Wollt dazu dann nur noch sagen, dass sämtliche Harry Potter Charaktere Frau Rowling gehören, ich hiermit kein Geld verdiene und ich weiß, dass die Idee an sich ganz furchtbar geklaut ist. (zumindest die Ausgangssituation). Ich entschuldige mich auch schon mal für meine komischen Satzkonstrukte und Rechtschreibfehler. Ich weiß, die sind schwer auszuhalten.
1. I´m too dull to react in an adequate way We scratch our eternal Itch
A twentieth Century Bitch
And we are grateful for our Iron-lung
("my iron lung" by Radiohead)
Das Drama hatte mit einem gewissen Vorhang angefangen. Er stand in der Mysteriumsabteilung im Ministerium für Magie in London. Ein gewisser Mr. Black war durch diesen Vorhang gefallen und gestorben.
Ja, das war der Auslöser, ohne Zweifel, obwohl noch einige andere Faktoren nicht unbeteiligt waren, sozusagen das Grundwasser des Fasses bildeten, das durch besagten Tod des Mr. Black zum Überlaufen gebracht worden war. Da war zum Beispiel der Tod des Potter Paares, die starben, verraten von ihrem besten Freund Pettigrew, um ihr einziges Kind Harry zu schützen. Ganz schön harter Tobak. Dazu kam dann noch ein Ereignis vor ca. dreißig Jahren vor Beginn des Dramas, als ein kleiner Junge mit aschblonden Haaren von einer riesigen Bestie, die man in Fachkreisen Werwolf nennt, gebissen wurde und anschließend selbst sein noch so junges Leben als mondanheulendes Halbwesen verbringen musste.
Die Familie war darüber, wie man sich sicher denken kann, überhaupt nicht glücklich. Und während sich die Mutter munter mal so eben hundert Kilo mehr anfraß und die meiste Zeit vor dem Fernseher verbrachte und billige Seifenopern aus Spanien konsumierte - man muss dazu sagen, dass ihr Übergewicht nicht nur die Schuld ihres zweiten Sohnes war, war doch ihr Mann vor einem halben aufgrund zu hohem Tabakkonsums an einem Tumor verreckt – beschlossen sich seine beiden älteren Geschwister, ihn einfach zu ignorieren.
Aber trotz seines bemitleidenswerten Gebrechen schaffte besagter kleiner Junge komischerweise nach einem harten, bürokratischen Kampf auf die Zaubererschule Hogwarts, als einziger unter seinen Geschwistern, worauf diese nicht sehr glücklich reagierten.
Da war einiges zusammengekommen, ohne Zweifel. Kein Wunder also, dass Remus Lupin, der Werwolf, mit einer ehemals fettsüchtigen, jetzt toten Mutter, zwei habgierigen, miesepetrigen Geschwistern und seinen drei einzigen, ebenfalls verstorbenen Jugendfreunden einfach eines Tages beschloss, sich die Welt wieder schön zu trinken, oder zumindest ein bisschen erträglicher.
Zu diesem Zweck saß er in einer heruntergekommenen, zwielichtigen Kneipe, irgendwo in Knockturn Alley und trank Whiskey. Wie viel er bis jetzt hinunter gekippt hatte, wusste Lupin nicht mehr, aber er wusste ja inzwischen auch nicht mehr, wo oben und unten war, also ging das schon in Ordnung. Wenn er so weitermachte, würde er bald auch nicht mehr wissen, dass Alkohol eigentlich auch keine langfristige Lösung für mentale Probleme darstellte und der Leber schadete und wenn er diesen Punkt überschritten hatte, konnte es ja nur noch bergauf gehen.
