Kougas Rettung

Kagome stand auf einem hohen Stein, der fast aus dem Blätterdach emporragte und ihr etwas Überblick verschaffte. Sie schirmte eine Hand gegen die Mittagssonne ab und hielt den Atem an, als sie sich umsah, nach einem Zeichen von Sango oder Inuyasha suchend.

Unten schnüffelten die Wölfe angestrengt nach ihrer Spur, aber Sango flog ja mit Kirara und Inuyasha war nur schwer ausfindig zu machen, da er weite Sprünge machte, um schnell voran zu kommen. Wo war er nur hin? Ob er Kouga gefunden hatte?

„Siehst du was, Kagome?"rief Shippou aufgeregt hinauf und Kagome beugte sich zu ihm hinunter und schrie eine Antwort zurück.

„Nein, nichts zu sehen!"

Doch da löste sich ein Schwarm Vögel aus dem Blätterdach weit vor ihnen und die Schülerin sah auf.

Das müssen sie sein! dachte sie bei sich und ließ sich schnell hinunter.

„Ich glaube, ich weiß, in welche Richtung sie gegangen sind,"rief sie und rannte los.

Der Wind blies ihr ins Gesicht und erschwerte ihr Vorankommen, denn sowohl Kagome, als auch Shippou wurden schon bald müde und außer Atem gaben sie es zu, worauf die beiden Wölfe sich bereit erklärten, die beiden zu tragen.

.-.-.-.

Die Sonne brach hell und unerträglich durch die Bäume und tauchte die Lichtung in ein grausames Licht. Es war ein unheimlicher Anblick und Inuyasha stockte beinahe das Herz, als er rutschend anhielt, gerade noch rechtzeitig, bevor er in ein Gestrüpp von Dornen und Blumen fiel.

„Was ist das?!"brachte er atemlos heraus und riss die Augen weit auf.

Er kannte dieses Gestrüpp, er wusste den Namen dieser Pflanze.

„Rosen," flüsterte er zu sich selbst und ging in die Knie, um sich eine Ranke näher anzusehen.

Sie war fest und dick, übersäht mit etlichen hakenförmigen Dornen, welche drohend darauf hinwiesen, dass jeder, der sich mit ihnen anlegte, Gefahr lief, sich darin zu verhäddern. Aber diese Pflanze wäre nicht so berühmt in Kagomes Zeit wenn nicht auch etwas Schönes aus ihr hervorging. Und tatsächlich, da war es. Der Grund, warum Inuyashas Nase so empfindlich reagiert hatte. Im Abstand von etwa zehn Zentimetern war eine blassrosa Blüte, beinahe weiß. Der Duft der von ihnen ausging war so süß und verlockend, wie Kagome selbst und wenn Inuyasha dem Mädchen eine Blume hätte zuordnen müssen, er hätte die Rose gewählt. Unglaublich schön, aber auch gefährlich.

Der Halbdämon zuckte zurück, als er sich an einem Dorn stach und sich nun ein roter Tropfen auf seiner Fingerkuppe bildete.

„Das ist ja unglaublich!"staunte er, als er das Blut von seinem Finger leckte und auf die Lichtung sah, die nun beinahe keine mehr war.

Das Sonnenlicht fiel auf einen Teppich von Dornen und Blütenblättern hernieder. Überall rankten sie sich entlang, verschlangen Bäume, Boden und Steine. Mächtig und undurchdringlich. Aber durch den betäubenden Geruch nahm Inuyasha etwas wahr. Noch immer Blut!

Misstrauisch drehte er sich einmal um sich selbst. Vorhin hatte er doch einen Dämon riechen können. Wo war dieser nun? War er in diesem Gestrüpp?

Inuyasha überlegte, welchen Weg er nehmen konnte, um sich darin umzusehen, aber kam zum Schluss dass er diese Rosenpracht zerschneiden musste, um sich darin fortzubewegen. Selbst seine Hornbedeckten Füße konnten diese Dornen nicht aufhalten, sich ins Fleisch zu bohren.

Der Halbdämon zog Tessaiga, welches sich leuchtend und erhaben aus seiner Scheide löste. Er erhob es weit über seinen Kopf und mit einem gewaltigen Hieb brachte er es herab und durchtrennte viele Ranken. Ein paar Vögel schwangen sich in den Himmel.

