Kapitel 3
In der Küche angekommen stolperte Harry über den Hauselfen Dobby. Anfangs schien der Hauself noch nichts gemerkt zu haben, und plapperte munter drauf los. „Harry Potter, Sir. Dobby ist sehr erfreut euch zu sehen. Wie geht es Mr. Potter Sir? Ich hoffe gut.. wissen sie.." Als Dobby endlich in die Augen des Schülers blickte, blieb ihm die Sprache weg. Verängstigt drängte sich der Hauself in die nächste Ecke. Harry beobachtete dies und er wusste nicht, was plötzlich in Dobby gefahren war. Doch er beschloss dies nicht weiter zu beachten und ging zurück in den Gemeinschaftsraum.
Hermine hatte ein ungutes Gefühl. Was war bloß mit Harry los? So war er noch nie. Gedankenverloren schlenderte sie den Flur zum Nordturm entlang. Oben angekommen, wollte sie in den großen Raum des Turmes, um ein wenig nachzudenken. Doch plötzlich hörte sie hinter sich etwas. Aufgeschreckt drehte sie sich um. Sie riss die Augen auf und hielt den Atem an. Hinter ihr stand... Harry! Aber nicht der Harry, den sie kannte.. er war größer, und hatte, so kam es ihr zumindest vor, glühend rote Augen. Mit einem fiesen Grinsen kam er langsam auf sie zu. Die Schülerin presste sich gegen die Wand hinter sich. „wer.. wer bist du?" fragte sie ängstlich. Doch anstatt ihr eine Antwort zu geben, blieb die Gestalt plötzlich stehen. „Du musst Mrs. Granger sein. Sie an, sie an. Ich hätte nicht gedacht, sie hier anzutreffen. Oder sollte ich lieber „du" zu dir sagen... wie in alten Zeiten?" Hermine verstand nur Bahnhof. „Al...alte Zeiten?" fragte sie nach. Scheinbar schien die Gestalt einen Moment lang nachzudenken, bevor sie sagte, Na gut, ich will dir sagen, was hier vor sich geht und wer ich bin. Aber nur, weil du mir in der Vergangenheit so oft geholfen hast." Als die Gestalt das verwunderte Gesicht der Schülerin sah, fuhr sie fort, Hermine, erkennst du mich denn nicht?" Hermine Granger nickte zaghaft. „Du bist Harry, oder ?", fragte sie. Die Gestalt nickte. „Naja, eigentlich bin ich Alexander James Riddle. Früher war ich mal Harry Potter, da liegst du nicht falsch. Ich bin der Harry der Zukunft. Du wirst es langsam gemerkt haben, dass sich Harry verändert hat. Seine Seele wird immer dunkler... ist es nicht so?" Wieder nickte Hermine. Alexander lachte kurz auf. „Aber wieso? Was ist mit ihm.. ähm dir los?", fragte sie. „Was ist denn mit dir los Hermine? Sonst weißt du doch auch immer alles. Aber ich werde es dir erklären. Der dunkle Lord will, wie du bereits weißt, an die Macht. Doch dies schafft er nur, wenn er sich mit der Schwarzen Schlange zusammentut. Zusammen sind die beiden unaufhaltsam. Doch leider muss ein Ritual gehalten werden, um diesen Pakt zu schließen, und das vor dem 18. Geburtstag der schwarzen Schlange. Doch leider ist der Harry in der Zukunft erst viel später zu Voldemort gelangt. Er hat mir den Auftrag erteilt, den vergangenen Harry, also diesen, auf die dunkel Seite zu ziehen, indem ich ihm seine dunkle Seite eröffne." Alexander hielt inne. „Also bist du, ich meine ist Harry... diese schwarze Schlange?", fragte Hermine nach. „Genau. Ich werde dich jetzt alleine lassen um mit dem Lord über dein Schicksal zu sprechen. Du wirst hier eingesperrt. Wage es ja nicht, irgendwelche Magie zu benutzen oder zu schreien. Das könnte fatale Folgen für dich und deine Freunde haben." Mit einem gemeinen Lachen verschwand die schwarze Gestalt in einem düsteren Nebel.
Hermine setzte sich in eine Ecke des steinernen Raumes. Ihr wurde plötzlich sehr kalt. Was hatte diese Person gesagt? Harry wird in der Zukunft einen Pakt mit Voldemort schließen? Und ausgerechnet Harry war die schwarze Schlange? Sie musste alles noch einmal in ihrem Kopf abspielen lassen, damit sie auch nur annähernd verstand, um was es ging. Anscheinend hatte Voldemort eine Zauberuhr gebraucht, genau wie sie damals, in der dritten Klasse. Doch dieses Mal hatte es, wenn sie nichts unternehmen würde, fatale Folgen. Sie musste es jemandem sagen. Vielleicht kam sie hier nicht mehr lebend raus. Aber was würde Voldemort, oder sogar Harry, dann tun?
Etwa eine Stunde später wurde der Raum abermals in einen dichten Nebel getaucht. Alexander trat hervor und blieb direkt vor Hermine stehen. „Also, wie du ja weißt, bin ICH die schwarze Schlange, da ICH ja Harry bin. Als diese besitze ich viele Möglichkeiten, neugierige Mädchen wie dich zu beseitigen. Ja genau, ich kann dich nicht am Leben lassen. Du weißt zu viel und könntest den, zugegeben, grandiosen Plan zerstören. Aber keine Sorge, du bist nicht das erste Opfer. Dieser komische Hauself.. Dobby.. der hat die wachsende dunkle Macht in Harry erkannt. Auch Dumbledore wird daran glauben müssen. Dieser alte Narr ist für uns viel zu gefährlich. Aber nun bleibt mir nichts mehr als dir „mach's gut" zu sagen." Hermine sah ihn erschrocken an. Ihr Freund, dem sie so viele Male geholfen hatte, wollte sie doch tatsächlich umbringen! Ob Harry wusste, was er da tat?
Doch das half alles nichts mehr. Sie würde jetzt bald sterben. Wahrscheinlich würde sie schreckliche Qualen erleiden. Doch das half alles nichts mehr.
Alexander zog einen Säbel unter seinem schwarzen Umhang hervor. Hermine starrte wie hypnotisiert auf die glänzende Mordwaffe. Bevor die scharfe Klinge den Kopf des Mädchens erreicht, schrie diese laut, Neeiiinn Harry! Erkennst du mich denn nicht mehr?" Alexander hielt inne und lachte. „Du dummes Ding. Ich habe dich für intelligenter gehalten. Der Harry den du kennst, existiert in mir schon lange nicht mehr. Auch der Harry in dieser Zeit stirbt langsam dahin. Die dunkle Seite ist jetzt endlich hervorgetreten, die der dunkle Lord ihm mitgegeben hatte, als er Harry die Narbe verpasst hatte. Du kannst nichts mehr machen."
Mit einem gekonnten Stich ins Herz tötete er Hermine Granger. Blutüberströmt sank sie zusammen und blieb reglos liegen. Alexander steckte den Säbel wieder in die Scheide und verschwand in dem selben dicken Nebel, von dem er gekommen war.
