Was geht?

Kapitel 3: Die Mienen von Moria

Keks:

Ich schreckte hoch, Asti und ich waren nach unserem kleinen Rausch einfach eingeschlafen. Inzwischen war es dunkel und ich konnte sehen wie Gandalf neben uns alle möglichen Zaubersprüche murmelte.

Asti rührte sich neben mir. „Das ist nicht wirklich passiert, oder?"

„Du meinst.. die Küsse...?"

„Ja."

„Sie sind passiert..."

„Scheiße."

„Zum Glück ist es in den Mienen dunkel... dann kann man nicht sehen wie rot wir sind."

Asti starrte auf Gandalf. „Sollen wir ihm helfen?"

„Ja, er kriegt sonst nur noch mehr Sorgenfalten..."

Wir schlenderten zu Gandalf und lehnten uns an die Tür. Wir schauten uns grinsend an und ließen einen Schwall italienischer, spanischer, französischer und englischer Wörter los. Da zwischen flüsterte ich leise „mellon" während Asti laut „morraton" rief. Die Tür öffnete sich und die Gefährten betraten alle die Mienen, alle?

Nein, Asti und Legolas standen davor und weigerten sich beharrlich uns zu folgen.

„Ich. Geh. Da. Nicht. Rein.", sagte Asti leicht panisch.

„Dann sind wir schon zu zweit...", sagte Legolas.

Ich verdrehte die Augen und Gimli rächte sich (für den Satz „Das wundert mich nicht bei den Zwergen!" von Legolas), mit dem Satz: „Das wundert mich gar nicht bei den Elben und ... (hier stockte er und blickte ein wenig fragend auf Asti) bei der da!"

Ich seufzte. „Asti, jetzt stell dich nicht so an, du weißt genau was mit euch passiert wenn ihr hier nicht reinkommt... dreh dich doch mal um!"

Asti und Legolas drehten sich synchron um, sahen das Seemonster und blickten sich an. „Gehen wir rein?"

„Ja..."

Die Türen schlossen sich und Boromir sagte: „Dies ist keine Miene dies ist ein Grab!"

Gimli heulte auf und Legolas betrachtete die Pfeile in den Leichen. „Orks!"

Alle zogen ihre Waffen und langsam schritten wir voran.

Asti und ich holten unsere Taschenlampen für die Pyjamaparty raus und knipsten sie immer an und wieder aus. Boromir drehte sich entnervt zu uns um: „Egal was ihr macht: lasst es!"

Wir blinzelten unschuldig mit unseren Augen. „Wir machen doch gar nichts!"

Nachdem wir alle genug erschreckt hatten, durch anschleiche und plötzliches Licht anmachen, hatten wir Langeweile.

Plötzlich kam ein überraschter Laut von Legolas. Erschrocken blieben wir alle stehen. Es wurde still und Legolas drehte sich zu uns. „Asti, hast du gerade meinen... Hintern angefasst?"

Lautes Lachen von Aragorn und Gimli durchbrach die Stille.

Asti stand plötzlich neben mir und ich wusste das sie es gewesen war... „Nein!", sagte sie zu Legolas und sah sich suchend um, dann leuchtete sie mit der Taschenlampe unweit von Legolas auf Frodo. „Frodo war's!"

Natürlich glaubte ihr keiner, aber was hätte man auch sagen sollen... Ich nutzte die Gelegenheit und grabschte Aragorn an den Arsch. „Und wer war das bei mir?" Stille. „Keks? Warst du das?"

„Also wirklich, was denkst du von mir..."

Asti brach in lautes Lachen aus. „Frodo war's..."

Boromir schüttelte tadelnd den Kopf. „Frodo, das hätte ich nicht von dir gedacht..."

Plötzliche quiekte Asti neben mir auf. „Legolas, du Arsch!"

Ich merkte wie sie ausholte und jemanden traf... den Flaschen: Boromir.

