A/N: Sorry, dass es so lange dauert, aber Anu und ich haben im mom so gut wie keine Zeit zum schreiben… Gegen Ende dieses Kapitels hat Anuriell mitgeschrieben. Wegen dem Zeitprob, wird wohl auch das nächste noch sehr auf sich warten zu lassen, aber die Hälfte ist schon fertig.

Kapitel 6: Die Verletzung des Schwertes kann heilen, aber die des Wortes nicht

Golden erstrahlte das Waldelbenreich, als die Sonne ihre ersten Strahlen über den Horizont schickte. Elrond streckte sich und kroch höchst unwillig aus dem Bett. Er hatte seine Gefolgschaft bereits von ihrer morgigen Abreise aus Düsterwald unterrichtet. Ihm graute jetzt schon davor, die gesamte Strecke über an Thranduils Seite zu verbringen. Und was würde der heutige Tag bringen? Er hatte die letzen vier Tage nichts von Thranduil gehört, da er nicht mehr zu den Mahlzeiten erschienen war, sondern entweder mit seinen Männern oder in seinem Gemach gespeist hatte. Aber aus einer Unterhaltung zwischen zwei Bediensteten hatte er heraushören können, dass auch Thranduil nicht außerhalb gegessen hatte. Es ärgerte ihn immer noch, dass er sich zu dieser Auseinandersetzung hatte hinreißen lassen, aber nun ließ sein Stolz es auch nicht zu, dass er sich entschuldigte.

Doch nun wollte er sich darüber keine Gedanken machen, lieber wollte er den wundervollen Sonnenaufgang genießen. Verzaubert blickte er auf die Gärten, die im goldenen Licht der Morgensonne erstrahlten, bis es klopfte.

"Ja, bitte?"

Als die Tür sich öffnete, traten zwei junge Frauen in Elronds Gemach, und er war erstaunt, zu sehen, dass sie sich beide bis ins kleinste Detail glichen.

"Guten Morgen, Herr Elrond", sagte die Linke mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen.

"Wir hoffen, wir stören nicht zu dieser frühen Stunde", fuhr die Andere fort mit demselben Gesichtsausdruck. Sie standen nun nebeneinander im Eingang des Gemachs und lächelten Elrond an, doch konnte er etwas Verlegenheit in ihren Zügen erkennen.

Verwirrt blickte er von der Einen zur Anderen. Wer waren diese Beiden?

"Entschuldigt, aber ich glaube, wir sind uns noch nicht vorgestellt worden…"

"Dies ist meine jüngere Zwillingsschwester Laueryn", sagte die Linke wieder.

"Und dies Laureithel. Wir sind die Töchter von Thranduil."

Erstaunt zog er eine seiner Augenbrauen hoch, er hatte bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal gewusst, dass Thranduil Zwillingstöchter hatte. Sie waren mindestens genauso schwer auseinander zu halten, wie Elladan und Elrohir, und immerhin passierte es ihm noch heute manchmal, wenn einer die Gewänder des Anderen trug, dass er sie verwechselte.

Für den Moment würde er sie wohl nur daran unterscheiden können, dass Laueryn ein dunkelgrünes und Laureithel ein dunkelviolettes Gewand trug.

"Es freut mich, Euch kennen zu lernen. Was kann ich für Euch tun?"

Die Linke der Beiden, die in violetten Samt Gekleidete, sprach zuerst. "Nun, Ihr seid Gast in unserem Reich und sollt Euch auch als solcher fühlen."

"Und deshalb beschlossen wir, Euch einen Besuch abzustatten", sprach die in tannengrün Gewandete, Laueryn.

"Wenn schon unser Vater diese Pflicht in den letzen Tagen vernachlässigt hat", fügte Laureithel hinzu.

Kopfschüttelnd konnte Elrond nicht umhin, nun leise aufzulachen. "Und ich hatte gehofft, einmal eine Zeit mich nicht ständig darauf konzentrieren zu müssen, welcher Zwilling gerade spricht. Verzeiht, aber Ihr erinnert mich mit Eurer Art, die Sätze der Anderen zu vervollständigen, an meine Söhne." Immer noch erheitert neigte er sein Haupt zur Begrüßung. "Ich hoffe, ich werde Eure Gesellschaft noch ein wenig genießen können."

