Kapitel 37 – Mit göttlichem Beistand
Es war dunkel um sie herum. Auch als Aika die Augen öffnete änderte sich wenig an dieser Situation. Wo war sie hier? Es war auch kalt in dieser Leere. Etwas Weißes schlang sich um ihre Schultern und um ihren Oberkörper. Es waren Federn, Federn an Flügeln. An ihren Flügeln. An Flügeln die sie wärmten.
Langsam kam Licht ins Dunkel. Von irgendeiner Quelle trat Licht in den Raum in dem sie sich befand. Aika lag in einem Himmelbett, nur ohne Decke. Der Raum war schlicht gehalten. Die einzige Tür öffnete sich vorsichtig und ein grünes Gesicht mit Fühlern schob sich durch den Spalt. „Ah Aika, du bist angekommen. Ich hatte dich eigentlich erst in einigen Jahrzehnten erwartet." „Äh, Hallo Dende. Es hat mich irgendwie erwischt." „Sonst währst du ja nicht hier." Dende zeigte kurz mit seinem Stab an eine Wand im Raum, die sich öffnete und den Blick nach draußen freigab. Aika sprang von ihrem Bett herunter und lief zum Fenster. Sie hatte wieder ihre ursprüngliche Größe und ihre Flügel reichten bis knapp über den Boden. Aika blickte hinaus und sah, dass sie offensichtlich in einem hohen Turm war. Unten war ein malerischer Wald zu sehen, in dem scheinbar der Herbst Einzug gehalten hatte.
„Wo sind wir hier?" „Das da Draußen? Das ist der Platz, an dem alle Träume wahr werden können. Wo alle hinkommen, wenn sie in ihrem Leben Gutes getan haben." „Das Paradies?" „Wenn du es so bezeichnen willst. Jede Kultur, jede Rasse bezeichnet es anders. Aber alle meinen dasselbe. Ein Platz wo die Seelen zur Ruhe kommen." „Und das hier?" Aika zupfte an ihren Flügeln. „Nun, du bist ein Engel. So ziemlich jeder der hier oben rumläuft hat so was." „Und warum hast du keine?" „Ich hab eine spezielle Aufgabe bekommen, ich überwache hier die Neuzugänge, denen spezielle Aufgaben zu Teil werden können." „Wie soll ich das jetzt verstehen?" Dende winkte ihr zu und sie folgte ihm in den Nachbarraum. Ein großer Saal mit einem riesigen Loch in der Mitte und einem goldenen Tor gegenüber.
„Aika, du solltest eigentlich nicht hier sein. Ich hatte kurz vor meinem Tod deine Kräfte geweckt, damit du…, damit ihr, gegen Diablo bestehen könnt. Es gab nur ein Problem, ihr habt nicht auf Meister Quitte gehört und einen neuen Gott eingesetzt." „Aber wir können Diablo doch besiegen?" „Nein, das ist unmöglich. Diablo ist unbesiegbar. Er ist genauso unbesiegbar wie das Böse an sich. Man kann seine körperliche Hülle zerstören. Aber er ist ein Dämon. Einer der immer wieder von Körpern Besitz ergreift." „Aber wie soll man ihn dann besiegen?" „Der Erdengott konnte, im richtigen Moment, ein Tor öffnen um sich Unterstützung aus dem Himmel zu holen. Aber das geht nur in einem ganz bestimmten Zeitrahmen. Allerdings kann er das Tor zur Gegenseite jederzeit öffnen und Diablo zurück schicken." „Ihn also wieder in seine Welt zurück schicken?" „Genau." „Kann jeder so ein Tor öffnen?" „Eigentlich nur der Erdengott." „Eigentlich?" „Es gibt noch eine Möglichkeit, da kommst du ins Spiel." „Was soll ich tun?" „Wir hier oben haben beschlossen dir eine Chance zu geben Diablo doch noch einmal zu bekämpfen. Du wirst mit göttlichen Kräften ausgestattet und kannst somit dieses Portal erzeugen." Aika atmete kurz durch. „Ich dachte schon ich soll der neue Erdengott werden." „Nein, nein. Das währe dir viel zu langweilig. Die Kräfte reichen schon und die sind nicht nur zum Portal erzeugen gut." „Er wird da aber nicht freiwillig durch gehen." „Dafür haben wir das hier." Dende hielt ihr vier faustgroße goldene Ringe vor die Nase. Aika