Was geht?
Kapitel 9: Der Anschiss
Asti:
Als wir später Richtung Isengard ritten, waren Aragorn und Keks mir gegenüber ziemlich zurückhaltend. Keks war vor allem anderen auffallend rot, was ich mit dem fiesesten Grinsen quittierte, das ich in meinem Grins-Repertoire hab.
Angekommen in Isengard: Aragorn, Legolas und Gimli waren außer sich vor Freude, als sie sahen dass Merry und Pippin (oder andersrum) noch lebten... Welch Überraschung!zwinkerzwinker Keks und ich hörten uns die Erzählung der beiden mit dem Enthusiasmus an, mit dem man der Farbe beim trocknen zusieht. Aber immerhin konnten sie uns ab und zu ein gequältes „Aha..." oder „Nein wirklich?!" abringen.
Schließlich aßen wir noch was. Keks und ich waren inzwischen so gelangweilt, dass wir uns nur mit Mühe ein Schnarchen unterdrücken konnten. Aber irgendwann gingen die Hobbits und Gimli – Illúvatar, Manwe und Elbereth sei dank – Baumbart suchen, oder so ähnlich. War mir ehrlich gesagt scheiß-egal. Wir verzogen uns mit unseren Schatzi's in den blickdichten Wald, den die Ents freundlicher Weise hergebracht hatten. Da lagen wir also nun unter den Bäumen, Keks an Aragorn und ich an Legolas geschmust und „seltsamer Weise" war uns plötzlich gar nicht mehr langweilig.grins Aber nach einer Stunde oder so gingen wir zurück zum Lager, weil Aragorn meinte, sie würden sonst nach uns suchen (diese Waldläufer immer mit ihrer verdammten Übervorsicht!). Also gingen wir ins Lager, wo wir von allen recht seltsam angestarrt wurden. Gandalf räusperte sich und bat uns, mitzukommen.
Rückblick:
5 min vorher. Einer der Hobbits kam aufgelöst zu den Leudles gerannt.
„Keks und Aragorn!", schnaufte er „Asti und Legolas!"
Alle starrten ihn an.
„Was?", fragte einer der Ritter.
„Die tun was", jammerte er.
„Was denn?", fragte der Ritter weiter.
„Sie küssen sich sich!!!"
Stille.
Gimli räusperte sich. „So sagt man bei Asti und Keks zu Hause Danke!"
Der Hobbit (ich geb's auf) starrte sie an. „Dann müssen die beiden ihnen aber SEHR dankbar sein..."
„Warum?", fragte der Zwerg.
„Nun ja... also... auf den Mund und mit Zunge?!"
Stille.
Rückblick Ende.
Der Zauberer zog uns etwas abseits von den anderen. Dann plusterte er sich auf und donnerte los: „SAGT MAL SPINNT IHR!?!" Wie vier sahen uns betroffen an. Wenn wir's auch nicht wirklich verstanden. „ARAGORN!", brüllte Gandalf weiter. „DU, ALS ZUKÜNFTIGER KÖNIG VON GONDOR KANNST HIER DOCH NICHT... DAS GEHT EINFACH NICHT!" Er wandte sich an Legolas. „UND DU, LEGOLAS GRÜNBLATT! ALS ELB DEINES RANGES SOLLTE MAN ES BESSER WISSEN!"
Worauf wollte er eigentlich hinaus??? Aragorn hob beschwichtigend die Hände. „Gandalf, um was geht es eigentlich?"
Der ach-so-weiße (im Moment eher puderrote) Zauberer sah ihn entgeistert an. „UM DIESE UNSÄGLICHE GESCHICHTE MIT DIESEN... DIESEN... MÄDCHEN!"
Es muss echt lustig aussehen, wenn vier Leuten gleichzeitig die Kinnlade runterfällt.
„Du weißt davon?", fragte Aragorn erbleichend.
„ALLE WISSEN ES!!!"
Keks ballte die Fäuste. „WIR SIND KEINE MÄDCHEN!", brüllte sie zurück.
Gandalf baute sich bedrohlich vor uns beiden auf. „WIE KONNTET IHR EUCH DARAUF EINLASSEN?!?"
