Was geht?
Kapitel 18: SHREEEEK!
Asti:
Am nächsten Tag weckte uns Gala recht spät, sie hatte uns ausschlafen lassen.
Als wir uns angezogen und gefrühstückt hatten, stellte sie sich sehr ernst vor uns. „Okay Mädels! Seid ihr bereit? Euch steht eine harte Mission bevor. Vielleicht werdet ihr dabei sterben. Vielleicht werdet ihr verstümmelt oder noch schlimmer: entstellt! Aber die endlose Mühe und die Todesqualen werden sich auszahlen! Wenn ihr die Mission erfüllt werdet ihr auf ewig Heldinnen sein!"
„Aufmunternde Rede Gala..."
„Hättest du nicht einfach nur „Tschüss" sagen können?"
„Ihr wisst schon, dass das eine verdammt ernste Angelegenheit ist..."
„Yep!"
„Keks, du bist NIE ernst!"
„Yep!"
Wir gingen aus der Wohnung und draußen wartete schon ein Adler auf uns. Sie gab uns ein ziemlich schweres Paket mit und verabschiedete sich von uns. „Macht das auf, wenn ihr in Gefahr seid."
Wir nickten gehorsam.
Der Adler breitete die Flügel aus und hob ab.
Gala schrie uns noch „Passt auf euch auf!" hinterher.
„Was denken ihre Untertanen denn jetzt von ihr...", kicherte Keks.
„Gala war schon immer krank."
„Ja ja... Gala die Geile!"
Wir flogen ne ganze Weile und bald sahen wir am Horizont schwarze Berge.
„Hey Adler!"
„SHREEEK!"
„Können wir nen kleinen Abstecher zu unseren Schatzis machen?"
„SHREEEEK!"
„War das ein ja?"
„SHREEEEK!"
Der Vogel drehte langsam in Richtung Süden oder so ähnlich ab.
„DA IST MINAS TIRITH!"
„Ja Keks..."
„IST DAS GEIL!"
„Keks...!"
„ICH MEINE...WOW!"
„SHREEEK!"
„Halt du dich da raus!"
Wir flogen über die weiße Stadt und weiter den Anduin entlang (Ich bin stolz auf meine geografischen Kenntnisse!). Wir flogen etwas weiter und schon bald kamen einige Schiffe in unsere Sicht. Das kam mir irgendwie...bekannt vor! Ach... stimmt... der Spiegel.
„Aber nicht auf dem Deck landen!", meinte Keks.
„Warum?"
„Glaubst du im Ernst, die würden uns wieder gehen lassen?"
„Ok... nicht landen."
„SHREEEEK!"
„Ok, du darfst landen, aber nicht auf dem Deck."
Wir landeten auf der Bugspitze. Der Adler war sehr leise...bis auf seine sinnlosen Kommentare.
Aber Legolas und Aragorn waren Elben. Sofort kamen sie angerannt.
„Asti!"
„Keks!"
„Legolas."
„Aragorn."
So, nachdem wir uns jetzt alle vorgestellt hatten, konnten wir ja über ernsteres reden. „Hi!"
„Wie war Lothlórien?"
Keks gab ihnen nen Daumen. „Wunderbar!"
Sie kamen auf uns zu. „SHREEEEK!" Sofort wichen sie einige Schritte zurück.
„Was geht mit dem Adler?", fragte Legolas, worauf Keks in Lachen ausbrach.
„Asti ist kein guter Umgang für dich, Zwergkaninchen."
„Sorry, aber wir müssen gleich weiter."
„Wohin?", fragte Aragorn sofort.
„...Mmmhrdr", nuschelte Keks.
„Wohin?", wiederholte Legolas Aragorn's Worte.
„Mordor."
„WAS?" ...sogar zweistimmig!
„Wir haben noch was zu erledigen."
„Was?"
„Ach, nur den Ring der Macht zerstören..." Warum klang das aus Keks' Mund so... sarkastisch?
„Seid ihr total wahnsinnig?", wollte Legolas wissen.
Wir sahen uns an, wir sahen sie an.
Legolas räusperte sich, kratzte sich am Hinterkopf und sah in eine andere Richtung.
„Ok... die Frage war überflüssig", sagte Aragorn.
Ich klammerte mich von hinten an meinen Nervkeks. „Ich pass schon auf den Keks auf!"
„Das beruhigt mich, Asti...", sagte Keks.
„Mich nicht", sagte Aragorn.
„Würde's mich auch nicht..."
„Danke Lasi-Hasi..."
„LASI-HASI!" Keks fing an zu brüllen. „LASI-HASI DAS ZWERGKANINCHEN!"
„Keks..."
„Nicht schon wieder..."
