Erst einmal: Danke für die Reviews!

Und jetzt doch noch mal zu Linadell (Für die anderen Leser, die noch nicht zu HPXperts gefunden haben): Ich habe bereits kurz nach der Onlinestellung meines ersten Kapitels eine BETA gefunden +knuddel+ und sie berichtigt immer jedes Kapitel, bevor ich es nun online stelle. Daher ist das aktuelle 1. Kapitel anders als das, was Linadell zu dem Zeitpunkt gelesen hat (abgeänderter Anfang, ...). Und wer noch mehr von ihren Meinungen hören will (und ein paar Zusatzinfos erfahren will) muss einfach auf HPXperts ins Forum gehen, unter FanFiction.

Rudi: Juchhu! Der erste Leser, der sich freiwillig meldet! Und dann auch gleich zu allen drei Kapitelchen+vorfreudeumdenschreibtischtanz+ Zu deinen Antworten:

Wie gesagt hab ich eine BETA, daher sollten Rechtschreibung und Grammatik jetzt besser sein. ;-) Schön, dass es spannend rüberkommt.

Was soll ich da noch sagen? DANKE für das Lob. +grins+

Bekommst aber trotzdem virtuellen Kuchen. Schlägt auch nicht auf die Hüften. ;-D So, dieses Kapitel sollte ja deine Frage ein wenig beantworten. Aber alles kann ich ja noch nicht verraten. ;-) Und zu Arthur kann ich nur sagen: Ich glaub da hast du Recht. Der würde sich ja überhaupt nicht mehr einkriegen vor lauter staunen. 8-O

Lange Rede, kurzer Sinn: hier ist das nächste Kapitel+tadaaaa+

4) Die Anreise

Bereits einen Tag nach der Schlacht in der Eingangshalle waren keinerlei Spuren mehr sichtbar. Wie immer hatten die Hauselfen saubere Arbeit geleistet, im wahrsten Sinne des Wortes.

Dumbledore und Snape waren schon zur Abreise zum Tropfenden Kessel bereit. Sie wollten früher dort sein, um von dort aus weitere nötige Vorkehrungen tätigen zu können. Weder wussten sie wohin sie eingeladen waren, noch wie lange sie dort verweilen würden. Diese Umstände machten sie etwas nervös, doch waren sie guter Hoffnung.

Snape war als erster nach Hogsmeade gegangen, um von dort aus zur Winkelgasse zu apparieren. Er musste noch einige Dinge für verschiedene Tränke besorgen, denn seine persönlichen Vorratsschränke füllten sich ja schließlich nicht von selber wieder auf. Und schusselige Hauselfen wie diesen Dobby ließ er erst recht nicht an sein Heiligstes heran! Wäre ja noch schöner!

Nach seinen Einkäufen („Grummel, ich hasse diese Menschenmassen! So wie ich mein Glück kenne, treffe ich auch noch auf Potter!") kehrte Snape im Tropfenden Kessel ein und ging hinauf auf sein Zimmer. Dumbledore würde voraussichtlich im Laufe des Abends eintreffen.

Severus holte seine Tasche hervor, die er immer und überall mit hinnahm und entfaltete sie. Magisch verkleinert barg sie nicht nur einen Kessel für unterwegs, sondern auch noch allerlei anderer nützlicher Zutaten und Gegenstände, die Snape nie missen wollte.

Er war gerade dabei einen Wachhaltetrank zu brauen, als es an seiner Tür klopfte und der Wirt herein trat.

„Äh, Professor Snape, Sir. Ich soll Ihnen mitteilen, dass Albus Dumbledore soeben in unserem Haus eingetroffen ist und dass... oh!"

Severus war einen Schritt beiseite getreten und gab nun den Blick frei auf seinen Kessel.

„Sie wissen doch sicher, dass das Zubereiten von Speisen und Tränken jeglicher Art in unserem Haus nicht gestattet ist? Sie müssen wissen, das ist schlecht fürs Geschäft! Und außerdem besteht hohe Brandgefahr! Es ist nicht erst einmal passiert, dass unser Geschäft wegen unaufmerksamen Gästen beinahe abgebrannt wäre."

Zahnlücken zeigend grinste er ihn an.