Ich stemmte die Hände in die Hüfte. „Warum eigentlich nicht?", fragte ich mit einem, wie ich fand, gefährlich zischenden Ton.
„WEIL ARAGORN VERLOBT IST!!!"
„Nein!", warf dieser ein. „Mit Arwen ist nichts mehr!"
Gandalf fielen fast die Augen raus. „Warum?", fragte er fassungslos.
„Frag mal Boromir!", grummelte Mr. Drei-Tage-Bart ungehalten.
„Na dann..." Er legte Aragorn und Keks die Hände auf die Schultern „... stehte eurer Verbindung nichts mehr im Wege." Dann fuhr er zu mir herum. „ABER DU ASTI..."
„Was ist denn jetzt schon wieder?"
„WEISST DU, WAS LEGOLAS DEINETWEGEN FÜR ÄRGER BEKOMMEN KANN?"
Häh? Ich verstand nur Bahnhof.
„DIE VALAR BILLIGEN KEINE VERBINDUNGEN VON ELBEN UND MENSCHEN, WENN SIE IHNEN NICHT ZUGESTIMMT HABEN!"
Ach so!
Legolas räusperte sich. „Gandalf, sie ist kein Mensch!"
„WAS?!?", kreischte er.
„Ich nix Mensch bin!", sagte ich zum besseren Verständnis. „Ich Elbin!"
Er starrte mich an. „Aber ich dachte, in eurer Welt gäbe es keine Elben..."
„Bin ich in meiner Welt?", fragte ich entnervt.
„Aber, aber...", stammelte Gandalf.
„Keks ist auch eine!", sagte ich.
„ABER DANN IST JA WIDER DAS PROBLEM!!!"
Keks rammte mir den Ellbogen in die Seite. „Hättest du nicht EINMAL deine Fresse halten können?"
Keks:
Arg!!! Ich hasse diese Welt!!! Naja, eine Person mal ausgenommen, aber trotzdem! Wütend starrte ich von Asti zu Gandalf und wieder zurück. Asti schaute mich entschuldigend an. Ich nickte ihr kurz zu, Entschuldigung angenommen. Dann konzentrierte ich mich voll und ganz auf Gandalf, um wenigstens ein Teil seiner Wörter zu verstehen...
„DU BIST EINE ELBIN UND KANNST DOCH NICHT EINFACH EINE BEZIEHUNG MIT EINEM EINFACHEN MENSCHEN ANFANGEN!!!", schrie er gerade.
Das war zu viel! Ich meine, mir war es egal, ob er mich anmeckerte, aber Aragorn war kein einfacher Mensch!!! Empört trat ich einen Schritt auf ihn zu, mit meinen Absätzen die ich mittlerweile wieder trug war ich immerhin schon 1,65m! „JETZT HALT MAL DIE LUFT AN!", brüllte ich ihn in der gleichen Lautstärke an. „MEINE BEZIEHUNGEN GEHEN DICH NEN SCHEISSDRECK AN, VERSTANDEN?! DU HAST VON MEINEM LEBEN DOCH ÜBERHAUPT KEINE AHNUNG!!! ARAGORN WAR FÜR MICH SCHON IMMER WAS BESONDERES UND ICH LASSE MIR DIESE BEZIEHUNG VON NIEMANDEM KAPUTT MACHEN!! WIE ASTI SCHON SAGTE: ICH HABE KEINEN RESPEKT ANDEREN GEGENÜBER! DU IN DEINEM BLÖDEN TUNTENGEWAND HAST DOCH ÜBERHAUPT KEINEN BLASSEN SCHIMMER WER ASTI UND ICH SIND! ICH BIN KEINE ELBIN DIE DEN VALAR ODER SONST IRGENDWEM GEHORCHT! ICH GLAUBE NÄMLICH NICHT AN SIE, ICH HABE DIE DEUTSCHE STAATSBÜRGERSCHAFT UND ARTIKEL 4 DES GRUNDGESETZES SAGT, ICH ZITIERE: „DIE FREIHEIT DES GLAUBENS, DES GEWISSENS UND DIE FREIHEIT DES RELIGIÖSEN UND WELTANSCHAULICHEN BEKENNTNISSES SIND UNVERLETZLICH"!"
