Oi! da habe ich mir ja wirklich zeit gelassen! kaum zu glauben, dass jemand die story tatsächlich gelesen hat! bin gerade in einem IY tief, weil die seire ja nicht mehr läuft. wenn jemand ein rezept hat, wie man da wieder raus kommt, nur her damit!

Navara baby: ui! danke für dein liebes Rev! ich hab natürlich sehr darüber gefreut!

araglas 16: wow! das haut mich ja total um! du hast recht, IY könnte einfach davon laufen... aber das wäre ja nur halb so spannend ;-)

Inru, der Rosendämon

Sesshoumaru schritt durch den Wald, langsam und erhaben. Er durchstreifte diese Wälder nun schon seit Tagen, doch konnte er nicht finden, wonach er suchte. Dieser süßliche Geruch hing in seiner Nase und ließ ihn nicht mehr los. Er kannte diesen Geruch. Er wusste, was es damit auf sich hatte und er wusste, wen es betraf. Als er ihn bemerkt hatte, hatte er Rin und Jaken befohlen, an einem Fluss zu warten, ihm nicht zu folgen.

Lange war es her gewesen, dass er diesen Duft das letzte Mal wahrgenommen hatte. Noch vor dem Tod seines Vaters, aber Sesshoumaru erinnerte sich daran, als wäre es gerade gestern gewesen.

Und es schmerzte ihn. Nicht etwa die Erinnerung, sondern die Intensität dieses Duftes. Er konnte sich ihm nicht mehr entziehen, denn er war überall! Langsam massierte Sesshoumaru seinen Nasenrücken und versuchte damit, den Schmerz zu verdrängen.

„Du bist hier," sagte er ruhig und drohend. „Du bist unmittelbar hier, ich spüre es. Aber wo? Zeig dich!"

Doch die Lichtung, auf der er stand war ruhig und nichts schien außergewöhnlich. Zu ruhig, wie er fand und sein Instinkt sagte ihm, vorbereitet zu sein.

Und tatsächlich, als wäre das ein Anstoß gewesen, schossen plötzlich Ranken aus dem Boden und erfassten die Füße des Hundedämons. Sesshoumaru lächelte.

„Es gehört nun wirklich mehr dazu, um mich zu fangen."

Er zog Toukijin und mit gleißendem Licht verließ das grausame Schwert die Scheide. Mit einem Streich waren die Ranken, welche den Dämon gerade noch festgehalten hatten, durchtrennt und Sesshoumaru sprang in die Höhe, schnell erfassend, dass auf einmal die gesamte Lichtung zuwuchs und ihm ein gefahrloses Landen unmöglich machte.

„Ich habe mich schon gefragt, wie lange du noch zögern willst," spottete der Lord als er sich dem Boden wieder näherte. „Dein dummes Gestrüpp nützt dir nichts, Inru."

Sesshoumaru richtete seine Waffe gen Boden und sammelte Energie aus seiner Umgebung, die sich rosa auf Toukijin niederschlug und sich an dessen Spitze zu ballen begann. Er konnte diese Dornen ganz einfach niederschmettern, den Boden aufreißen, so dass noch Jahrzehnte an dieser Stelle nichts mehr wachsen würde. Toukijin glühte in freudiger Erwartung, seine volle Stärke entblößen zu dürfen.

„Hohoho," kam ein dunkles und donnerndes Lachen aus allen Richtungen des Waldes. „Törichter Dämon!"

Sesshoumarus Augen weiteten sich, als er diese Stimme hörte. Irgendetwas stimmte hier nicht! Es war viel zu leicht!

„Denkst du, dein Vater hätte damals so lange mit mir gekämpft, weil es ihm Spaß gemacht hat?"

Wieder dieses drohende und selbstsichere Lachen. Toukijin war nun zum bersten aufgeladen mit Energie. Er musste sie jetzt entlassen, sonst würde sie wieder entweichen! Aber etwas sagte dem Hundedämon, dass er etwas nicht bedacht hatte.

Innerhalb einer Sekunde, nahm Sasshoumaru das Surren wahr.

Aber natürlich!

Er wusste nun, was Inru im Schilde führte! Mit elegantem Schwung und unfassbarer Geschwindigkeit drehte sich der Lord um hundertachtzig Grad, riss sein Schwert hoch.

Der glühende Pfeil verfehlte Toukijin nur um Haaresbreite. Aber sofort kamen dornige Ranken auf Sesshoumaru zu und irgendwo in seinem Bewusstsein, zwischen dem Knarren der Ranken und dem Durcheinander aus Dornen und Blüten, die ihn zu betäuben schienen, nahm er ein weiteres Surren wahr.

