Phönixfeder: Wow, danke für das Kompliment… beeile mich wirklich mit dem Schreiben, leider nur etwas unter akutem Dauerstress…
Malina: Ja der Severus darf erst mal nicht mitmachen, dafür kriegt er hinterher den besten Part ;-) in Kapitel 11… am Ende der düsternen Vorgänge
Novemberkind: Malfoy ist ein A… aber das wirst du selber sehen. Naja eigentlich war das nicht so Malfoy-lastig geplant, aber irgendwie ist die Familie Malfoy doch sehr faszinierend…
Angel of Mystic: Ups, dann musst du ihn spätestens nach Kapitel 9 umbringen… um ehrlich zu sein. Es tut mir nicht Leid um ihn.
Callista: Wow wieder so eine lange Kritik freu Snape wird erstmal nicht viel Glück haben. Nein ich ändere meine Meinung nicht. Er darf noch nicht mitmachen. Lucius hat ziemlich miese Pläne, vielleicht wird durch dieses Kapitel einiges deutlicher.
Iarethirwen: Klar, dass du nichts gegen Malfoy-lastig hast ;-) Jetzt hör schon auf zu sabbern, hier ist ja das neue Kapitel. Hat etwas länger gedauert, hatte einfach zu viel zu tun. Wer hat eigentlich Referate an der Uni erfunden?
Nici1807: Oh je, jetzt habe ich dich fast verscheucht. Ron ist nicht böse, nur eifersüchtig. Und das ist ja wohl verständlich. Vielleicht kam das noch nicht so raus (grummel), aber ich hoffe, dass das später noch deutlicher wird. Versuche mich zu beeilen… kann ja uch nicht ohne Severus ;-)
Moin: Ja Kamin finde ich auch toll ;-) Schön, dass es dir gefallen hat und ich hoffe, du hast nichts dagegen, dass es traurig weiter geht…
So hier endlich das neue Kapitel und tausend Mal sorry, dass es so lange gedauert hat. Es ist furchtbar… furchtbar traurig. Ich hoffe ihr verlasst mich nicht alle, wenn das in meiner Geschichte so weiter geht…
4.Verloren
Dunkelheit. Wie lange lag sie schon hier? Sie hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Diese schreckliche Dunkelheit.
Doch vielleicht war es nicht so schlecht… diese Dunkelheit. Etwas in ihr fürchtete sich davor zu sehen, was rund um sie war. Dieser Geruch… nach Blut, nach Moder… Wo hatte dieser Mann sie hin gebracht? Das leise Rascheln in den Ecken. Mäuse? Ratten? Oder etwas anderes, das sie lieber nicht sehen wollte?
Hermine presste sich an die Wand. Der Stein war kalt und feucht. Uneben, fast wie Felsen. Die Feuchtigkeit hatte ihre gesamten Kleider durchdrungen. Hermine zitterte, zitterte vor Angst und Kälte. Aber sie wollte die Wand nicht verlassen, die Wand die so sicher war, so haltbar, die nicht in den Schatten verschwamm. Was war dort in der Dunkelheit? Was?
Angst. Nichts als Angst.
Mit der Zeit kam der Durst. Erst begann es als ein leichtes Ziehen in ihrem Mund, dann ein Brennen, das sich immer weiter ihre Kehle hinab fraß. Der Durst verschlimmerte die Angst… wieso war sie im gefolgt? Wie hatte sie so dumm sein können? Hatten die anderen nicht stets davon gesprochen, dass sie schlaues Mädchen sei? Wieso? Wieso?
Wieder das Knacken. Es ließ Hermine erschaudern, wie konnten Schlösser nur so klingen? Langsam trat er ein. Licht, alles war voller Licht. Es war nur eine Fackel, die er mit sich trug, doch die Zeit in der Dunkelheit hatten ihre Augen empfindlich gemacht. Es brannte und ihre Augen begannen zu tränen. Sie spürte, dass er neben ihr stand. Eine Schale wurde an ihren Mund gesetzt und sie trank, gierig. Als die Schale geleert war, verspürte sie das unendliche Verlangen nach mehr, mehr Wasser, mehr Feuchtigkeit in ihrer Kehle.
