17. Kapitel: Wo gehöre ich hin?
„König Vegeta, wo seid ihr?" Nereid lief schon seit gut fünfzehn Minuten im Palast herum und suchte nach Vegeta. Doch bis jetzt vergebens. Auf einem der Gänge kam ihm Kakarott entgegen. „Nereid was ist denn los?" fragt er ihn. „Ich suche nach Vegeta, weißt du vielleicht wo er ist?" erkundigte sich Nereid. Kakarott schüttelte den Kopf: „Ich habe ihn seit heute Nachmittag nicht mehr gesehen." „Das ist seltsam, ich habe auch schon fünf andere gefragt und keiner hat ihn seit heute Nachtmittag mehr gesehen." Überlegte Nereid. „Weißt du was, ich helfe dir ihn zu finden." Schlug Kakarott vor. „Na gut, ich suche im Palast weiter." Beschloss Nereid. Kakarott nickte und flog aus dem Palast raus. Er hatte schon so eine Ahnung wo sich Vegeta versteckt hatte.
Vegeta saß am Ufer des Sees. Er ließ seine Blicke über das Wasser gleiten in dem sich die untergehende Sonne spiegelte. Hier war sein Platz den er immer aufsuchte wenn er alleine sein wollte. Schon in seiner frühesten Kindheit war das so gewesen. Und niemand wusste davon. Mit Ausnahme von Kakarott. Ihm hatte er es als einziger anvertraut. Vegeta legte sich in die Wiese und blickte in den Himmel. Durch den Sonnenuntergang war der Himmel rot gefärbt. Er schloss die Augen. Da spürte er eine Aura die sich ihm näherte. ‚Was will Kakarott von mir?' fragte er sich. Kurze Zeit später landete der jüngere Saiyajin auch schon neben ihm. „Kakarott, was ist los? Du weißt doch genau, dass ich alleine sein will wenn ich hier bin." Fauchte er ihn an ohne die Augen zu öffnen. „Ja Vegeta das weiß ich. Aber im Palast suchen alle nach dir." Verteidigte sich Kakarott. „Na und, dann sollen sie eben weitersuchen bis sie schwarz werden." Sagte Vegeta gleichgültig und richtete sich auf. „Hey was ist denn los? So habe ich dich das letzte Mal erlebt als dein Vater gestorben ist." Kakarott ließ sich neben dem König nieder. „Vielleicht willst du ja darüber reden?" schlug er vor. Vegeta sah ihm direkt in die Augen. Er schwieg eine Weile und Kakarott dachte schon er würde überhaupt nichts mehr sagen, doch dann begann er langsam zu reden: „Es ist jetzt fünf Jahre her, dass du zurück gekommen bist. Hast du es nie bereut, dass du deine Frau verlassen hast? Immerhin hat sie ja ein Kind erwartet – wie du mir erzählt hast." Kakarott sah in Richtung der untergehenden Sonne. „Ich habe oft an sie gedacht, das stimmt schon. Und es gab auch Momente da habe ich es bereut." Er warf einen Blick zu Vegeta. „Aber davon gab es nur wenige." Fügte er schnell hinzu als er Vegetas enttäuschten Blick sah. „Aber warum bist du dann nicht zur Erde zurückgereist?" „Gute Frage. Das weiß ich selbst nicht so genau. Aber hier auf Vegeta habe ich herausgefunden, dass es Krieger gibt die um ein Vielfaches stärker sind als ich. Und das wollte ich nicht auf mir sitzen lassen. Ich wollte stärker werden als sie. Und ich glaube das war einer der Gründe der mich daran gehindert hat. Ein weiterer warst du." „Ich?" Vegeta war etwas perplex. „Warum ich?" „Als Kinder waren wir die besten Freunde. Aber als du dann König geworden bist, war ich mir nicht mehr so sicher ob wir wieder so gute Freunde werden können. Immerhin war ich ein Unterklassekrieger und du der König von Vegta. So eine Freundschaft kann nicht gut gehen. Das habe ich zumindest gedacht. Aber als du mich dann zu einem Berater gemacht hast, war ich vom Gegenteil überzeugt." „Red nicht so viel um den heißen Brei herum. Warum war ich ein Grund dafür?" unterbrach ihn Vegeta. Kakarott holte tief Luft und sagte: „Vegeta