Es ging ganz schnell, innerhalb einer Sekunde.

Das Surren, die Ranken, ein weiteres Surren…

Toukijin zerbrach kreischend und sendete tödliche Splitter in alle erdenklichen Richtungen. Sesshoumaru spürte die brennende Energie an vier Stellen in seinen Körper eindringen, reißend und giftig. Seine Augen weiteten sich in Schock, als er erfasste, was gerade passiert war, seine Luft wurde aus den Lungen gepresst, als die Ranken sich um seine Brust legten, ihre Dornen in ihn versenkten. Toukijins böse Energie entwich in einem gewaltigen Licht, wie in einem mächtigen Todesschrei und erlosch dann.

„Du dummer Hund! Du bist unerfahren und ein leichtes Opfer für mich!"

Sesshoumaru spürte, wie sich immer mehr Ranken um ihn legten. Er musste sich jetzt fassen, sonst war es zu spät! Aber die Erkenntnis kam sofort, als er versuchte, seine Klauen zu bewegen und sie fest verschnürt fand in einem Bündel von Hecken und Blumen. Er hielt an im Fall, gehalten von etlichen grünen Ranken, die sofort Blüten bildeten, wenn sie sich ausgebildet hatten.

„Dein Vater hatte schon Probleme, mich zu bannen. Nur ein Zufall verhalf ihm zum Sieg, sonst wären wir wahrscheinlich noch immer verwickelt in einem ewigen Kampf. Aber jetzt, da er tot ist, werde ich meine Rache bekommen. Du, sein Nachfolger, wirst Zeuge davon werden. Hohoho! Toukijin war den Pfeilen mit den Spitzen aus dem Juwel der vier Seelen nicht gewachsen."

„Was willst du… von… mir," brachte der Hundedämon krächzend heraus gepresst.

„Du eingebildeter Tor! Wer sagt denn, dass ich dich will!" brach die dunkle Stimme wie ein Unwetter über ihn herein und Sesshoumaru traf es wie der Blitz selbst.

„Hey! Du übergroße Topfpflanze!" kam eine herausfordernde Stimme aus dem Wald.

Sesshoumaru spürte, wie die Ranken sich um ihn bewegten, ihn in eine andere Position brachten. Dann sah er den, dessen Ankunft gerade verraten worden war. Und wie immer waren seine Menschenfreunde bei ihm. Und der Wolf, den er vor wenigen Tagen noch gerochen hatte.

„Inuyasha!" stellte der Lord neutral fest und bedachte seinen Bruder durch die vielen Hecken hindurch, sah dessen erstauntes Gesicht, als er ihn erkannte.

„Sesshoumaru?" brachte Inuyasha heraus und schaute ungläubig auf diesen Klumpen aus Ranken, Blumen und Körper. „Ich bin auf der Jagd nach diesem Dämon und du hängst einfach so mit ihm rum!"

Der bittere Scherz in seinen Worten, konnte Sesshoumaru nicht beeindrucken.

„Du solltest besser gehen," sagte er seinem kleinen Bruder. „Jetzt!"

Aber diese Brut von Halbdämon schien es zu genießen ihn so zu sehen und lächelte nur.

„Hah! Das glaubst du doch nicht wirklich!"

„Genau!" schaltete sich Kouga ein. „Gib mir meine Splitter zurück!"

Eine dunkle Stimme ertöne von überall um sie herum und ließ die Erde erbeben.

„Hohoho! Ich brauche dich nicht länger, Kouga! Denn ich habe erreicht, was ich wollte."

Blitzschnell fuhren hunderte von Ranken auf sie zu. Inuyasha zog sein Tessaiga und brachte es schützend vor sich. Seine Kraft durchschnitt alle Ranken, die sich ihm näherten. Miroku brachte seinen Stab vor sich und Sango ihren Bumerang, schütze dadurch sich selbst, Kagome und Shippou. Kouga fand Schutz hinter einem Baum. Doch dort, wo die Gruppe nicht zusammen gestanden hatte, war sie nun getrennt von einer Mauer aus Holz. Sango, Kagome und Shippou standen zusammen, Inuyasha, Miroku und Kouga dagegen waren allein und von einander abgeschnitten.

„Inuyasha!" rief Kagome nach ihrem Freund und sah sich umgeben von dichtem Gestrüpp.

„Kagome!" schrie der Dämon zurück und versuchte, sie durch die Ranken zu entdecken. „Geht es euch gut?"

Von allen kam eine Bestätigung.