zog ihre linke Augenbraue nach oben und die Andere fiel ihr fast ins Auge. „Und was soll sein? Soll ich ihn ein bissel schmücken?" „Das sind die einzigen Handschellen die ihn fesseln können." „Handschellen? Die ham ja nicht mal ne Verbindung." Dende reichte die Ringe herüber. „Keine Angst, wenn du sie alle angelegt hast, dann werden sie mit Magie zusammen gezogen. Zwei für die Beine und zwei für die Hände. Diablo kann sich nicht mehr rühren und kann wieder in seine Dimension zurück geschickt werden. Dazu muss er nur aus seiner Hülle heraus." „Du meinst dieses scheußliche Ding da ist nur eine Hülle?" „Genau. Mit Mehreren ist das kein Problem gewesen. Aber wenn du zusagst, dann kannst nur du es richten." „Was soll das heißen Wenn ich zusage." „Die Sache hat einen Haken. Du bekommst jetzt mehr Kräfte denn je. Dafür verlierst du aber deine Kampfkraft. Alles was du dir in deinen Jahren aufgesammelt hast, ist dann weg. Du musst wieder bei Null anfangen." „Und wo ist da der Haken? Wenn ich hier bleibe nutzt mir meine Kampfkraft eh nix." „Äh... Auch wieder richtig. Also stimmst du zu?" „Nenn mir einen Grund warum ich es nicht sollte?" Dende überlegte kurz. Er ging dann zu dem goldenen Tor hinüber und öffnete es. Eine warme Briese fächelte durch den Raum. „Das da draußen ist alles was ich dir bieten kann." Aika schritt auf das Tor zu, gab Dende die Ringe in die Hand und blickte hinaus. Wieder huschte ihr ein Wind um die Nase und die Federn ihrer Flügel wehten. Draußen spielten verschiedene Kinder zusammen. Kinder von verschiedenen Teilen der Galaxie. „Ich habe also die Wahl zwischen dem Paradies und der Wirklichkeit?" „Ja genau. Entweder du gehst durch dieses Tor und bleibst hier im Paradies. Damit ist alles vorbei für dich und du kannst hier in Frieden und Glück leben." „Oder?" Dende ging zu dem Loch hinüber und schwenkte seinen Stock darüber. „Oder du gehst wieder zurück, bekämpfst Diablo, wirst eventuell wieder getötet oder du schaffst ihn. Dann musst du in die Schule und alles das machen was einem im Leben so erwartet. Realität ist nicht einfach." „Rosige Aussichten." Während dieser Erklärungen füllte sich das Loch im Boden und man konnte auf den Kampfplatz sehen. Goten beugte sich noch immer über Aika's Körper und weinte bitterlich. Goku und Vegeta versuchten noch immer Diablo auszuweichen und sprangen wild durch die Gegend.
„Aika, du musst dich jetzt entscheiden. Entweder das Paradies oder das Leben." Aika blickte zur Tür hinaus und wieder in das Loch zurück. Ihr Vater beugte sich noch immer über ihren Körper und sprach zu ihr. Sie konnte es aber nicht verstehen. Aika ging zum Tor und blickte hinaus zu den spielenden Kindern. Dende legte seine Stirn in Falten.
Einen letzten Blick schickte Aika noch durch die Tür und schob sie dann zu. Sie lief zu Dende und griff nach den Ringen. Dende lächelte, denn er wusste, dass es die richtige Entscheidung war. „Aika, ich wusste es." „Ich bin zu viel Saiyajin, als das ich mir einen ordentlichen Kampf entgehen lasse. Noch ein paar letzte Worte?" „Ja, mach's gut, pass auf dich auf." Aika nickte und flitzte auf das Loch zu. „Eins noch." Aika bremste und drehte sich noch einmal um. „Was?" „Es geht um deine Fähigkeiten. Als Gott, hast du die Macht über die vier Elemente. Über Wind, Wasser, Erde und Feuer. Nutze diese Macht und gib ihm noch einen netten Gruß von uns hier oben mit." Dende lachte und winkte ihr zu. Aika grinste nun auch und Winkte zurück. „Pass auf mich auf." Mit einem Salto lies sie sich in das Loch fallen und verschwand. „Klar doch."