Über Laureithels Lippen kräuselte sich ein fröhliches Lächeln. "Legolas hat uns bereits von Euren Söhnen erzählt."

"Und er meinte, dass sie uns sehr ähneln", sprach Laueryn den Satz weiter.

"Zumindest von der Art, nicht jedoch vom Aussehen, nicht wahr, Schwesterchen?" Beide lachten zeitgleich auf und versprühten mit ihrer Lebhaftigkeit eine fröhliche Atmosphäre in dem Raum.

Elrond hätte erwartet, dass Laueryn nun wieder sprechen würde, doch ergriff ihre Schwester das Wort.

"War es zwischen Euch und Eurem Bruder nicht ebenso? Es soll eine weit verbreitete Eigenart von Zwillingen sein, habe ich gehört."

"Nun, so viele Zwillingspaare kenne ich nicht, aber ich denke, es ist nur zwischen Zwillingen so, die ein sehr enges Band verbindet. Und ja, zwischen mir und Elros war es nicht anders. Wir haben Ereinion zur Weißglut treiben können, wenn wir wollten." Ein melancholisches Lächeln umspielte seine Lippen, als er sich daran erinnerte, wie Gil-Galad einmal wutentbrannt das Zimmer der Zwillinge verlassen hatte, als ihm bewusst wurde, dass er den falschen Zwilling geküsst hatte. Es war lange bevor Elros seine Wahl getroffen hatte gewesen.

So langsam begann Elrond, Unterschiede zwischen den beiden Schwestern zu bemerken. Während Laueryn sanft lächelte, schlich sich ein belustigtes Schmunzeln auf die Lippen Laureithels. "Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie oft wir Vater bereits in den Wahnsinn getrieben haben."

"Oder auch unsere Brüder", fügte Laueryn hinzu.

"Besonders Legolas. Es verwundert mich wirklich, dass er uns noch nie erwähnt hat, war er doch schon einige Male in Imladris."

"Aber meist nur kurz und auf der Durchreise."

"Ja, er hält sich ohnehin viel öfter in Lorien auf."

"Bei Haldir."

Seine Gedanken wirbelten umher, als er versuchte, den Sinn im Gesagten zu finden.

"Ihr meint doch nicht etwa...? IHR WUSSTET DAVON?", wieder einmal verstand Elrond die Welt nicht mehr.

"Natürlich wussten wir es", sagten sie wie aus einem Munde, "Legolas erzählt uns ALLES."

"Und warum hat er es seinem Vater nicht erzählt?", fragte der Elbenfürst verwirrt.

"Vater ist in dieser Hinsicht sehr eigen", antwortete Laureithel.

"Er sieht es nicht besonders gerne, wenn..." Laueryn senkte kurz ihren Blick.

"Er sagt, es bringt Unglück, sich in einen Mann zu verlieben."

"Auch wenn das für uns nicht gilt", ergänzte die in grün gewandete Schwester.

"Nur für seine Söhne... und besonders für Legolas", sprach Laureithel weiter.

"Schließlich ist er das Küken von uns."

Elrond begann nun langsam zu verstehen, warum Thranduil so unerklärlich reagiert hatte.

"Und ich habe es ausgeplaudert, wenn ich das nur vorher gewusst hätte. Mich würde nur interessieren, warum er so denkt." Er wollte schon in Grübeleien versinken, als er das erschrockene Luftholen der Zwillinge vernahm.

"Ihr habt es ihm gesagt?", fragte Laureithel mit beinahe ermahnendem Unterton, als ihre Schwester sich entrüstet die Hand vor den Mund hielt.

"Aber warum habt Ihr das getan?"

Elrond kam sich wie ein Schüler in Erestors Geschichtsstunde vor, der gerade dabei erwischt wurde, wie er Erestor mit Papierkügelchen beworfen hatte, was Elladan auch des Öfteren getan hatte, während sein Berater verzweifelt versuchte hatte, den Zwillingen das erste Zeitalter näher zu bringen.

"Nun ja, um ehrlich zu sein, habe ich so etwas nicht erwartet. Auch als ich Thranduil durch die Gehirnerschütterung ein paar private Dinge mitteilte, hat er nicht so gewirkt, als wäre er wirklich dagegen. Und ich bin davon ausgegangen, dass er ein eben so gutes Verhältnis zu seinen Kindern hat, wie ich zu meinen. Sogar Arwen erzählt mir alles über ihre Beziehungen."