Langsam begannen sich ihre Augen an das Licht zu gewöhnen. Sie sah ihn an, in seiner langen schwarzen Robe, sein blondes Haar, das im Fackelschein gold leuchtete. Seine Augen hatten den Schein des Feuers aufgesogen, sie glühten rot. Hermine zuckte zusammen. Dämon. Der Mann, der vor ihr stand, war ein Dämon.
Doch dann lächelte er und Hermine begann zu zweifeln. Konnte ein Dämon so lächeln? Seine Hand berührte zärtlich ihre Wange, strich ihr die feuchten Locken aus dem Gesicht. Seine Hand, so warm in dieser bitteren Kälte, wanderte ihren Hals hinab. Hermine schloss die Augen.
Erinnerungen. Schon einmal war sie so berührt worden, doch nicht von diesem Mann. Es war anders gewesen. Noch viel zauberhafter. Seine schwarzen Augen hatten den Schein des Feuers widergespiegelt, seine Lippen waren warm gewesen.
Sie spürte, wie der Mann sie küsste. Seine Lippen waren kühl, kühl… es war so falsch. Alles war falsch. Sie sollte gar nicht hier sein.
Noch immer war ihr kalt, noch immer zitterte sie vor Angst. Langsam entfernte sich der Mann von ihr. Hermine sah ihn an. Er lächelte nicht mehr, er sprach nicht zu ihr. Langsam wandte er sich ab und ging zur Tür.
Hermine wollte ihn anflehen nicht zu gehen, sie nicht wieder in der Finsternis zurück zu lassen. Mit ihm würde auch der Schein der Fackel erlöschen, mit ihm würde der letzte Hauch von Wärme ihr Gefängnis verlassen.
Noch einmal drehte er sich zu ihr um. Dieses Mal lächelte er, doch es war ein kaltes Lächeln, ein dämonisches Grinsen… so grausam eisig, so gefühllos.
„Crucio", hauchte er, bevor er die Tür schloss und Dunkelheit und Schmerz Hermine umfingen.
Feuer. In ihr tobte ein Sturm, der Hermine aufstöhnen ließ. Hilflos sank sie zu Boden. Ihre Hände umfassten die feuchten grob gehauenen Steine. Schmerz. Es war als würde von allen Seiten an ihrem Körper gerissen. Schmerz, der von überall zu kommen schien. In ihr tobte ein Feuersturm, heftiger, heftiger… Hermine brach gänzlich zusammen. Es hörte nicht auf. Dolche die sich langsam in ihren Körper bohrten, glühende Kohlen, die sich auf ihre Haut legten, ein heißer Hauch der in ihre Lunge drang. Hermines Körper bäumte sich auf. Sie konnte es nicht ertragen. Der Schmerz… Feuer, überall Feuer. Und dann Eis, erst kleine Eiskristalle, dann überall die Kälte, die sie einschloss, die sie zittern ließ, die sie immer fester umschloss, Kälte die ihr die Luft zum atmen nahm, Kälte die sofort wieder von einem Feuersturm durchbrochen wurde.
Der erste Laut, der nach Monaten wieder über Hermines Lippen kam, war ein leises Wimmern, ein Wimmern, das sich zu einem immer lauteren, von Schmerz durchzogenen Schrei steigerte.
Hermine schrie, während der Fluch ihren Körper brach.
Hermine kauerte in der Ecke und zitterte. Der Schmerz war versiegt, aber die Trostlosigkeit war geblieben. Heiße Tränen rannen ihre eiskalte Wange hinab. Hatte sie dies verdient… hatte sie…?