ich hatte auf der Erde auch sehr gute Freunde. Aber so einen guten Freund wie dich habe ich nie gefunden. Aber wenn ich jetzt zur Erde zurückkehre verliere ich meinen besten Freund wieder." Vegeta lächelte. „Als besten Freund wirst du mich nie wieder verlieren." „Aber jetzt bist du dran." Meinte Kakarott. „Warum hat es dich heute hierher gezogen?" „Es ist seit Jahren immer derselbe Grund." Antwortete Vegeta. „Als ich damals auf der Erde war habe ich eine Zeit lang bei Bulma gewohnt. Ich habe mich immer mit ihr gestritten. Ich habe mich gegen diese Gefühle gewährt die ich für sie hatte. Aber als ich wieder zuhause war wurde dieses Gefühl stärker. Und von Jahr zu Jahr habe ich sie mehr vermisst. Kakarott, ich weiß nicht mehr was ich machen soll! Ich werde noch verrückt. Ich möchte sie so gerne wiedersehen." „Und warum tust du es dann nicht?" wollte der größere wissen. „Verdammt Kakarott versteh doch. Ich bin der König der Saiyajins und sie ist eine Erdenfrau. Mein Volk würde mich verspotten wenn sie das herausfinden." „Du muss ihnen doch nicht sagen wohin du wirklich gehst." Schlug Kakarott vor. „Ein König belügt sein Volk nicht." Widersprach Vegeta. „Und was willst du jetzt machen? Willst du ewig nur an sie denken? Oder willst du sie auch wiedersehen? Du musst dich entscheiden Vegeta." Meinte Kakarott. „Aber ich weiß doch nicht mal ob sie mich auch liebt." Vegeta hatte dieses Wort noch nie ausgesprochen. Doch nun viel es ihm nicht einmal mehr schwer. „Das kannst du nur herausfinden wenn du zu ihr gehst." War Kakarotts Meinung. „Soweit waren wir schon mal. Wie sollen ich das den andren erklären." Vegeta wurde dieses Gespräch langsam zu blöd. „Dann kannst du nichts anderes tun als ihnen die Wahrheit sagen." Auf diesen Satz von Kakarott erwiderte Vegeta nichts mehr, sondern starrte nur mehr auf die Wasseroberfläche. Die Sonne war nun ganz verschwunden und es begann dunkel zu werden. Doch Vegeta machte keine Anstalten nach hause zu fliegen und deshalb blieb auch Kakarott sitzen. Doch irgendwann sagte er: „Vegeta lass uns zum Palast zurückfliegen. Es hat keinen Sinn die ganze Nacht hier zu sitzen." Vegeta erklärte sich einverstanden und sie flogen zurück.
Im Palast wurden sie schon erwartet. Nereid kam schon auf sie zugerannt. „König Vegeta wir suchen euch schon seit Stunden." „Was gibt es denn?" fragte Vegeta genervt. „Nun, ihr seid jetzt schon seit fünf Jahren der König. Es wird Zeit dass ihr eine Königin bekommt. Und ihr seid auch schon einer jungen Saiyajin versprochen. Sie ist sehr hübsch und klug. Ihr Name ist Lysithea." Sprach Nereid. Vegeta war eine Zeit lang sprachlos. Genau so wie Kakarott. „Ich werde diese Lysithea aber nicht heiraten. Ich heirate niemanden den ich nicht kenne." Vegeta hatte seine Stimme wieder gefunden. „Aber ihr werdet sie ja noch sehen. Sie kommt in einer Woche um euch kenne zu lernen." Meinte Nereid. „Aber ich will sie nicht sehen. Sie soll bleiben wo der Pfeffer wächst!" schrie Vegeta und ging schnellen Schrittes davon. „Was hat er nur?" fragte sich Nereid. „Ich glaube ich weiß warum er so reagiert." Wandte sich Kakarott an Nereid. „Ach ja? Warum?" wollte er wissen. „Ich weiß nicht ob ich dir den Grund sagen soll. Es ist wohl besser wenn Vegeta es dir persönlich sagt." „Ich hab es dir jetzt schon so oft gesagt du sollst ihn mit König Vegeta ansprechen." Mahnte ihn Nereid. „Und ich sage dir seit fünf Jahren, dass mir dass egal ist. Und Vegeta ist es auch egal." Mit diesen Worten verließ Kakarott Nereid und folgte Vegeta der auf sein Zimmer gegangen war.