Severus verdrehte die Augen. Das durfte doch wohl nicht wahr sein! Wie oft war er schon hier zu Gast gewesen, und wie oft hatte er dieses leidige Thema schon abgenudelt? Langsam ging es ihm auf die Nerven!

„Dürfte ich Sie daher bitten, das Feuer zu löschen und alles sauber zu verstauen, denn Sie..."

Severus trat mit einem großen Schritt auf den Wirt zu und baute sich vor ihm auf. Da er um einiges größer war, konnte er leicht auf den Kleineren hinunterblicken. Der Wirt blickte erstaunt zu Severus hinauf und wirkte sichtlich eingeschüchtert. Snape hatte seinen typischen „Potterblick" aufgesetzt, und durchbohrte den Wirt geradezu mit selbigem. Seine schwarzen Augen funkelten und seine Hakennase näherte sich gefährlich dem Gesicht seines Gegenübers.

„Ich werde hier gar nichts zusammenpacken!"

Der Wirt schluckte und trat fast unmerklich einen Schritt zurück.

„Aber Sir, Sie sollten sich daran erinnern, ..."

„Woran zum Teufel soll ich mich Ihrer Meinung nach erinnern?" polterte Snape los.

„Dass ich bereits zig mal hier zu Gast war und jedes Mal hier Tränke gebraut habe? Und das nicht einmal, kein EINZIGES MAL etwas passiert ist? Oder, dass ich MEISTER der Zaubertränke bin? Man sollte doch meinen, dass ich außerdem als Lehrer der Zaubertränke von Hogwarts weiß, wie ich mit meinen Tränken umzugehen habe!" wetterte Snape weiter. Gift und Galle sprühend, mit zornerfüllten Augen scheuchte Snape den verängstigten Wirt hinaus auf den Gang.

„Ich sage es ein letztes Mal: Ich habe hier immer gebraut, ich werde wieder hier brauen und werden Sie mich auch nur EIN MAL wieder daraufhin ansprechen, dann setzte ich Ihr Haus wirklich in Brand!"

Mit einem Knall schlug Severus die Türe seines Zimmers zu. Er wandte sich wieder seinem Trank zu und fügte die nächsten Zutaten bei.

Wenige Minuten später klopfte es erneut an seiner Tür und Severus, mit dem Feuerzauber bereits auf den Lippen, öffnete die Türe.

„Was wollen Sie schon wieder? Habe ich mich gerade nicht deutlich genug ausgedrückt? Sind Sie so schwer von Begriff?"

„Guten Tag Severus. Mal wieder ganz der Alte." Grinste ihn Dumbledore an.

„Oh, Professor. Sie habe ich ja völlig vergessen!"

Severus trat einen Schritt zurück und bat Albus herein.

„Ah, deshalb also die übliche Stimmung. Hat der Wirt sie wieder..."

„Ja."

„Aha. Nun gut. Ich habe alle meine Angelegenheiten geklärt, wie sieht es bei Ihnen aus? Was wird das überhaupt?"

Dumbledore war an den Tisch herangetreten und lugte nun interessiert in den Kessel.

„Sie wissen ja, dass ich kein allzu guter Braumeister bin. Irgendwie vergesse ich immer eine Zutat."

„Das wird ein Wachhaltetrank. Man weiß ja nie." Severus hatte die Türe wieder geschlossen und trat nun auch an den Tisch heran.

„Gut, gut. Machen Sie weiter. Ich werde dann solange hinuntergehen und noch ein schönes, kaltes Butterbier zu mir nehmen. Vielleicht erfahre ich noch die eine oder andere nützliche Information."

Grinsend und seinen Hut zurechtrückend verließ Dumbledore das Zimmer und machte sich auf den Weg nach unten.

Severus braute den Trank zu Ende und füllte ihn in bruchsichere Ampullen ab. Es wurde bereits dunkel und er hatte keine Lust noch hinunter zu Dumbledore zu gehen. Albus hatte immer einen ganz unerträglichen Humor, wenn er ein paar Butterbiere intus hatte. Und somit zog sich Snape um und kroch in sein Bett. Was der morgige Tag wohl bringen würde?