„Na also!"Inuyasha nickte zufrieden, als Tessaiga einen kleinen Pfad aus Erde und Wurzeln unter sich preisgab.

Damit konnte er etwas anfangen. Mit jedem Hieb verschaffte er sich etwa fünf Meter weiteren Zugang in die Hecke und schon bald fand er sich mitten auf der Lichtung wieder. Aber als er sich umsah, kam ein leichtes Grauen über ihn.

Dort hinter sich, wo gerade noch Tessaiga verheerende Scharten in die Erde gerammt hatte, fingen die Rosen an, wieder zuzuwildern.

„Das ist ja furchtbares Unkraut!"

Aber Inuyasha roch jetzt ganz deutlich das Blut! Er musste schon fast darin stehen!

Plötzlich platschte ein Tropfen auf seine Stirn. Inuyasha sah nach oben, ob Wolken am Himmel waren, was sofort mit einem gleißenden Sonnenstrahl in seine Augen quittiert wurde. Schnell wandte er den Blick wieder ab, etwas geblendet und verwirrt, und rieb sich die Augen, um die weißen Punkte wieder zu verjagen.

Dabei wischte er den Tropfen von seiner Stirn. Inuyasha keuchte. Es war kein Wasser! Aber natürlich! Er war nicht inmitten des Blutes! Er war direkt darunter!

Inuyasha leckte auch dieses Blut von seinen Fingern und musste plötzlich spucken.

„Wolf!" sagte er angewidert.

Es schmeckte gar grässlich! Kagome schmeckte süß und leicht. Aber Wolf war noch immer herb und fad, wie er fand.

Er hob seinen Arm über sich, um die Sonne abzuschirmen und seine rote Feuerrattenrobe ließ keinen Strahl hindurch. Und er hatte tatsächlich Recht gehabt! Dort über ihm war etwas!

Auf den ersten Blick sah es aus, wie ein Kokon aus Ranken und Blüten, welcher in der Mitte der Lichtung zwischen den Bäumen aufgehangen worden war. Sehr merkwürdig und fremd. Aber wenn man genau hinsah, waren Gliedmaßen und Körper zu erkennen, ein langer Schwanz, der sich schwarz gegen die blendende Sonne abzeichnete und ein Kopf, der schlaff herunter hing.

„Kouga!" stellte Inuyasha fest und irgendwie entsetzte es ihn, wie er den Wolf dort oben sah, aufgehängt, wie ein Stück Fleisch zum trocknen.

Der Wolf reagierte nicht. Die Dornenranken schlangen sich würgend um ihn, verhakten sich in seinen Armen, Beinen, in seinen ganzen Körper. Selbst sein Haar, welches nun nicht mehr zurück gebunden war und lose herab hing, war durchsetzt mit grün und weiß.

Etliche kleine Wunden zeichneten den Körper des Wolfes. Doch die größten befanden sich noch immer in Kougas Beinen und verlangten ihm immer mehr Blut ab. Wenn er nicht schnell dort herunter geholt wurde, würde er verbluten.

Dieser verdammte Idiot! Immer bringt er sich in Schwierigkeiten und ich muss es ausbaden!

Es passte Inuyasha gar nicht, dass er nun für diesen eingebildeten Dummkopf den Retter spielen sollte. Andererseits... es würde diesen in eine miserable Lage bringen, wenn er es tat und der Wolf ihm dann sein Leben zu verdanken hatte. Ein Grinsen breitete sich auf Inuyashas Gesicht auf.

Aber da röchelte Kouga plötzlich und sein Körper verkrampfte sich unnatürlich.

„Was ist denn jetzt?"fragte sich der Halbdämon und nahm wieder seinen Arm hoch, um besser zu sehen.

Sofort machte er den Grund aus: Eine Ranke, welche um Kougas Hals geschlungen war, knarrte und krächzte nun, zog sich immer weiter zu.

Wenn er den Dämon retten wollte, so musste er es jetzt tun, wusste Inuyasha und packte Tessaiga fester. Kouga würde sonst ersticken.

Mit seinen kräftigen Beinen stieß sich Inuyasha ab und gewann an Höhe, er hob sein Schwert weit über seinen Kopf und holte aus.