„Wartet, ich schneide mich zu euch durch!" schrie Inuyasha und hob Tessaiga.

Sofort fingen die starren Dornen um ihn herum an, sich zu bewegen.

„Na, du Unkraut? Jetzt werde ich mal jäten!"

Aber bevor Inuyasha noch dazu kam, einen Streich zu führen, brachen die Dornen über ihn herein und verschlangen ihn gänzlich.

Kagome hörte den stumpfen Schrei keine zwei Meter von sich entfernt und erschrak. Ihr Herz hämmerte wild in ihrer Brust und sie wusste, dass da etwas geschah.

„Inuyasha!" schrie sie und wollte die Dornen mit bloßen Händen zerreißen.

Aber Sango hielt sie ab und zückte ihr Schwert.

„Was ist passiert?" fragte Miroku von irgendwoher.

„Wir wissen es nicht!" rief Kagome zurück, während Shippou nach dem Halbdämon rief.

Es kam kein Laut mehr. Jeder war eingeschlossen in einem Kerker aus Rosen.

„Hey, Hundejunge! Bist du noch da?" fragte Kouga, der noch immer hinter dem Baum stand.

Aber Inuyasha antwortete nicht. Sesshoumaru, der den besten Ausblick hatte, so weit oben über dem Geschehen, erkannte am Rascheln der Blätter, wer sich wo verbarg. Die Blumen betäubten noch immer seine Nase, die noch viel sensibler als die von Inuyasha war und die Dornen um seine Brust erschwerten ihm das Atmen. Dennoch brachte er ein paar Worte hervor.

„Warum willst du ihn?"

„Er ist faszinierend. Es würde mir Freude bereiten, ihn brechen zu sehen und jetzt gehört ihr beide mir!"

Doch bei diesen Worten brach ein goldenes starkes Licht durch das Gestrüpp.

„Tessaiga!" Inuyashas Stimme hallte noch weit durch den Wald und die gewaltige Kraft des Schwertes brach heraus, zerschmetterte alles über ihm und riss ein Loch in die Heckendecke. „Wo bist du, du feiger Unkrautzüchter! Komm heraus! Zeig dich!"

Wild umher schlagend ging Inuyasha durch die Hecken, Meter um Meter niedermähend. Tessaiga schnitt durch die Ranken, wie durch Butter und zerschlug alles, was ihm in die Quere kam. Der Halbdämon sah beinahe aus, wie ein Gärtner, als er das Gestrüpp dem Erdboden gleich machte, Zorn entbrannt.

„Ich werd es dir zeigen, du Ungetüm! Ich werde dich aus deinem Dornenversteck heraus schneiden, wenn es sein muss!"

Sesshoumaru empfand keine Bewunderung für das, was sein Bruder dort unten tat, doch sehr wohl für das Schwert in seiner Hand, welches sich auch noch von der unfähigsten Hand führen ließ. Er spürte seine Macht und die Hingabe mit der es seinem Gebieter folgte und wieder keimte in ihm der Wunsch, es sofort an sich zu reißen.

„Neeeeein!" donnerte die Stimme, als Inuyasha die Blumen dahin schlachtete, seine Freunde befreite und keine Ranke ihn zu erreichen vermochte. „Hört auf damit! Meine Kinder! Hör auf, meine Kinder zu töten!"

Ein grausames Lächeln erschien auf Inuyashas Gesicht, als er sich schützend vor seine befreiten Freunde stellte und Tessaiga erhob.

„Was willst du dagegen unternehmen? Lass Sesshoumaru endlich runter und stell dich mir!"

„Törichte Halbbrut!" zischte Sesshoumaru aus. „Du hättest auf mich hören sollen!"

Kagome verstand nichts. Inuyasha wollte seinem Bruder helfen und dieser Dickkopf beschimpfte ihn auch noch?

„Wie wäre es, mit etwas mehr Vertrauen!" rief sie dem Dämon entgegen.

Doch Sesshoumaru war sich seines Schicksals gewiss. Er wusste um die wahre Stärke dieses Dämons und dass sein Vater ihn einst nur hatte mit Glück besiegen können. Inuyasha hatte keine Chance gegen ihn.

„Inuyasha, ich glaube, da ist etwas, das wir nicht wissen," sagte Sango ruhig, immer ihre Hand am Bumerang.

Kirara fauchte und sträubte sich neben Sango und starrte in die Hecke unter Sesshoumaru.

Auch Inuyasha hatte dieses unheilvolle Gefühl. Wem Sesshoumaru so leicht in die Falle ging, der musste etwas mehr zu bieten haben, als nur ein paar Ranken.

