Kapitel 15 – Vegeta's Sicht der Dinge, Erinnerungen an zu Hause
Der traurige Saiyajin lag auf seinem Bett und starrte durch das Fenster in den Regen hinaus. Der Himmel lockerte etwas auf und der Regen lies langsam nach. ‚Ich vermiss dich so sehr. Warum bist du nicht gekommen?' Vegeta hatte Tränen in den Augen und die Erinnerungen an Bulma ließen ihn nicht los.
Es klopfte zaghaft an seiner Tür. Er wischte sich die Tränen weg und bat den Gast herein. Goku lugte um die Ecke und sah Vegeta auf seinem Bett sitzen. „Äh hast du mal ein Hemd oder ein T-Shirt für mich?" stumm zeigte Vegeta auf seinen Schrank. Goku ging hinüber, öffnete ihn und nahm sich eines der schwarzen Hemden die fein säuberlich übereinander lagen. Er zog es sich an und knöpfte es zu. „Was ist los mit dir Vegeta?" fragte er während er zum Bett hinüber ging und sich auf den Stuhl, der neben dem Bett stand, setzte. „Ach nichts." antwortete Vegeta nur. „Komm schon, ich seh' doch, dass dich was bedrückt." „Das geht dich nichts an Kakarott." „Hey, sei nicht gleich wieder so aggressiv. Du sagt jetzt was los ist, oder ich bleibe so lange hier bis du mit der Sprache rausrückst." Einige Sekunden vergingen. Sekunden in denen Beide sich fast zu Boden starrten, ehe Vegeta zu erzählen anfing.
„Du hast deine Eltern nie kennen gelernt oder? Ich meine deine richtigen Eltern. Deine Saiyajin-Eltern." Goku schüttelte den Kopf, obwohl Vegeta die Antwort kannte. „Schon als Baby hat man dich auf die Erde geschickt. Ich hingegen, habe meine Eltern wirklich kennen und lieben gelernt. Meine Mutter war immer so warmherzig, mein Vater hat vor den Anderen immer den großen Anführer raushängen lassen aber wenn wir alleine waren, dann war er ganz anders." Vegeta machte eine Pause. Die Erinnerungen an zu Hause waren schmerzhaft. „Bis Freezer kam." sagte er ganz leise, so dass es Goku kaum verstehen konnte. Dieser machte ein besorgtes Gesicht. Jetzt war es soweit, Vegeta schüttete sein Herz aus, alles was er in den ganzen Jahren in sich hinein gefressen hatte, jetzt kam es heraus. „Freezer. Er hat erst meine Mutter getötet, oder töten lassen, ich weiß es nicht genau. Ich fand sie nur in unserem Palast, aber da war sie schon tot. Dann hat mein Vater versucht sich ihm entgegen zu stellen..." Vegeta machte wieder eine Pause und holte tief Luft, sah aber nicht zu Goku auf. „...Und wurde von ihm persönlich erledigt. Er durfte nicht einmal sterben, wie es für einen Saiyajin würdig ist. Freezer hat ihn einfach ausgeknipst, ohne einen richtigen Kampf. Und weil er Angst hatte vor uns, hat er gleich noch unseren ganzen Planeten gesprengt. Da half auch nicht mehr, dass dein Vater unser Volk gegen ihn geführt hatte. Er hat sie auch einfach so vernichtet. Deine Familie, meine Freunde, unser Volk. Ich hatte alles verloren, wofür es sich zu leben lohnt." Jetzt blickte er hoch und sah er seinem Freund in die Augen. „Es war sehr schwer für mich, das alles zu verkraften, also verdrängte ich es und begann zu dem Fiesling zu werden, der ich mal war." „Aber warum hast du mich dann vernichten wollen, ich hätte dich doch unterstützen können, so wie ich es auch getan hab." „Siehst du, genau das wollte ich nicht. Nappa und Radditz waren zu schwach, das wusste ich, aber wie es um dich stand, konnte ich nicht sagen. Deshalb wollte ich dich töten, damit du mir bei meiner Rache an Freezer nicht im Weg stehst." „Dann ist genau das gekommen." „Genau, du hast mir damals meine einzige Grundlage genommen, weshalb ich noch weiter leben wollte." „Tut mir ja leid, aber du warst nicht in der Lage weiter gegen ihn zu kämpfen." „Ja, ja, schon klar. Als ich dann auf der Erde war betrachteten mich alle als Feind, obwohl ich niemandem was