„Ok Aragorn ..."
Legolas seufzte. „Asti, ich bin dafür, dass wir uns ein Zwergkaninchen zulegen."
„Glaubst du, wir sind schon so weit?"
Aragorn kam wieder auf den Adler zu. „SHR..." Da zog er sein Schwert und der Adler war still. Er kam geradewegs auf uns zu und Keks hielt es wohl nicht länger aus. Sie sprang von dem Vogel, fiel ihm in die Arme und küsste ihn. Mein „Keks, tu das nicht!" kam zu spät.
Demonstrativ blieb ich auf dem Vogel sitzen. Legolas ging grinsend an dem unansprechbaren Pärchen vorbei und stellte sich direkt neben den Adler. „Willst du nicht runterkommen?"
„Nein, ich bleibe stark!"
„Was!"
„Keks ist einfach zu schwach, um sich gegen ihre Gefühle behaupten zu können."
„Was laberst du da?"
„Ich bin ja schon still..."
„Du willst dich gar nicht von mir verabschieden?"
„Tschüss."
„War das schon alles?"
„Ja."
Er seufzte schwer und legte die Hand auf meine. „Tschüss."
Ooooch je... der sah so traurig aus... „Scheiß drauf!" Ich packte ihn am Hinterkopf, lehnte mich vor und gab ihm einen filmreifen Abschiedskuss. Er hielt meinen Kopf fest, als ich mich wieder aufrichten wollte. Aber ich setzte mich diesesmal (ausnahmsweise) durch und setzte mich wieder aufrecht hin. Er lächelte mich an und musste auf einmal lachen.
„Was ist denn jetzt los... war der Kuss so scheiße?"
Er schüttelte immer noch lachend den Kopf. „Ich hab gerade gedacht: Irgendwas ist anders, und jetzt bin ich drauf gekommen."
„Nämlich..."
„Du bist größer als ich."
„Danke..."
„So krieg ich wenigstens keine Halsschmerzen."
„Glaub ja nicht, wir besorgen uns so einen Adler, nur damit dein Hals geschont ist, du Weichei."
„Hey..."
„Endlich hat sie's eingesehen..."
„Halt die Klappe Keks!"
Aragorn sorgte netterweise dafür.
„Wir müssen so langsam wieder los..."
„SHR..."
„HALT DEN SCHNABEL!"
„Uuuh, Legolas... Das war ja... stark!", kicherte Keks.
„Saustark!", bekräftigte ich sie.
Legolas legte mir die Hand in den Nacken und zog mich etwas runter. Ganz nahe vor meinem Gesicht flüsterte er: „Halt die Klappe!" Dann küsste er mich noch einmal.
Ich drückte ihn aber weg. Wenn das so weiter ging wären wir wohl am nächsten Tag noch auf dem Schiff gesessen.
„Keks..."
Sie gab Aragorn noch einen Kuss und wollte sich dann umdrehen. „Ähm... Aragorn?"
„Ja?"
„Könntest du mich bitte loslassen?"
„Nein?"
„Auf gut bayrisch: I hob's ja glai gsogt!"
„Asti... Jetzt lass mich los!"
„Nein."
„Komm schon!"
„Nein."
„SHREEEEK!"
„Ist ja schon gut..." Er ließ sie endlich los und sie kam zum Adler. Sie kletterte vor mich.
„Legolas?"
„Ja?"
„Lass bitte meine Hand los."
„Warum?"
„...weiß auch nicht...Ich könnt se ja noch brauchen..."
Er seufzte und ließ sie los.
„Danke Legolas."
Aragorn sah sehnsüchtig zu Keks. „Ich liebe dich."
Sie blieb schmollend stumm. „Was soll das jetzt?"
„Strafe muss sein!"
Ich kicherte leise. Legolas sah mich mit einem Hundeblick an.
(Kommentar von Keks: Ich hab einen neuen Spitznamen für den Lasi-hasi: Chihuahua! Asti findets auch lustig.)
„Keine Sorge", tröstete ich ihn, „Ich sag dir's: Ich liebe dich!"
„Ich dich auch!"
„Ich liebe dich auch, Asti!"
„Halt die Klappe, Keks!" Dreistimmig. „Manno..."
Da kam mir eine Idee. „Ich hab noch ein kleines Geschenk für dich, Hasi, damit du mich nicht vergisst..."
„Danke... aber bitte nenn mich nicht Hasi."
Ich gab's ihm und wir flogen wieder auf Drängen des Adlers („SHREEEEK!") los.
Damit ihr's wisst: Was nach unserem Abflug passierte:
Legolas ging lächelnd zu Aragorn. „Wir haben die verrücktesten Mädchen auf der ganzen Welt."