Dieser Herr Lupin, er war übrigens Lehrer, wieder, nachdem er vor mehreren Jahren wegen seines Leidens einmal entlassen worden war, saß nun also da in dieser zwielichtigen, verlotterten Kneipe, in die er übrigens hervorragend hereinpasste, weil er mindestens genauso verlottert und heruntergekommen aussah, und soff. Der Barkeeper war tollerweise ignorant genug, nicht weiter darauf einzugehen, wie viel seine Gäste soffen, solange sie zahlten. Sollte mal jemand an einer Alkoholvergiftung sterben, was schon des öfteren vorgekommen war, hatte er schon seine Methoden, die Leiche loszuwerden. Es war also für alles gesorgt, sogar für seine Entsorgung. Lupin hätte sich bedenkenlos totsaufen können, aber es kam anders.
Im allgemeinen Suhl aus Alkohol, Selbstmitleid und sich drehenden Wänden hatte der aschblonde Mann nämlich nicht gemerkt, dass er seit geraumer Zeit beobachtet wurde. Aus einer der Ecken der Kneipe heraus blickten zwei blaue Augen in seine Richtung, voller Hass und gleichzeitig auch voller Schadenfreude blitzten sie. Die beiden Saphire gehörten zu einer Frau, die mindestens genauso schön war, wie ihre beiden Seeorgane, aber leider auch so böse und durchgeknallt. Sie hatte viel mitgemacht, war für ihren Herren sogar in das schrecklichste Gefängnis der magischen Welt gegangen, wo sie noch ein Stück verrückter geworden war. Ihr Name war Bellatrix Lestrange und sie war Todesserin. Ein Grinsen huschte nun über ihr verrücktes Gesicht, das verriet, was sie vorhatte. Warten, bis sich ihr Opfer, der Feind ihres Herren, selbst aus dem Verkehr zog und ihm dann den Gnadenstoß verpassen.
Sie beschloss, dass es Zeit war, als Lupin mit dem Kopf auf den Tresen knüppelte. Sie erhob sich und ihr großer, bulliger, hässlicher Begleiter, der gut versteckt in der anderen Ecke der Kneipe gesessen hatte, sah dies als Zeichen, nun ebenfalls aufzustehen.
Erschrocken zuckte Lupin zusammen, als ihn eine Hand an der Schulter packte und ihn herumwirbelte. Benommen schaute er sich um, versuchte sich zu konzentrieren, zu erkennen, wer vor ihm stand, aber es war zu viel um ihn herum in Bewegung. Außerdem musste er sich sehr beherrschen, der Person nicht vor die Füße zu kotzen, da die ruckartige Bewegung wohl zu viel für seinen Magen war. Dann erkannte er jedoch, wer da vor ihm stand, drei der berüchtigten Todesser, die Superschurken schlechthin, noch dazu die Mörderin und Cousine von Sirius Black, seinem besten Freund und er überlegte sich das mit dem Kotzen doch anders. Dummerweise war ihm sein beinahe Erbrochenes vor Schreck im Hals steckengeblieben.
„Hallo, Pack!", Bellatrix grinste immer noch und begrüßte Remus mit einem saftigen Tritt in die Magengrube. Remus keuchte, ihren Absatz im Magen und die Kante des Tresens im Rücken. Das lockerte dann doch zumindest einen Teil der Kotze in Lupins Speiseröhre und er ruinierte zur Gegenbegrüßung Lestranges hochhackige Stiefel.
„Hallo...", grinste Lupin sichtlich zufrieden, während er sich vor Schmerzen krümmte. Der Anteil seines Gehirns, der noch nicht vom Alkohol eingenommen war, war zu klein, um die Situation noch ernst nehmen zu können, geschweige denn, etwas sinnvolles zu tun.