Ich leuchtete mit der Taschenlampe suchend um her und entdeckte Legolas, der sich lachend auf dem Boden wälzte, während Boromir sich die schmerzende Nase hielt. Asti lief stinksauer auf ihn zu, doch er war schneller und konnte ihre Schläge geschickt abwehren.

Ich sah mich suchend nach Aragorn um, konnte ihn jedoch nirgendwo entdecken. Ich ahnte etwas... ich spürte etwas... Blitzschnell drehte ich mich um und konnte ihn gerade noch am Handgelenk packen. Ich zog ihn an seinem Hemd auf meine Höhe und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige. Mit schmerzverzerrtem Gesicht richtete er sich wieder auf während ich ihn wütend anstarrte. „Du... bist so dumm..."

Legolas brach in noch lauteres Lachen aus und wurde so unvorsichtig. Sein Fehler, Asti schlug zu... und traf. Die nächsten Stunden liefen schweigend ab und als Gandalf eine Pause ankündigte, entfernten wir uns ein wenig von der Gruppe. Boromir bekam einen kühlen Umschlag für seine Nase, Legolas einen für sein Auge und Aragorn einen für sein Ohr und seine rote Backe.

Asti und ich unterhielten uns über die beiden, als plötzlich mein Handy klingelte.

Erstaunt sah Asti mich an. „Du hast hier Empfang?!"

„Sogar vollen..."

„Was für ein Netz?"

„T-D-Balrog."

Verwirrt schauten wir uns an. „Hm.."

„Geh doch ran!"

„Hallo?"

„Hi, Keks, ich bins Leonie."

„Leo?!"

„Ähm, ich wollte eigentlich bloß wissen wo ihr bleibt. Die Pyjamaparty fängt bald an und ihr wolltet mir beim Vorbereiten helfen..."

„Ups..."

„Wir kommen... bald..."

„Okay..."

„Ach, Leo! Der wievielte ist heute?"

„Der 6. August. Wieso?"

„Nur so... bye, bis ...dann..." Ich legte verwirrt auf und sah Asti an. „Heute müsste doch der 10.August sein..."

„Vielleicht ist die Zeit daheim stehen geblieben... oder eine Zeitschleife..."

„Hmm..."

Gedankenverloren gingen wir zu den anderen zurück. Merry (oder war es doch Pippin?) fragte uns mit großen Augen an: „Was war das grad für ein Geräusch?"

„Mein Handy.", antwortete ich seelenruhig.

Die lieben Gefährten machten so ein verdutztes Gesicht, dass wir uns kaum auf unseren Beinen halten konnten.

„Was ist ein Handy?", fragte Gimli schließlich.

„Hm... ein kleines Ding das Töne von sich gibt und man kann sich damit mit anderen Leuten unterhalten."

„Wie?", fragte Sam verwirrt.

„Keine Ahnung. Frag doch Asti. Die ist in Physik und so nem Zeug sau gut!"

Asti kniff mir in meinen Arm und ich bemühte mich nicht laut auf zu schreien.

Relativ schweigend latschten wir weiter. Gandalf an der Spitze, ihm folgten Frodo, Sam, Aragorn, Legolas, Merry und Pippin ( ich geb's zu, vielleicht waren es auch Pippin und Merry), dann Asti und ich und zum Schluss Boromir.

Leise unterhielten Asti und ich uns. „Meinst du nicht wir sollten uns bei den anderen entschuldigen?", fragte Asti mich ein wenig nachdenklich.

Ich dachte nach. „Wahrscheinlich hast du Recht. Immerhin haben sie uns auch nicht dafür geschlagen, dass wir sie begrabscht haben!"

Verlegenes Hüsteln von Boromir. „Verzeiht wenn ich mich einmische meine Damen, aber ich denke auch das ihr euch bei den beiden entschuldigen solltet!" Er lachte leise.

Wütend fuhr Asti ihn an. „Was fällt die eigentlich ein uns zu belauschen? Du kotzt mich an mit deinem tuntenhaften Verhalten!"