Leise schluchzte sie auf. Zum ersten Mal seit langem begriff Hermine, was Tränen bedeuteten und in ihr begann etwas zu wachsen, das Lucius Malfoy nicht beabsichtigt hatte.
Erinnerungen überfluteten Hermine, Erinnerungen an die Zeit im Krankenhaus. Severus hatte geweint. Er hatte um sie geweint, er… Er hatte so viel Schmerz erduldet, nur wegen ihr. Ihre Eltern… sie hatten geweint… nur wegen ihr. Sie hatte sie alle verletzt, nur weil sie nicht gesprochen hatte, nur, weil sie nicht fühlen konnte. Ron… Ron war irgendwann nicht mehr gekommen. Und nun begriff Hermine warum: Er hatte den Schmerz, um sie nicht mehr ertragen, er hatte das Weinen nicht mehr ertragen.
In Hermine wuchs ein neues Gefühl heran, ein Gefühl, das Lucius Malfoy verachtete: Mitleid!
Sie lag in seinem Arm. Sie konnte seinen heißen Körper spüren, spüren wie er leicht zusammen zuckte.
Sie drehte ihm ihren Kopf zu und lächelte. Sie wusste, dass er nichts mehr gewollt hatte, als dies.
„Hermine, bist du…" Ihr Finger legte sich über seine Lippen.
„Still, Professor, sagen Sie nichts."
Leise stöhnte Hermine auf und rekelte sich auf dem Boden, einem Boden, den sie gar nicht bemerkte.
Ihre Lippen berührten die seinen und für einen Moment schien die Zeit stehen zu bleiben, für einen Augenblick schienen sie in der Unendlichkeit zu schweben. Ihre Lippen lösten sich von seinem Mund. Ein winziger dahin gehauchter Kuss und doch glaubte sie noch immer keinen Boden unter den Füßen zu haben. Er lächelte, er lächelte so schön, dass sie glaubte keine Luft mehr zu bekommen. Hatte er je zuvor gelächelt?
„Du nennst mich Professor und küsst mich?!"
„Severus?", sagte sie mit einem fragenden Unterton in der Stimme.
Er lächelte und nickte.
Hermine lachte leise auf. Ein Lachen, das seinen Widerhall in den Wänden ihres Gefängnisses fand.
Noch immer konnte Hermine den leicht salzigen Geschmack seiner Lippen schmecken, den heißen Atem auf ihrer Haut spüren. Es war… aufregend… aufregend schön. Hermine lächelte.
Seine Hand glitt ihren Haaransatz entlang, ihren Hals hinunter und zeichnete den Ausschnitt ihrer Bluse nach. Kühle Finger auf ihrer Haut. Zärtlich. Sie spürte wie ein Beben durch ihren ganzen Körper ging.
Seine Lippen auf ihren. Erneut schmeckte sie ihn, seine Zunge die zwischen ihre Lippen glitt, um sich mit ihrer zu vereinigen. Viel zu heiße Küsse, die Blitze durch ihren Körper schickten. Seine Hand glitt unter ihre Bluse, berührte den Ansatz ihres BHs.
Leicht leckte sie sich über ihre spröden aufgeplatzten Lippen
Ihre Hand legte sich auf seine Robe, begann die Knöpfe zu öffnen und den schweren schwarzen Samtstoff beiseite zu schieben. Eine Hand, die ihr nicht mehr gehorchte, suchte ihren Weg unter die vielen Kleiderschichten. Eine Zunge, suchte voll Verlangen noch mehr von ihm zu schmecken.
Hermine ließ ihre Hand ihren Körper hinab wandern, klammerte sich an ihrem verschmierten, halb zerfetzten Kleid fest.
Ihr war warm, heiß… vom Feuer des Kamins oder seinen Berührungen, das wusste sie nicht. Sie konnte nicht mehr klar denken, alles schien zu verschwimmen und das einzige was ihr einfiel war ein Wort, ein Name: Severus!
