Kapitel 11 – Abschiedsschmerz

„Jetzt beruhig dich doch, sie kommen schon." „Du hast gut reden C 18, du weißt doch nicht wie es ist, nicht zu wissen wie es seinem Kind geht. Wer weiß was dieser, ... dieser ... Typ mit ihr anstellt." Bra lief aufgeregt am Fenster auf und ab. Manchmal blieb sie stehen und blickte in die verregnete Abenddämmerung hinaus. „Hoffentlich geht's den Beiden gut und sie kommen heil zurück." seufzte Bra und strich ihr schulterlanges, grünes Haar hinter die Ohren zurück. „Also deinem Bruder und deiner Tochter geht es recht gut." Bra schaute die blonde Frau fragend an. „Sie sind gerade angekommen." C 18 zeigte auf die Wohnzimmertür. Diese öffnete sich vorsichtig und Aika schob ihr verweintes Gesicht durch den Türspalt.
„Mama?" Die Kleine warf die Kristallkugel hinter sich und Trunks fing sie auf. Bra's Gesicht erhellte sich. Sie lächelte und empfing ihre Tochter mit weit aufgerissenen Armen. Aika lief zwar flott aber doch irgendwie verhalten ihrer Mutter in die Arme. Nach einer innigen Umarmung lösten sich die Beiden wieder und Bra sah in Aika's betrübte Miene. „Was ist mit dir?" Erst jetzt bemerkte sie, dass ja Trunks und sie alleine gekommen sind. Sie schluckte. „Vater und ... Goten?" Trunks nickte. Bra und Aika sahen sich in die Augen. Sie schwankten zwischen Glück und Trauer.
Trunks ging zu C 18 hinüber. „Wie geht's der Familie?" Er versuchte irgendwie seine Trauer um seinen Vater und seinen besten Freund zu unterdrücken. „Marron geht es ganz gut und Kuririn sieht wieder aus wie früher. Nur unfreiwillig." „Wie?" „Als er noch Klein war hatte er sich doch die Haare abrasiert um erwachsener auszusehen. Und jetzt fallen sie ihm halt einfach so aus. Aber... das willst du doch nicht wirklich wissen oder?" Trunks schüttelte den Kopf. „Vielleicht solltest du mal mit Bra darüber reden. Ich glaube die Beiden können auch etwas Trost gebrauchen." C 18 zeigte auf Mutter und Tochter Son.
Trunks schlich zu seiner Schwester. Er ergriff ihre Taille und zog sie zu sich hinüber. Mit dem Daumen wischte er eine Träne weg, die ihre Wangen herunter lief. „Hey, nimm's nicht so schwer. Wir haben das hier retten können." Trunks hob den Dragonball nach oben. Ihre Gesichter spiegelten sich auf der blanken Oberfläche. „Sieht aus wie ein Dragonball nur hat er keine Sterne ... und wo ist der Rest. Braucht man nicht sieben?" Trunks schüttelte den Kopf „Bei dem hier ist das anders. Das ist das Vermächtnis von Dende." „Willst du sagen er ist..." „Tod? Ja, er wurde von Diablo, dem Fürst der Unterwelt vergiftet und ist gestorben. Die Kugel hier ist das, was von ihm übrig ist." „Dann lass uns gleich mal loslegen." „Mal sehen, nach meister Quitte kann nur ein Kind einen Wunsch äußern. Hier Aika versuch es mal." Er gab ihr die Kristallkugel und Aika legte sie auf den Boden. Sie hielt ihre Hände beschwörend über die Kugel „Dende mein Gott, ich rufe dich! Erfüll mir meinen Wunsch." Eine Weile passierte nichts. Alle hielten den Atem an. Es war Totenstille. Wind wehte durch die Wohnung und blies das Feuer im Kamin aus. Die Kugel blinkte kurz auf, der Wind legte sich wieder und es war ruhig. Aika blickte sich verwundert um. „War das alles?" „Kann nicht sein, irgendetwas stimmt hier nicht. Wir müssen noch ein Detail übersehen haben." Trunks kratzte sich am Kopf „Nur was? Wir sollten noch einmal bei Meister Quitte vorsprechen, vielleicht hat er noch einen Idee." „Aber heute nicht mehr." „Ach Mama." „Nix da. Aika es ist schon Spät, du gehst ins Bett." „Kommst du noch einmal?" „Klar. Und nun ab. Uns geh noch Duschen, du bist ganz schön schmutzig geworden." Grummelnd verließ Aika das Zimmer.
„Du hast dich eben wie ChiChi angehört." Bra reagierte nicht auf die Spitze von Trunks.
„Ich geh mal nach Hause, der alte Herr wird schon warten. Ich find schon raus." C 18 winkte den Geschwistern im gehen noch zu und verlies den Raum ebenfalls durch die Tür.
