Disclaimer: Inu Yasha und die anderen gehören nicht mir! Und ich verdiene höchstens mal ein paar Reviews – sonst nichts!
Inu Yasha kam immer näher, aber anstatt zurück zu weichen, ging Kagome direkt auf ihn zu. Shippo sprang beängstigt von ihrem Arm - sie ließ ihn laufen. „Was machst du da, Kagome?", rief er beängstigt, „komm sofort zurück!!" „Kagome, lass das! Das ist zu gefährlich!", warnte auch Sango.
Aber sie wollte nicht hören und ging langsam weiter auf den stehen gebliebenen Inu Yasha zu, welcher sie aus feuerroten Augen gefährlich ansah. „Inu Yasha! Erkennst du mich nicht? Ich bin es, Kagome!", sagte sie mit sanfter Stimme und näherte sich ihm mit kleinen Schritten, „die Kagome aus der anderen Zeit, Kykios Reinkarnation! Wir suchen doch zusammen das Juwel der vier Seelen. Weißt du denn nicht mehr?!"
Blut rann seine Arme runter und tropfte von seinen Krallen auf den Boden. Seine schneeweißen Dämonenzähne blitzten hervor und seine Augen wirkten bedrohlich, irritiert und vielleicht ein bisschen verängstigt. Das sah nicht gut aus, denn man konnte keinen Funken Intelligenz oder gesunden Menschenverstand oder Erinnerung darin erkennen. Trotzdem gab sie nicht auf.
Sie blieb einen Meter vor ihm stehen, Tränen stiegen ihr in die Augen, sie blinzelte sie weg und lächelte ihn zaghaft an, während sie vorsichtig ihre Hand hob. Dabei sah sie ihm tief in die Augen. Doch bevor sie ihn berühren konnte, war er knurrend wie ein scheuer Hund einen Schritt zurück gegangen.
„Bitte, Inu Yasha! Ich bin's doch Kagome!", brachte sie verzweifelt über ihre Lippen, während sie die Tränen nicht mehr zurückhalten konnte. Sie hatte keine Angst vor ihm. Sie sah nicht ein, warum sie Angst vor einem Freund haben sollte, auch wenn es sich bei diesem um einen durchgedrehten Dämonen ohne Gewissen handelte! Sie glaubte an ihn. Zitternd ging sie einen Schritt und noch einen auf ihn zu. Kritisch sah er sie an.
Es war schrecklich ruhig, die Außenstehenden hielten vor Spannung den Atem an. Sango vergrub ihr Gesucht in Mirokus Kimono, da sie da nicht bei zugucken konnte. Er hatte einen Arm um sie gelegt und schaute dem Spektakel gespannt zu.
Inu Yasha und Kagome starrten sich an. Sie sah ihm tief in die Augen, mit der Hoffnung irgendetwas Vertrautes in ihnen zu entdecken. Er dagegen starrte sie immer noch irritiert an. Sie war ein Mädchen ohne Waffe und doch traute sie sich so nah an ihn ran, noch dazu sah sie ihn so komisch an und Wasser rann aus ihren klaren Augen. Aber was ihn am meisten verwunderte war, dass sie keine Angst vor ihm zu haben schien. Kagome verzweifelte immer mehr. Sie sah in seinen Augen gar nichts, nur Rachsucht. Der Anblick jagte ihr einen kalten Schauer den Rücken runter. Was war aus dem schüchternen, sie verteidigenden, guten Inu Yasha geworden?!
‚Ich muss ihn retten!' ging es ihr immer wieder durch den Kopf. Alle äußeren Umstände und besonders seine Verfassung missachtend überwand Kagome die letzten paar Zentimeter zwischen ihren Körpern, nahm sein Gesicht in beide Hände und drückte ihre Lippen feste auf seinen Mund. Sie spürte seine scharfen Zähne durch die Haut hindurch, beachtete aber weder die noch die Tatsache, dass er sich total versteifte. Sie hatte nur eins im Kopf, er musste seinen Verstand wieder kriegen, aber ob das der beste Weg dazu war?
