4. Der Herzenswunsch des Dämons

Huhu. Hier kommt dann endlich der letzte Teil meiner Inu-Yasha FF. Sorry, dass er erst jetzt kommt, ich hab vergessen ihn zu posten. Naja, dafür ist er extralang (im Gegensatz zu den vorherigen g). Danke für euren lieben Reviews und jetzt viel Spaß beim Lesen!

Die Sonne erleuchtete die Lichtung inmitten des dunklen Waldes, an deren Rand eine kleine Holzhütte stand, die Wanderer, wie sie es waren, auf ihren Wegen zum Übernachten benutzten. Kleine fast schwarze Rolleden verdeckten die ebenso winzigen Fenster und ließen keinen Lichtstrahl in den einzigen Raum der Hütte. Die vier hatten sich auf dem Boden ein Lager aus ihren Klamotten, Laub und Moos für die Nacht gemacht. Aber die alte Tür, welche immer knarrte, stand weit aufgerissen, sodass man hineinschauen konnte und ein wirres Durcheinander erblickte. Ein kleiner Kampf musste darin stattgefunden haben, denn alles war verwüstet und im Eingang lag ein in viele Teile zerstückelter Stock, den Miroku als Ersatz für seinen zerstörten Mönchstab benutzt hatte, und ein zerbrochener Bummerrang, Sangos Bummerrang.

An einem der Pfosten, welche das kleine Dach über dem Eingang stützten, waren drei Personen gefesselt, zum einen die Besitzer der Waffen, zum anderen ein junger Fuchs - Inu Yashas Freunde und Begleiter. Er fletschte mit den weißen Zähnen, als er sie so sah: Sie saßen auf dem dreckigen Boden mit Knebeln in den Mündern, ihre Hände waren auf dem Rücken gefesselt und anschließend an den Pfahl gebunden, ihre Füße waren ebenfalls zusammen gebunden. Sich aus diesen fest gebundenen Seilen zu lösen, war für die Gefangenen in ihrer Situation ganz unmöglich. Mit großen Augen starrten die drei ihn an, sie wollten ihm etwas mitteilen und der Halbdämon verstand sie auch so. Weil er wusste, wer dieser Übeltäter war, ohne seinen Duft wittern zu müssen, denn es konnte eh nur einer dafür in Frage kommen!

"Sessomaru!", brüllte er wütend und so laut seine Stimmbänder es zuließen. Das Echo schallte von allen Seiten zurück, andere hätte es vielleicht eingeschüchtert, aber nicht diese beiden Hundedämonen. "Kleiner Bruder!", begrüßte ihn der Enttarnte fröhlich und trat aus der Hütte hervor, "wie geht's denn so?" In Inu Yasha zog sich alles zusammen, er hasste die Art seines großen Bruders, so zu tun, als wäre dieser die Unschuld in Person, wo doch jeder wusste, dass das der größte Quatsch der Welt war. "Lass sie frei!", fauchte er deswegen noch um so verärgerter und deutete auf seine Freunde. "Wieso denn? Sie haben doch von da aus, wo sie sitzen, einen perfekten Ausblick auf den Kampfplatz!", grinste der Dämon gelassen und fuhr der Schwarzhaarige kurz mit seiner Hand übers Haar, wofür sie ihm einen vernichtenden Blick zu warf und mit ihren Beinen nach ihm trat. Doch er wich ihr ohne Probleme aus. "Nicht so aggressiv, junge Dame!", spielte er den Entsetzten, bevor er sich dem jüngeren Dämon gegenüber stellte.

Im Hintergrund entdeckte dieser einen kleinen Kopf, den Kopf eines Menschenmädchens, der hinter einem Baum neugierig hervorguckte. ,Seltsam! Er hängt tatsächlich immer noch mit dem Menschenkind rum. Wirklich seltsam, wo er Menschen doch auf den Tod nicht ausstehen kann! Aber er scheint ihr noch nicht ein Haar gekrümmt zu haben. Vielleicht kann mir das etwas helfen, das Juwel zu vervollständigen und mir etwas zu wünschen!', grübelte Inu Yasha und wandte sich wieder seinem Bruder zu.