"Oh, dann hat sie Euch also über ihre Liaison mit Orophin erzählt?", fragte diesmal Laueryn.

Elronds Augen weiteten sich vor Überraschung: "Orophin? Ich dachte, sie hätte sich einmal für Euren ältesten Bruder interessiert. Und Liaison? Ihr wollt doch nicht etwa andeuten, dass sie...." Vor Schreck musste Elrond sich erst einmal setzen.

Laueryn schaute ein wenig schuldbewusst zu Boden, als Laureithel das Wort ergriff. "Nun, ich weiß nichts Genaues. Ich hatte es nur so verstanden. Natürlich kann ich mich irren", sagte sie beschwichtigend.

Elrond schüttelt leicht den Kopf. "Es ist ihr Leben, ich werde mich nicht einmischen, wem sie sich schenkt. Ich hoffe für sie, dass es sich gelohnt hat. Es verletzt mich nur, dass sie es mir nicht gesagt hat. Woher habt Ihr es gehört?" Nun neugierig zwinkerte er den beiden Maiden zu.

"Haldir hat es Legolas gesagt", antwortete Laureithel. "Und er sagte es uns", fuhr Laueryn fort.

Nun lachte Elrond. "Jaja, der Düsterwald Spionagering." Er konnte nicht mehr an sich halten und hielt sich den Bauch, da ihn die Lachkrämpfe schüttelten. "Meine Söhne haben mir schon davon erzählt, dass sie es verwunderlich fanden, wenn Rumil oder Orophin etwas über sie wussten, noch bevor sie überhaupt in Lorien waren, und Legolas nicht in Lorien weilte. Ich vermute, Euer anderer Bruder weiß auch über alles Bescheid?" Immer noch lachend wischte er sich die Tränen aus den Augen und blickte erheitert zu den Zwillingen.

„Gwaithion weiß nicht so viel, wie wir", sagte Laureithel grinsend. "Die meiste Zeit erzählt Legolas nur uns von den ganzen Neuigkeiten", Laueryn nickte. "Gwaithion interessiert sich sowieso nur fürs Jagen und dergleichen. Weniger für die schönen Dinge im Leben, wie Kunst." Und wieder übernahm Laureithel den angefangenen Satz ihrer Schwester. "Oder Musik, Sprachen, oder eben auch den neuesten Klatsch." Beide lächelten erheitert zu Elrond herab, der vor ihnen auf einem Hocker saß.

Elrond wollte schon etwas hinzufügen, als sich sein Magen lautstark zu Wort meldete. Leicht grinsend erhob er sich. "Wollt Ihr mich in die Küche begleiten?" Fröhlich bot er jedem Zwilling einen Ellbogen an.

Lachend hakten sich die Schwestern bei Elrond ein und verließen dann das Gemach. "Erzählt uns etwas von Elladan und Elrohir", sagte diesmal Laueryn zuerst, als die drei gemütlich durch die Gänge in Richtung Küche schlenderten. "Legolas sagte, sie hätten noch keine Elbenmaiden für sich entdeckt. Ist das wahr?", fügte Laureithel hinzu.

Lachend schüttelte Elrond den Kopf. "Nein, jeder von ihnen hat sich natürlich die Hörner abgestoßen, aber niemals hat es eine Frau geschafft, sich zwischen sie zu drängen. Sie sind einfach zu eng mit einander verbunden, sodass die Frauen, sollten sie sich jemals entscheiden, einander sehr nahe stehen müssten. Aber noch haben sie sich nicht im Geringsten in dieser Weise geäußert. Ich glaube, Elladan hatte auch einmal eine ein paar Jahre dauernde Beziehung zu Rumil, und Elrohir zu einem der Diplomaten hier aus Düsterwald. Aber davon habt ihr sicherlich schon gehört, da sie niemals ein Geheimnis daraus gemacht haben. Was Frauen angeht, so habe ich gehört, sie hatten beide einmal Interesse an zwei Schwestern aus Lorien, aber daraus wurde wohl nichts, da Elrohir die Ältere nicht ausstehen konnte. Und Elladan hat das akzeptiert. Für beide ist der Bruder wichtiger. So, und nun habe ich soviel erzählt, nun seid ihr dran, was gibt es für Gerüchte aus den düsterwaldschen Herrscherreihen?" Erwartungsvoll blickte er zu den reizenden jungen Damen, die an seiner Seite gingen. Obwohl „gingen" nicht wirklich der passende Ausdruck war, sie bewegten sich mit einer königlichen Anmut und schienen gar über den Boden zu schweben.