Es war bereits neun Uhr als Snape sich endlich aufraffen konnte, aufzustehen. Jaja, das war sein einziger Schwachpunkt. Er war ein absoluter Morgenmuffel und Spätaufsteher. Nichts war schlimmer als ein Rudel wild durcheinander quatschender Bälger am frühen Morgen. Doch hier konnte er mal richtig ausschlafen, eine Wohltat!

Severus machte sich fertig und überprüfte nochmals seine Tasche. Als er alles hinein geräumt hatte, wurde auch schon seine Zimmertür aufgestoßen und ein mit Augenringen gesegneter Dumbledore trat ihm entgegen.

„Morgn Severus. Haste nich nochma diesen Trank da? Du weiß schon welchn ich mein, ne?"

Oje, wieder mal zu viele Butterbiere.

„Natürlich Professor."

Wie immer, wenn er mir Albus unterwegs war, hatte Severus ein paar „Anti-Kater-Tränke" dabei. Er reichte ihm eine Ampulle. Albus leerte sie in einem Zug und seufzte.

„Ah, danke! Jetzt geht's mir direkt besser!" Vergnügt schaute er sich um.

„Schon fertig? Dabei schlafen Sie doch sonst immer so lange."

„Direktor, es ist bereits elf Uhr. Ich bin seit zwei Stunden wach."

Dumbledore sah ihn an wie ein Rad mit Ohren. Langsam schienen die Worte von Severus zu ihm durchzudringen und er blinzelte.

„Wie viel Uhr?"

„Elf."

„Ach du meine Güte! Ich habe bis gerade geschlafen und dabei muss ich noch packen. Und außerdem muss ich noch..."

Mit wehendem Umhang und weiter mit sich selbst sprechend verschwand Dumbledore und eilte den Gang hinunter zu seinem Zimmer. In der Eile hatte er nicht einmal die Türe geschlossen und so musste Snape das für ihn tun.

„Immer das Gleiche!" schnaubte dieser.

Die letzte Stunde bis Punkt zwölf zog sich wie Flubberwurmschleim. Severus und Dumbledore saßen gemeinsam im Hauptraum, nachdem Albus gehetzt seine Sachen gepackt und sich schnell fertig gemacht hatte. Ihre Blicke wanderten in regelmäßigen Abständen immer wieder zur Uhr. Stillschweigend saßen sie sich gegenüber. Um fünf vor zwölf erhob sich Albus endlich mit einem Seufzen und ging auf die Türe zu. Snape hatte ihre Rechnung schon zuvor beim Wirt beglichen, doch nicht ohne ihn noch einmal böse anzufunkeln.

Sie traten durch die Tür und befanden sich plötzlich auf der von Muggeln bevölkerten Straße. Scheinbar hatten genau zu dieser Zeit alle irgendetwas zu erledigen, denn es herrschte allgemein geschäftiges Treiben. Eine Mutter mit ihrem Kind kam an ihnen vorbei und das Kind deutete hektisch auf sie.

„Schau mal Mami! Da sind ganz komisch angezogene Leute! Ist schon wieder Karneval? Ich will mich auch verkleiden! Ich will genauso einen Mantel haben wie die da!" quengelte es ununterbrochen.

Die Frau betrachtete sie skeptisch und meinte: „Nein mein Liebling, es ist kein Karneval. Die Leute da kommen bestimmt vom Theater. Da muss man sich immer verkleiden."

Schmollend ließ sich das Kind von seiner Mutter weiterziehen. Es warf ihnen noch einen letzten Blick zu und verschwand in der Menge.

Severus schüttelte den Kopf. Er war in einen schlichten schwarzen Umhang gehüllt, den man auch für einen extrem großen Mantel halten konnte. Doch Dumbledore hatte es mal wieder nicht lassen können! Sein Outfit stand dem vom ersten Treffen in nichts nach. Bunte Farben und ein mit Federn geschmückter Hut waren noch das geringste Übel. Warum konnte sich dieser Mann nicht einen Unsichtbarkeitsmantel zulegen?

Es war Punkt Zwölf und Severus schaute gespannt auf die Straße. Weder rechts noch links konnte er einen silbernen Wagen sehen. Sie warteten und warteten. Zwei Minuten, vier Minuten, auch nach sieben Minuten war noch nichts zu sehen.