Goten schluchzte und einige Tränen fielen auf Aika's leblosen Körper. „Aika, du darfst nicht gehen." Goten schniefte wieder. „Du darfst einfach nicht gehen. Wenn du nicht wegen mir oder wegen Mom bleiben willst, dann ... dann tu es für ... für dein kleines Geschwisterchen." Goten drückte seine Tochter fest an sich. Er schluchzte wieder, darum bemerkte er nicht wie Aika's Herz wieder zu schlagen begann. „Aika, du darfst nicht gehen, das ist nicht Fair." „Das Leben ist nicht immer fair." Goten konnte es nicht glauben, wer da zu ihm sprach. Ungläubig tastete er an dem Körper herum. Als er spürte wie ihr Herz schlug drückte er sie noch fester an sich. „Eh Paps du erdrückst mich ja." Goten lies locker und blickte in ihre Augen. „Tschuldige, aber du lebst?" Aika kratze sich am Hinterkopf. „Nun ja, ich hab einen Deal mit Dende gemacht." Ratlos blicke ihr Vater sie an. „Musst du nicht verstehen. Ich hab noch was zu tun." Aika loste die Umklammerung und stand auf. Ihre Haare färbten sich plötzlich rot, in ihren Augen brannte es.
Goku schwang sich herum um Diablo's Feueratem auszuweichen, doch er erwischte sein Bein, was darauf auch sofort anfing zu brennen. Goku rannte durch die Gegend und brüllte was seine Stimme hergab. Vegeta fing ihn ab, schickte ihn unsanft zu Boden und löschte das Feuer mit seiner Energie. Diablo nutzte diesen Moment um die beiden in einem Ring aus Feuer einzuschließen. Diablo's Klaue griff nach unten und schnappte nach den Beiden.
Das Feuer wich beiseite und Aika trat aus den Flammen auf ihn zu. Ihre Haarfarbe wechselte hin zu einem fahlen Weiß. Starker Wind kam auf und blies die Flammen aus. „Gehst du Freiwillig oder soll ich Gewalt anwenden?" „Du keiner Furz! Du konntest mir schon vorhin nicht das Wasser reichen. Weiß gar nicht wie du meinen Strahl überlebt hast." „Vorhin konnte ich es noch nicht, aber jetzt. Du willst, dass ich dir Wasser reiche? Kannst du haben." Aika's Haare veränderten sich zu einem tiefen Blau. Die Deckel der Kanalisation sprangen, unter gigantischen Fontänen aus Wasser, auf. Die Wassermassen bahnten sich ihren Weg durch die Straßen und liefen bei Diablo zusammen. Schützend hielt er seine Klauen über den Kopf. Kurz bevor das Wasser ihn erreichte, öffnete er sich und spie eine Feuerwand. Die Fluten verdampften und stiegen in dichtem Wasserdampf nach oben. Ob der gewaltigen Macht Aika's flohen die beiden Saiyajin erst mal zu den Anderen und kümmerten sich um deren Wohlbefinden.
Aika schritt weiter auf Diablo zu. Dieser spie weiter Feuer und versuchte so die Fluten aufzuhalten. Aika hob ihre Hand und die Wassermassen stoppten. Eine Kuppel aus Eis bildete sich und schloss die Beiden ein. „Jetzt hast du dich selbst eingesperrt." Diablo lies seine Zähne aufblinken. Aika winkte ihn lautlos heran und grinste siegessicher. Diablo holte noch einmal Luft und spie ihr eine Flammenwand entgegen. Aika's Haare wechselten wieder zu Rot, bevor die Glut sie einschloss.