Obwohl er bestimmt mindestens die Hälfte der Wörter nicht verstand die Asti ihm zu schrie, wirkte er geschockt. Irgendwie tat Boromir mir Leid. „Hey Bori, nimm es nicht so schwer, Asti hat bloß ne scheiß Laune..."

Ein schriller Schrei von Gimli unterbrach mein Psycho-Gelabber. Der kleine pummlige Zwerg hatte das Grab seines Vetters entdeckt. Geschockt las Gandalf aus einem Notizbuch vor. Ich klammerte mich ängstlich an Asti. „Was ist los Keks?"

„Im Buch und im Film kommen jetzt immer die Orks..."

„Shit! Wir sollten sie vorwarnen. He, Legolas!"

Der Elb drehte sich zu uns um. „Was wünscht ihr?"

„Gleich kommt ne mega Horde Orks und ein Höhlentroll, wir sollten lieber abhauen..."

Verwirrt schauten die anderen uns an. „Woher wisst ihr das?", fragte Aragorn schließlich.

„Ich könnte es dir jetzt erklären, aber ich glaube nicht das du es verstehen würdest...", sagte ich.

Heiseres Lachen von Asti. Ich glaube sie ist irre bei dem Gedanken an die Orks geworden... falls sie es nicht schon vorher war.

Unsere Gruppe rannte aus der Grabkammer. „Zur Brücke von Khazâd-Dum!", schrie Gandalf.

Ich überlegte, sollten wir uns jetzt ins Geschehen einmischen? Sollten wir Gandalf in den Schatten stürzen lassen? Ich bemerkt das Asti die gleichen Gedanken hatte. Fragend schaute ich zu ihr hinüber. Sie schüttelte leicht den Kopf. „Dann wird er nicht weiß..."

„Stimmt, aber wir sollten die anderen trösten..."

Einzelnd rannten wir hintereinander über die Brücke und angstvoll beobachtete ich Gandalf's Kampf mit dem Balrog. „Du kannst nicht vorbei...", schrie er gerade.

Grauen packte mich, im Film hasste ich diese Stelle immer... Mitfühlend drückte Asti meine Hand, als Gandalf hinab stürzte. Völlig benebelt folgten wir den anderen nach draußen. Schon bald blendete mich das helle Tageslicht.

Asti:

Ich setzte mich erschöpft auf den Boden. Das war mehr Gerenne, als in den letzten vier Leichtathletik-Einheiten in der Schule. Die Hobbits heulten laut, während Legolas nur in der Gegend rum stand und betrübt in die selbige blickte. Selbst er war schmutzig und die Jämmerlichkeit seines momentanen Anblicks wurde von dem Veilchen an seinem linken Auge nur noch untermalt. Hatte ich so fest zugeschlagen? Ich hielt immer noch Keks ihre Hand und versuchte sie zu beruhigen.

„Legolas, wir müssen weiter!", meinte Aragorn.

Der Elb ging langsam zu ihm hin.

„So lass ihnen doch einen Augenblick Zeit!", keifte Boromir.

Ich sprang wütend auf. Meine Laune war im Moment mehr als mies. Nicht nur, dass ich in so einer dreckigen Höhle war (Ich hasse alle Höhlen) und den gut aussehendsten Elb von Mittelerde entstellt hatte, nein, jetzt wurde hier auch noch rum gezickt. „Halt die Fresse!", schrie ich. „Du hast doch keine Ahnung, du Nixblicker! Aragorn hat recht, also hebt die kleinen Spastis auf und jetzt gehen wir nach Lothlórien!"

Verwundert folgten die anderen meinen Anweisungen und ich lief mit wütend geballten Fäusten voraus, bis ich den Wald sehen konnte. Ich drehte mich um, und merkte, dass mich alle anstarrten. „Na wird's bald?!", brüllte ich und lief fluchend weiter.