„Na warte...", ihr Grinsen war wie weggewischt. Die Stiefel waren anscheinend nicht billig gewesen. Lupin spürte ihre Hand in seinem Gesicht, wie sein Kopf nach hinten gedrückt wurde und hart mit dem Tisch kollidierte. Was für ein Tag. Aber vielleicht war das hier ja auch nur eine durch Alkohol hervorgerufene Halluzination. Bestimmt hatten sie ihn aus der Kneipe herausgeworfen und er lag gerade irgendwo im Dreck auf der Straße. Er merkte noch, wie ihn zwei große Prankenartige Hände an den Schultern packten und hinaus in die Nachmittagssonne zerrten. Er hatte nicht gemerkt, wie Bellatrix einen Geldschein auf den Tresen geknallt und dem Kellner zugenickt hatte, der die Geste erwiderte. Er stellte sich auch nicht die Frage, warum niemand in der Kneipe eingegriffen hatte. Der einzige Gedanke, der ihm kam, war der, dass es eigentlich noch zu früh zum Trinken gewesen war, während ihm die warmen, hellen Strahlen ins Gesicht fielen. Dann schien sich sein Gehirn endlich dazu entschieden zu haben, den Bewusstseinspart abzuschalten um mit den verschiedenen Problemen besser klar zu kommen. Lupin driftete weg.
Ein großer, schwarz gekleideter Mann, mit fettigen, ebenfalls schwarzen, langen Haaren ging eiligen Schrittes über das holprige Pflaster der Knockturn Alley. Sein Gesicht war angespannt und wies überdeutlich darauf hin, dass er überaus schlechte Laune hatte. Was nicht weiter verwunderlich war. Er war Lehrer. Jetzt könnte man natürlich denken, was für ein Zufall, schließlich war Lupin ja auch Lehrer. Um genau zu sein, unterrichteten beide sogar an der selben Schule. Aber es war kein Zufall, schließlich war Severus Snape, so sein Name, gerade auf der Suche nach seinem Kollegen. Nicht freiwillig, oh nein, dazu war Snape viel zu jähzornig und konnte das optimistische Gemüt des anderen viel zu wenig leiden. Allerdings hätte Lupin an diesem Tag eigentlich Unterricht geben sollen, was er nicht getan hatte, weil er nicht da war. Und so war Snape dazu abkommandiert worden, den Vermissten zu suchen, da er als einziger der zahlreichen Lehrer an der Schule einige Freistunden am heutigen Tag zu verzeichnen hatte. Er war darüber natürlich ziemlich ungehalten, schließlich konnte er Lupin wie schon gesagt nicht leiden und außerdem hatte er für seinen heutigen Nachmittag eigentlich geplant, dass zu tun, was ihm am meisten Spaß machte: Tödliche Tränke brauen. Und leider war durch die Gegend rennen und diverse Stationen, an denen sich der Werwolf befinden konnte, abklappern nicht einmal halb so gut und Snape präparierte sich schon einmal geistig darauf vor, dem Kollegen den Kopf abzureißen, sobald er diesen gefunden hatte, als er von etwas weiter weg eine Stimme hörte. Oh nein. Er kannte sie. Eigentlich hatte er gedacht, dass nur noch seine Schüler ihm den Tag noch weiter runter ziehen könnten. Aber die Person, der diese Stimme gehörte, war schlimmer als seine gesamte Schülerschaft mal zehn. Sie schien gerade sehr beschäftigt und vor allem sehr wütend zu sein, denn sie kreischte, wie eine in Brand geratene Seemöwe und schrie irgendetwas von „Pack" und „einzelne Glieder herausreißen". Bereits jetzt schrillten sämtliche Alarmglocken bei Snape auf, schließlich hatte er solche Anfälle schon mehrmals miterlebt. Seit Bellatrix, um keine andere handelte es sich hierbei, aus Azkaban, das schlimmste Gefängnis, das man sich vorstellen konnte, geflohen war, benahm sie sich öfter so. Snape war zwar kein Psychologe, nahm aber an, dass ihr in der Gefangenschaft das letzte Stück Verstand, mit dem sie allerdings auch zuvor nicht sonderlich gesegnet gewesen war, abhanden gekommen war. Eigentlich hätte Snape ihr irres Geschnatter ignorieren und verschwinden sollen, bevor er in etwas hineingezogen wurde. Aber wir alle wissen, dass das nicht ging und es war klar, dass Snape eine Vorahnung haben müsste, wie es in solchen Situationen allgemein üblich ist, zumal er durch Rumfragen wusste, dass sich Lupin in der Knockturn Alley aufhielt. Nicht weiter verwunderlich also, wenn er nun tatsächlich das bemitleidenswerte Opfer war, dass Bellatrix' penetranten Gebrüll ausgesetzt war.