Diablo richtete seinen Feuerstrahl auf die Eiskuppel, die sich rasch auflöste und den ergrauten Himmel freigab. Aika stieg aus den Flammen und schüttelte verneinend ihren Kopf. „Du hast nicht einmal die Kontrolle über ein Element, ich über alle vier. Was soll das werden?" Diablo hatte in der Zwischenzeit die Kuppel gänzlich weg geschmolzen. Er blickte sich noch einmal zu Aika um und hieb mit aller Kraft auf den Boden ein. Dieser riss auf. Aika fegte die Erschütterung von den Beinen. Diablo stapfte auf die Gruppe der Kämpfer zu. Er suchte sich zuerst Piccolo heraus, griff ihn am Kopf und zog den benommenen Kämpfer nach oben. Noch ehe er etwas tun konnte, war Aika zur Stelle. Mit ausgestrecktem Fuß sprang sie Diablo in die Seite. Piccolo stürzte zu Boden. Diablo kniete mit einem Bein auf der Erde und hielt sich die getroffene Stelle. Er drückte fest zu. Doch er konnte die glühende Lava nicht aufhalten, die sich an Stelle von Blut den Weg nach außen bahnte.
„Ups, tut mir leid. Tut's sehr weh." Aika griente vor sich hin. Diablo funkelte sie Böse an. „Bis jetzt warst du nur eine Plage, aber ab sofort nehm' ich keine Rücksicht mehr." Mit Diablo's Gelassenheit war es vorbei. Die Lava erkaltete und blieb als äußerer Schutz zurück. Ein Schutz, der schon bröckelte. Diablo erhob sich wieder und hieb erneut auf den Boden ein. Ein Riss bildete sich und schnellte auf die Gruppe zu. Goku griff sich Pan und Gohan, Goten schulterte Kuririn und Vegeta griff nach Trunks. Keinen Augenblick zu spät, denn schon bröckelte es unter ihnen und der Boden fiel nach unten. Piccolo lag nur knapp daneben und auch das Stück Erde auf dem er lag gab nach. Aika flog hinüber und wollte ihn schnappen, verfehlte ihn aber knapp. Ihre Haare wechselten zu einem Braun. Aika setzte einen Fuß auf den Boden und augenblicklich hörte das Grummeln, welches den Riss begleitete, auf. Der Boden schoss wieder nach oben und auch Piccolo lag noch darauf. Die Saiyajins setzten ihre Freunde auf den Boden ab. Aika zwinkerte ihnen noch zu und blickte sich um. Die Pranke von Diablo traf sie völlig unerwartet. Aika flog ein Stück, ihre Haare wechselten wieder zu Weiß. Eine kräftiger Wind stoppte sie und Aika landete Kopfüber auf der Erde. Diablo grinste und wandte sich der Gruppe zu. Vegeta und Goten waren ziemlich dicht beieinander, so dass er sie mit einem Schlag erwischte. Goku griff er am Kopf und versetzt ihm einen Schlag in den Magen. „Friss Dreck!" Er schickte Goku nach unten und zog mit ihm eine Furche durch den inzwischen völlig zerstörten Platz.
Vegeta war schnell wieder auf den Beinen und hielt seine Hände ausgesteckt von sich. Goten warf sich über die Anderen, denn er wusste, dass Vegeta bei einem Final Flash alles raus lässt. Der Energiestrahl schoss auf Diablo zu. Wie zu erwarten, richtete er nicht viel aus, aber Diablo lies vom völlig erschöpften Goku ab und griff sich nun Vegeta. „Du schreist ja förmlich danach." Vegeta zappelte noch wild, als Diablo auch ihn am Kopf griff. Diablo zeigte auf die Stelle am Boden, die er sich für Ihn ausgedacht hatte. Auch Vegeta näherte sich bedrohlich schnell dem Boden.
Aika flog heran und trennte mit einem Schlag die Hand ab, in der sich Vegeta befand. Vegeta konnte sich nicht mehr abrollten. Er landete neben Goku und rührte sich nicht, zu hart war der Aufschlag. Aus der abgetrennten Stelle floss wieder Lava heraus. Diablo brüllte und hielt sich den Stummel. An diesem Ende entstand eine Hand, eine Hand, die nicht materiell war. Grau auf der Unterseite, Rot schimmernd auf der Anderen.