Tessaiga ging durch die Ranken, wie durch Butter und plötzlich schnappte Kouga nach Luft. Er riss die eisblauen Augen auf und starrte entsetzt und angsterfüllt in die gleißende Sonne, konnte nicht erfassen, was um ihn herum geschah.

Er merkte nur, wie sich der harte Griff um seinen Körper lockerte und die Dornen ihn erlösend los ließen und etliche kleine Wunden in seinem Fleisch zurück ließen. Sofort spürte er etwas anderes, das sich um seine Hüfte schlang und ihn fest und sicher hielt. Dieses etwas war sehr stark und würde ihn nicht loslassen. Aber es war auch irgendwie sanft und beschützend.

„Was?!" brachte Kouga mit rauer und trockener Stimme heraus.

Was er nicht alles für einen Schluck Wasser geben würde!

„Sei ruhig!"mahnte ihn eine bekannte Stimme und für einen Augenblick konnte Kouga sie nicht hassen.

Er konnte den nicht hassen, der ihn endlich befreit hatte aus diesem Gefängnis aus Blumen und tausendfachem Schmerz.

„Inuyasha..."

Der Halbdämon hatte seinen linken Arm um Kouga geschlungen und fiel gerade wieder der Erde entgegen, hunderte von Dornen regneten auf ihn hernieder, die sich durch Tessaiga gelöst hatten.

Aber zu Inuyashas Erschrecken war dort unten, wo er gerade vor drei Sekunden noch gestanden hatte kein Weg mehr! Alles war übersäht mit Rosen, wie es gewesen war, bevor er hier her gekommen war und mit seinem Schwert einen Weg in den Boden geschlagen hatte.

„Oh, Nein!"schrie Inuyasha und wusste, dass das nun sehr weh tun würde, sobald er mit den Füßen auf dem Boden aufkam.

Aber er war ein Halbdämon. Etwas Gestrüpp konnte ihn nicht töten. Kagome würde sich um seine Wunden kümmern.

Gerade als sich Inuyasha auf den Aufprall bereit gemacht und Kouga auf die Schulter gelehnt hatte, durchfuhr ihn ein Ruck und seine Knochen knackten leicht, angesichts dieses plötzlichen Richtungswechsels. Inuyasha packte Kouga am Arm, darauf bedacht, den Wolf nicht zu verlieren. Dann sah er nach oben.

„Sango!" rief er überrascht, als er die zarte Hand erkannte, welche sein Handgelenk umschlossen hatte.

„Kannst du nicht einmal auf uns warten, Inuyasha! Verdammt! Manchmal glaube ich, du bist der größte Holzkopf in ganz Japan!"

„Was?!" Inuyasha wollte gerade zu einer Verteidigung ansetzten, als er etwas unter sich fühlte.

Kouga bewegte sich, er rieb seine Augen und schaute matt auf.

„Inuyasha, ich glaube es nicht! Ausgerechnet!"brachte er etwas kraftlos und leise heraus.

„Jetzt mach mir ja keinen Aufstand da unten, oder ich lasse dich einfach fallen!"drohte der Halbdämon und fletschte die Zähne.

„Inuyasha!" schrie Sango und plötzlich wurde sich dieser bewusst, dass auch er nur gehalten wurde.

Danke, brachte Kouga Inuyasha stumm entgegen, aber sagte nichts.

Sango und Kirara hatten die Lichtung verlassen und kamen auf dem Boden nieder.

„Kagome wird sich wieder Sorgen machen,"sagte sie und sah mahnend in Inuyashas Richtung.

Dieser winkte nur ablehnend mit einer Hand und ließ Kouga mehr oder weniger sanft – eher etwas weniger – auf den Boden.

„Au! Sag mal kannst du nicht aufpassen, Hundejunge?"beschwerte er sich matt und lehnte sich an den Baum in seinem Rücken.

Inuyasha antwortete nicht, aber drehte sich zu Sango um.

„Wir können jetzt weiter, wie du siehst, ist mit ihm alles in Ordnung. Also lass und Juwelensplitter jagen."

„Was?!" Sango war empört und betrübt über Inuyashas Gleichgültigkeit. „Alles in Ordnung? Ich glaube, ich höre nicht recht! Sie ihn dir doch an! Er schafft es nicht allein nach Hause!"