Die goldblonden Zwillinge lachten bei Elronds Worten, und doch hörten sie aufmerksam zu. "Das kann ich sehr gut verstehen", begann Laureithel. "Auch wir können es uns nicht vorstellen, dass irgendjemand zwischen uns stehen würde."

"Wenn dann müsste er schon uns Beide nehmen", fügte Laueryn zwinkernd hinzu, und Elrond war überrascht, dass gerade die jüngere Schwester, die ein wenig schüchterner zu sein schien, als die Ältere, diesen Satz gesagt hatte. "Oh, aber welcher Mann würde mit uns Beiden fertig werden?", fragte Laureithel lachend. "Ich glaube, keiner", antwortete ihre Schwester. "Also müssten es wohl auch zwei sein, die sich sehr verbunden sind."

"Und Neuigkeiten? Nun, derer gibt es im Moment leider nicht sehr viele", fuhr Laureithel fort. "Die Interessantesten kommen sowieso immer aus Bruchtal", sagte Laueryn. "Ja, das tun sie. Sagt, Elrond. Wie geht es Glorfindel und Erestor?", fragte nun wieder Laureithel. "Ich hoffe, sie sind noch ein Paar?", beendete Laueryn die Frage.

In Elronds Geist bildete sich eine Idee. Doch nun war nicht die Zeit, näher darüber nachzudenken. Ein ironisches Lächeln bildete sich auf seinen Zügen, als er an seine beiden Turteltauben daheim dachte.

"Oh, natürlich sind sie noch zusammen, ich denke, innerhalb der nächsten Zeit werden sie sich offiziell aneinander binden. Zumindest hoffe ich es für Erestor, er hat so lange gebraucht, um Glorfindel zu gestehen, was er fühlt. Das einzige Problem ist, dass ich nicht glaube, sie jemals noch einmal allein auf eine diplomatische Mission schicken zu können. Selbst daheim sind sie kaum 20 Minuten ohne den Anderen. Erestor hat sogar wieder angefangen, seine eingerosteten Schwertkünste aufzupolieren." Lachend blieb er vor der Küchentür stehen.

"Das klingt ja entzückend. Wir würden die Beiden gerne mal als Gäste hier begrüßen", sagte Laureithel lächelnd, während Laueryn mit ihrer freien Hand die Tür zur Küche öffnete. "Natürlich zusammen, wenn sie nicht getrennt sein können." Beide Zwillinge kicherten vor sich her und traten mit Elrond in die Küche ein, in der derzeit keine der Bediensteten waren. "Wonach steht Euch der Sinn?", fragte Laureithel, während sie sich aus Elronds Griff löste und zum Vorratsschrank trat. "Hier stehen noch ein paar Erdbeeren und frische Schlagsahne", bemerkte Laueryn, als sie vor der Anrichte stehen blieb.

Elrond errötete leicht bei Laueryns Bemerkung, als ihm eine Begebenheit mit Gil-Galad einfiel, die auch mit Erdbeeren mit Schlagsahne und einem sehr neugierigen Zwillingsbruder zu tun hatte. Er versuchte, die unerwünschten Erinnerungen abzuschütteln. Düsterwald hatte einen sehr seltsamen Effekt in dieser Hinsicht, ständig erinnerte er sich an Begebenheiten, die er lange vergessen geglaubt hatte.

"Nun, ich hätte nichts gegen ein paar Erdbeeren einzuwenden, aber so früh am Tage steht mir der Sinn doch eher nach einem Brot und Honig. Sollte ich jemals Erestor und Glorfindel hierher schicken, fragt sie einmal danach." Schmunzelnd wandte er sich dem Brot zu und schnitt sich einige Scheiben ab.

Die blonden Zwillinge blickten ihn fragend an, doch entschieden dann wohl, nicht weiter nachzubohren. Laureithel holte ein kleines Fass Honig aus dem Vorratschrank, während Laueryn sich um die Butter kümmerte. "Bester Waldhonig von einheimischen Bienen. Er schmeckt besonders süß und kräftig", sagte die Ältere. "Ich wette, dass Ihr einen solchen Honig in Imladris noch nicht gekostet habt." Laueryn stellte die Butter vor Elrond ab und gab ihm noch einen Teller.