Gandalf sah mich sprachlos an, ebenso wie die anderen, nur Asti grinste mich an. „Zu viel Geschichte gelernt, hm?"
Ich zog sie beiseite und sah sie etwas unsicher an. „Hab ich übertrieben?"
„Yep!" Wir sahen uns an und fingen an zu lachen.
Gandalf räusperte sich. „Keks!", sagte er dann streng und blickte mich scharf an. Sprach jedoch normal. „Ich wollte bloß darauf aufmerksam machen, dass Aragorn sterblich ist und du nicht. Ich..."
„HALT'S MAUL, MANN! ICH WEISS DASS ER STERBLICH IST! DAS BRAUCHT MIR EINE WEISSE TUNTE NICHT UNTER DIE NASE ZU REIBEN!!! UND WIE SCHON GESAGT: ER IST ETWAS BESONDERES FÜR MICH!!! ICH ERWARTE NICHT DASS DU WEISST WIE LIEBE SICH ANFÜHLT, ABER ICH HOFFE FÜR DICH DASS DU KAPIERST WAS DIE BEDEUTUNG VON LIEBE IST!!"
Unsicher sah er mich an.
Asti stöhnte leicht auf. Der Kerl hatte keine Ahnung von Liebe!!! Sie räusperte sich und stellte sich neben mich. „WENN KEKS VON LIEBE REDET, DANN MEINT SIE ES AUCH SO!!! LIEBE KANN MAN NICHT EINFACH UNTERDRÜCKEN ODER WEGDRÄNGEN, SIE IST EINFACH DA UND DU WIRST UNSERE BEZIEHUNGEN NICHT STOPPEN KÖNNEN!!!" Sie sah mich grinsend an und wir schlugen unsere Hände zusammen.
„Year baby, you can't stop me!", sagte ich grinsend zu ihr und entfernte mich von dem mittlerweile blassen Gandalf. „So ein Arsch!", grummelte ich wütend und beschleunigte meine Geschwindigkeit.
Erst als die anderen außer Sichtweite waren hielten wir an und sahen uns an.
„Du hast es auf den Punkt gebracht!", sagte Asti neben mir und bohrte ihre Fußspitze in die Erde.
Seufzend ließ ich mich ins Gras fallen. „Kekse! Ich brauch jetzt Kekse!"
Asti grinste mich an und ich kramte eine Kekspackung hervor. Mampfend lagen wir im Gras und schauten uns die Wolken an.
„Schau, da hinten die Wolke... die sieht aus wie ein Schiff!", sagte ich begeistert, doch Asti schüttelte den Kopf.
„Das ist kein Schiff, das ist eindeutig ein Elefant!"
„Ach was, das ist ein Schiff!"
„Schau noch mal richtig hin... da ist ein Rüssel und dann ein Kopf..."
„Dein Rüssel ist mein Schiffsmast..."
„Psst...", unterbrach Asti mich flüsternd. „Da kommt jemand..."
Ich lauschte und hörte ebenfalls näher kommende Schritte. Vorsichtig spähte ich durch das Gras und sah Gandalf. „Die Tunte ist im Anmarsch..."
„Haldir?", schnaufte Asti entsetzt und sprang auf.
Ich erhob mich ebenfalls, doch wesentlich langsamer. „Nein, der Opi...", sagte ich zu Asti.
Hinter Gandalf liefen Aragorn und Legolas. Hmpf! Warum konnten die beiden nicht ohne den Opi kommen... Asti verdrehte genervt die Augen und fletschte leicht mit den Zähnen.
„Asti? Keks? Kann ich mit euch reden?"
„Was geht?", fragte ich ihn sauer. „Das tust du gerade schon..."
„Ihr sollt wissen das ich eure Beziehungen zwar nicht gutheiße, aber ich werde sie tolerieren..."
„Toll, sollen wir jetzt klatschen?", fragte Asti sarkastisch, was mir ein Grinsen entlockte.
„Aha.", sagte ich und musterte ihn. „Und warum jetzt dieser plötzliche Meinungswechsel?"
