Seine stille Befürchtung, dass er sie für nicht reizvoll genug halten könnte, um ihn zu erregen, erwies sich als grundlos. Und Vegeta entdeckte auch, dass Chieves bereits einige Erfahrungen im Bett gesammelt haben musste. Sie erwies sich als leidenschaftliche Frau, die wusste, was sie wollte.

Obwohl sie sich in dieser Nacht körperlich sehr nahe kamen, blieben sie sich trotzdem fremd. Vielleicht lag es daran, dass keiner von den beiden auch nur einen Versuch unternahm, den anderen zu küssen. Es schien, als ob sie sich beide unbewusst eine Grenze gesetzt hatten, die besagte, bis hierher und nicht weiter.

Nachdem der unpersönliche, wenn auch leidenschaftliche Akt vollzogen war, zog sich Vegeta wieder zurück. Es sah fast wie eine Flucht aus, als er sich kurz darauf schnell erhob und seine Sachen anzog. Und er fühlte auch für einen kurzen Moment den Anflug eines schlechten Gewissens in sich aufsteigen. Doch ein Blick auf das schemenhaft erkennbare Gesicht von Chieves zeigte ihm, dass sie lächelte und auch nicht erwartet hatte, dass er die ganze Nacht über bei ihr bleiben wollte.

Er nahm ihre Hand und drückte einen flüchtigen Kuss darauf. „Danke."

Zurück in seinen Gemächern entledigte sich der Prinz nur noch all seiner Kleidung, bevor er müde in seinen Schlafraum wankte. Der lange Tag und auch die letzten kurzen Stunden, die er davor auf dem unbequemen Boden seiner Trainingshalle verbracht hatte, forderten ihren Tribut und Vegeta konnte es deutlich spüren. Erschöpft ließ er sich bäuchlings in sein weiches Bett hineinfallen. Er wollte nur noch schlafen.

Eine Hand legte sich so plötzlich und unerwartet auf seinen Mund, dass Vegeta nicht schnell genug reagieren konnte. Im Bruchteil der nächsten Sekunde war sein Körper von einem schweren Gewicht ans Bett gefesselt.

Vegetas Augen weiteten sich...

Dieser Geruch...

Konnte das sein?

Fortsetzung folgt...

Ich weiß, dass der Cliff diesmal schrecklich ist, ich entschuldige mich auch gleich mal vorher dafür Aber ihr könnt euch doch sicherlich denken, wer da Vegeta so unverhofft überrascht hat, nicht wahr? Und ich kann euch auch verraten, dass ihr mit eurer Vermutung vollkommen richtig liegt.

Tja, wann ich das nächste Kapitel hochstellen kann, steht noch in den Sternen, da es erst einmal geschrieben werden muss. Aber ich versuch mich zu beeilen. Bis dann

Eure Hilda winkt und alle ganz feste drückt