Und da vor ihm in der Hecke raschelte etwas. Ein Schatten löste sich aus dem dunklen Grün der Rosen und setzte sich langsam ab, als er nach vorne trat.

„Da bin ich, Sohn des Hundedämons! Wie du nach mir verlangtest."

Die kleine Gruppe war erschüttert und erschrocken zugleich. Vor ihnen stand eine zarte Gestalt, groß und erhaben. Blasse Haut umfing die feinen Glieder und schwarzes Haar wallte herab. Ein wunderschöner Mann stand vor ihnen, als hätte der Himmel selbst ihn erschaffen, von solcher Grazie und Natürlichkeit, wie sie keiner von den Freunden je gesehen hatte. Sein Körper war nackt und gab starke Arme preis und eine mächtige Brust. Nur Rosenranken waren seine Kleidung, die ihn jedoch nicht verletzten, die Blüten in der Farbe seiner Haut.

Wie konnte etwas so Gefährliches und Grausames, in solch wunderschönem Antlitz stecken?

In Kagome stieg ein Gefühl auf, dass es sich hier um etwas furchtbar Gefährliches handelte. Wie hatte Sango einst gesagt? Die gefährlichsten Dämonen sind diejenigen, die menschlicher Erscheinung sind.

Sie griff hinter sich in ihren Köcher und holte einen Pfeil heraus. Langsam legte sie ihn an die Sehne ihres Bogens.

Inru blieb stockend stehen.

„Eine Miko!" brachte er plötzlich japsend heraus und sein Atem schien ihm aus der Lunge gepresst worden zu sein.

Sesshoumaru beobachtete den Dämon interessiert. Anscheinend hatte er Angst. Seine schmalen zartrosa Lippen bebten und die Blätter um ihn herum raschelten.

„Ja, allerdings!" Kagome stand fest und unerschütterlich, bereit, den Bogen zu spannen und einen Schuss abzugeben.

Sie nickte Inuyasha zu und dieser verstand sofort, was sie ihm sagen wollte.

„Lass uns dieses Ungetüm ein für alle Mal erledigen!" antwortete er ihr.

Inru trat einen Schritt zurück. Er spürte etwas Gewaltiges in diesem unscheinbaren Mädchen.

„Was ist das für ein Teufelswerk!" flüsterte er beobachtend.

Kagome spannte den Bogen, der unter der großen Belastung anfing zu knarren. Ihren Pfeil hatte sie angelegt und richtete nun ihre Waffe auf diesen Feind vor ihr. Inuyasha selbst hob sein Tessaiga und ging in sich. Er hörte sein eigenes Herz schlagen und fühlte, wie sein Blut durch seine Adern schoss. Die Welt um ihn herum verschwamm plötzlich, als zwei verwirrende Wirbel in seinem Blickfeld erstanden. Sie wurden deutlicher und deutlicher, drängten sich aneinander.

Die Windnarbe!

Sesshoumaru spürte die Macht, die dort unten ruhte! Sie hatte zwei Pole von unterschiedlicher Art! So gegensätzlich! Was wohl passierte, wenn beide aufeinander prallten?

Auch der Dämon am Boden konnte es plötzlich sehen. Zwei Mächte, riesig und unendlich stark, waren auf ihn gerichtet! Die eine gülden und grimmig, leuchtete drohend über dem Geschehen. Die andere purpur und Recht schaffend, so rein wie das Mädchen selbst, welches die Macht innehatte. Die Erkenntnis kam sofort! Sie konnten ihn vernichten! Inrus Augen weiteten sich in Schock, als er die Gefahr vor sich erkannte. Sein schönes Gesicht verzerrte sich zu einer Fratze des Schreckens.

„Nein! Ich werde das nicht zulassen!" schrie er und plötzlich wuchs sein Gewand in unglaublicher Geschwindigkeit.

Die Ranken, welche sprossen, erhoben den Dämon in die Höhe und bevor Kagome und Inuyasha hatten reagieren können, war Inru schon auf der Höhe von Sesshoumaru. Ranken bewegten sich und fingen an, zu knarren. Blütenstaub wurde aufgewirbelt und setzte sich auf allem nieder.

Inuyasha stürzte zu Kagome und drückte ihren Pfeil herunter.

„Warte, Kagome!" schrie er und die Schülerin ließ den Bogen sinken.

Schon fingen alle an zu husten. Der Blütenstaub setzte sich in ihre Lungen und machte das Atmen schwer. Sango nahm ihre Maske und Miroku rannte zu Kagome, um eine schützende Barriere zu erschaffen. Shippou und Kouga konnten dem Staub einigermaßen standhalten, da sie selbst Dämonen waren.