„Ich will nicht mit euch streiten, und ich glaube ich könnte euch sowieso nicht von dieser Beziehung abhalten, richtig?"
„Voll korrekt, Alda!", sagte Asti erfreut und klopfte ihm auf den Rücken.
Ich saß schweigend da und musterte ihn mit bösen Blicken. Als er jedoch keine Anstalten machte zu gehen ließ ich mich nach hinten ins Gras fallen und beobachtete weiter die Wolken.
„Und es ist doch ein Schiff!"
Asti ließ sich neben mich plumpsen und schüttelte den Kopf. „Es ist ein Elefant!"
„Gar nicht wahr, schau doch mal genau hin!"
„Du bist doof Keks!"
„Artikel 3 des Grundgesetzes: Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden..."
Asti fing an zu kichern. „Du bist krank!" „Hey, ich sagte niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden!"
Gandalf erhob sich und verbeugte sich leicht. „Bis später meine Damen..."
Dann verschwand er Richtung Hobbits.
Aragorn und Legolas standen neben uns und beobachteten uns.
„Was?", fragte ich sauer. „Kriegen wir jetzt einen Anschiss von euch weil wir uns für unsere Beziehungen eingesetzt haben?!"
Legolas schüttelte den Kopf. „Ihr seid so anders als die anderen Mäd... ich meine Frauen aus Mittelerde..."
Asti zog eine Augenbraue hoch. „Besser oder schlechter?" „
It's not wrong, it's not right, it's just diffrent!", sang ich leise zu meiner Eigenkomposition.
Aragorn sah mich fragend an. „Was hast du gesungen?"
Uh! Diese verdammten Waldläuferohren! „Es ist nicht falsch, es ist nicht richtig, es ist bloß anders...", klärte ich ihn dann auf.
Legolas nickte zustimmend und sah dann auf die leeren Kekspackungen. „Was habt ihr gemacht?"
„Ein Frustessen...", murmelte Asti verlegen und sammelte die Schachteln ein.
„Aha."
„Nicht's aha."
„Wir wollten uns noch bei euch bedanken."
„Für was?", fragte ich erstaunt.
„Ich war für dich schon immer etwas Besonderes?"
Mit knallrotem Kopf wandte ich mich an Asti. „Hab ich das wirklich gesagt?!"
Sie fing an zu lachen und nickte.
„Ups...", sagte ich kleinlaut und starrte interessiert auf das Gras vor meinen Füßen.
„Meintest du das so?", fragte Aragorn mich.
„Hm.."
„Was sagtest du?"
„Ja..", sagte ich ziemlich kleinlaut.
Asti kugelte sich neben mir vor lachen.
„Was meintest du mit schon immer?"
„Komm Keks, sag ihm die Wahrheit!"
„Halt's Maul Asti!" Doch anscheinend habe ich keinen Einfluss mehr auf Asti, denn die plauderte fröhlich weiter. „Weißt du Aragorn, du hast in unserer Welt doch diese Filmplakate gesehen, stimmt's? Und seit sie den Film das erste Mal gesehen hat mag sie dich!"
„Halt deine Fresse, Asti! Du warst auch hin und weg von Legolas seit du ihn das erste mal gesehen hast. Also tu nicht so! Immerhin hast du ein Poster von ihm in deinem Zimmer hängen!"
Die beiden grinsten sich an und hörten uns aufmerksam zu. „Hm... Eins möchte ich aber noch wissen, wie kommt ihr auf Lasi-Hasi?", fragte Legolas plötzlich.
Stille.
„Ich höre?"
„Wir...also wir haben... uns im Unterricht immer Briefe geschrieben... und dann haben wir euch halt solche Namen gegeben...", nuschelte Asti verlegen.
„Und was hab ich für Namen?", fragte Aragorn.
„Ari.", sagte ich kleinlaut.
Er fing an zu lachen.
„Dazu fällt mir was ein!", rief Asti plötzlich und grinste mich fies an. Besorgt schaute ich sie an. „Sie hat oft ein ganzes Blockblatt mit deinen Namen vollgekritzelt..."
„Asti du Arsch!"