‚Wie soll ich das nur erklären. Ich liebe eine Frau die keine Saiyajin ist. Eine Frau von der Erde.' Vegeta saß in seinem Zimmer an einem großen Fenster und sah in den Garten. Plötzlich klopfte es an die Tür. „Wer ist da?" „Ich bin es Kakarott. Kann ich reinkommen?" erklang die Stimme von draußen. „Klar." Antwortete Vegeta. Kakarott betrat das Zimmer und setzte sich neben Vegeta. „Du denkst wieder an sie – nicht war?" erriet er sofort Vegetas Gedanken. Dieser nickte nur. „Hör doch endlich mal auf zu grübeln und handle stattdessen." Forderte Kakarott seinen Freund auf. „Wenn das doch nur so einfach wäre." Seufzte Vegeta. „Was genau fällt daran so schwer?" Kakarott verstand den anderen Saiyajin nicht. „Wenn ich Bulma wiedersehen will muss ich allen die Wahrheit sagen, dass ich eine Frau von der Erde liebe." „Das ist doch nichts Schlechtes." Erwiderte Kakarott. „Obwohl du jetzt schon seit fünf Jahren auf Vegeta bist verstehst du einige Dinge noch immer nicht." Meinte Vegeta. „Ein König muss jemanden heiraten der seiner würdig ist. Das ist Gesetz." „Wärst du auch bereit für Bulma auf den Thron zu verzichten?" fragte Kakarott plötzlich. „Auf den Thron verzichten?" Vegeta überlegte. „Ich weiß nicht so recht." „Du musst doch wissen was dir wichtiger ist. Der Thron oder deine Liebe zu Bulma." Sagte Kakarott. Vegeta überlegte noch eine Weile und antwortete dann: „Ja ich würde darauf verzichten." „Dann mach doch jemand anderen zum König und du fliegst zur Erde." Schlug Kakarott vor. „Alleine würde ich das nie machen. Kommst du dann auch mit zurück?" Vegeta sah seinen Gegenüber fragend an. „Wenn du gehst komme ich auch mit." Antwortete er. „Dann kehren wir zur Erde zurück." Beschlossen sie.
Einige Tage später ließ Vegeta das ganze Volk vor dem Palast versammeln. Natürlich waren da auch Kakarott und seine Eltern dabei. „Was König Vegeta wohl von uns will?" fragte sich Bardock. „Warte es nur ab." Sagte Kakarott der bereits wusste was Vegeta verkünden wollte. „Ja, ja. Kakarott weiß ja immer alles im Voraus." Meinte Tales der neben ihm stand. „Psst." Machte Cauli nun, denn Vegeta hatte zu sprechen begonnen. „Ich habe euch alle aus einem wichtigen Grund hierher kommen lassen. Denn ich habe eine Nachricht für euch. Ich habe beschlossen, den Thron jemand anderem zu überlassen." Die Menge begann zu tuscheln als Vegeta das gesagt hatte. Dieser hob die Hand und es wurde wieder ruhig. „Dafür gibt es auch einen triftigen Grund. Denn ich fliege zusammen mit Kakarott zur Erde. Denn..." Vegeta holte tief Luft. „Denn ich habe auf der Erde jemanden gefunden den ich liebe." Keiner der Saiyajins regte sich. Es herrschte eine erdrückende Stille. Bis jemand fragte. „Ich habe noch nie einen König getroffen, der so etwas freiwillig zugibt." Vegeta senkte den Kopf. „Seid ihr jetzt enttäuscht von mir?" „Nein!" riefen einige. „Es gehört viel Mut dazu das zuzugeben. Und das ihr diesen Mut aufbringt ist nicht enttäuschend." Sagte ein Saiyajin namens Oberon. „Aber wer soll euer Nachfolger werden?" Fragte eine junge Saiyajin mit einem Baby auf dem Arm. „Enceladus!" Ein Saiyajin von ungefähr 25 Jahren mit langen, schwarzen Haaren die beinahe bis zu den Knöcheln reichten trat aus der Menge und ging auf Vegeta zu. „Mein König." Er verneigte sich. „Erhebe dich. Du warst mir in den letzten Jahren ein treuer Berater und deshalb habe ich beschlossen, dass du mein Nachfolger werden sollst." Sprach Vegeta. „Vielen Dank." Antwortete Enceladus.
Fortsetzung folgt...