„Das brauchst du mir nicht zu sagen... ich meine... Keks..."
„Du tust mir Leid."
„Hey... Asti ist auch nicht besser!"
„Stimmt."
„Was hat sie dir eigentlich gegeben?"
„Dreimal darfst du raten." Aragorn zuckte die Schultern und Legolas zog grinsend eine Flasche Asti hervor.
Keks:
Wir saßen tödlich gelangweilt auf dem Rücken dieses Adlers und schwiegen. Schweigen ist ja sooo langweilig... okay, in diesem Zustand ist reden auch langweilig... Die bösen, bösen Berge kamen immer näher und bald waren wir über ihnen. Sehr... malerisch... Eine ganze Weile flogen wir durch... schwarze Wolken, bis uns der Adler in der Nähe des Schicksalsberges absetzte. Missmutig stiegen wir von seinem Rücken und sagten ihm auf Wiedersehn. („Verpiss dich, du Adler!" „SHREEEK!")
Dann begann unsere... Reise. Wir wanderten durch Wüste und Dreck und irgendwie, war alles schwarz. So richtig dunkles Schwarz... toll.
„Asti, hast du eine Idee, was Gala uns mitgegeben hat?"
„Nö, keine Ahnung..."
„Lassen wir uns überraschen..."
Schweigend liefen wir weiter, durch dieses... Schwarze.
Plötzlich sahen wir zwei ausgehungerte Gestalten am Boden dahin kriechen. „Sind das Frodo und Sam?", fragte ich Asti etwas unsicher, besser gesagt, etwas verwirrt... so wie die zwei aussahen...
„Das lässt sich ganz einfach rausfinden...", murmelte Asti und schrie plötzlich laut: „He, du dummer fetter Hobbit!"
Die beiden blieben wie angewurzelt stehen (liegen).
„Ich glaub sie sind es...", sagte ich grinsend.
Die beiden drehten sich ganz langsam um und tatsächlich sie waren es!
Den beiden fielen fast die Augen aus. „Asti?" „Keks?"
„Das ist immer noch mein wundervoller Name...", murmelte ich und wir gingen grinsend zu den beiden mitgenommenen... Dingern... äh... Hobbits.
„Was macht ihr denn hier?", fragte Sam verwirrt.
„Wir sind mit Mordor-Airline hergebracht worden, war ganz toll... Der Flug war echt spottbillig, aber der Pilot..."
„Aha...", sagte Frodo.
„Jedenfalls begleiten wir euch jetzt zum Schicksalsberg!", sagte ich.
„Gut... wie ihr meint..."
Zu viert liefen ( und krochen) wir den Pfad Richtung Berg.
„Gibt es irgendwas neues?", fragte Frodo.
„Genau, wie geht es den anderen Gefährten?", fragte Sam.
„Also...", begann ich und holte tief Luft.
„Boromir ist verletzt worden, ist dann mit Arwen durchgebrannt, Legolas hat sich verlobt, Aragorn... auch... Merry und Pippin.. nee, wie war das jetzt?", hilfesuchend drehte ich mich zu Asti um.
„Mh... also ich glaub Pippin ist in Gondor und Merry... mittlerweile auch..."
„Also geht es allen gut.", meinte Frodo beruhigt.
„Yep!", stimmte ich zu.
„Mit wem haben Legolas und Aragorn sich denn verlobt?"
Asti und ich sahen uns verzweifelt an und schwiegen.
„Nun sagt es uns schon..."
„Also..."
„Ja?"
„Mit..."
„Ja?"
„Äh..."
Sam sah uns entsetzt an und kicherte dann. „Nein!"
Schuldbewusst senkten wir die Köpfe. „Ist halt so passiert...", verteidigte ich mich.
„Einfach so?", hakte Frodo nach.
„Ja?", versuchte Asti es.
„Ich glaub ich brauch keine näheren Details...", murmelte Sam.
„Ihr habt doch keine Ahnung...", schmollte ich.
Danach schwiegen wir und der Pfad wurde immer steiler und anstrengender.
„Ich hab keinen Bock mehr!", meinte Asti.
„Denkst du ich?", fragte ich schnaufend.
Frodo sah richtig erschöpft aus, dieser Ring war anscheinend verdammt schwer.
„Bald is es vorbei!", munterte Asti ihn auf.
„Ja...", antwortete er nur leise und sah an uns vorbei. Oh nein, der Ring hatte Besitz von ihm ergriffen... (oh... das tut uns aber Leid... böser Ring!)
„Wir sind da...", sagte Sam und ich sah auf: ein kleiner Eingang führte ins Innere des Berges.
"Jetzt wird's spannend!", meinte ich grinsend und folgte Asti durch... den Eingang.