"Dann lass uns anfangen!", grinste er fies und machte sich kampfbereit. "Wie immer in Eile, der kleine Bruder! Warum müsst ihr Menschen es nur immer so eilig haben! Aber wenn du meinst...", auch er zog sein Schwert und hielt es in die Luft. Sonnenstrahlen brachen sich in ihm und blendeten Inu Yasha. Er blinzelte, hörte allerdings das Zischen, welches Tokijin beim Zerschneiden der Luft machte und wich dem Schwert in letzter Sekunde mit einem gekonnten Sprung zur Seite aus. Er knurrte wütend. Sessomaru war noch schneller geworden, das würde schwieriger werden, als er gedacht hätte. Er hob Tessayga, schlug es auf seinen Bruder, welcher sich mit Tokijin abblockte, sodass die Funken flogen. Das lange, schneeweiße Haar des Älteren wehte elegant im Wind und die Gelassenheit des vollwertigen Dämons trieb das Blut in Inu Yashas' Adern nur noch stärker an und es pochte ihm hart und schnell unter der Haut. Er war mit Neid erfüllt, er wollte auch so kämpfen wie Sessomaru. Deswegen knirschte er fuchsteufelswild mit den Zähnen. ,Strengen diese Übungen ihn so wenig an?'

Er sprang hoch und schlug Tessayga mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, auf Sessomaru nieder, doch dieser parierte perfekt, indem er sein Schwert hob und den Schlag anscheinend mühelos abwehrte. Stink sauer landete der Kleinere wenige Meter weiter auf allen vieren auf dem Boden. Sein Herz schlug schnell und hart gegen seine Rippen. ,Warum bin ich so schwach?' Der andere zog in der Zeit seine "Rüstung" aus, um mehr Freiraum zum Kämpfen zu haben, schmiss sie achtlos zu Boden und wartete anschließend darauf, dass sein Bruder erneut angriff.

"Was wird das?", keifte dieser ihn sich umdrehend an, "du kämpfst gar nicht richtig. Warum bist du dann hier? Hast du Angst oder was? Jetzt mach schon! Sei kein Feigling und greif gefälligst an!" Er funkelte wütend mit den pechschwarzen Augen, ganz auf seinen Gegner konzentriert. Dieser lächelte leicht. "Du musst noch so viel lernen, kleiner Bruder!", antwortete er leise. Das wiederum jagte einen riesigen Adrenalinschub durch den Körper des Halbdämonen, er verzog seine Augen zu Schlitzen, bevor er Tessayga erneut hob und eine ganze Reihe von Angriffen auf den anderen losließ.

Man hörte die beiden Schwerter auf einander prallen, sah die Funken sprühen, das Gras wurde zertrampelt, die Erde aufgewühlt, Blätter segelten zu Boden, weiße Haare flatterten in der Luft und Blut spritzte. Nach einiger Zeit landeten beide außer Atem zwei Meter zwischen sich wieder auf dem Erdboden. Aus ihren Mündern liefen Blutrinsel und auf beiden linken Wangen prangten zwei feine, aber recht tiefe Schnitte. Weiße Dämonenzähne blitzten hervor und zwei ungleiche Augenpaare blitzten gefährlich, das eine feuerrot, das andere nachtschwarz, zwei Gegensätze und doch drückten sie die gleichen Gefühle aus: Spaß am Kämpfen, Konzentration, das Streben auf den Sieg.

"Es wird Zeit!", flüsterte Sessomaru. Verwirrt starrte Inu Yasha ihn an. Das wiederum nutzte der andere und startete einen Angriff. Er flitzte gewand über den Boden und sprang in letzter Sekunde hoch. Sein Schwert zielte von unten Richtung Brustkorb und seine freie Hand schoss gen Inu Yashas Kopf von oben herab. Doch dieser fasste sich in letzter Sekunde, zog Tessayga vor seine Brust und schlug mit ausgefahrenen Krallen die Hand seines großen Bruders weg. Überrascht flog der zur Seite, landete jedoch geschickt auf seinen Füßen. Blut rann seine langen, blassen Finger und die scharfen Krallen runter, auf die er kurz schaute, bevor er seinen Blick wieder hob.

Seine Augen weiteten sich. Das, was er eigentlich hatte vermeiden wollen, war schon wieder passiert. ,Nein, verfluchter Mist!' In dem wirren Gefecht hatte er aus Versehen seinem kleinen Bruder das Beschützerschwert aus der Hand geschlagen, welches nun zwei Meter von dem entfernt, wieder zusammen geschrumpft, auf dem Boden lag. Dies hatte zur Folge, dass ihn nur ein Dämon mit ebenso feuerroten Augen, Dämonenstreifen und Muskelbergen reuevoll, doch sonst ohne jegliche Gefühle anstarrte. Zu allem Übel erblickte er sie auch noch hinten aus dem Wald hervortreten. ,Da macht dieser Trottel schon wieder nicht seinen Job und lässt Rin aus den Augen; dem wird ich was erzählen! Ich muss mich beeilen, sonst bemerkt Inu Yasha sie noch!'