Aragorn sah mich grinsend an. „Mehrmals?"
Ich schüttelte meinen knallroten Kopf, doch Asti grinste. „Doch, mehrmals..."
Mit einem Wutschrei stürzte ich mich auf sie, doch leider hatte ihr Leggins-man schnelle Reaktionen und zog sie rasch beiseite. Bevor ich mich erneut auf sie stürzen konnte hatte mich (nicht) leider Aragorn gepackt.
„Eines Tages bekommt sie ihre gerechte Strafe!", murmelte ich und lehnte mich dann gegen Aragorn.
Legolas zog Asti hoch und zog sie hinter sich her, aus unserer Sichtweite
(wenn ich jetzt so mega fies wie Asti wäre würde mein Satz so weitergehen: ... um sie ungestört zu befummeln.)
Ich drehte mich um zu Aragorn und er sah mich an. „Ich bin also etwas Besonders, hm?"
„Jetzt hör auf damit, dass ist mir peinlich!"
„Soso.."
„Bäh!" Ich gab ihm einfach einen Kuss.
Einige Zeit später gesellten sich wieder Asti und Legolas zu uns.
„Und was machen wir jetzt?", fragte Asti.
Ich zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, wie ging denn das Buch weiter..."
Sie überlegte. „Rohan? Müssen wir jetzt nicht zu den Pfaden der Toten?"
„Och nee...", murrte ich. „Die sehen bestimmt voll eklig aus..."
Aragorn und Legolas schauten uns „leicht" verwirrt an. „Buch? Pfade der Toten? Woher wisst ihr davon?"
Erneutes Schulterzucken. „Wir wissen es einfach."
Asti zupfte mich am Arm und zog mich ein Stück beiseite. „Der Palantír kommt noch, der arme Pippin..."
Ich schüttelte den Kopf. „Es hat ja auch Vorteile..."
Fragend sah Asti mich an. „Welche denn?"
„Der übrig gebliebene Hobbit kann dann nur Merry sein..."
Wir fingen an zu lachen und schlenderten mit unseren Schatzi's zurück zum Orthanc, wo Gandalf mit Saruman labberte. Wir kamen gerade rechtzeitig, um miterleben zu können, dass Gríma den Stein aus dem Fenster warf.
„Wow!", kam es von Asti.
Legolas sah auf. „Was ist denn?"
„Der kann ja noch schlechter zielen als die betrunkene Keks..."
„Halt die Klappe, Asti! Und dein Zwergkaninchen auch!" Legolas warf mir einen verwirrten „Zwergkaninchenblick", und Asti einen wütenden Blick zu.
Kommentar von Asti: GRRRRRRRRRRR!!!!!
Asti:
ZWERGKANINCHEN???????? ICH HASSE KEKS!!!
(Muss eigentlich sagen, dass Keks Besitzerin eines Zwergkaninchens ist? Bemerke ich da... aha... geheime Sehnsüchte)
Als wir wieder in Richtung Lager gingen, gesellte sich Gimli zu uns.
Er räusperte sich. „Aha... Also ihr seid zusammen?"
Stolzes Nicken von Keks und mir. „Seit wann?"
Hm.... da musste ich überlegen. „Das war am... Anduin, weißt du noch, Keks?"
Sie nickte verträumt. „Ja. Und wie...."
Plötzlich hörte ich ein Pferd. Es musste gleich da sein. „Da kommt ein Reiter!", sagte ich.
Aragorn und Gimli sahen mich verwundert an. „Was?"
Keks lauschte. „Ja, sie hat recht."
(Ein Satz, den ich äußerst selten von ihr höre.)
Legolas nickte auch. „Ja, ich höre es auch."
„Ihr seid ja auch Elben", grummelte Gimli abfällig.
Ach ja! Hatte ich schon fast wieder vergessen. Da kam auch schon ein weißes Pferd angerannt. Und darauf..... „Haldir..." Keks und ich waren einem Kotzanfall nahe.
(Nur noch, falls uns irgendjemand falsch versteht (Was bei uns des öfteren der Fall ist): Wir sind nicht schwulenfeindlich, aber das mit der Unterwäsche (und die Tatsache, dass er Legolas angemacht hat)trage ich ihm ewig nach.)
