Hallo an alle,
ich weiß es hat jetzt wirklich lange gedauert, aber ich habe es endlich geschafft und es gibt etwas neues zu lesen. Ich habe die Semesterferien genutzt und meine offenen Geschichten beendet. Jetzt beginne ich gerade mit Teil drei dieser Geschichte. Titel steht schon fest: Schatten der Vergangenheit.
Und weil es so lange gedauert hat, habe ich jetzt beschlossen in einem Gewaltakt sämtliche Kapitel hoch zu laden.
Ich hoffe ihr werdet mitten in der Geschichte Lucius erschlagen und nicht mich… ja ich bin grausam.
Und noch eine Anmerkung zum Ende der Geschichte: Ja das ist sehr fies! Es kommt ja aber noch Teil drei… na ja lest bis zum Ende, dann wisst ihr, was ich meine.
So und jetzt hoffentlich viel Spaß beim lesen und hinterlasst vielleicht an der ein oder anderen Stelle ein winzig kleines Review und sagt mir ob ich mit der Geschichte all zu großen Mist gebaut habe.
Eine doppelte Runde Butterbier und eine Tüte Zwitscherbonbons für alle, die mir für das letzte Kapitel so liebe Reviews geschrieben haben. Danke, danke an euch alle!
Gruß Esta
6.Dunkel
Wie ein Blitz schoss es Hermine durch den Kopf. Eine finstere Gestalt und dieser Mann, Lucius Malfoy, kroch vor ihm auf dem Boden herum. Plötzlich wusste sie es. Plötzlich war alles so klar.
„Wer bist du?"
„Ein Schlammblut, Herr… Granger… die Potter-Freundin…ihr wisst, Herr." Der Diener kroch zu SEINEN Füßen auf dem Boden herum. Hermine Granger kannte diese Stimme, kannte dieses Mann, doch hatte sie nie geglaubt ihn jemals so demütig zu sehen.
„Fast richtig, Mister Malfoy", fauchte Hermine ohne den Blick von Voldemort abzuwenden.
„Schlammblut…", zischelte Voldemort.
„So wie du, Riddle!" Hermine spie den Namen angewidert aus.
„Du wagst es…" SEINE Augen verengten sich zu Schlitzen. „Du…"
„Du wirst mich nicht anrühren… niemals." Hermine blieb standfest. Sie wusste nicht woher sie den Mut nahm. Sie hatte Voldemort immer gefürchtet, aber jetzt… jetzt war nichts mehr davon übrig. Nichts, außer der Gewissheit, dass sie ihn töten musste.
Wieso fiel ihr das jetzt ein? Wo war die Erinnerung nur so lange geblieben? Voldemort! Er war ihr Vater und Malfoy sein Diener. Deshalb hatte er sie hier her geholt. Deshalb hatte er sie solange eingesperrt, bis sie von ihren Gefühlen übermannt wurde. Er wollte sie beherrschen. Malfoy wollte…
„Strafe mich, meine dunkle Herrscherin."
Wie gerne hätte sie das getan, doch dann hatte er erreicht, was er wollte. Sie würde es nicht mehr tun. Sie würde den Spruch nie wieder sprechen. Er hatte alles kaputt gemacht.
„Du gehörst zu mir, Kind."
„NIEMALS!"
Wieder sein grausames Lachen. „So", zischte er spöttisch, „du wirst zu mir gehören, … oder du wirst sterben wie deine Mutter."
„Nein", sagte Hermine bestimmt, „du wirst sterben."
Voldemort lachte, doch sein Lachen verstummte, als Hermine mit ihren Lippen langsam die Worte bildete:
„Avada Kedavra." Ihre Stimme war nicht mehr als ein Flüstern, so als schämte sie sich die Worte auszusprechen. Ihre Stimme war schwach, doch die Wirkung war stärker, als alles, was SEINE Anhänger bisher gesehen hatten.
„Avada Kedavra", waren ihre letzten Worte.
Hermines Hand begann zu zittern. Das war also das letzte gewesen, das sie mit einem Zauberstab bewirkt hatte. Sie hatte ein Monster getötet und war selbst zu einem geworden. Vielleicht sollte sie Lucius Malfoy dankbar sein. Schließlich hatte er ihre Erinnerung zurück gebracht, hatte sie vor die Wahl gestellt. Die Wahl zwischen Gut und Böse. Doch war es wirklich eine Wahl? Hatte sie sich nicht schon längst entschieden. In dem Moment als sie das Böse vernichtete, als sie ihr Elend dafür in Kauf nahm, weil sie ihren Vater ermordet hatte? Sie war nicht wie er und sie würde nie so werden.
„Strafe mich Unwürdigen."