Hinter Sango versuchte Kouga sich hoch zu rappeln.

„Doch, es geht schon. Ich will auf seine Hilfe nicht weiter angewiesen sein. Geht!"

„Ach, ja?"sagte Sango herausfordernd, ging zu dem Wolf und zeigte auf seine Beine in denen zwei klaffende und furchtbare Wunden waren.

Kouga senkte den Kopf, als er ihr Recht geben musste und sich wieder an den Baum sinken ließ.

„Sie haben meine Juwelensplitter,"flüsterte er fast, als er auf seine Beine sah, die taub waren.

„Wer?" fragte Inuyasha schroff und legte Tessaiga über seine Schulter.

„Diese Pflanzen dort."

„Die Rosen?! Jetzt mach dich nicht lächerlich!"spottete der Halbdämon und nahm einen Fetzen Ranke von Kougas Kleidung.

„Rosen?" fragte Sango, die noch nie solch eine Blume gesehen hatte.

„Rosen," nickte Inuyasha. „Ich kenne sie aus Kagomes Zeit, sie sind dort sehr beliebt. Aber nicht ganz so eigenwillig, wie diese da."

Kouga seufzte und versuchte müde ein paar Blätter aus seinem zerzausten Haar zu fischen.

„Aber es ist so."

Sango stellte sich mit Grauen vor, wie die Dornen dieser Pflanze sich ins Fleisch setzten und so lange daran zerrten, bis sie eine Wunde, wie Kougas, hinein gerissen hatten.

„Das ist ja furchtbar,"sagte sie betroffen und beugte sich über den Wolf, um seine Wunden zu verbinden, damit sie endlich aufhörten zu bluten.

Der Wolf sagte nichts. Er wollte sich gar nicht mehr daran erinnern, wie diese Ranken, wie aus dem Nichts, aus dem Boden geschossen waren, ihn mit sich gerissen hatten, ihm gedroht hatten. Wie ein Blitz durchzuckte ihm die Stimme durch den Kopf.

„Inuyasha!" rief er, seine Augen geweitet in grauenhafter Erinnerung.

Der Halbdämon drehte sich halbherzig um.

„Ja?"

„Sie... sie haben nach dir gefragt!"

„Was?!" Sango stockte der Atem.

Aber Inuyasha schien ganz ruhig.

„Jetzt erzähl mir nicht, die Blumen hätten mit dir gesprochen!" brachte der Halbdämon gelangweilt hervor.

„Ich weiß nicht, ob es die Blumen selbst waren, oder der Dämon, den ich bei ihnen gerochen habe! Aber ich sage dir: er hat nach dir gefragt! Er hat Auskunft über den halbdämonischen Hundesohn verlangt! Er kann nur dich gemeint haben!"

Kalt und berechnend kam Inuyasha auf Kouga zu, seine Klauen knackten gefährlich.

"Und was hast du ihm gesagt?"

„Geh weg von mir!"schrie Kouga plötzlich völlig aufgelöst und seine Stimme überschlag sich beinahe. „Komm mir nicht zu nahe!"

„Kouga!" sprach Sango beruhigend auf den Wolfsdämon ein, der auf einmal so verstört und ängstlich aussah. „Inuyasha! Zurück!" befahl sie.

Inuyasha knurrte, aber tat, wie gehießen.

„Kouga! Was ist denn nur los?"

„Er soll mir nicht zu nahe kommen! Zu viel schon habe ich erleiden müssen, um ihn zu schützen!"

Neuerlicher Schmerz schien in seinen Wunden aufzuwallen, als er sich an die Tortur erinnerte, die ihn seine Juwelensplitter gekostet hatten. Er spürte, wie sich die Ranken fester und fester um seinen Hals legten.

„Mich schützen?"fragte Inuyasha perplex.

„Sie hätten mir meine Splitter so oder so genommen. Aber vielleicht hätten sie mich frei gelassen, wenn ich ihnen alles erzählt hätte."

„Sie haben nach dir gefragt, Inuyasha,"Kougas Stimme war nun wieder ruhig und drohend. „Sie wollten wissen, wo du bist."

„Und hast du es ihnen gesagt?"