Severus schnaubte. Wo blieben diese vermaledeiten Leute nur?

Gerade wollte er Dumbledore zum Gehen überreden, als sich von rechts ein silbernes Auto näherte. Es war jedoch kein Taxi im englischen Stil. Es war nicht so geräumig und sah eher wie ein normales Auto aus. Außerdem hatte es getönte Fenstergläser und einen Stern vorne am Kühler.

Das Auto hielt genau vor ihnen an. Severus war sich plötzlich nicht mehr sicher. Sollten sie wirklich einsteigen?

Das vordere Fenster wurde nun heruntergefahren und sie sahen in das Gesicht einer jungen Frau mit schwarzen Haaren.

„Los, steigen Sie schon ein. Oder sind Ihnen Wurzeln gewachsen?"

Dumbledore und Snape sahen die Frau an. Sie kannten sie nicht und wussten nicht, wie sie reagieren sollten. Die Frau seufzte auf und sah Severus direkt in die Augen. Snape sah gebannt mit an, wie sich die Augen der Frau plötzlich veränderten und einen Gelbton annahmen. Er kannte diese Augen. Es waren die Augen der Kämpferin.

„Nun kommen Sie schon. Sie, gehen Sie bitte um das Auto herum und setzen sich auf den Beifahrersitz. Hinten ist nur noch ein Platz frei."

Sie sah Snape auffordernd an. Severus ging um den Wagen herum und stellte fest, dass auch dies anders als in England war. Die Fahrerin saß auf der linken Seite! Severus öffnete die Türe und stieg ein. Dumbledore saß bereits hinten links und hatte sich gegen die Autotür gedrückt.

„Keine Angst, der tut Ihnen nichts. Er frisst kein Menschenfleisch." Erklärte die Frau. Snape wandte seinen Kopf nach hinten und zog die Luft scharf ein. Genau hinter ihm saß ein ausgewachsener Panther! Leicht geschockt drehte er sich wieder nach vorne um und starrte auf die Straße vor ihm.

„Tut mir Leid, aber hier in England verfahre ich mich andauernd. Ich bin eine geschlagene Stunde nur im Kreis gefahren! Und schnallen Sie Sich bitte an." fuhr die Frau fort, ließ das Fenster wieder hochfahren und fädelte sich in den Verkehr ein.

„Tja, hättest eben auf mich hören sollen. Ich habe dir direkt gesagt, dass du links abbiegen musst. Aber nein, die junge Dame weiß es natürlich besser!" erklang auf einmal eine tiefe Brummstimme direkt hinter ihm. Snapes Nackenhaare stellten sich auf. Hatte da etwa gerade der Panther gesprochen?

„Ja natürlich, der Herr weiß immer alles besser!" antwortete sie und fügte erklärend hinzu: „Das ist übrigens Shadow. Aber machen Sie sich nichts aus ihm, er ist ein alter Besserwisser."

„Ich weiß es ja auch besser als du!" erklang es prompt.

Snape sah nochmals auf die Rückbank. Da saß tatsächlich ein Panther! Er konnte es nicht glauben! Er hatte noch nie von sprechenden Katzen gehört, die kleiner waren als eine Sphinx. Dumbledore hingegen schien nun ganz angetan von seinem Sitznachbar und verwickelte ihn in ein Gespräch. Dem Panther schien dies zu gefallen und er beantwortete bereitwillig einige Fragen.

Schweigend fuhr die Frau im fließenden Straßenverkehr und verließ London in östlicher Richtung. Als sie aus der Stadt heraus waren, sprach sie Severus auf einmal an.

„Würde es Sie stören, wenn ich etwas Musik höre? Dann kann ich mich besser konzentrieren."

„Ähm, nein."

Uih! Sie hatten Konversation betrieben! Wo das noch hinführen würde, dachte Hara belustigt. Wirklich schweigsam dieser Typ. Da hatte Kaldo wirklich nicht übertrieben.

„Dann öffnen Sie bitte mal das Fach da vor Ihnen. Da sind CDs drin."

Snape öffnete das Handschuhfach und erblickte eine Vielzahl von silbernen, runden Scheiben.