Schwer atmend richtete sich Hermine auf. Verwirrt blickte sie sich um. Finsternis. Überall war Finsternis. Severus, dachte sie, Severus wo bist du nur?
Sie war tatsächlich eingeschlafen. Wie lange hatte die Angst und der Schmerz sie nicht zur Ruhe kommen lassen? Wie lange hatte sie wimmernd in der Finsternis gelegen? Die Erschöpfung musste sie irgendwann überwältigt haben.
Der Traum, sie wusste, dass er irgendwann einmal Wirklichkeit gewesen war. Aber er war so fern. All die Gefühle, die sie empfunden hatte, waren ihr im Augenblick des Erwachens fremd geworden.
Mit der Finsternis kehrte die Angst zurück. Die Angst und die Trostlosigkeit. Suchend blickte sich Hermine um. Irgendwo musste der Ausgang sein, irgendwo musste ihr Weg in die Freiheit sein, aber sie konnte ihn nicht sehen. Sie wusste nicht einmal, wo sie sich befand.
Malfoy!
Der Gedanke schoss wie ein Blitz durch ihren Kopf und sie wusste, dass er wahr war. Malfoy war sein Name und sie hatte ihn schon oft zuvor gesehen. In der Schule, in der Winkelgasse…
Sie hatte ihn…
Hermine konnte das Gefühl nicht einordnen. Sie wusste nicht, wie man das nannte, das sie damals für den Mann empfunden hatte, der sie stets Schlammblut gerufen hatte…
Schlammblut…
Nicht einmal mit diesem Begriff konnte sie mehr etwas anfangen. Früher war das anders gewesen, früher…
Aber da hatte sie noch nicht in dieser Finsternis gelegen
Die Nacht, es war die Nacht gewesen, an die Hermine sich nicht mehr erinnerte, die alles verändert hatte. Die Nacht, als… ihr wollte einfach nicht einfallen, was geschehen war. Es war dunkel in ihrem Kopf, so dunkel, wie in diesem Kerker.
Nur eine einzige Erinnerung nahm langsam Gestalt an, eine einzige wunderschöne Erinnerung:
Er hatte sie gehalten, er hatte sie stets aufgefangen, wenn sie abzustürzen drohte, er war da gewesen, die ganze Zeit war er bei ihr gewesen.
Ein einziger Gedanke formte sich in ihrem Kopf, ein einziger Name. Er hatte für die den wundervollsten Klang der Welt: Severus! Ihr Severus. Wie hatte sie das vergessen können? Wie hatte sie ihn vergessen können? Alles war zu verzeihen, aber nicht DAS! Wie hatte sie die Erinnerung an das, was zwischen ihnen geschehen war, so einfach fallen lassen können? Wie hatte sie so grausam sein können?
Es war in dieser Nacht gewesen, als etwas in ihr zerbrach… in dieser Nacht, an die sie sich einfach nicht erinnern konnte.
Und nun lag sie in dieser Finsternis, allein mit ihrer Angst. Severus war so fern von ihr, wie die Erinnerung an jene zerstörerische Nacht.
Hermine lag dort, zusammen gekauert, versuchte die Kälte zu vertreiben, versuchte die Angst zu verscheuchen. Doch es gelang ihr nicht. Sie war ihr ständiger Begleiter, die Angst. Hermine spürte, wie Tränen in ihr aufstiegen. Warum mussten ihre Gefühle in diesem Augenblick zurückkommen? Warum so? Wieso musste sie erst an so einen fürchterlichen Ort gelangen, um einen Teil ihrer Selbst zurück zu erlangen? Warum nur?
Die Zeit verstrich, langsam unendlich langsam. War es Tag? War es Nacht? Hunger, Kälte und Durst. Eine unendliche Qual. Und in ihr das Fieber: quälende Erinnerungen und Spuren des dunklen Fluches, der sie getroffen hatte.
Einsamkeit und Angst. Mehr kannte sie nicht… in dieser Finsternis.
Schnief… wie kann ich nur so grausam sein?