„Nein, ich werde Kagome nicht unnötig in Gefahr bringen. Und wenn es mich das Leben gekostet hätte, ihres zu retten! Ich hätte es nicht verraten."

Aber Inuyasha konnte etwas anderes in seinen Augen lesen.

„Was sonst hast du ihnen erzählt?"fragte der Halbdämon den Griff fest um Tessaiga.

„Nichts, was dich zu stören hätte. Aber Sesshoumaru ist vor einigen Tagen durch diese Wälder gestreift. Ich konnte ihn riechen und die Brut, die ihn begleitete. Ein Mädchen, ein zweiköpfiger Drache und diese Kröte."

„Jaken," vermutete Sango.

„Ich habe ihnen gesagt, wo er hin ist, dass er dein Bruder ist. Ich schätze, entweder erledigt Sesshoumaru nun dieses Pflanzenbiest, oder er wird selbst ihr Opfer."

Inuyasha schwieg. Völlige Ausdruckslosigkeit legte sich über sein Gesicht. Sango konnte plötzlich nicht mehr erahnen, was in dem Hundedämon vorging.

„Inuyasha!"

Sango drehte sich um und sah Kagome, die auf dem Rücken eines Wolfes auf sie zukam. Sie hatte eine Hand erhoben und winkte ihnen nun zu. Auch Miroku, Schippo und der andere Wolf waren dabei und eilten auf sie zu.

„Chef! Oh, Chef! Wie siehst du denn aus?"die Wölfe ließen Shippou und Kagome ab und rannten zu Kouga.

Kagome griff nach Inuyashas Arm, als dieser sich nicht umgedreht hatte. Sofort schlug er ihre Hand weg und ging, ohne sie anzuschauen, eine andere Richtung, stützte sich an einen Baum und sah hinüber zu dem Gebüsch aus dem er Kouga gerade herausgeholt hatte.

„Inuyasha..." Kagomes Worte erstarben auf ihren Lippen, als sie seine schroffe Geste zu spüren bekam.

Dann sah sie Kouga.

„Oh, mein Gott! Kouga!"

„Ah! Kagome, meine Frau!"

Kagome war zu entsetzt über den Anblick, der er ihr bot und noch etwas anderes...

„Wo..."

„Gestohlen. Sie wurden alle gestohlen,"antwortete Kouga ihrer stummen Frage.

„Geht es dir gut?"

Kouga nickte ihr zu und ein verzerrtes Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Genug, um Kagome zu beruhigen.

„Was ist mit Inuyasha los?"fragte Shippou, der nun auf Mirokus Schulter saß.

„Dasjenige, das Kouga Schaden zugefügt hat, ist nun hinter Sesshoumaru her," antwortete Sango für den Wolf. „Wir wissen nicht was es ist, aber es hat etwas mit diesen... Rosen zu tun."

„Rosen? Gibt es die denn schon hier?"fragte Kagome, aber als sie die Lichtung erblickte, verstummte sie.

„Und das geht Inuyasha so nahe?"fragte Miroku. „Ich dachte er könnte ihn nicht ausstehen."

„Wahrscheinlich macht er sich mehr Sorgen um das Biest, weil es nach ihm gefragt hat,"warf Kouga ein und er zählte ihnen, was er schon Sango gesagt hatte.

Aber der Mönch hatte Zweifel an dieser Erklärung. Seit dem Vorfall mit den Schlaftabletten hatte er eine ganz andere Beziehung zu Inuyasha, als zuvor. Er konnte sich ansatzweise in ihn hineinfühlen. Es waren nicht mehr als Vermutungen, aber mit denen hatte er meistens Recht. Kagome versorgte gerade Kougas Wunde, als sie bemerkte, dass Miroku sich von der Gruppe entfernte und sich Inuyasha näherte. Sie seufzte und blickte traurig herab auf ihre Hände.

Warum habe ich ihn damals nicht halten können? Was habe ich da nur getan? Inuyasha ist nicht mehr wie vorher.

„Ist was, Kagome?"fragte Kouga und sah sie liebevoll und besorgt an.

Wie ein... Ehemann!

„Ich fasse es nicht! Glaubst du immer noch an den Quatsch? Ich bin nicht deine Frau!"

Kouga fand sich auf dem Boden wieder mit einer wunderschönen, prallen Beule am Kopf.