„Hu hu! Legolas!!!", schallmeite es uns da schon entgegen. Och neeeeee! „Was macht ihr denn so?" Ich klammerte mich demonstrativ an Legolas' Arm. „Ach, wir wollten uns gerade etwas ausruhen." Er sah mich neidisch an. Ha ha!
Aragorn nickte. „Wir haben einen anstrengenden Streit mit Gandalf hinter uns."
Gimli grunzte. „Die sind nämlich miteinander liiert, weißt du?"
Der Elb zuckte die Schultern. „Ist doch nichts Neues", sagte er gleichgültig.
Dem Zwerg fiel die Kinnlade runter. „Du hast es GEWUSST?!?"
„Ja natürlich!" Ich musste grinsen. Schwule haben ein besseres Gefühl für zwischenmenschliche Beziehungen.(Siehe: Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken.) Ich habe es halt immer gewusst.
(kleiner Kommentar von Asti: Wir kommen gerade seeeehr langsam voran, weil wir „Die zwei Türme" anhören. Ja, anhören, weil Keks den komischen Filter noch nicht hat, mit dem wir's dann auch anschauen könnten. Da gibt's natürlich viele „Ooooooooh"s wenn gewisse zwei Typen sprechen.)
Es wurde so langsam dunkel. Wir setzten uns zu viert ins Gras und schauten den Sonnenuntergang an. Wie romaaaaaaantisch! Haldir hatte sich übrigens mit Gimli verzogen.
Wir hatten sie nicht aufgehalten. Die Sonne verschwand hinter dem Horizont und es wurde kühl. Aber Keks und ich hatten ja unsere Wärmelieferanten. Wir schmusten uns an unsere Lover und sahen uns die Sterne an. Sterne sind was wunderbares, fiel mir da so auf. Die Grillen Zirpten, der Wind blies sacht.... ach ich weiß auch nicht von wo..... aber es war einfach zu romantisch! Und so im Mondlicht sah Legolas einfach toll aus. Wer braucht schon Sterne, wenn sie einen Legolas hat.
Er sah sich um und lächelte. „Sieh dir mal Keks an!"
Na toll. „Ich will aber Keks jetzt nicht anschauen. Ich hab hier nen viel besseren Ausblick!"
„Nein, schau sie an!"
Extrem widerwillig drehte ich den Kopf.
Aragorn schlief an einen Baum gelehnt und Keks schlief an ihn gelehnt.
„Und?", fragte ich. Eine schlafende Keks war für mich nichts neues.
„Schau mal WIE sie schläft."
Aha... Sie schlief mit offenen Augen! „Ist ja krass!", sagte ich.
„So schläfst du auch." „Ach echt?" Ist mir noch gar nicht aufgefallen.
„Du warst ja betrunken..." Na ja. Das war schon ein schöner Abend.
Am nächsten Morgen kam Gandalf zu uns geschlendert. „Was geht, Gandi?"
Er räusperte sich. „Ich hatte es ganz vergessen, aber als ich in Lórien war, gab mir die Herrin Galadriel dies für euch." Er überreichte uns eine kleine kristallene Flasche mit Wasser. Daran klebte ein Post-it : „Wasser aus meinem Brunnen, ihr versteht.grins Gruß Gala." Das hieß ja.... Oh – mein – Gott! Ich und Keks fielen uns in die Arme und hüpften auf und ab.
„Keks!" „Asti!"
Wir kreischten auf und rannten weg. Wir brauchten eine Schale. Oder ein Becken oder irgendsowas. Hektisch durchstöberten wir das Lager, bis Keks irgendwann von den wütenden Schreien eines Ritters verfolgt mit einem Helm in der Hand zu mir gerannt kam.
Sie packte mich am Arm und zerrte mich mit. „Schnell, schnell, schnell, schnell, schnell!!!!"
Hihi! Also saßen wir im Wald um den Helm.
Legolas und Aragorn kamen zu uns. „Warum seid ihr so schnell weggerannt?"