Also näherte sich Snape der kleinen, dunklen Gasse, aus der der Lärm kam. Und da stand sie auch schon, mit ihrem Begleiter, Snape erkannte ihn als Wallace, ein Kleiderschrank, den der Professor noch nie hatte leiden können.
„Es ist echt ein Wunder,", Lestrange und Wallace sich beide um, „dass bei deinem Gekeife noch niemand die Polizei alarmiert hat.", Snape stand am Eingang der Gasse und blickte überheblich in das überraschte Gesicht der irren Frau.
„Oho, Snape!", sie grinste wieder, „Wie schön, dich zu sehen."
Lestrange und Snape waren gewissermaßen Kollegen. Beide dienten dem dunklen Lord, der die Weltherrschaft anstrebte. Zumindest glaubten alle, dass Snape diesem auch diente. Der Trick daran war, dass es gar nicht stimmte, dass Snape ein Spion der guten Seite war, der den Helden des Orden des Phönix, welcher gegen den bösen Zauberer kämpfte, Informationen zuspielte.
Bellatrix wusste, wie gesagt, nichts davon. Deswegen grinste sie auch nur, anstatt dem Mann mit den schwarzen Haaren den Kopf wegzupusten.
„Sieh nur, wen wir hier haben...", sie trat beiseite und offenbarte Snape das Opfer. Tatsächlich Lupin. Ja, wie es scheint, hat das Schicksal immer so seine Lieblingsspielchen. Er sah nicht wirklich gut aus, aber das tat niemand, nach einer von Lestranges Behandlungen. Heute schien sie eher in Stimmung für rohe Gewalt gewesen zu sein. Wenigstens schien der Werwolf inzwischen schon nichts mehr von seiner Misere mitzubekommen.
„Hnhn. Ein Mitglied des Ordens...", ihre Augen verengten sich zu zwei katzenartigen Schlitzen und sie schaute schon fast zärtlich auf Lupin herab. „Sag mir Snape... Wie wirst du dich vor unserem Meister verantworten,", sie wendete sich von dem aschblonden Mann wieder ab und blickte Snape in die schwarzen Augen, „dass ich es gewesen bin, die ihn um die Ecke gebracht hat und nicht du, der du dich ihm jeden Tag ohne jegliche Probleme nähern kannst...", der Grund, warum er Lupin nicht umgebracht hatte bis jetzt, was allerdings auch für den ganzen restlichen Orden galt, lag zumindest für Snape auf der Hand. Sagen konnte er es natürlich nicht, stattdessen tat er dass, was er am besten konnte: provozieren.
„Das dürfte kein Problem darstellen... wenn er selbst einer nutzlosen Irren wie dir einen Fehlschlag wie im Ministerium verzeiht...", die Arroganz in seinem Gesicht nahm nur noch zu, während er das sagte, „... mit wie vielen war es...? Zwei... Cruciatos Flüchen?... Dann dürfte ich recht leicht aus dieser ganzen Affäre hervorgehen...", der Cruciatos war einer der Unverzeihlichen. Ein Fluch, der seinem Opfer ziemlich abscheuliche Schmerzen zufügte und den der grausame dunkle Lord Voldemort gerne auch mal auf seine Anhänger losließ. Während Snape sprach, hatten sich Bellatrix Züge verhärtet: „Halt deine hässliche Fresse!!", schrie sie, aber Snape ließ sich davon nicht beirren. Er wusste selbst nicht, warum er sich hier gerade um Kopf und Kragen redete, aber irgendwie musste er Zeit gewinnen. Er musste Lupin hier irgendwie herausbekommen, auch wenn er, zumindest glaubte Snape das, dem Werwolf keine Träne hinterher weinen würde. Aber er war nun einmal wichtig für den Orden.