Am liebsten wollte Hermine ihm ein klar und deutliches „Nein" entgegen schleudern, doch für diesen Bastard würde sie ihr Schweigen nicht brechen, nicht für ihn.
„TUE ES!" Er war wurde ungeduldig und zornig. Seine Stimme war der wahre Spiegel seiner Seele. Tief und dunkel.
Hermine schmiss den Zauberstab von sich. Niemals… sie würde niemals jemanden verletzen. Niemals!
Wie eine Raubkatze sprang Lucius Malfoy auf.
Seine Hand schloss sich um ihre Kehle. Seine Fingernägel bohrten sich in ihre zarte Haut. Ihre weiche, zarte, schöne Haut. Wieso musste sie so störrisch sein, so dumm und ignorant.
„Was soll das", fauchte er ärgerlich.
Ein Blitzen war in ihren haselnussbraunen Augen. Ein Leuchten, das von so viel Leben zeugte, keine toten Augen mehr, keine leblose Seele…
Ein Lächeln breitete sich in seinem Gesicht aus, während sie nach Luft zu schnappen begann, ihre Haut begann sich leicht rot zu färben.
„So kannst du es also fühlen, meine Schöne. Die Abscheu, den Hass?... Gut… sehr gut!"
Langsam löste er den Griff um ihren Hals und ließ sie frei atmen. Schon glaubte er sich am Ziel seiner Wünsche, doch das war er nicht. Er hatte ihren Blick falsch gedeutet.
Langsam trat er einige Schritte zurück und hob den Zauberstab vom Boden auf. Erneut ging er auf sie zu und drückte ihr den Stab in die Hand.
„Dann tue, was dein Herz dir sagt", zischelte er leise, „tue mir weh, lass deinem Hass freien Lauf." Wieder lächelte er, es war sein dämonisches Lächeln, das so vielen Leuten Angst machte. Sie starrte ihn an, ihre Augen funkelten, als wären kleine Diamanten darin verborgen.
„Tue es!" Er war sich so sicher. Sie würde sich rächen. Er konnte Schmerz ertragen, er war geübt darin keine Miene zu verziehen. Aber sie… es würde ihr Herz dunkel machen. Wenn sie erst einmal der Finsternis angehörte, dann würde er sie zu lenken wissen.
Wieder schleuderte sie den Stab von sich und dann spie sie vor ihm aus.
Verwirrt sah er sie an. Was zum Teufel sollte das? Was war in dieses Weibsbild gefahren? Und dann entdeckte er etwas in ihren Augen, das er zuvor nicht gesehen hatte. TROTZ! Sie verweigerte ihm, was er verlangte. Er fühlte wie seine Hand zu zittern begann und er merkte, wie er immer mehr den Drang verspürte sie zu schlagen, ihr zu zeigen, wer er war, wie sie sich ihm gegenüber zu verhalten hatte. Aber dann riss er sich zusammen. Er würde doch nicht wegen dieser neunmal klugen Hexe die Kontrolle verlieren.
„Du hast noch nicht gelernt? Gut!" Dann griff er sie brutal am Arm und schleifte sie hinter sich her zur Tür. Sie würde lernen. Sie würde…
Hermine hätte schreien können, als die Tür hinter ihr Schloss schlug. Dann war da wieder dieses unheimliche Knacken, ein Knacken, das an brechende Knochen erinnerte.
Wieder alleine, wieder in der Dunkelheit. Hermine spürte wie sich ihr Herz zusammen krampfte. Es war nicht fair…
Sie spürte, wie sich ihre Fingernägel in ihre Handinnenflächen bohrten, so sehr hatte sie ihre Hände verkrampft.
Wieso tat er ihr das an? Warum quälte er sie so? Wollte er sie strafen, dafür, dass sie seinen Herren getötet hatte? Nein, das konnte es nicht sein. Er hatte ihr die Möglichkeit gegeben sich zu wehren, sich an ihm zu rächen. Ein eisiges Herz? War es das? Ja, er wollte ihr eisiges Herz nutzen, um sie endgültig zu verderben. Sie brechen. Er wollte ihr das letzte nehmen, das sie noch hatte: Sich selbst.
Hermine spürte wie dir Tränen ihre Wangen hinunter liefen. Sie weinte nicht aus Traurigkeit oder Verzweiflung, sondern aus Wut. Wut auf Lucius und Wut auf sich selbst. Sie hatte versagt. Sie hatte sich selbst in diese Lage gebracht. So dumm, sie war so dumm gewesen.
Dunkelheit, überall war Dunkelheit.
Dunkelheit und Angst.
Dunkelheit und Verzweiflung.
Dunkelheit in der Seele.
Bis die Tür sich irgendwann erneut öffnete.