„Trunks, was wenn diese Dragonball nicht das hält was er verspricht?" „Daran solltest du nicht einmal denken. Goten ist ein so guter Vater. Sie wird sich sicher wünschen, dass er wieder Lebt." „Man unsere Familie wird immer kleiner." Bra seufzte und legte ihren Kopf auf Trunks´ Schulter. „Bleibst du die Nacht hier?" „Wenn ihr noch ein Bett frei habt." Du kannst im Gästezimmer schlafen." „Ok. aber ich will mich nicht aufdrängen." Bra schüttelte den Kopf. Er streichelte ihr durchs Haar und lehnte seinen Kopf an ihren an. So blieben sie eine Weile in Gedanken versunken stehen.
„Was ist eigentlich passiert, wie ist Goten umgekommen?" „Glaub mir das willst du wirklich nicht wissen. Viel lieber würde ich dir erzählen, wer ihn aus einer ausweglosen Situation gerettet hat." Bra schaute ihm fragend in seine liebevollen, blauen Augen. „Wer?" „Deine Tochter. Vater und ich, wir konnten uns nicht mehr bewegen. Goten lag am Boden und sollte noch einmal richtig Leiden. Da kam deine kleine Tochter, mit ihren sechs Jahren, als Supersaiyajin auf den Kerl zu und hat ihn einfach so weggepustet. So hatte sie ihn gerettet. Vorerst. Erst als wir fliehen wollten hat es ihn erwischt." „Ich hoffe nur ihr könnt den Ball aktivieren." seufzte Bra. „Ich schau mal nach Aika. Machst du mal den Kamin wieder an?" Die beiden Geschwister lösten ihre Umarmung und Bra lief aus dem Zimmer.

Trunks griff sich die Streichhölzer und ging zum Kamin hinüber. Er hielt das Kaminholz kurz hinter der blauen Kuppe fest. Um das Holz zu entzünden schnippte er mit dem Daumen über die Wölbung. Er warf es auf die glühenden Reste des alten Feuers. Flammen loderten wieder nach oben und Trunks setzte sich vor das wärmende Licht. Er schloss die Augen und dachte noch einmal an die schönen Zeiten mit seinem Vater und seinem besten Freund zurück.
Unbemerkt von Trunks schlugen die Flammen im Kamin etwas höher. Er wurde in seinen Gedanken gestört, von einer Stimme die er schon einmal gehört hatte. „Trunks." Der gerufene öffnete seine Augen und blickte sich um, doch er war allein im Raum. „Trunks, hörst du mich?" „Was? Wer ist da?" „Du kannst mich nicht sehen, ich bin nicht hier. Schau in das Feuer." In den Flammen erschien ein Kopf eingehüllt in eine Kapuze. Sein Gesicht war nicht zu erkennen. Es war in Dunkelheit gehüllt „Aber wie nimmst du Kontakt auf? Und vor allem warum?" „Ich kann nicht ewig zu dir sprechen, ich will dir nur sagen, dass ich die Körper von Vegeta und Goten in Sicherheit gebracht habe. Wenn ihr sie mit dem Dragonball wiederbeleben wollt, könnt ihr das ohne weiteres tun." „Aber wie? Er funktioniert nicht." „Ich habe Diablo belauscht. Er sagte etwas davon, dass man den Gott sehen müsste. Frag nicht was er damit meinte." „Warst du es der mir geholfen hat?" „Ja. Ich musste etwas tun." „Danke." „Schon gut. Die Erde braucht bald ziemlich starke Kämpfer. Euer Gott ist ja tot." „Woher weißt du das?" „Sobald es den göttlichen Dragonball gibt, ist ein Gott gestorben. Daher." „Ach so." „Trainiert noch etwas bis es losgeht. Und auch die kleine Blonde, die war ja mächtig stark. Ich melde mich wieder wenn Diablo den Übergang geschaffen hat und ich aus dieser Hölle hier heraus kommen kann. Ich muss Schluss machen, ehe man mich entdeckt." „Warte wer bist du?" wollte Trunks noch wissen, doch das Gesicht war verschwunden. Die Flammen brannten wieder normal vor sich hin.

Aika schlurfte aus ihrem Badezimmer heraus, als Bra gerade das Kinderzimmer betrat. Sie wippte mit dem Fuß auf und ab. Zornig blickte sie Aika an. „Hey. Mir ist zu Ohren gekommen, dass wir noch einen Supersaiyajin in der Familie haben?" verschmitz blickte Aika ihre Mutter an. Ihr zorniges Gesicht änderte sich in ein gutmütiges Lächeln. „Ich hab´s gewusst, dass man dich nicht halten kann." Verlegen kratzte sich Aika am Kopf. „Nun ich wollte doch nicht, dass Papa umkommt. Und da ist es einfach Passiert. Ich hab's aber nicht bewusst gemacht." „Ist doch egal, du lernst das schon noch. Du kannst immerhin schon fliegen. Dein Vater hat es auch erst erlernen müssen. Und da war er sieben." Bra strich ihr durch das nasse, lange Haar und schaute in ihre schwarzen Augen. „Mama, meinst du der Dragonball funktioniert nicht und wir werden Papa nie wieder sehen?" „Wie mir dein Onkel schon sagte: Daran solltest du nicht einmal denken." Sie umarmten sich wieder. „Es wird schon klappen. Vielleicht war der Zeitpunkt nur falsch? Meister Quitte wird schon was wissen. Hopp ab ins Bett." „Aber ich bin noch nicht Müde..." „Und du wirst auch kaum schlafen können. Versuchs trotzdem. Morgen wird alles besser." Aika schlappte zum Bett und legte sich hin. Bra gab ihr noch Kuss auf die Stirn und deckte sie zu. „Alles wird gut." Sie lächelte ihr zu während sie leise die Tür hinter sich schloss.