Keks kam neben mich gerannt. „Na du hast ja eine Laune..."

Ich brummte ungehalten. „Hast du Legolas gesehen?"

Sie nickte. „Veilchenblau steht ihm ausgezeichnet!"

Ich seufzte und ließ den Kopf auf ihre Schulter sinken. „Ich könnte mich dafür selbst umbringen!"

Sie tröstete mich und meinte, dass wir jetzt ja bald in Lothlórien seien.

Das waren wir wirklich bald und Gimli fing mit seinem Vortrag über die „Elbenhexe" an. „Ich habe die Augen eines Habichts und die Ohren eines Fuchses..."

Ich kicherte. In Echt klang sein verwundertes „oh!" noch viel lustiger.

„Der Zwerg atmet so laut, wir hätten ihn im Dunkeln erschießen können." Ich blickte Haldir an. Er erwiderte den Blick. Ich sah zu Keks. Sie hatte die Miene ernst verzogen, aber das leichte Zittern ihrer Unterlippe verriet sie. Ich sah wieder zu dem Elb. Und ich konnte mich nicht mehr beherrschen. Laut lachend sanken Keks und ich in die Blätter. Dieser Elb sah so.... schwul aus.

Haldir musterte uns entsetzt. „Was sind das denn für Gestalten?"

„Irre!", antwortete Aragorn.

Legolas sah uns missbilligend an. „Asti?"

Ich sah zu ihm hoch. „Um es in deinen Worten zu sagen: Halt die Fresse!" Kleinlaut senkte ich den Blick und war leise.

Haldir sah ihn prüfend an und fing dann an zu lachen. „Legolas? Was ist denn mit dir passiert?"

Er senkte den Blick und grummelte irgendetwas unverständliches.

Aragorn begann mit Haldir darum zu debattieren, ob sie jetzt mitkommen durften oder nicht. Es war dunkel und Legolas saß schweigsam am Rand des Fletts, auf denen alle waren. Schuldgefühle sind etwas schreckliches. Ich setzte mich neben ihn und sah ihn bettelnd an.

„Was schaust du mich so an?", fragte er und wandte den Blick von mir ab.

Ich war aber ziemlich hartnäckig. (Meine Mum nennt mich seit meiner Mahagoni-Haartönung immer Edel-Holzkopf) und sah ihn weiter an.

Er beobachtete mich aus dem Augenwinkel. „Hör' jetzt auf damit!", sagte er, konnte ein Lächeln aber nicht unterdrücken.

Ich schob die Unterlippe vor und schmollte ihn mit dem „Sei-Bitte-nicht-mehr-böse"-Blick an.

Er sah mich an und musste lachen. „Du bist wirklich gemein!", meinte er und stieß mich mit der Schulter an.

Ich nickte. „Ich weiß. Und ich bin stolz darauf."

Selbst mit dem Veilchen war sein Lächeln immer noch soooooooo süß. Ich war am dahinschmelzen. „Tut mir Leid, das mit deinem Auge", stammelte ich, um mich irgendwie unter Kontrolle zu halten.

„Ach," zuckte er mit den Schultern. „ich bin ein Elb! Das ist spätestens morgen wieder weg."

Ich sah ihn entgeistert an. „Und trotzdem redest du nicht mehr mit mir?!"

Er war anscheinend beleidigt. „Es ging mir um's Prinzip!", sagte er und sprang vom Baum auf den Boden. Ich folgte ihm (Aber nicht springend sondern vorsichtig runter kletternd). Ich hielt ihn am Arm fest. Sein Blick war so tadelnd, dass ich darunter zusammenschrumpfte. Nicht ohne Hintergedanken stupste ich ihn an: „Wenn du willst, darfst du mich auch schlagen."

Er war jetzt wirklich entsetzt. „Dich schlagen?! Du bist doch ein Mädchen!"

Ich schmollte. „Willst du mich etwa diskriminieren?"

Er sah mich prüfend an.