„Das sind Muggelcds. So etwas wie Schallplatten, nur kleiner und silbern eben." Klärte sie ihn weiter auf.

„Das weiß ich doch." Entgegnete Snape. Doch im Gegenteil dachte er gerade: Bei Merlin, woher soll ich diesen Muggelkram kennen? Wenigstens Schallplatten waren kein Fremdwort für ihn. Muggelkunde sei Dank!

Er reichte ihr wahllos eine dieser CDs und beobachtete, wie sie diese Scheibe in ein Gerät im Auto hinein schob. Sie drückte auf zwei Knöpfe und plötzlich erschall laut und deutlich ein Lied mit dem passendem Text „Highway to hell". Tja, wo sie landen würden war ja auch noch nicht klar. Vielleicht auch in der Hölle?

Sie fuhren eine ganze Zeit lang auf gewöhnliche Muggelweise immer weiter nach Osten. Währenddessen hatte Snape genügend Zeit, sich dieses Gefährt genauer anzusehen. Es schien durch und durch ein Muggelfahrzeug zu sein, nur dass der Fahrer auf der anderen Seite saß. Dies war zwar für den Verkehr in Englang ungünstig, doch war es ein Anzeichen dafür, dass das Herkunftsland dieser Leute auf keinen Fall England sein konnte. Sie würden also wohl oder übel die Insel verlassen müssen.

Dumbledore unterhielt sich immer noch blendend mit diesem Shadow. Mittlerweile waren sie dazu übergegangen, sich Witze zu erzählen. Wer dabei mehr im Petto hatte, konnte man schwer sagen.

Die Frau saß noch immer schweigend neben Snape und blickte gebannt auf die Straße vor ihnen. Als die CD zu Ende war, schaltete sie das Gerät ab.

Snape nutzte die Gelegenheit und fragte: „Wie lange werden wir voraussichtlich noch unterwegs sein?"

„Nicht mehr allzu lange. Also hier in England. Dann noch ein kleiner Hops, und wir sind fast da."

Was meinte sie denn nun schon wieder mit einem kleinen Hops? Verwirrt schaute Severus erneut aus dem Fenster.

Sie fuhren tatsächlich nur noch knapp eine viertel Stunde, als sie plötzlich eine Beschilderung aufmerksam machte. „Nordseekrabben frisch und lecker direkt am Hafen, nur noch zwei Kilometer!"

Severus merkte, wie die Frau plötzlich beschleunigte. Die Nadel an diesem Geschwindigkeitsmesser stieg immer höher und hatte bald die zweihundert Stunden Marke überschritten.

„Was machen Sie denn?" fragte Snape nervös.

„Ich hole Schwung." War die knappe und beunruhigende Antwort. Schwung holen, aber wofür denn?

Sie näherten sich immer mehr der Küste und plötzlich lenkte die Frau auf eine Wiese. Weit und breit war niemand zu sehen. Mit Entsetzen stellte Snape fest, dass bereits in wenigen Metern der Boden einfach aufhörte. Eine Klippe war vor ihnen, und diese Frau steuerte genau drauf zu! Panik erfasste Snape und er wollte schon den Lenker herumreißen, doch es war zu spät.

Mit beinahe zweihundertfünfzig Sachen schossen sie über die Klippe hinweg. Snape schluckte. Aus! Jetzt war es vorbei!

Nur vage nahm er wahr, dass die Frau neben ihm immer noch ganz ruhig war. Sie betätigte irgendetwas an ihrem Lenker. Auf jeden Fall veränderte sich der Innenraum plötzlich. Weitere Scheiben fuhren an den Fenstern hoch und es tauchten auf einmal eine Unzahl an blinkenden Knöpfen und Anzeigen auf. Der Vorderteil des Autos verformte sich und wurde spitzer und der Stern auf der Haube verschwand.

Wie in Trance sah Snape die Wasserfläche immer näher kommen. Er schloss die Augen und wartete auf den Aufprall.

Hara sah belustigt zu ihm hinüber. Es war doch immer komisch mit anzusehen, wie Menschen auf ihre Technik reagierten.

Die Spitze des Wagens neigte sich der Wasseroberfläche zu und mit einem elegantem Platsch stießen sie in Meer.