Das Feuer brannte im Wohnzimmer und Trunks saß auf der Couch. Er dachte über etwas nach. Bra kam leise ins Zimmer, er bemerkte sie nicht. „Was ist los? Du wirkst so nachdenklich." „Was? Hä? Ach du bist es. Ich hatte gerade eine Unterhaltung mit einem Wesen aus der Unterwelt. Er hatte mir geholfen zu fliehen." „Wer war das?" „Weiß ich nicht, ehe er mir antworten konnte war die Verbindung unterbrochen." „Muss also ein Freund gewesen sein." „Da bin ich mir nicht so sicher. Gezeigt hat er sich bis jetzt nicht und er hat auf mich geschossen." „Aber treffen wollte er dich nicht, sonst hätte er es sicher getan." Das Gespräch der Geschwister wurde von einer Computerstimme unterbrochen. „Ankommende Videoverbindung." „Wer ist es?" „Familie Son." „Auf den Schirm." Ein leises Surren klang durch die Ruhe und ein Bild von Gohan erschien mitten im Raum. „Was gibt's." Trunks konnte es sich schon denken denn die Sorge um seinen Bruder war ihm ins Gesicht geschrieben. „Habt ihr es geschafft?" „Nein. Irgendetwas stimmte noch nicht. Bis auf ein kurzes aufleuchten und etwas Wind war nichts." „Mist, was nun?" Gohan senkte traurig seinen Kopf. „Wir wollen Morgen noch einmal bei Meister Quitte vorbei, vielleicht hat er noch etwas herausgefunden." „Hoffen wir's" von der Seite schob sich eine Hand auf Gohan's Schulter. „Und Schatz was ist?" „Trunks sagt, dass es noch nicht geklappt hat." Gohan drehte sich kurz zu seiner Frau um. „Oh Hallo Videl. Schön dich zusehen. Wie ich Gohan schon erzählt hatte, haben wir es versucht. Er scheint auch etwas zu bewirken, aber er hat seine Funktion noch nicht zu Ende gebracht." „Ihr werdet es schon schaffen. Ich glaube an euch. Bis dann. Ich mach mich ins Bett." Sie gab ihrem Gohan einen Kuss auf die Wange und verschwand aus dem Bild. „Ich komme dann Morgen Früh zu euch, ich will mitkommen." „Alles klar bis dann, sagen wir um acht?" Bra kicherte von hinten. „Das schafft ihr nie." „Wie jetzt?" „Ach komm schon Trunks, so lange wie ich dich kenne bist du ein Langschläfer. Damit du in die Schule kamst, mussten wir immer Vater holen. Und jetzt ist das nicht Anders. Du hast ja extra die Trainingsstunden deiner Schüler auf den Abend verlegt." „Ja weil ich Vormittags auch was anderes zu tun habe. Ok Gohan sagen wir lieber um zehn." Mit einem Schmunzeln auf den Lippen nickte der Angesprochene und das Bild verschwand.
„Musst du immer die alten Geschichten rauskramen?" Gespielt wütend ging er auf seine Schwester los. „Ach komm schon. Ich muss schon um sieben raus um dir ein angemessenes Frühstück zu machen. Und Aika isst auch nicht gerade wenig für ihr alter." Trunks stellte sich in Angriffsposition und tat so als wollte er zuschlagen. Bra wehrte ab. „Hey sei bloß vorsichtig. Sonst hol ich meine Tochter, die macht dich fertig." Trunks senkte seine Arme. „Das stimmt. Aika war vorhin mächtig stark, das hätte ich nicht erwartet." Bra lächelte doch ihre Miene wurde wieder ernst. „Trunks?" Sie schnappte sich wieder die Taille ihres Bruders. „Hmm? Was denn?" „Egal was Morgen kommt, trainierst du sie ein bisschen?" „Klar, wenn du das willst. Ich kann dir doch keinen Wunsch abschlagen." „Ach und noch was. Ich weiß, dass ihr in 10 Tagen jeden guten Kämpfer brauchen könnt. Da Aika so gut ist, werdet ihr sie sicher mitnehmen." Trunks nickte verhalten. „Da ich euch eh nicht davon abhalten kann, bitte ich dich nur. Pass auf sie auf. Ja?" „Mit meinem Leben." Wieder standen Beide da und schauten sich in die Augen. Bra wusste genau, dass ihr Bruder es völlig ernst meinte.
„Ich geh mal ins Bett." Bra löste die Umklammerung ihres Bruders und verlies das Zimmer. ‚Das wird ich dann auch machen.' Trunks ging zum Kamin, stocherte lustlos darin herum und löschte das Feuer. Es war wieder dunkel im Raum.