Aika war sogleich wieder im Anflug. Ihre braunen Haare wehten im Wind. Hinter Diablo schoss eine Wand aus Erde hinauf. Diablo wich der Attacke von Aika aus. Sie flog vorbei, stieß sich von der Wand ab und raste wieder zurück. Mit einem Salto verpasste sie Diablo einen Tritt gegen sein Kinn. Diablo flog herum und Aika landete auf ihren Füßen. Diablo blickte an das Gelenk seiner Hand. Da wo Aika sie abgetrennt hatte, war einer der Ringe, den ihr Dende überlassen hatte. Diablo blickte darauf und grinste nur. „Willst du mich verschönern oder was soll das?" Aika antwortete nicht, sondern griff wieder an. Ihre Haare wurden wieder weiß. Sie sprang ihm auf einen seiner Füße, hüpfte über den anderen Oberschenkel weiter, holte noch einmal an seinem Bauch Schwung und verpasste ihm einen gewaltigen Uppercut an sein Kinn. Diablo wankte nach hinten und versuchte sich oben zu halten. Ein monströser Luftstoß gab ihm den Rest. Diablo lag auf dem Rücken. Aika's Haare färbten sich wieder Blau und Diablo wurde von einer Flutwelle erfasst. Erst als er ganz vom Wasser umschlossen war, hielt das Wasser wieder inne, denn es Erstarrte augenblicklich. Diablo war unter einer dicken Eisschicht eingeschlossen.
Goten war wieder auf den Beinen und blickte zu seiner Tochter hinüber. „Dad, hilf mal. Kannst du mal von deiner Seite das Eis schnell auftauen?" „Was soll das bringen?" „Ich hoffe, das sein Panzer dadurch ein Bissel instabiler wird." „Probieren geht über studieren" Goten holte seine letzten Energiereserven aus sich heraus und setzte zum gewaltigsten Angriff an, den er je getätigt hatte. Sein Strahl bohrte sich durch das Eis an Diablo's Körper heran. Es dampfte und Brockenweise brach das Eis vom Körper herunter. Aika ihrerseits brachte den Boden um Diablo herum zum glühen. Schnell taute das Eis weg und Diablo fing wieder an sich zu Bewegen. Doch Aika und Goten hielten weiter drauf. Diablo merkte, wie wieder Leben in ihn fuhr. Unter dem hitzigen Beschuss, richtete er sich auf. „Schön, dass ihr es mir angenehm macht." Aika zwinkerte ihrem Vater zu, der sofort aufhörte und sich in Sicherheit begab. Ihre Haare wechselten wieder ihre Farbe und Diablo wurde von einer Flutwelle erfasst.
Da sich sein Körper sehr stark erhitzt hatte, verdampfte das Wasser sofort. Doch dabei blieb es nicht. Der Wasserdampf gefrierte und tauchte die Umgebung in ein gespenstiges Weiß. Diablo war völlig in das Schneegestöber eingeschlossen. Aika rutschte auf dem Schnee unter ihm hindurch und griff ihm an seinem Schwanz. Auch dieser kühlte sich langsam ab, und die rote Farbe ging langsam zurück. Von ihren Händen fing es an Kälter zu werden. Der Schwanz lief blau an und überall bildeten sich Eiszapfen. Zum Schluss wurde er so kalt, dass er weiß vom Reif wurde. Diablo drehte sich ruckartig herum, was zur Folge hatte, dass der Schwanz abbrach. Diablo griff nach Aika, erwischte sie am Hals und hob sie nach oben. Aika würgte. „Dafür zahlst du." zischte er sie an.
Diablo holte Schwung und stieß sich vom Boden ab. Er breitete seine Schwingen aus und legte schnell an Höhe zu. Goten blickte besorgt hinterher. Von seinem Angriff war er schon ziemlich erschöpft, aber wenn es um seine Tochter ging, entwickelte er noch weitere Energien. Aus seinen Händen flogen unzählige Energiekugeln, die Diablo folgten. Dieser hatte inzwischen genügend Höhe erreicht und stürzte wieder auf die Erde zu. Die Kugeln wehrte er nicht ab, sondern schloss seine Flügel um den Körper und baute somit nicht nur einen Schutz auf, sondern legte nochmals an Geschwindigkeit zu. Goten raste zu der Stelle, an der Diablo aufschlagen würde.