Sessomaru fletschte die langen Zähne und fauchte wütend. Er spürte die noch immer steigende, böse Aura um seinen kleinen Bruder und erschauderte kurz. Da war es schon wieder, dieses Gefühl. Er wusste nicht, wie er es beschreiben sollte. Er hatte es bisher erst ein einziges Mal gefühlt, als er zum ersten Mal miterlebte, wie Inu Yasha sich verwandelte. Seine Nackenhaare stellten sich auf, die Aura wuchs noch immer. Er musste reagieren, schnell, bevor die Aura zu groß würde und es vielleicht zu spät war.

Blitzartig sprang er vom Boden ab und verpasste seinem kleinen Bruder einen gewaltigen Hieb auf den Kopf mit der flachen Seite Tokijins. Die roten Augen ermatteten, bevor sich die Lider über sie zogen und Inu Yasha leblos zusammensackte. Sofort verschwanden Muskeln und Streifen wieder, auch die Krallen wurden um einiges kleiner. Der Ältere steckte sein Schwert wieder in die Scheide und kniete sich neben ihn auf den Boden und nahm ihm die Kette mit dem Juwel ab. Er holte seinen Teil des violetten Diamanten aus seiner Tasche und führte die beiden Stücke zusammen. Ein grelles, helles Licht bildete sich um die kleine Kugel und seine Hand. Es wurde immer heller und es blendete, als die beiden Teile wieder mit einander verschmolzen.

Wenige Sekunden später hielt er das komplette Juwel in seiner Hand. Er bewunderte es fasziniert, es war unglaublich schön und glänzte im Licht der Sonne. "Was ist das?", fragte eine Mädchenstimme neben ihm. Er senkte den Blick und lächelte sie an. "Das, Rin, ist das Juwel der vier Seelen! Es kann einem jeden Wunsch erfüllen!", erklärte er leise und gebannt von der Macht, welche in seinen Händen lag. "Wow!", gab sie begeistert von sich, "das leuchtet schön!" Er nickte.

Dann stellte er sich hin und streckte die Hand mit der Kugel gen Himmel, um seinen Wunsch zu erfüllen. "Juwel der vier Seelen zeig mir deine Macht und erfüll mir meinen Wunsch, wofür du gedacht. Bei den Geistern der Vorfahren, über mir dem Himmel und unter mir der Erde, so wünsche ich mir, dass mein Bruder Inu Yasha ein ganzer Mensch werde!" , sagte Sessomaru und dachte mit geschlossenen Augen ganz fest an seinen Wünsch.

Er spürte, wie das Juwel in seiner Hand erglühte und immer heißer wurde, doch er hielt es fest. Die Wärme ging durch seinen ganzen Körper und durch die geschlossenen Augen hindurch spürte er noch das warme Licht, dass von der Kugel ausging.

Als er nach ein paar Minuten wieder die Augen öffnete, befand sich in seiner Hand nur das goldene Band, an dem der Juwel gehangen hatte. Er blickte zu Boden und lächelte. Dort lag ein schwarzhaariger, junger Mann. Er kniete sich wieder hin und band ihm das goldene Band um den Hals. "Was ist passiert?", fragte Rin neugierig und sah ihn mit großen Augen an. "Mein Bruder ist jetzt genau wie du ein Mensch!", erläuterte er lächelnd. Sie schaute auf den Jungen und lächelte ebenfalls.

Dann hob Sessomaru Inu Yasha hoch und ging mit ihm zu der Hütte, Rin lief ihm treu hinterher. Drei überraschte und geschockte Augenpaare starrten ihn dort an. Er unterdrückte sich ein Grinsen noch so eben und legte seinen jüngeren Bruder in der Hütte auf das Lager, bevor er wieder raus trat. Mit einer einzelnen Kralle löste er zuerst die Seile an den Füßen, nahm dann die Knebel aus ihren Mündern - alle waren eh noch zu geschockt, um etwas zu sagen - und öffnete zu guter letzt noch die Seile am Pfosten, sodass alle drei wieder frei waren.

Danach beugte er sich zu ihr und hielt ihr seine Hand hin. "Komm, lass uns gehen!", sagte er lächelnd. Sie nickte und packte mit ihrer kleinen, seine große Hand.

Immer noch überrumpelt standen die drei Opfer auf und blickten ihm sprachlos hinterher. War das wirklich der Sessomaru, den sie kannten? Kaum zu glauben. "Warte!", rief Sango plötzlich und rannte mutig hinter ihm her. Der Mann blieb stehen und drehte sich um. "Ja, was ist noch?", fragte er recht freundlich. "Danke!", lächelte sie überglücklich. Er lächelte glücklich zurück. "Ist schon in Ordnung!", sagte er ruhig, "man sieht sich!" Er hob eine Hand zum Gruß. "Tschüss!", rief die Kleine und beide verschwanden daraufhin endgültig im dunklen Wald.

