Epilog
„Super, und nun?", fragte Ron.
„Dumbledore sagte, dass dieser Typ zu Hause sei, wenn wir angekommen, aber es sieht nicht danach aus", erwiderte Hermine.
„Das ist mir nicht entgangen", entgegnete Ron genervt.
„Aber abgesehen mal davon Leute, schaut euch doch mal hier um", sage Harry. „Wie sollen wir denn bitte schön hier alle Platz finden?"
„Sirius hatte recht", entgegnete Ron.
„Eindeutig", stimmte Harry zu.
„Dumbledore verkalkt nicht; er will nur das Beste und manchmal ist es halt nicht unbedingt die praktischste Lösung für uns, aber er wird sich schon etwas dabei gedacht haben", erwiderte Hermine.
„Da bin ich mir gar nicht sicher", flüsterte Ron Harry ins Ohr, als Hermine sich ein paar Meter entfernte um einen Kessel zu begutachten, der in einer Ecke der Hütte stand, in der sie soeben per Flohnetzwerk gelandet waren.
„Lasst uns draußen nachsehen, vielleicht ist er gerade im Garten beschäftigt oder so", schlug sie kurz darauf vor.
„Wenn es einen Garten gibt", sagte Ron.
„So schäbig wie es hier aussieht, kann ich mir nicht vorstellen, dass uns da draußen ein gut gepflegter Rosen-Garten oder so etwas erwartet", entgegnete Harry zustimmend.
„Nun kommt schon", sagte Hermine und trat zur Tür, die offenbar nach draußen führte. Harry machte eine Geste, die ihr bedeuten sollte, dass sie sich noch einen Moment gedulden sollte und ging zu einem der drei Fenster in dem Häuschen, das ganz offenbar nur über einen Raum verfügte.
Doch er musste feststellen, dass die Fenster derart dreckig waren, dass er nicht das Geringste draußen erkennen konnte.
„Gut, gehen wir", sagte er und trat zu Hermine an die Tür.
Draußen angekommen verschlechterte sich ihr Eindruck von dem Ort, an den sie Dumbledore geschickt hatte noch mehr.
Von außen sah das Häuschen noch schäbiger aus und Ron sprang hysterisch zur Seite, als er entdeckte, dass eine Scharr von Spinnen gemütlich in ihren Netzen über der Tür hingen.
„Weit und breit kein Mensch zusehen", seufzte Harry.
„Wenn ich mir die Behausung dieses Typen so ansehe, bin ich eigentlich ganz froh darüber, dass er nicht hier ist", sagte Ron, der sich noch immer durch die Haare fuhr, um vermeintliche Spinnen zu entfernen.
„Seht mal", rief Hermine plötzlich und deutete nach vorne.
Zu erst sah Harry nicht was sie meinte. Vor ihnen lag ein Wald, der sich offenbar um das ganze Anwesen ausdehnte, aber ansonsten konnte er nichts Aufregendes entdecken.
„Da", sagte Hermine noch mal, als sie merkte, dass ihre Freunde nicht wussten von was sie sprach.
Nun entdeckte auch Harry die Katze, die wie erstarrt am Fuße eines der vielen Bäume stand und mit ihren leuchtenden Augen zu ihnen hinüber blickte.
„Das scheint seine zu sein", sagte Ron und deutete auf einen kleinen leeren Napf, der am Haus stand.
„Azrael", las Hermine den Text auf dem Napf vor.
„Ich hab Hunger", sagte Ron, während Hermine versuchte die Katze mit leisen Rufen anzulocken.
„Der Napf ist leer", entgegnete Harry grinsend.
„Ha ha", erwiderte Ron frustriert, woraufhin die Katze unversehens im Wald verschwand.
„Jetzt hast du sie verscheucht, meckerte Hermine wütend.
„Vielleicht ist ihm im Wald irgendetwas passiert", sagte Harry, um das Gespräch wieder in vernünftige Bahnen zu lenken.
„Meinst du?", fragte Ron.
„Wir sollten ihn suchen", sagte Hermine.
„Im Wald?", fragte Ron ängstlich.
„Dieser Wald kann nicht schlimmer sein, als der Verbotene Wald", entgegnete Hermine genervt.
„Kommt", sagte Harry und marschierte in Richtung Waldrand. Hermine folgte ihm ohne zu zögern und auch Ron tat dies nach einer Weile, wenn auch recht widerstrebend.
„Ob die giftig sind?", fragte Ron und zeigte auf einen Strauch voller roter, saftig wirkender Beeren.
„Ich würde dir nicht raten es zu testen, aber gesehen habe ich solche noch nie", antwortete Hermine.
„Ich verhungere aber gleich", entgegnete Ron und stapfte zu dem Strauch.
Kurz darauf ließ er begeistert verlauten, dass die Beeren absolut genießbar waren und stopfte sie sich haufenweise davon in den Mund.
Hermine und Harry warteten kopfschüttelnd auf ihn und setzten dann ihren Weg fort.
„Leute?", sagte Ron nach einer Weile. „Wartet mal kurz, mir ist irgendwie so schwindelig".
„Na super, jetzt hast du dir ne Vergiftung geholt. Ich habe doch gesagt, du sollst es sein lassen", schimpfte Hermine.
„Ich … ich", begann Ron und Harry wollte sich gerade umdrehen, da er damit rechnete, dass sein Freund jeden Moment die Beeren wieder los sein würde, doch stattdessen fing Ron plötzlich an schallend zu lachen.
„Was ist denn nun los?", fragte Hermine perplex.
„Rumpfelfiedel", kicherte Ron.
„Was?", fragten Hermine und Harry gleichzeitig.
Doch statt zu antworten schüttelte sich Ron immer mehr vor lachen.
„Ich glaube diese Beeren haben eine andere Wirkung, als er erwartet hat", sagte Harry.
„Scheint mir auch so", erwiderte Hermine missmutig.
„Warte kurz hier und pass auf ihn auf. Ich gehe ein Stück weiter und schaue, ob ich diesen Typ vielleicht doch noch entdecke", sagte Harry, doch kaum war er ein paar Meter gegangen, schrie er angeekelt auf und blieb stehen.
„Was ist denn?", rief Hermine alarmiert und rannte ihm entgegen.
„Ich bin auf irgendetwas getreten", antwortete Harry und hob sein rechtes Bein.
An seinem Schuh klebte eine blaue, zähe Masse, die nun langsam herunter zu tropfen begann.
„Wo ist bloß dieser Gargamel?", fluchte er.