„Aber warte Mal...", Snape klang plötzlich so, als hätte er einen Einfall gehabt und glotzte Bellatrix gespielt überrascht an, „Wenn es stimmt, was sich der Rest so erzählt... dass die Gnade des dunklen Lords mit dem richtigen Aussehen leicht zu erschlafen ist... Oh oh. Schlechte Zeiten für mich. ", Eigentlich hatte Snape gar nichts aus der Richtung gehört, es war auch ziemlich unwahrscheinlich, da Voldemort seit seiner Wiederauferstehung sowieso so impotent war, wie ein Mitglied der Boxkommission von Nevada. Aber das war egal. Bei Bellatrix schien jetzt endgültig die letzte Sicherung durchgebrannt zu sein und in diesem Zustand beging sie Fehler.
„Wwwwie... wie kannst du das nur sagen!", sie knirschte mit den Zähnen und hätte Snape es nicht besser gewusst, dass das die Spezialität von japanischen Superhelden war, hätte er wetten können, dass sich ihre kurzen schwarzen, lockigen Haare aufstellten. „Du... Du wirst mich und ihn NIE WIEDER SO BELEIDIGEN!!!! WALLACE!!!!", ganz offensichtlich war Wallace nun endgültig zu Lestranges Mann fürs Grobe mutiert, da der schwarzhaarige nun bedrohlich auf Snape zuwackelte.
„Okay, du dummer Wichser!!", der Kleiderschrank packte den hakennasigen Helden am Kragen und hob ihn hoch, so dass der andere den Boden nur noch mit den Zehenspitzen berührte.
Leider war bei dem Schläger die meiste Substanz in die Arme geflossen, während sein Hirn nur überschüssiges Cholesterin abbekommen zu haben schien. Zumindest war Snape sehr viel schneller mit der Hand bei seinem Zauberstab und einen Lichtblitz später knallte Wallace auch schon gegen die nächste Wand und blieb dann bewusstlos in Dreck liegen.
Das war es also. Der Anfang. Das Schicksal ist manchmal wirklich eine ziemlich fiese Sau, könnte man sagen. Snape hatte einen Todesser, einen Kollegen, angegriffen und es war klar, dass es dabei nicht bleiben würde. Er würde auffliegen, konnte nie wieder zum dunklen Lord zurückkehren, setzte somit sein Leben aufs Spiel, der dunkle Lord war sehr unfreundlich zu Menschen, die ihm an der Nase herumgeführt hatten, würde nun nutzlos für den Orden sein und wofür? Wäre es für ein paar unschuldige Kinder, eine attraktive Frau oder zumindest für einen bedrohten Supermarktverkäufer gewesen, okay! Aber es war geschehen, wegen einem überaus besoffenen, halluzinierenden, momentan recht depressiven aber ansonsten überoptimistischen, mäßig attraktiven Werwolf, der ihn nun schon wochenlang nervte, doch bitte sein Schachpartner zu werden und der im übrigen absolut selbst Schuld an der eigenen Misere war. Jaja, unglaublich, ich weiß.
Aber Moment, vielleicht war ja doch noch irgendetwas zu retten...
„Wallace, du dummer Idiot!!! Er kann seinen Stab noch benutzen, verdammt!!!", Beatrix stakste in ihren vollgekotzten, hochhackigen Stiefeln zu ihrem Begleiter hin und machte Anstalten, auch ihm noch einen Tritt in den Magen hinterher zusetzen, als Snape einen Fluch auch auf sie losließ. Das hatte Lestrange natürlich nicht bedacht in ihrer vom Irresein stark vereinfachten Welt, aber irgendwie schaffte sie es zumindest noch, den Fluch abzuwehren.