Sango sah auf, als sie spürte, dass Miroku seine Haltung änderte. Sie sah ihn neugierig an. Alles war ruhig, selber Inu Yashas Knurren war verschwunden. Plötzlich schnappte sich der Mönch den kleinen Fuchs und hielt ihm Augen und Mund zu. Er versuchte sich verzweifelt zu wehren, doch der Mann war einfach zu stark für ihn. Noch verwunderter drehte sie sich um und riss bei dem Anblick, der sich ihr bot, ebenfalls die Augen weit auf. Kagome hatte ihre Arme um Inu Yasha geschlungen und küsste ihn tatsächlich auf den Mund. ‚Sie liebte ihn eben doch!' dachte Sango und grinste Miroku allwissend an. Der beugte sich schnell zu ihr runter und drückte ihr seine Lippen auf, bevor sie ihn schnell wieder weg schupste. Wut funkelte gefährlich in ihren Augen, als sie den Mund aufmachte, um ihn anzubrüllen. In letzter Sekunde fiel ihr ein, dass sie wegen dem Halbdämon noch immer in Gefahr waren und so schloss sie widerwillig ihren Mund wieder. Sie funkelte den übers ganze Gesicht grinsenden Miroku noch einmal sauer an, dann wandte sie sich neugierig wieder den anderen beiden zu.
Irgendwas in ihm spürte Wärme und Zärtlichkeit. Er sah dieses Mädchen, roch ihr Blut, sah es geradezu durch ihre Adern unter der Haut pulsieren. Doch irgendwas tief in ihm drinnen hielt ihn davon ab seine Krallen in sie zu rammen und ihr Blut zu lecken. Er wusste nicht, was das war, aber es musste stark sein, wenn es über ihn herrschen konnte. Dann spürte er warme Tropfen auf seine Haut fallen, sie schmeckten salzig, als er sie an die Lippen bekam. Die Wärme umfing ihn immer mehr, es war, als würde er in warmes Wasser fallen und darin gefangen sein.
Schließlich begann er zu zittern, vor seinen Augen verschwamm alles und jedes einzelne Körperteil war plötzlich tausend mal schwerer als sonst. Seine Krallen schrumpften, genau wie seine Muskeln, dann verschwand das Rot aus seinen Augen mit ihm die Dämonenstreifen. Er sah eine weinende und zugleich lächelnde Kagome vor sich, bevor er zu Boden sackte und nur noch schwarz sah.
„Inu Yasha!", schrie die Schwarzhaarige, als ihr der leblose Körper aus den Armen glitt, bevor sie neben ihm auf die Knie fiel. Schnell kamen auch die anderen hinzu. Kagome liefen noch immer die Tränen über die Wangen, als Sango zu ihr ging, sich neben sie kniete und sie tröstend in die Arme nahm. Sofort legte sie ihren Kopf auf die Schulter der Freundin. Miroku sah sich in der Zeit den Halbdämonen genauer an.
Doch genauso plötzlich, wie er umgefallen war, öffnete dieser auch wieder seine Augen und saß kerzengerade auf dem Boden. Erstaunt sah er seine Freunde an, die nicht minder erstaunt von seiner Reaktion waren.
„Guckt mal!", rief Shippo, der zu ihnen gerannt kam, und hielt ein großes Stück des Juwels in seiner kleinen Hand. Dadurch schien Inu Yasha sich allerdings wieder an alles zu erinnern, außer das, was während seiner Verwandlung passiert war. Erst lächelte er sie alle an und seine Augen wanderten zu der verweinten Kagome. So betrachtete er sie kurz, bevor sein warmes Lächeln auf einmal verschwand und er eine wütende Miene aufsetzte. Verwundert starrten alle ihn an. ‚Was ist denn mit ihm jetzt schon wieder los? Er hat sich doch wieder zurück verwandelt!' dachte der Mönch überrascht.
