Kapitel 5 - Neue Lehrer, neue Tiere und was ich mit beiden machen könnte...
Hab ich gestern gesagt der Tag wäre fürn Arsch gewesen? Ha! Ich und meine große Klappe. Kann ich nicht einmal das Maul halten? Offensichtlich nicht. Aber ruhig Brauner! Schön der Reihe nach.
Ich steh also heute morgen nichts ahnend auf und häng so dümmlich im Unterricht rum, da fällt mir auf, dass Hagrid ja was über ne neue Lehrerin gefaselt hat. Wie es der Zufall - geschissen Zufall, Schicksal du Penis! - so will, ist sie eine von diesen Mörderbräuten. Läuft doch tatsächlich den lieben langen Tag im Korsett, Schulmädchen-Falten-Ultra-Mini, Overknees und High-Heels rum und ist zu allen ach so nett.
Wär ja an sich kein Grund ihr gleich an die Gurgel zu gehen, aber ich werd das blöde Gefühl nicht los, dass da was mit meinem Snape im Busch ist. Angeblich kennen die beiden sich noch aus ihrer Schulzeit.
Könnte auch hinkommen, schließlich ist Korsett- Barbie in seinem Alter und trägt immer noch brav ihren Slytherin- Umhang. Na wenn schon, gibt ihr das das Recht, ständig irgendwelche Andeutungen zu machen wenn er in der Nähe ist? Oder ihm grinsend eindeutige Blicke zuzuwerfen? Ich glaube nicht!
Gebt mir nur fünf Minuten mit ihr und ein paar von Hagrids saubescheuerten Viechern, dem Gewinner geb ich freiwillig den Gnadenstoß. Also echt, die Schnepfe bringt mich zur Weißglut.
Zu allem Überfluss hatte ich heute gleich die erste Stunde bei ihr. Padma ist natürlich gleich total ausgeflippt und hat den ganzen Tag davon gesülzt, was für eine außergewöhnlich hübsche und freundliche und begabte und blah, blah blah Lehrerin Miss Red wäre. Entschuldigt mich, bei mir meldet sich gerade der akute Brechreiz!
Bei mir hat sie ihre dämlichen Einschmeichel-Tricks auch probiert, aber da wird sie wohl eher auf ihrer ekligen Schleimspur ausrutschen, als dass das funktioniert. Alte, bei mir beißt du auf Granit!
Ich weiß nicht wo genau bei dem Feuermelder der Trick liegt, aber die Schüler und die meisten Lehrer sind total hin und weg von ihr.
Wenn sie ja wenigstens blond wäre würd ich ja sagen sie ist ne Veela, oder zumindest zum Teil. Aber nein, Fräulein Superheiß hat die lange rote Mähne, die ich mir grad abgeschnitten hab.
Pah! Meine Spikes gefallen mir eh besser. Snape scheint allerdings nicht besonders begeistert von ihr zu sein. Jedes Mal wenn sie in seiner Nähe rumgaukelt sieht er zu dass er Land gewinnt.
Hah! Wenigstens macht er das nicht nur bei mir. So langsam aber sicher frag ich mich allerdings, ob er nicht vielleicht schwul ist... Nein, keine Chance. So ein heißes Eisen kann nicht schwul sein...
Obwohl, Schwule sehen ja bekanntlich auch immer irgendwie total rattig aus. Nein, böser Gedanke, gaaaaaaaaaaaaanz böser Gedanke! Oh Mann, seht mal wohin mich das gebracht hat.
Ich spinn schon total rum, dabei wollte ich doch von meinem beschissenen Tag erzählen.
Also, nachdem ich eine Doppelstunde mit der Hormonschleuder zugebracht hab, hab ich mich eines halbwegs erträglichen Tages erfreut. Mittlerweile hab ich gelernt bei Padmas Dummschwätzerei auf stumm zu schalten.
Doch das dicke Ende kommt ja wie immer zum Schluss und in der letzten Stunde musste ich wieder auf Hagrid treffen. Der mit seinem bescheuerten Getier! Dem sollte man mal zeigen wie so ein Käfig im Zoo von innen aussieht.
Am besten einer mit schalldichten Fenstern... undurchsichtigen, schalldichten Fenstern! Und wenn es nach mir ginge, könnten sie auch gleich vergessen, dass da überhaupt wer drin hockt und ihn einfach verhungern lassen.
Aber so viel Glück kann ich natürlich nicht haben. Wär ja auch zu schön.
Wie dem auch sei. Als ich da eingetrudelt bin, stand Hagrid schon vor seiner Hütte und trug dieses zu-dumm-ein-Loch-in-den-Schnee-zu-pinkeln-und-Spaß-dabei-haben-Grinsen zur Schau. Als ob ich nicht gleich gewusst hätte, dass da wieder was ziemlich bescheuertes auf uns zu kommt, erzählt uns Hagrid, dass er was gaaaanz Feines für uns hat und dass wir ihm doch zum See folgen sollen. Wie gesagt, mir schwante bereits Übles.