„Nein!" rief Inuyasha und hielt in der Bewegung inne.

Weit oben in der Luft stand Inru, ruhig und grimmig. Sein Blick hätte Wände durchschlagen können, von solcher Grausamkeit war er. In seiner Rechten hielt er einen riesigen braunen Dorn und presste ihn an Sesshoumarus Stirn, genau auf den Halbmond darauf.

„Tut es und er geht mit mir in den Tod!" Inrus Stimme war gelassen und selbstsicher.

Er war bereit für den Tod, wenn er letztendlich zumindest einen Hauch von Rache gehabt hätte, wenn er den Hundedämon mit sich nahm. Aber auch Vergnügen stieg in ihm empor. Dieser Halbdämon zu seinen Wurzeln war nicht nur äußerst stark in Verbindung mit dieser Priesterin, sondern auch schwach. Schwach, weil er halb menschlich war. Schwach, weil er Gefühle hatte. Schwach, weil er diesen Gefühlen erlag.

„Keiner rührt sich!" befahl Inuyasha und Kagome ließ die Sehne langsam wieder zurück.

„Was ist denn, Hundejunge? Ich dachte, du magst deinen Bruder nicht! Es kann dir doch egal sein!" rief Kouga.

Aber Inuyasha reagierte gar nicht darauf.

„Lass ihn runter und ich verschone dein Leben für dieses Mal."

Sango, Shippou und Kouga schienen mehr als überrascht und starrten den Halbdämon an.

„Was!" brachte Sango heraus. „Du meinst, du willst ihn fliehen lassen, nur um Sesshoumaru zu retten?"

Miroku wandte sich gegen Sango.

„Gerade du müsstest wissen, warum er das tut!"

Die Dämonenjägerin fuhr zusammen und Schock stand ihr ins Gesicht geschrieben. Der Mönch hatte Recht! Wer war sie, dass sie über den Tod von Inuyashas Bruder urteilen konnte, wenn doch gerade Inuyasha es gewesen war, der immer wieder versucht hatte Kouhaku zu retten? Wie konnte sie auch nur einen Moment in Erwägung ziehen, dass sie das tun durfte, egal in welcher Beziehung die beiden Brüder nun standen.

Scham überwältigte sie und ließ ihren Atem stocken.

„Tut mir leid," brachte sie nur noch flüsternd hervor.

„Und meine Splitter?" fragte Kouga.

Inru lachte finster und seine Stimme wurde unnatürlich dunkel.

„Hohoho! Denkst du wirklich, das wäre eine Option für mich? Denkst du wirklich, du wärest in der Position, zu verlangen?"

Kagome schrak zusammen. Was hatte der Dämon nur vor? Warum rückte er Sesshoumaru nicht heraus, um sein Leben zu retten?

Inuyasha biss die Zähne zusammen. Es war alles wie ein böser Traum. Niemals hätte er gedacht, dass er mal versuchen würde, Sesshoumaru aus der Patsche zu helfen.

„Was willst du?" fragte der Halbdämon und versuchte seine Schultern zu straffen, so gebieterisch, wie möglich auszusehen.

Sesshoumaru schien keine Angst zu haben vor dem, der ihn bedrohte. Aber er starrte seinen Bruder an, seine Augen trafen die Inuyashas und beobachteten jedes Zucken, jeden Atemzug, den er machte. Inuyasha atmete hart und schwer, was ihm verriet, dass er aufgeregt war und unter Stress stand. Aber innerlich war auch Sesshoumaru ganz und gar nicht mehr ruhig. Er fürchtete den Tod nicht, dem er gerade ins Gesicht schaute, auch wenn er unwürdig und schmachvoll war. Aber er hasste diesen Dämon, er hasste was er vorhatte. Niemand seiner Familie hatte das verdient und niemandem sollte die Schande je widerfahren. Er fühlte die Spitze des mächtigen Dornes auf seiner Stirn, aber sein Blick wich nicht von Inuyasha ab, der dort unten zu ihm aufsah, so unwissend und rein in seiner Menschlichkeit. Er konnte verstehen, warum Inru auf ihn aus war.

„Was bist du denn bereit mir zu entbieten? Was glaubst du, das du mir geben kannst, diesem Dämon gleich an Wert?" die Worte standen auf der Lichtung, leer und allein.

Keiner traute sich, etwas zu sagen, allesamt hielten sie den Atem an.

Inuyashas goldene Augen ließen von Sesshoumaru ab und verschwanden unter seinen silbernen Haaren. Seine Lippen bewegten sich kaum merklich.