Snape hatte den Atem angehalten. War er tot? Aber warum hörte er schon wieder das Gebrabbel von Dumbledore? Snape öffnete die Augen und erblickte Finsternis. Allen schien es gut zu gehen. Die Knöpfe blinkten noch immer. Die Frau betätigte einige von diesen, woraufhin die getönten Scheiben nach unten fuhren.

Sie gaben den Blick frei auf ein bedrohliches, dunkles Blau um sie herum. Ein weiterer Knopfdruck und starke Lichter an der Vorderseite des Autos gingen an. Sie konnten unzählige Fische erkennen, die in heller Panik vor dem plötzlichen Lichtstrahl davon flitzten.

Sie sanken immer weiter in die Tiefe. Noch immer drückte die Frau unzählige Knöpfe. Ein roter Knopf blinkte besonders nervend. Sie betätigte ihn und ein Ruck ging durch das Gefährt.

„Keine Sorge, das war bloß der Antrieb. Der hakt manchmal ein bisschen."

Als der soeben betätigte Knopf nun grün leuchtete, drückte sie noch einmal darauf. Es gab einen erneuten Ruck und sie setzten sich in Bewegung. Sie wurden immer schneller. Auf der Windschutzscheibe erschien eine Art Karte der Unterwasserwelt. Unterwassergebirge und Gräben waren klar zu erkennen.

Snape schüttelte den letzten Panikgedanken ab. Das war also dieser kleine Hopser gewesen!

Sie waren nicht einmal eine Viertelstunde gefahren, als die Frau die Karte abstellte. Sie lehnte sich zurück und streckte ihre Beine aus.

„Nun sind es nur noch wenige Minuten bis zum Ziel. Wir sind gleich da." Freute sie sich.

„Das hoffe ich auch für dich! Weißt du eigentlich wie lange ich schon nichts mehr gefressen habe?" kam es erzürnt aus der hinteren Reihe.

„Genau zwei Tage lang. Und das tat dir nicht schlecht. Du müsstest schon längst eine Diät halten, sonst wirst du noch zu einem dieser fetten und faulen Zoopanther der Menschen!"

Ein beleidigtes Grummeln war die unfreundliche Antwort.

Die Frau schaltete nun auch noch das Licht ab und eine gespenstige Stille machte sich in dem Gefährt breit. Nur noch die Geräusche des Antriebes waren hörbar, alle Insassen des Autos waren mucksmäuschenstill.

Es vergingen etwa fünf Minuten, als von einem Augenblick zum anderen ihre Geschwindigkeit gedrosselt wurde. Sie kamen langsam zum Stillstand. Vor ihnen war es vollkommen schwarz. Sollten sie etwa schon die Nordsee durchquert haben?

Die Frau betätigte abermals einige dieser Knöpfe und jäh wurde vor ihnen eine Felswand beleuchtet. Es schien eine Art Tor zu sein, denn es war vollkommen rund und trug das bereits bekannte runde Wappen mit den Ringen. Die Verzierungen am Tor leuchteten auf und langsam öffnete es sich. Sie fuhren durch die Öffnung hindurch. Nun schienen sie in eine Art Tunnel zu sein, doch genaueres konnte man wegen der wieder eingekehrten Dunkelheit nicht erkennen. Nur langsam wurde es heller.

Das Fahrzeug und seine Insassen wurden nach oben gezogen und durchstießen die Wasseroberfläche. Licht wurde um sie herum entzündet und sie konnten eine große Halle kurz vor ihnen erkennen. Sie fuhren aus ihrem Tunnel hinein in eine Art Hafen für schwimmende Autos, denn überall fuhren sie herum und ließen Passagiere raus und rein.

Auch ihr Auto näherte sich einem dieser Anlegestellen und dockte an. Alles ging voll automatisch. Ein älterer Mann, so um die fünfzig Jahre, trat heran und sicherte das noch schwankende Gefährt. Nun konnten sie auf beiden Seiten aussteigen.

„So, da wären wir. Herzlich willkommen!" lächelte die Frau sie an. Sie griff nach dem Türöffner als sie sich nochmals umwandte.

„Mein Name ist übrigens Hara."

Das fiel ihr ja früh ein!