„Jetzt schlag mich schon!", forderte ich.

Er schüttelte den Kopf. „Jetzt schlag mich, oder ich rede nie wieder mit dir!"

Er seufzte. „Wenn es dir so viel bedeutet..." Er holte langsam zu einem Schlag aus und schlug noch langsamer zu. So langsam, dass ich mit gelangweiltem Gesichtsausdruck auswich und die Arme verschränkte.

Ich sah ihn tadelnd an. „Definiere das Wort Schlag!"

„Was?"

Ich schüttelte meinen Kopf. „Du sollst mich schlagen, hab ich gesagt!"

Er seufzte und holte wieder aus. „Du hast es so gewollt!" Dieses Mal war der Schlag schneller, aber immer noch nicht hart. Aber es war genug Schwung, um ihn optimal für einen Hüftwurf auszunutzen (Eine meiner Leidenschaften: Kampfsport).

Er sah mich verwundert vom Boden her an. „Wie hast du das denn gemacht?"

Ich grinste. „Tja, ich bin halt toll!"

„Aber mit dem Bogen stellst du dich saudoof an!"

Ich ließ mich neben ihn ins Gras fallen und sah mir die Sterne an.

„Gibt es bei euch Sterne?", fragte Legolas.

„Natürlich!", antwortete ich verwundert. „Warum fragst du das?"

„Wenn es bei euch keine Elben gibt..."

„Aber das heißt ja nicht, dass es keine Sterne gibt..."

„Ich dachte nur, wenn es bei euch keinen Elbenzauber gibt... Sterne sind doch auch gewissermaßen ein Zauber."

„So ein Quatsch hab ich ja noch nie gehört!"

„Was sollen sie denn sonst sein?"

„Sonnen!"

„Bitte?"

Nach einer Runde „Sendung mit der Asti-Maus" zum Thema Sterne war Legolas wirklich verblüfft. „Das hätte ich nie gedacht... Aber dann sage ich es eben so:" Ich starrte ihn fragend an. Er setzte sich auf und sah mir ins Gesicht. „Du hast Millionen von Kilometern entfernte Sonnen in den Augen..."

Keks:

Neugierig war ich Asti und Legolas gefolgt und konnte mich nicht mehr zurück halten: „Oh, wie süß!"

Entnervt drehte sich Asti zu mir um. „Hau ab!"

„Stör ich? Das sah sooo romantisch aus..." Ich seufzte synchron mit ihr. Erstaunt blickte sie mich an. Doch ich musste daran denken dass mein Traummann ganz in meiner Nähe war und er leider in eine gewisse Elbe verliebt war. Ich fühlte wie Tränen in meine Augen stiegen, verdammt bloß nicht heulen, dachte ich. Du bist stark, du schaffst das, er ist dir völlig egal...

„Hey Keks, was geht mit dir ab?", unterbrach Asti meine stärkenden Selbstbewusstseins-Sprüche.

Verlegen stand ich auf. „Hab nur nachgedacht, sorry dass ich euch gestört habe..." Ich schlenderte von ihnen fort. So bekam ich nicht mit, was die beiden miteinander besprachen...

„Ich mache mir Sorgen um Keks..."

„Wieso?"

„Sie hat sich entschuldigt, so was tut sie sonst nie..." (außer sie imitiert HDR- Die zwei Türme: „Es gibt nichts zu verzeihen...") Asti und Legolas standen auf und folgten mir.

Ich war unterdessen ein Stück durch Lórien gewandert und schniefte vor mich her. „Das Leben ist so verdammt ungerecht!", murmelte ich wütend. „Immer ich..."

„Du hörst dich an wie ein kleines trotziges Kind, weißt du das?", unterbrach mich plötzlich jemand.

Erstaunt sah ich auf. „Galadriel!"

„Ach nee, und du bist...?"

„Keks."

„Keks?"

Ich nickte und versuchte meine Gedanken zu sammeln.

„Warum flennst du?"