Ich grinste mein Lasi-Hasi an. „Wollt ihr mit zu den Getränkeautomaten?" S
ie sahen sich an und nickten dann. Wir wiesen sie an, sich an uns festzuhalten. Wir schütteten ein Teil des Wassers in den Helm und hängten unsere Ketten hinein. Wir sahen uns an und fingen dann gleichzeitig an zu sprechen. „Spieglein, Spieglein mir ist kalt, zeig mir den schönsten Elb im Wald. Am besten meinen liebsten Schwarm, dann wird mir auch gleich wieder warm."
Die Ketten fingen an weiß zu leuchten und das Wasser leuchtete in einem gleißenden Licht auf.
„Asti?"
„Keks?"
„Aragorn?"
„Legolas?
„Ja?"
„Ja?"
„Wo sind wir?"
„Im Zug?!"
„Schon wieder?"
„Zeitschleife?"
„Kann sein."
„Wir müssen also schon wieder umsteigen?"
„Wir müssen also wieder mit den beiden durch Stuttgart rennen?"
„Och nö!"
Das Licht ging an und der Zug fuhr mit einem Ruck an. Etwa eine dreiviertel Stunde später standen wir bei Gala im Laden.
„Hi!"
„Hat Gandalf euch also endlich die Flasche gegeben?"
Wir nickten. „Yep."
„Hübscher Streit mit ihm übrigens." Wir sahen weg.
„Kannst du auf die beiden aufpassen?", fragte Keks.
Sie nickte. „Klar, geht ihr noch shoppen?"
Was für eine Frage. Beantworten taten wir sie nur mit einem Grinsen.
Gala sah uns an. „Könnt ihr bis morgen da bleiben?"
Häh? „Warum das denn?"
„Ich kann die Zeitschleife an einem Tag nur begrenzte Zeit halten. Wenn ihr morgen geht, haben wir wieder etwas Zeit."
Wir nickten und schon waren wir wieder in der City. Ich zerrte Keks zum Müller und holte meine Fotos ab, die ich mal abgegeben hatte. Fotos aus Mittelerde. Wir lachten uns fast den Arsch ab. Bei einem Bild von Gimli hatte ich den Anti-rote-Augen-Blitz vergessen und er hatte verflucht viel Ähnlichkeit mit dem Balrog. Ach ja. Das waren lustige Zeiten. Und... Hey, das Foto hatte aber nicht ich gemacht. Wie auch: Da waren Legolas und ich drauf. „Keks, hast du das Foto gemacht?"
Sie nickte. „Ich fand's soooo süß, wie ihr euch da angeturtelt habt. Hast du auch eins von Aragorn?"
Schnell ging ich die Bilder durch und fand eines von ihm mit Keks. Händchenhaltend.
„Oooooch wie niedlich!", säuselte ich.
Sie grinste und drückte das Foto an sich. „Ich weiß!"
„Du kannst es haben!" War ich heute wieder großzügig.
„Echt?"
„Klar, was will ich mit einem Foto von euch beiden. Ich hab ja die Originale in meiner Nähe."
„Danke!", sagte sie ungläubig und sah das Foto wieder an. „Sieht er nicht toll aus?"
„Ich hasse dich, Keks."
„Warum?"
„So halt."
„Ach so..."
Ja ja. So ging das eigentlich meistens bei uns.
(Ihr solltet mal Telefonate von uns hören: „Ich liebe dich." „Ich dich auch." „Na dann sind wir uns ja einig.")
„Brauchst du noch was?", fragte sie mich.
„Asti halt noch."
Sie sah mich zweifelnd an. „Was?"
„Glaubst du nicht, die Asti-Orgie neulich hat gereicht?"
Also.... also... Ich war entsetzt. „Ich soll KEIN ASTI kaufen????"
„Du würdest bestimmt nicht daran sterben...."
Ich ballte die Fäuste. „Asti war der allererste Sekt, den ich gekriegt hab, mein Bruder trinkt Asti, meine Schwester trinkt Asti und meine Mutter kocht sogar mit Asti!!!! Und wie ich mir welchen kaufen werde!!"
Sie wich erschrocken zurück. „Is ja schon gut! Dann kaufen wir aber auch Kekse."
