Kapitel 1– Die Ruhe vor dem Sturm

Ein weiterer Blitz zuckte und das Grollen des Donners durchbrach die Nacht. Der alte Mann riss die Augen erschrocken auf. „Muss wohl eingenickt sein." sagte er zu sich und legte das Buch auf den Beistelltisch. Er blickte zum Kamin, und stellte fest, dass das Feuer ausgegangen war. Unter dem Knacken seiner Knochen erhob er sich und ging zum Kamin. Das Glimmen der alten Glut reichte noch aus, um zu sehen, dass er weiße Handschuhe an den Händen hatte, mit denen er neues Holz nachlegte. Das Feuer entzündete nicht gleich wieder und man hörte ihn leise Grummeln. Da er keine Streichhölzer erblickte, hielt er kurz inne, um sich zu konzentrieren. Er öffnete die Faust und es entstand eine Flamme auf seiner Handfläche. Leicht blies er die Flamme zum Holzstapel, worauf sich das Feuer wieder entzündete. An der gegenüberliegenden Wand, zeigte die Silhouette seine ziemlich große Figur mit langen hochstehenden Haaren. Im Drehen erkannte man noch einen buschigen Schwanz, dessen Haare durch die Flammen schimmerten. Das Feuer brannte wieder und er setzte sich in den ledernen Ohrensessel, nahm sein Buch und fing an zu lesen. Die Leselampe am Sessel spendete genügend Licht, um die Buchstaben des Buches lesen zu können. Auf dem Einband konnte man den Titel erkennen: „Leben nach dem Tod". Die Wohnzimmertür öffnete sich leise und herein kam ein kleines Mädchen. Sie hatte auch einen Schwanz, der hinten an der weiten Hose herausragte. Ihr kurzarmiges Hemd wie auch ihre Hose waren Dunkelblau oder Schwarz, zumindest bei dem Licht schien es so. Ein langes rotes Tuch fungierte als Gürtel, und ließ das ganze recht bequem wirken. Die langen schwarzen Haare waren zu zwei Zöpfen gebunden. Sie hatte ein großes ledergebundenes Buch bei sich. „Was ist das hier, Opa?" fragte sie. Der alte Mann legte sein Buch auf den Beistelltisch und nahm noch einen Schluck Wasser aus dem Glas welches darauf stand. „Was denn, Kleines? zeig mal her." sagte mit einer ruhigen Stimme und machte eine winkende Bewegung, die der Kleinen zeigte sie soll sich zu ihm setzen. Sie nahm das Buch mit beiden Händen vor die Brust und rannte auf den Sessel zu. Kurz davor sprang sie hoch in die Luft, machte über dem Sessel eine Rolle, und landete direkt im Schoß des alten Mannes. „Uff" ächzte er und sagte mit einem Lächeln auf den Lippen: „Mit mir kannst du so etwas nicht mehr machen, ich bin auch nicht mehr so Jung." Die Kleine grinste nur und hielt ihm ihr Buch unter die Nase. „Was ist das hier?" fragte sie nochmals. „Oh, das muss das alte Fotoalbum deiner Großmutter sein, sie bewahrte es immer bei sich auf. Wo hast du es denn her?" „Nun Vater gab es mir als wir ihr Zimmer aufräumten." meinte die Kleine traurig und senkte den Kopf. „Ihr habt WAS?" fragte er mit einem grimmigen Unterton. „Ihr Zimmer aufgeräumt. Du bringst es doch nicht fertig Opa. Du kommst wohl über ihren Tod nicht hinweg? Hm?" „Nein. Ich hab sie immer geliebt, auch wenn ich ihr das nie wirklich zeigen konnte. Als Saiyajin-Prinz mit einer einfachen Menschenfrau zusammen. Ich musste meine Gefühle einfach verbergen. Das hätte mich schwach und verletzlich gemacht." „Und da du jetzt nicht mehr kämpft ist es um so schwerer, nicht?" „Ja." seufzte er. „Ich kann sie einfach nicht vergessen. Ich wünsche mir so sie währe noch da. Ich würde durch die Hölle gehen und wieder zurückkommen, wenn ich sie noch einmal in meine Arme nehmen könnte." Bei diesen Worten rann eine einzelne Träne sein Wangen hinab. „Soll ich dich wieder allein lassen?" „Nein, Aika, bleib. Schließlich bin ich ja der einzige deiner Großeltern, der noch da ist, um dir die Geschichten zu erzählen, die diese Bilder zeigen." „Geschichten? Na dann mal los." sagte sie fröhlich und schlug die erste Seite auf. „Oh, das war noch vor meiner Zeit. Da hat deine Großmutter noch Abenteuer mit Kakarott und Kuririn erlebt." fing er zu erzählen an und zeigte auf die Bilder. Auf einigen war die Insel vom Herrn der Schildkröten, auf anderen war die Red Ribbon Armee zu sehen. Eins mit Goku wie er gegen Tao Bai Bai kämpfte. Und unzählige Bilder von den großen Turnieren. „Und wo warst du da?" „Da stand ich noch unter Freezers Kommando, und habe für ihn Planeten erobert." sagte er zähneknirschend. „Du warst wohl mal richtig fies?" fragte Aika verwundert. „Nun bevor ich Bulma, deine Oma kennenlernte, war ich mit 2 anderen Typen im Universum unterwegs, habe Planeten geplündert und Leuten Angst gemacht. Als ich dann hier ankam, stellte sich mir ein weiterer Saiyajin in den Weg ..." „Goku" „Ja. Ich war zwar kräftiger und besser als er, aber er hat mich mit Hilfe seiner Freunde doch noch besiegt. Von da an war Kakarott immer Stärker als ich." „Komisch, wo du doch so viel Trainiert hast?" meinte sie