Die Dämonenjägerin ging zu den anderen zurück. "Ist der krank?", war das erste, was Shippo sagte, während er noch immer auf die Stelle blickte, wo der Dämon und das Menschenkind verschwunden waren. "Glaube ich nicht!", meinte Miroku tonlos. Sango schüttelte überschwänglich den Kopf. "Nein, das ist er nicht. Er liebt Inu Yasha nur!", stellte sie durch die Gegend hüpfend fest.

"Wer liebt mich?", fragte ein sich streckender Inu Yasha, der in dem Moment aus der Hütte trat, "und wo ist überhaupt Sessomaru?" "Gegangen!", entgegnete Shippo und tanzte mit Sango auf der Lichtung. "Sind die jetzt vollkommen durchgeschnappt?", fragte Inu Yasha verwirrt. Der Mönch schüttelte nur den Kopf. Er zog eine von Inu Yashas Haarsträhnen nach vorne, sodass dieser sie sehen konnte.

Er starrte die Schwarze an. Erst nach einigen Sekunden verzog sich sein Gesicht entsetzt. Er sah in den Himmel und suchte alles ab, doch er fand nicht das, was er suchte. "Wo... ist er? Wo ist dddder ... Mooooond?", stotterte er entsetzt. "Noch lange nicht am Himmel!", sagte Miroku leise. "Aber...!", brachte der nur hervor, bevor er hinter die Hütte stürzte, wo ein kleiner Bach her floss.

"Warum hat Sessomaru das eigentlich getan?", wollte Shippo wissen, als er und Sango aufgehört hatten zu tanzen. "Weil er Inu Yasha einen Gefallen tun wollte, denke ich!", antwortete Miroku. Sango nickte, während sie versuchte das Holz zum Brennen zu bringen. "Das versteh ich nicht!", maulte der Jüngste, "er hasst Inu Yasha und Menschen doch!" Sie schüttelte lächelnd den Kopf: "Das glaube ich nicht mehr!" Der Mönch nickte. "Er hat sich geändert, dieses kleine Mädchen, das immer bei ihm ist, könnte der Grund dazu sein!", überlegte er, "auf jeden Fall hat er an Inu Yashas Stelle dessen und somit auch seinen Wunsch erfüllt!"

Der kleine Fuchs sah ihn nichts verstehend an. "Inu Yasha wünscht sich nichts sehnlicher, als bei Kagome zu sein. Doch das kann er als Dämon und als Halbdämon nicht, aber sein Stolz hätte nie zugelassen, dass er sich selbst gewünscht hätte ein Mensch zu werden, also hat sein Bruder das für ihn getan!", erklärte Sango begeistert. "Hä? Muss ich das verstehen?", fragte Shippo. Die anderen beiden lachten. "Nein, musst du nicht. Du bist noch zu jung, um etwas wie die Liebe zu begreifen!", lächelte Miroku, worauf der Fuchs eine Schnute verzog und sich beleidigt weg drehte.

Er schaute wie paralysiert in das klare Wasser, das nur langsam an ihm vorbei floss. Sein Spiegelbild starrte ihn aus großen Augen an. Eigentlich hatte es sich kaum verändert, nur eine Sache war anders. Doch gerade dies war ausschlaggebend für seine Gefühle. Seine Haarfarbe, sie war schwarz. Und bei ihm standen schwarze Haare nun mal für Menschsein. Er konnte es nicht fassen. ,Warum bin ich jetzt schon ein Mensch? Es ist noch viel zu früh?' Er griff sich an den Hals, doch der Juwel war weg, dort lag nur noch die feine goldene Kette von Kagome. ,Nein, bitte nicht!' dachte er entsetzt und eilte zurück zur Hütte.

"Was ist passiert?", schrie er die drei Personen an, welche dort um ein kleines Feuer saßen.

Sie erzählten ihm alles was sie mitbekommen hatten.

Geschockt starrte er sie danach an. "Warum hat er das getan? Warum wollte er, dass ich ein vollständiger Mensch bin?", überlegte Inu Yasha laut, "ich hab's. Er will, dass ich ihm unterlegen bin. Er selbst will der Stärkste sein!" Sango, Miroku und Shippo schüttelten die Köpfe. "Du hast wirklich gar nichts verstanden!", sagte sie schmunzelnd. Er schaute das Mädchen irritiert an. "Dein Bruder mag dich!", belehrte sie ihn. Doch er war nur noch verwirrter. "Wenn du kein Halbdämon bist, kannst du weder dich noch uns oder Kagome gefährden, weil du dich nicht mehr in ein hirnloses Monster verwandelst!", erklärte der Mönch ruhig.