"Tut mit leid, Euch mitteilen zu müssen, dass ihr diese Wette verlieren würdet. Euer Bruder bringt mir des Öfteren ein Glas mit, er weiß, dass ich diesen Honig liebe." Mit leuchtenden Augen schmierte er sich das Brot und biss genüsslichst hinein. In diesem Moment wussten die Zwillinge, was er vorhin gemeint hatte.

Alle Drei waren sich sicher, dass es noch ein schöner Tag werden würde.

X.X.X.X.X

„Adar, hast du Zeit?" Laureryn stand vor ihrer Schwester an der Tür zu Thranduils Gemach und wartete darauf, eingelassen zu werden. Die beiden Mädchen hatten beschlossen, nun mit ihm zu reden. Nachdem sie Elrond persönlich kennen gelernt hatten, wollten sie die seltsame Atmosphäre, die ihren Vater seit dem Streit umgab, etwas bereinigen. Sie hofften beide, sie konnten ihn davon überzeugen, nicht länger nur wütend zu sein, einzusehen, dass Elrond wirklich unschuldig an der ganzen Miesere war.

Thranduil seufzte und schloss für einen Augenblick die Augen. Er hatte es sich in der Abgeschiedenheit seines Gemachs bequem gemacht, um ein Buch zu lesen und sein erhitztes Gemüt zu beruhigen, doch anscheinend sollte er heute keine Ruhe finden. "Kommt herein", sagte er, bevor die Tür sich öffnete, und seine beiden Töchter in das Gemach traten. Als er in ihre lieblichen Gesichter blickte, war sein Missmut jedoch wie verflogen. Sie hatten immer diese Wirkung auf ihn und erinnerten ihn dadurch sehr an ihre Mutter, die es immer gewusst hatte, ihn zu besänftigen, wenn etwas ihn erboste.

Laureithel war die Erste, die das Wort ergriff.

„Du schließt sich…"

„… schon seit Tagen hier ein", beendete Laueryn den Satz. „Es beunruhigt uns..."

„… dich so zu sehen, Adar", Laureithel sah ihn eindringlich an, beiden Töchtern stand die Sorge ins Gesicht geschrieben. „Auch wir wissen um die Bedrohung, und du zerstreitest dich mit jemandem, der unser wertvollster Verbündeter sein könnte."

Wieder seufzte Thranduil und bemerkte, dass dies fast zu seiner Hauptbeschäftigung geworden war, seit Elrond in Düsterwald angekommen war. "Aber warum beschwert ihr eure Gedanken mit solch unangenehmen Dingen, meine Töchter?", fragte er. "Es gibt doch so viel Schöneres, als taktisches Vorgehen und diplomatische Verhandlungen." Er wich ihrer Frage aus, bewusst.

„Wenn wir so verhätschelt wären, wie Arwen, vielleicht." Laureithels Augen funkelten, und sie baute sich vor ihrem Vater auf, dies war einer der wenigen Augenblicke, in dem die Zwillinge sich nur sehr wenig ähnlich sahen.

„Hast, nicht du uns beigebracht, uns zu verteidigen? Wir leben hier, es ist unsere Pflicht, uns darüber Gedanken zu machen, wie unsere Heimat geschützt werden kann."

Beschwichtigend legte ihre Schwester ihr die Hand auf den Unterarm, doch auch ihr Blick war unnachgiebig.

„Adar, wir waren nie so, wie man es von Elbenprinzessinnen erwartete, schon immer sind wir lieber durch die Wälder geritten, als brav daheim zu sitzen und den nächsten Saum zu besticken. Also, versuche nicht, dem Thema auszuweichen. Weshalb bist du so erbost?"

So besänftigend die Zwillinge auch meist waren, so stur konnten sie auch sein. Dies - so musste Thranduil sich eingestehen - hatten sie wohl von ihrem Vater geerbt. Es hatte keinen Sinn, ihren Forderungen auszuweichen. Sie hatten mit einem Recht, was sie sagten: Die Sicherheit ihrer Heimat lag auf Messers Schneide, und der Herrscher Düsterwalds sollte Alles daran setzen, diese wiederherzustellen. Resignierend sank er ein wenig in seinem Stuhl zusammen und hob seine Hand vor sein Gesicht, um sich die Schläfen zu reiben. "Und was soll ich eurer Meinung nach tun?"