und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Haa, Haa. Du hast den Humor deines Vaters. Na ja und als wir dann auf Namek waren sah ich deine Oma zum ersten Mal. Ich hab sie kaum beachtet, aber sie hat mich schon so angesehen." „Wie?" „Na dieser Blick den Weiber nun mal haben, wenn ein muskulöser gutaussehender Mann in ihrem Blickfeld auftaucht. Egal, ich hatte damals noch kein Auge für sie da ich mich voll auf die Dragonballs und Freezer konzentrierte. Erst als wir wieder auf der Erde waren, und auf die Cyborgs warteten, konnte mich Bulma in einem schwachen Moment rumkriegen." „Aber du hast doch Tag und Nacht trainiert denke ich?" „Nun auch ein noch so guter Krieger braucht mal eine Auszeit. Und da ist es eben Passiert." „Trunks war also nur ein schwacher Moment von Dir?" neckte sie ihn. „Das ihr Kinder aber auch alles auf die Goldwaage legt. Aber sag's ihm nicht." „Hast du eigentlich Goku mal geschafft?" „Im Kampf? Ja einmal schon. Damals im großen Turnier nachdem wir diesen Wichtel von Boo besiegt hatten. Da waren wir ziemlich gleich stark. Kakarott war aber nicht voll beim Kampf dabei. Er gab auf, weil er sich nicht konzentrieren konnte. Er machte sich einfach zu viele Sorgen um ChiChi. Die war damals ziemlich krank, konnte aber noch mal geheilt werden." „Ist es dasselbe gewesen, woran sie dann gestorben ist?" „Die Ärzte sagten es war ein Rückfall, der leider nicht mehr rechtzeitig erkannt wurde. Ich glaube eher, dass sie ihre Lebensenergie verlor als sie sicher war, das Goku nicht mehr zurückkehren würde. Sie wollte einfach nicht mehr ohne Ihn weiterleben." Beim Durchblättern des Buches waren sie mittlerweile am Ende angekommen. „Hey! Wer ist denn das?" fragte Aika und zeigte auf einen großen grünen Kampfer mit Flügeln. „Oh, das ist, oder besser war Cell. Eine Kreation von Dr. Gero. Dein Onkel hat ihn fertig gemacht, und mir nichts übrig gelassen. Eigentlich wollte ich ihn erledigen, um zu zeigen, dass ich der Beste bin." „Du hättest ihn bestimmt geschafft." Bei dem Satz der Kleinen formte sich ein verschmitzes Lächeln auf seinem alten Gesicht. „Warum ist es hier zu Ende?" verwundert blickte Aika auf das letzte Bild, das den kleinen Trunks in seine Wiege zeigte. „Nun ab hier hat Bulma aufgehört Bilder zu knipsen, und griff lieber zur Kamera." „Und wo sind die Filme?" fragte die Kleine fordernd. „Nun, die hat sie digitalisiert und unten auf dem riesigen Kasten abgelegt." „Du meinst wohl den Supercomputer?" „Ja, ich kenn mich mit Technik nicht so aus. Gut das dir da dein Onkel helfen kann." „Wie kann man die dann angucken?" „Nun wie sie sagte geht das auf allen Videofenstern hier im Haus." „Klasse!" rief Aika freudig erregt, sprang vom Schoß des alten Mannes, flitzte zum Wohnzimmertisch, nur um blitzschnell mit einer Art Fernbedienung wieder neben ihm auf der Lehne zu sitzen. Auf dem Kasten war das Logo der Capsule Corporation zu erkennen. Aika drückte den einzigen Knopf der Fernbedienung und befahl deutlich „Computer: Videofenster aktivieren!" Vom breiten Fenster her kam ein leises Surren, bevor 3 farbige Laser den Raum erhellten, und ein ca. 2 Meter großes Bild ins Wohnzimmer stellten. Auf dem ersten Programm liefen gerade Nachrichten, denen die Beiden allerdings keine Aufmerksamkeit schenkten. Der Wetterbericht sagte auch nur dass es weiter regnen würde. „Wo sind denn nun die Filme?" „Wart's ab, sei nicht so ungeduldig. – Computer: Film Abschied aufrufen und abspielen!" befahl er. Das Bild wurde schwarz. Als es sich wieder erhellte waren alle Kämpfer zu sehen, wie sie sich von Goku verabschiedeten. „Das war vor über 30 Jahren." seufzte er leise und betrachtete das Bild. Nach einer Weile durchbrach Aika die Stille „Und dann?" „Dann hat man nie wieder etwas von ihm gehört. Dein anderer Großvater war ein Held, er hat die Erde gerettet, und durfte dafür mit Shen Long wegfliegen. Leider hat er dabei die Dragonballs mitgenommen, und wir konnten ihn bis heute nicht wiederfinden. Natürlich hätte er es ohne mich und die anderen nie geschafft. Man hat uns zu Ehren sogar ein Denkmal gesetzt." „Da war ich aber noch nie, können wir da mal hin?" „Das steht in einem Park in der Nähe der Hauptstadt. Da musst du mal deinen Vater fragen. Ich würde auch mitkommen, ich war lange nicht da. Wo ist Goten überhaupt? Los, geh mal deinen Vater suchen." „OK." nickte Aika und hüpfte von der Lehne herunter. Er gab ihr noch einen Klaps auf den Po und sie verschwand durch die Tür in den Flur. Der Alte blicke noch einmal auf das Videofenster und sah gerade noch wie Goku auf dem Drachen davon ritt. Beim Anblick dieser Szene, wirkten seine Augen traurig und leer. Plötzlich vernahm er eine Stimme. „Gehen das so, Dende?" „Es muss!" hörte er nur, während sich das Videobild verzerrte und schwarz wurde.