„Was machst du denn noch hier?", schrie der Halbdämon sie auch sogleich an, „spürst du denn nicht, dass du uns nur im Weg bist?! Alle müssen ständig auf dich aufpassen, weil du dich nicht selbst verteidigen kannst. Du bist uns nur eine unnötige Last! Ohne dich hätten wir schon längst das Juwel wieder zusammen!" „Aber Inu Yasha...!", sagte Kagome entsetzt und traurig zugleich, während ihr erneut große, salzhaltige Wassertropfen aus den Augen rannen. „Nicht, aber Inu Yasha! Ich lasse mich von dir nicht mehr umgarnen. Deine Tricks kannst du an anderen ausprobieren, denn ich bin nicht mehr so dumm und falle auf sie rein! Du machst dir alles verdammt einfach, indem du immer andere für dich arbeiten lässt. Und weißt du, was? Das geht mir verflucht auf die Nerven. Ich will, dass du gehst und niemals wieder kommst! Geh zurück in deine Zeit und bleib ja da, denn ich will dich nie wieder sehen! Ich hasse dich!" Immer mehr Tränen liefen aus ihren wässrigen Augen, die ihn wütend und verletzt anfunkelten. „Ich hab ja nicht gewusst, dass du so denkst!", entgegnete sie möglichst schnippisch, „aber wenn das so ist, dann geh ich natürlich. Denn auf die Gesellschaft eines ausflippenden, egoistischen, völlig durchgeknallten HALBdämons kann ich echt liebend gern verzichten! Sieh doch zu, wie du zurecht kommst! Denn mich wirst du nicht mehr wieder sehen! Ich hasse dich, Inu Yasha!" Sie funkelte ihn ein letztes Mal böse an, bevor sie sich immer noch weinend an Sango wandte.
„Leihst du mir kurz Kiara?", fragte sie freundlich. Die andere nickte, während ihre animalische Gefährtin mutierte. „Bleib doch bei uns! Inu Yasha hat das nicht so gemeint!", versuchte sie die Freundin noch zu überzeugen. „Hab ich doch! Jedes einzelne Wort!", warf der Weißhaarige kindisch und sauer ein, während er interessiert den Juwel in seiner Hand betrachtete, den Shippo ihm gegeben hatte. Sango, Miroku und der kleine Fuchs warfen ihm vernichtende Blicke zu, aber er beachtete sie nicht. „Ich gehe wieder nach Hause! Ich bin das eh alles Leid. Machs gut, Sango!", sie brachte eine kleines Lächeln zustande, während die beiden Mädchen sich umarmten, bevor sie auf Kiara stieg, Miroku und Shippo noch einmal winkte und dann auf ihr Richtung Brunnen flog.
„Warum hast du das gemacht, Inu Yasha?", wollte Miroku vorwurfsvoll mit vor der Brust verschränkten Armen wissen. „Ja, warum?", fragte Shippo mit seiner hohen Kinderstimme, die zornig klang, „sie küsst dich und bringt dich dadurch zum Zurückwandeln und du schickst sie weg! Obwohl sie uns dadurch vor dir gerettet hat!" „Sie hat mich geküsst?", fragte Inu Yasha überrascht, während er Tesayga wieder in die Scheide schob. Die anderen drei nickten. „Also warum hast du sie so verletzt und fortgejagt?", fragte der Mönch sauer.
Sango verdrehte die Augen. „Ihr rafft auch gar nichts!", sagte sie seufzend, „in ihrer Zeit ist sie in Sicherheit! Dort wird er sie höchstwahrscheinlich nicht angreifen können! Er will sie vor sich selbst beschützen! Er mag sie eben sehr!" Der Hundedämon schnaubte verächtlich. „Ich soll diese Zicke mögen?", fragte er mit sarkastischer Stimme und schüttelte angeekelt den Kopf. „Ich hasse sie!", schrie er laut und wütend. Das Mädchen schüttelte jedoch nur leicht grinsend den Kopf. „Und was ist dann mit Kykio?", wollte der Fuchs flüsternd wissen.
Fortsetzung folgt