Die Beiden blickten sich kurz an, und Laueryn nickte unmerklich. Sie hatten es wohl schon vorher abgesprochen. Doch war es Laureithel, die das Wort ergriff.

„Ihr Beide werdet in Kürze nach Lothlórien aufbrechen. Wir möchten einfach nur, dass du, sollte sich eine Gelegenheit bieten auf dieser Reise, die Streitigkeiten begräbst. Wir brauchen Elronds Unterstützung."

Thranduil blickte seine ältere Tochter skeptisch an. Wie sollte er die Streitigkeiten begraben, ohne dabei Schwäche zuzugeben? Er hatte schließlich auch seinen Stolz und wollte nicht bei Elrond angekrochen kommen, um seine Hilfe zu erbetteln. "Das ist nicht so einfach", sagte er leise.

Wieder ein kurzer Blickkontakt, wieder ein Nicken. Doch diesmal war es Laueryn, die zum sprechen ansetzte.

„Natürlich, wir wissen, welch stolzer Mann du bist, Vater. Doch es geht um das Wohl unserer Heimat, dir die wichtiger zu sein hat, als deine persönlichen Gefühle. Zudem, Meister Elrond will wirklich helfen", erklärte die junge Elbenmaid ruhig und versuchte den Blick ihres Vaters festzuhalten.

Der König des Düsterwaldes hielt Laureryns Blick stand und schien eine Weile in sich gekehrt zu überlegen. Ihm war bewusst, dass seine Töchter nicht nachgeben würden, bevor er ihnen nicht versprach, was sie hören wollten. "So manches Mal wünsche ich mir, ihr wäret nicht so klug."

Belustigt funkelten die crysoprasfarbenen Augen der Zwillinge, als sie die Worte ihres Vaters vernahmen.

„Heißt das, dass du nicht mehr abgeneigt bist eine Gelegenheit zu ergreifen, sollte sie sich bieten?", spottete die ältere der beiden leicht.

Thranduils Hand fand ihren Weg an seine Stirn, wo seine Finger über seine Schläfen massierten. Schließlich nickte er. "Nun denn, ich werde darüber nachdenken, soviel sei euch versprochen."

Lachend umarmten Laureryn und Laureithel ihren Vater.

„Danke."

X.X.X.X.X

Galu: Danke für dein liebes Review ;). Sorry, dass ich dich soooo lange hab warten lassen, aber ich hab einfach kaum Zeit und Anuriell auch nicht… Hmmm vor der Abreise Aussprache… sorry, dass es damit schlecht aussieht… aber ich gebe mein Bestes, dass sie sich irgendwann wieder verstehen, versprochen. ;). Fühl dich auf jeden Fall einfach umgeknuddelt ;).

Narwain: Wasserstoffblondine?? Ich bin ja bald abgebrochen vor lachen, als ich das gelesen habe ;). Auf jeden Fall Danke für das Rev, und fühl dich geknuffelt ;). Wie du siehst, Galu war doch schneller ;). Ja, es war Gil-Galads Krieg, und Elrond sein Herold… Aber irgendwie verstehe ich jetzt nicht den Zusammenhang… weil Thranduil Elrond das vorgeworfen hat? Naja, Elrond war ja beteiligt… und hatte bestimmt auch Einfluss auf Erenion.

Lord Elo: Danke für dein Rev, sorry, dass es so lange gedauert hatte, aber RL geht nun mal vor VR… Zu Die, die wir lieben: les einfach weiter… im jetzigen neuen Kap ist Thranduil endlich mit von der Partie… und mehr sage ich nicht mehr dazu… ;).

Luna2003: Danke für dein Review ;). Naja, ich versuche die Titel so passend wir Möglich zu gestalten ;). Reicht es vorerst, dass sie beide beschlossen haben, das Vertrauen wieder auf zu bauen?

Liderphin: Schwuletten? Ist das Essbar? Hmm die Antike ist schon wesentlich länger her, als das Mittelalter, und dort gab es ganz sicher Gleichgeschlechtliche Liebe… Aber dennoch Danke für das Review. Und hey, sie haben beide Nachfahren ;).