Den Expelliamus, der darauf folgte, konnte sie jedoch schon nicht mehr abwehren und so landete ihr Zauberstab genau da, wo Wallace auch schon lag, nämlich im Dreck, der in so einer abgelegenen Gasse hinter einer Kneipe schon ganz schön eklig ist.
„So...", Snape baute sich bedrohlich vor Bellatrix Lestrange auf, die erschrocken zuerst auf ihren Zauberstab, der zehn Meter weiter in der Kotze lag, dann auf Snapes, der sich ein paar Zentimeter vor ihrer Nase aufhielt. Die Stimme des Spions war bedrohlich leise geworden und ließ der Todesserin einen kalten Schauer über den Rücken laufen, „... und würdest du mir nun bitte erzählen, was du hier eigentlich abziehst?"
Lestrange stand inzwischen zurückgedrängt gegen die Mauer und starrte hasserfüllt in das von der hakigen Nase völlig ausgefüllte Gesicht.
„Ich fange an zu schreien...", versuchte sie mit einem finsteren Ton in der Stimme, „Weißt du, wie es aussehen wird, wenn jemand einen Schrei hört, der Quelle folgt, in einer Gasse zunächst einen bewusstlosen Penner wie ihn", sie wies auf Lupin, „ dann eine attraktive Frau wie mich sieht, bedroht von einem Typen wie dir, der noch dazu das dunkle Mal trägt?", natürlich brauchte ein Superschurke wie Lord Voldemort auch ein bedrohlich aussehendes Zeichen und natürlich hatte er auch eins. Das dunkle Mal, das auf jedem Handgelenk seiner Anhänger prankte.
„Tsss.", Snapes Grinsen zeigte deutlich, dass er nicht gewillt war, dieses kleine Psychoduell zu verlieren, „Erstens... bei dem Gebrüll, dass du bisher veranstaltet hast ist es, wie gesagt ein Wunder, dass noch niemand gekommen ist, also sehe ich keinen Grund, warum es gleich jemand tun sollte und zweitens wird es kein großes Mitleid erregen, wenn die irre Massenmörderin Bellatrix Lestrange von jemandem wie mir bedroht wird. Und jetzt sag mir endlich, was du hier abziehst..."
„Tsss, machst du Witze?", ungläubig schaute sie ihm in die Augen, „Siehst du nicht, wer das ist? Dieser verdammte Werwolf steckt mit dem Tattergreis Dumbledore unter einer Decke. Er ist ein Feind unseres Herren, du dummer Idiot!"
„Ich sehe hier nur einen sichtlich besoffenen, von dir zusammengeschlagenen Penner, der in der Gosse liegt.", Snape blickte mitleidig, gelangweilt auf den bewusstlosen DADA Lehrer.
„Bist du bescheuert?!?! Das ist Remus Lupin!!"
„Ich werde wohl wissen, wie Remus Lupin aussieht, meinst du nicht?"
Bellatrix schaute für einen Moment sehr verunsichert aus der Wäsche, bevor der alte Irrsinn ihr Gesicht wieder verzerrte. „Ich weiß nicht, was du mit dem da vorhast...", flüsterte sie mit einem bösen Lächeln auf den Lippen, „... aber ich frage mich wirklich, wie der dunkle Lord darauf reagieren wird, dass du ein Mitglied dieses verdammten Orden schützt..."
Das Gesicht des Spions blieb weiterhin ohne Regung, als er in ernstem Tonfall antwortete: „Ich frage mich, wie der dunkle Lord reagieren wird, wenn er erfährt, dass du am hellichten Tag in der Knockturn Alley herumgeisterst, irgendwelche fremden Zauberer aufmischt und einen heiden Rabatz veranstaltest und einen deiner Kollegen zuerst beleidigst und anschließend angreifst..."