„Wenn du unbedingt willst... Ich ess keine mehr."
„Warum nicht?"
„Weil ich sonst zu fett werd."
„Aber dann Asti saufen..."
„Ich vertrag viel Alkohol..."
„Ja, natürlich....", meinte sie sarkastisch.
„Ich hasse dich."
„Ich weiß."
So, dann wäre das also geregelt. Wir kauften uns unseren Asti und unsere Kekse und gingen raus.
(Keks spinnt, die schmust sich grad an ein Kissen und behauptet, es rieche nach Aragorn.)
Plötzlich klatschte sich Keks gegen die Stirn. „Hast du gemerkt, dass sie dir heimlich's Hirn amputiert haben?"
Sie sah mich strafend an. „Die Pyjama-Party. Schon Vergessen?"
Wir blieben stehen. „Scheiße...."
Wieder zurück in Galas Laden deponierten wir ein paar Sachen (Wie Dolche, Bögen und so weiter) in ihrer Wohnung, verabschiedeten uns hektisch von unseren Jungs und rannten zum Zug.
Später, im Zimmer von Leo.
Außer uns waren noch einige andere da. Wir saßen mit unseren Nachthemden im Kreis, futterten Chips, tranken Asti und Cola und kicherten dumm rum.
„Sagt mal", fing Leo an, „eure Haare sind irgendwie seit dem letzten mal erstaunlich lang geworden."
Wir sahen uns an. Na ja. Wir waren eigentlich auch jetzt ungefähr einen Monat weg gewesen.
„Gibt's irgendwas neues?", fragte Andrea. „So Typen mäßig?"
Keks und ich sahen uns an und mussten loslachen.
„Aha...", sagte Leo bedeutungsschwer.
„Wer ist denn der glückliche?"
„Oder habt ihr beide nen Neuen?", fragte Sabi.
Wir verkniffen uns das weitere Lachen und sahen weg.
„Wer?"
Ich seufzte. „Ihr kennt die beiden nicht. Zumindest nicht wirklich."
„Was heißt nicht wirklich?"
„Vom sehen her vielleicht!", sagte Keks.
„Häh?"
Andrea fuchtelte mit der Hand rum. „Ist deiner vielleicht der süße Typ aus der Klasse über uns, Asti? Den, den du so angehimmelt hast?"
Keks hob die Augenbrauen. „Warum weiß ich davon nichts?"
Ich sah weg und schlug ihr gegen den Arm. „Du musst auch nicht alles wissen und: Nein, er ist es nicht."
„Wer ist es dann?", fragte Alex. „Keks, da war doch mal dieser eine..."
„Nein, der ist es nicht."
Leo sah nachdenklich zur Decke. „Hm... Wir kennen ihn vom Sehen her? Beide?"
Wir nickten. Das konnte man schlecht abstreiten.
„Aber geredet haben wir noch nie mit ihnen?", fragte Uli weiter.
Wir schüttelten den Kopf.
„Kennen wir ihre Namen?"
Wir sahen uns an und vermieden es, zu antworten.
„Ihr verarscht uns doch", meinte Sabi.
Aber Andrea sprang auf und krustelte etwas aus ihrem Rucksack. Es war eine Zeitschrift. „Da ist ein Artikel über Herr der Ringe drin. Schaut mal die geilen Bilder von Aragorn!"
Sabi lugte in das Heft. „Legolas sieht aber viel besser aus."
„Asti? Keks?", fragte Alex verwirrt.
Wir beiden lagen auf dem Boden und beim besten Willen: Wir konnten nicht mehr vor Lachen.
„Ihr tut ja so, als würdet ihr die beiden kennen", schmollte Uli.
„Ähm....", mehr sagten wir lieber nicht dazu. Es war auf jeden Fall noch ein ganz lustiger Abend. Am nächsten Mittag kamen wir dann irgendwann zu Gala und den Anderen.... Sie hatten uns wohl sehr vermisst.... Die Begrüßung fiel dementsprechend aus. Ich hatte fast Angst, dass Legolas mich auffressen wollte. Ja, ja.
Kleiner Kommentar von Keks: Ich stehe nicht auf Zwergkaninchen!!!!!