getan habe." „Es ist halt etwas schwerer jemandem zu vertrauen, der noch vor ein paar Wochen versucht hat, die Menschheit zu vernichten." „Ja. Aber in dieser Zeit gab es Jemanden, der an mich geglaubt hat, der mir trotz meiner bösen Pläne von damals vertraut hat." „Bulma." Vegeta seufzte als Goku diesen Namen sprach. Er nickte und fuhr fort. „Sie hat mich auf den rechten Weg gebracht. Sie hat mir wieder dieses Gefühl gegeben geliebt zu werden. Ein Gefühl was ich mit sechs Jahren verloren hatte, als unser Planet explodiert ist und ich keine Familie mehr hatte. Als du dann endlich wieder da warst, hatten wir genug zu tun und ich konnte meine Rache an dir nie vollenden." „Du meinst weil ich Freezer getötet habe?" „Hmm. Ich wollte Rache an ihm und du hast sie mir genommen. Deshalb habe ich Rache an dir nehmen wollen. Aber du warst dann ja wieder tot und ich konnte meine Rache immer noch nicht vollenden." „Entschuldige bitte, aber ich musste die Erde retten." „Schon gut. Aber als du dann für einen Tag auf die Erde kamst, und ich dich endlich im Turnier traf, wollte ich es mir endlich beweisen, dass ich es immer noch drauf hab und jeden besiegen kann. Da ging es nicht mehr um Rache, das hatte ich hinter mir gelassen. Der Turniersieg war mir egal, ich wollte dich, ich wollte den Besten besiegen." „Aber das ist längst vorbei und wir sind dicke Freunde geworden." „Richtig, aber als du dann auf Shen Long fort geflogen bist, hatte ich nur noch Bulma." „Und was ist mit Trunks und Bra?" „Trunks ist fort gegangen und hat eine Kampfsportschule eröffnet. Er kam nur noch selten vorbei. Und Bra hing mehr mit Goten rum als mit ihrem Vater. Somit hatte ich nur noch Bulma." „Und was ist mit ihr?" „Sie ist vor ein paar Wochen gestorben. Und ich hatte wieder nichts mehr. Noch nicht einmal meine Rache." „Das tut mir Leid um sie." „Ja und ich bin immer noch nicht darüber hinweg. Sie war mein ein und alles. Doch die Freude vorhin, euch alle wieder zu sehen, hat den Schmerz etwas gelindert." „Und dann haben wir auf die Familie angestoßen." sagte Goku bedrückt und Vegeta rutschte näher an Goku heran. „Genau da kam alles wieder hoch... genau wie jetzt." Vegeta legte seinen Kopf auf Goku's Schultern und fing an zu weinen, ganz leise rannen Tränen seine Wangen hinab auf sein Hemd, das Goku sich gerade angezogen hatte. „Hey, hey Vegeta, nun hör aber mal auf." Goku klopfte ihm aufmunternd auf die Schultern. „Wenn es dich beruhigt können wir auch 'ne Runde gegeneinander kämpfen." Vegeta blickte wieder auf. „Wenn du meinst, es wird mir den Schmerz nicht nehmen, aber es lenkt mich ab." Er wischte sich seine Tränen ab und Beide gingen aus seinem Zimmer hinaus. „Hast du einen Platz wo du immer trainierst." Vegeta wies Goku an doch schneller zu laufen. „Los komm hier lang." „Wieso hetzt du so?" „Es soll mich niemand so sehen." „Wieso, Gefühle sind doch nix schlimmes." „Hey ein bisschen Stolz will ich mir schon noch bewahren. Was da eben passiert ist bleibt unter uns, ist das klar." Goku sagte nichts mehr und folgte Vegeta stumm nach draußen in die Eingangshalle der Capsule Corporation. Vegeta stellte sich und Goku auf den Fahrstuhl und die Säule erhob sich wieder um die Beiden herum. „Computer: Keller." „Dieser Bereich ist nur autorisiertem Personal zugänglich. Bitte um Bestätigung mit Codesatz." „Hier ist Vegeta und du lässt mich jetzt sofort da runter du verschissene Blechkiste." Goku wunderte sich über die plötzliche Feindseligkeit in Vegeta's Stimme. Als sich der Fahrstuhl jedoch in Bewegung setzte, begriff er, dass dies der Codesatz war. „Was anderes hätte ich nicht von dir erwartet." Vegeta schmunzelte nun wieder etwas, bis sie nach einer Weile unten ankamen.