„Galadriel! Warum redet ihr so? Ich dachte ihr seid die Herrin Galadriel?", stammelte ich verwirrt.

„I amar prestar aen... habe ich schon Tolkien gesagt, aber kein Schwein glaubt mir..."

„Tolkien? Du warst in unserer Welt?"

„Ich komme von eurer Welt, ich war ein Mensch und nun bin ich ne Elbe..."

„Wow, wie hast du das gemacht?"

„Mit dieser Kette hier!" Sie deutete auf ihre Kette.

Ich sah sie an und lies überrascht meinen Mund offen stehen: das war genau die gleiche Kette die Asti und ich auch hatten... „Aber... aber dann bin ich ja auch ne Elbe..."

Sie lachte und nickte dann. „Genau, du wirst bald lange Haare und spitze Ohren kriegen, außerdem werden deine Sinne sich verschärfen."

„Wahnsinn, wenn Asti das erfährt! Irgendwie erinnert ihr mich an die Frau aus dem Laden..."

„Die war ich auch... aber duz mich ruhig. Du kannst mich Gala nennen." Sie grinste und legte den Kopf leicht schief. „Hast du Lust heute Abend bei mir zu pennen? Ist schon ziemlich spät und ich denke du wirst die Aussicht auf nen Fernseher nicht ausschlagen..."

„Du hast einen Fernseher?!"

„Ja, aber dass ist noch nicht alles, komm mit ich zeig dir meine Wohnung..."

Ich stolperte hinter ihr durch den mittlerweile dunklen Wald, als ich plötzlich Rufe vernahm. „Keks? Keks wo bist du?"

Ich drehte mich in die Richtung aus der die Rufe kamen und schrie zurück. „Asti? Ich bin hier."

Kurz darauf raschelte es und Asti stand mit Legolas vor uns.

Asti funkelte mich wütend an. „Wo warst du? Wir haben uns Sorgen gemacht!" Sie besah sich meine Begleitung und verbeugte sich auf Elbenart vor Galadriel.

Ich kicherte. Erstaunt blickten Asti und Legolas sich an. Ich grinste die beiden an. „Darf ich euch meine Freundin Gala vorstellen?"

Galadriel fing ebenfalls an zu kichern als sie die Gesichter von Legolas und Asti sah.

Asti zischte mich an: „Du kannst doch nicht so eine bedeutungsvolle Frau Spitznamen geben und duzen!"

Legolas nickte bekräftigend und sah mich strafend an.

Bevor ich jedoch etwas erwiedern konnte, mischte sich Galadriel ins Gespräch ein. „Legolas, es freut mich euch zu sehen! Die beiden Mädchen werden heute Nacht bei mir ruhen."

Legolas blickte sie verwirrt an, nickte dann aber und entfernte sich, während Asti empört ihre Hände in die Hüfte stemmte. „Ich will nicht Mädchen genannt werden, ist das klar?!"

Fragend blickte Galadriel mich an. „Sie meint, das Mädchen eine Beleidigung ist. Überleg doch mal, Tässchen ist die Verniedlichung von Tasse und Mädchen wäre dann die Verniedlichung von Made..."

Galadriel brach in Lachen aus. „Das is echt geil!"

Verwirrt blickte Asti sie an, dann schaute sie mich an. „Also Asti, erinnerst du dich noch an die Frau die uns die Ketten verkauft hat? Das war Gala, sie ist eine Made von unserer Welt, durch die Kette wird man hier zum Elb. Außerdem hat sie einen Fernseher..."

Galadriel grinste uns an. Asti starrte sie ungläubig an. „Is ja Wahnsinn!!"

„Kommt, ich zeig euch jetzt meine Wohnung..." Galadriel schritt voran und wir folgten ihr wie brave Schäfchen...

Spanischübersetzung:

1° morraton - (?)

Sindarinübersetzung:

1° mellon – Freund

2° I amar prestar aen... - Die Welt ändert sich...