"Kagome!", sagte Inu Yasha verträumt und sprang auf. Er rannte weg. Sango und Miroku grinsten sich an. Shippo verdrehte die Augen und gab ihr einen kleinen Schups, sodass sie in seinen Armen landete...

Kagome saß auf der Bank unter der großen Eiche bei ihr auf dem Hof. Um sie herum hatten sich ihre Freunde versammelt und sie lachten zusammen. Äußerlich lachte sie mit, innerlich nicht. Sie schaute in die Ferne, während der Junge vor ihr sie anschmachtete. Sie merkte es nicht mal.

Der Wind wehte ihr durchs Haar. "Kagome?", fragten ihre Freundinnen, "Kagome?" Sie schüttelte den Kopf und schaute sie verwirrt an: "Ja?" "Wo bist du nur immer mit deinen Gedanken? Du hörst uns gar nicht mehr zu und bist schon zum fünften Mal heute weg getreten!", tadelte die Braunhaarige links neben ihr sie besorgt. "Keine Angst, mir geht's gut!", antwortete sie tonlos und guckte schon wieder in die Ferne. Lauter besorgte Augenpaare waren auf sie gerichtet. Seit sie sich von den "Feuerroten Schüttelpusteln", hatte ihr Großvater ihnen erzählt, erholt hatte, war sie ständig abwesend - eine Nachwirkung der gefährlichen Krankheit.

Im Hintergrund raschelten die Blätter, es wurde langsam Herbst. Der Wind wehte sanft und spielte mit ihren langen Haaren. Leise Geräusche der Natur wehten zu ihnen herüber, bis plötzlich ein gellender Schrei die Ruhe zerstörte: "KAGOMEEEEEEE!" hallte es von allen Seiten. Sofort sprang sie auf und drehte sich um, diese Stimme konnte nur ihm gehören, sie hätte sie überall wieder erkannt. Und tatsächlich, dort stand er, mitten bei ihr auf dem großen Hof in ihrer Welt. Seine langen, schwarzen Haare wehten im Wind, seine dunklen Augen strahlten glücklich bei ihrem Anblick und sein roter Kimono flatterte ebenfalls leicht. "INUUU YASHAAAAAAA!", rief sie überschwänglich und rannte los. Beide liefen, als wären Armeen hinter ihnen her.

In der Mitte des Hofes trafen sie sich und fielen sich glücklich in die Arme. Ihr liefen die Tränen nur so aus den Augen, als sie ihn anlächelte. "Ich liebe dich, Kagome!", flüsterte er strahlend. "Ich liebe dich auch, Inu Yasha, über alles!", entgegnete sie weinend, bevor sie sich zu ihm vor beugte und sich ihre Lippen endlich, nach so langer Zeit, zum ersten Mal trafen. Sie legte ihre Arme um seinen Hals und drückte sich an ihn. Sie spürte seinen schnellen Herzschlag und seine Wärme. Glücklich schmiegte sie sich in seine starken Arme, in denen sie sich so geborgen fühlte.

Für beide hielt die Zeit still, die Erde hatte aufgehört sich zu drehen, denn dieser Moment gehörte nur ihnen! Sie spürten nicht den frischen Wind, bemerkten nicht die erstaunten und wütenden Blicke ihrer Mitschüler, die das junge Paar überrascht anstarrten und flüsterten, und auch nicht ihre glücklich lächelnde Familie, die sie von weiter weg beobachteten. Es gab nur sie beide! Inu Yasha legte seine Arme um sie und sog ihren Duft tief ein, er würde sie nie wieder hergeben, niemals mehr. Zaghaft öffnete sie ihre Lippen, gewehrte ihm Einlass. Vorsichtig gelangte seine Zunge in ihren Mund; und der beide für immer mit einander vereinte, dieser erste, zärtliche Kuss.

ENDE

So das wars dann endgültig! Mein Ende der Serie! Eigentlich sollte der letzte Teil gar nicht solang werden, ich hatte eher Angst, dass er zu kurz werden würde und jetzt das...! Na ja ich hoffe die FF hat euch gefallen. Würd mich echt interessieren! Freu mich noch ein letztes Mal über Kommis zu meiner Inu FF...

bis irgendwann, vielleicht trifft man sich ja mal bei anderen FFs,

heal

Schneeprinzessin