Irgendetwas sagte Goten aber, dass es nicht sinnvoll ist dort zu stehen und zu warten, bis der Koloss unten aufschlägt. Andererseits hatte er Angst um seine Tochter. Diablo drehte sich in der Luft und schlug mit seinem Rücken zuerst auf. Goten blickte verwundert, aber Diablo rührte sich zunächst nicht. Ein Flügel fing an sich zu erheben und klappte beiseite. Aika stand auf seinem Bauch und hatte noch immer die Hand von Diablo an ihrem Hals. Diese war aber, wie auch der gesamte Arm, eingefroren und nicht mehr an Diablo dran. Sie würgte immer noch, denn der Griff war weiterhin sehr fest. Aika zeigte auf den Arm und ihr Vater reagierte sofort. Goten war in Windeseile bei ihr und zerschlug den lästigen Anhang. Der Arm Zerbrach in unzählige kleine Stücke. Aika bekam endlich wieder Luft und schnaufte. Ihre tiefen Züge konnte man gut am Hauch erkennen, der sich vor ihrem Mund bildete.
„Isser hin?" Aika schüttelte den Kopf. „Wenn er weg ist, dann haben wir Ruhe. Aber hilf mir mal ihn rum zu drehen." Beide stapften durch den Schnee zu Diablo und rollten ihn vom Rücken auf den Bauch. Er selbst rührte sich noch nicht. Der abgetrennte Arm war wieder von dieser geisterhaften, grau-roten, Substanz ersetzt worden. Aika hielt einen weiteren Ring an das Handgelenk. Nach einem kurzen Lichtblitz, war auch dieser angebracht.
Diablo kam wieder zu sich. Der andere Arm drehte sich auch auf die Rückseite. Plötzlich fingen die Ringe an zu leuchten und zu pulsieren. Gelbe Blitze zogen sich zwischen ihnen hin und her. „Was ist das denn?" Diablo war wieder voll da, doch auch er konnte sich nicht gegen die Kraft der Handschellen stemmen. Die Ringe zogen sich immer näher zusammen, bis sie sich verbanden. Dioblo's Bewegungen waren eingeschränkt, denn seine Hände waren jetzt auf seinem Rücken fixiert. Dennoch stand er auf und versuchte sich zu befreien. „Gib dir mal keine Mühe, das schafft du nicht. Göttliche Magie." Diablo stampfte mit einem Fuß kräftig auf, um seiner Wut, Ausdruck zu verleihen. Dabei kam er immer näher und trat nach ihr. Aika passte dennoch auf, aber Diablo erwischte Goten mit diesem Fußtritt. Dieser flog ein Stück knapp über den Boden und blieb dann in einem Trümmerhaufen liegen.
„Du zerfällst langsam." Diablo antwortete nicht, sondern drehte seinen mächtigen Körper geschickt herum und versuchte Aika zu treffen. Seinen Tritten konnte sie jedoch ohne Probleme ausweichen. „Gib auf, du hast doch keine Chancen mehr." „Das werden wir sehen." Diablo versuchte sie mit einem Beinfeger zum fallen zu bringen. Doch Aika sprang nach oben um auszuweichen. Diablo zog mit seinem Flügel nach und erwischte sie voll. Aika hielt schützend ihre Arme vors Gesicht, flog aber dennoch einige Meter durch die Luft. Sie fing sich wieder ab und flog zurück.
Diablo wartete auf sie. Aika genoss jetzt seine uneingeschränkte Aufmerksamkeit. Doch sie stoppte und setzte auf dem Boden auf. Ihre Haare wechselten wieder zu Braun und sie lief langsam auf Diablo zu. Die plötzliche Ruhe von Aika, beunruhigte Goten etwas. Auch Diablo beunruhigte dieses Verhalten. Aika war sich ihrer Kräfte nun völlig bewusst. Sie blieb stehen. Ihr Blick traf Diablo. Dieser Blick ging Tief. Er bohrte sich in seinen Kopf. Aika riss ihre Arme nach oben. Zu beiden Seiten von Diablo schossen gigantische Steinquader in die Höhe. Aika klatsche ihre Handflächen aneinander und die Steine folgten ihrem Beispiel. Diablo blickte nur immerfort Aika an, wie als hätte sie ihn hypnotisiert. Ein dumpfes Grummeln war zu vernehmen, als die Quader zusammenklatschten. Dazwischen war nicht mehr viel Platz. Langsam quetschte es einiges an Lava hervor, die außen herunter lief und sich zu beiden Seiten auf dem Boden verfestigte.