Während sie so dastanden und sich gegenseitig beschuldigten, hatte Snape Bellatrix' inzwischen leider nicht mehr ganz so bewusstlosen Handlanger aus den Augen verloren, was sich als ein so typischer Fehler herausstellte, dass man fast sagen könnte, dass Snape selber Schuld daran war, als er einen Schlag auf den Hinterkopf spürte, noch ein überraschtes Röcheln von sich gab und anschließend erst einmal in sich zusammensackte.
„Snape, Snape, Snape...", alles drehte sich und Bellatrix grinste. Wieder. Außerdem bemerkte der Professor nun sogar den Zauberstab, der ihm unter seine große Nase gehalten wurde, „Eigentlich sollte ich dich sofort unserem Meister ausliefern, damit er entscheidet, was mit dir und deiner zweifelhaften Loyalität zu tun ist..."
„Du spinnst doch...", brachte Snape knirschend hervor. Weiter auf der leugnenden Schiene fahren, schien immer noch bei Bellatrix die richtige Methode zu sein.
„Unterbrich mich nicht, wenn ich spreche...", lächelte Bellatrix und versetzte ihrem schwarzhaarigen Kollegen nebenbei einen Tritt in die Magengrube, dass dieser sich vor Schmerzen krümmte, „Wie gesagt, ich könnte dich zu unserem Herren bringen, aber ich will dir was sagen, Snape. Ich kann dich gut leiden."
Snapes Augen blitzten höhnisch unter seinem Vorhang aus schwarzen, fettigen Haaren hervor. Etwas zu sagen, verkniff er sich allerdings.
„Ja, man könnte sogar sagen, ich vergöttere dich und deine nicht enden wollende Bosheit. Jeder von uns weiß, dass niemand mehr Grund hat, dieses Potter Blag zu zerquetschen, als du. Nun ja, sieht man vielleicht noch einmal vom dunklen Lord ab. Aber auch jeder bemitleidet dich, der dieses Kind jeden Tag sehen muss, aber nichts tun kann, um nicht aufzufliegen.", ihr Tonfall war in eine mitleidige Lage abgerutscht, „Und deshalb gebe ich dir die Chance, mir deine Loyalität zu beweisen... Wenn du ihn umbringst,", sie wies wieder auf Lupin mit einem Lächeln im Gesicht, wie das einer Lehrerin, die ihrem Schüler anbietet, die vergessenen Hausaufgaben morgen nachzureichen, aber einem Blitzen in den Augen, dass boshafter schien, als Snapes allgemeine Vorstellung von Satan, „werde ich kein Wort über diese ganze Sache verlieren, und Wallace natürlich auch nicht."
Wallace nickte zustimmend mit einem genauso diabolischen Gesicht, wie Bellatrix.
„Ich kann mich nur wiederholen. Das da ist nicht Lupin...", sagte der Professor mit leiser Stimme, „Und ich dürfte es wohl wissen."
„Soll das heißen, du sträubst dich?! Herrje, Snape. Ich verstehe dich einfach nicht. Was hast du denn verloren, wenn es tatsächlich nicht der Werwolf ist. Dann ist es ein nutzloser, unbedeutender Zauberer. Na und? Es geht hier um deine Loyalität, du Idiot!!!"
Snape hatte die ganze starr auf die Schnappsleiche einige Meter vor sich gestarrt. Hatte er es sich eingebildet, oder hatte Lupin geblinzelt?
„Also gut...", ächzte Snape, während er versuchte, sich wieder aufzurichten.
„Hilf ihm hoch...", befahl Lestrange ihrem Mann fürs Grobe. Der Mann mit Hakennase spürte zwei Pranken auf seinen Armen, die ihn ruppig nach oben zerrten, bevor er seinen Zauberstab in die Hand gedrückt bekam.
„Und keine Tricks mehr...", hörte er Bellatrix Stimme bedrohlich hinter sich, bevor er vor Lupin stand und sich in einer der klassischsten Konfrontationsszenen der Welt wiederfand.