Aber was da auf uns zu kam, hätte sogar in Hagrids Dummbirne als ziemlich bescheuerte Idee reingehen sollen. Am See jedenfalls erwartete uns ein Viech, das aussah, als hätte man einen Affen geteert und geschuppt.
Es hatte also keine Federn, sondern glänzende Schuppen wie ein Fisch. Und statt der üblichen Affen-Murmel war in seinem Schädel ein Loch in dem er Mockwasser mit sich rumschleppte. Nach Hagrids Aussage war das ein Vorzeige-Kappa, ein richtiges Rasse-Exemplar, besonders stattlich und ganz frisch aus Japan eingeflogen. Aha, und der hat wahrscheinlich gerade so viel im Kopf wie du - schwapp! Schwapp! Schwaaaapp!
Meine Mitschüler schienen ähnlich begeistert zu sein wie ich. Nicht mal Padma ließ sich zu einem Oooh, ist der süüüüüüß! hinreißen. Vielmehr stand sie wie angetackert da und glotzte wie ein Regal. Hagrid hat das ganz offensichtlich für ein Zeichen der äußersten Verzückung gehalten. Seine Miene ging fast über vor Freude und schon bildeten sich die ersten Tränchen in seinen Glubschern. Is nich wahr, oder? Da fängt der Pansen fast das Flennen an, weil er meint wir währen sprachlos. Na mein Geschmack ist es jedenfalls nicht, wenn das bekloppte Viech gleich auf mich losrennt und versucht mich zu vermöbeln!
Padmas im Übrigen auch nicht. Und während die braven Ravenclaws wie die aufgeschreckten Küchenschaben durch die Gegend gerannt sind, versuchte Hagrid mit Gurken und Taschenmessern bewaffnet uns dazu zu bringen unseren Namen in die Gurken zu schnitzen und sie dem Kappa vor die Füße zu werfen.
Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass das nicht von allzu großem Erfolg gekrönt war. Irgendwann kam dann doch einer der Schnarchnasen die rettende Idee und Terry Boot stellte dem Kappa ein Beinchen, so dass dieser sich erstklassig latzte und die Plörre in seinem Schädel in hohem Bogen auf Lisa Turpins frisch gewaschener Uniform verteilte. Na ja, wobei Beinchen stellen wohl geschmeichelt ist.
Terry wollte eigentlich in Kopfloser-Hühnchen-Panik wie von der wilden Wildsau gejagt am Kappa vorbei rennen, legte aber eine saugeile Bruchlandung direkt vor ihm hin. Der Kappa in seiner fröhlichen Verfolgung konnte offensichtlich seinen Killerspeed nicht schnell genug abbremsen und ist mit den dreckigen Käsequanten in Terrys Rippen hängen geblieben und mit einem, wie ich finde, herzzerreißend netten Knirschen selbiger direkt auf ihm gelandet.
Nur Lisa, die ja die volle Ladung Schmockwasser abgekriegt hatte, fand das nicht unbedingt witzig.
Das hat sie auch gleich der versammelten Mannschaft kund getan. Echt ey, da stellt man sich doch nicht so an, nur weil die Uniform aussieht, als wär sie samt Inhalt im Hochsommer über eine Kuhwiese gezogen worden. Okay, ehrlich gesagt sah es selten dämlich aus, aber ich bezweifle, dass Lisa ihre dreckigen Uniformen und Stinkesocken nach Hause schickt, damit Mrs. Turpin sie wäscht. Wofür hat man schließlich Hauselfen? Die reißen sich doch gradezu darum die stinkigsten Teile zu schrubben, oder etwa nicht!
Naja, was solls. Wenigstens war die Stunde schneller beendet als man "Hagrid treibts mit Tieren" sagen konnte. Nachdem Hagrid und seine tapferen Ravenclaw-Recken ihre Knochen eingesammelt und Lisa getröstet hatten, durfte sich die Klasse nämlich aus Hagrids Blickfeld entfernen. Dass heißt, eigentlich haben wir uns verdrückt und Hagrid mit seinem schmusigen Affen ohne Schädeldecke allein gelassen. Der Affe war nämlich zwischenzeitlich schon wieder in heller Panik in Richtung See getürmt. Naja, verstehen kann ichs...
Doch als ob ichs nicht geahnt hätte, standen ein paar Stunden später die ersten Eltern auf der Matte. Da versuche ich den frei gewordenen Nachmittag zu genießen, lieg im Gemeinschaftsraum rum und mal ich mir in den schillernsten Farben aus, wie wunderbar eine Zeit ohne Hagrid, den sabbernden Sodomisten, aussehen könnte und werde gleich wieder enttäuscht. Dumbledore wäre ja schließlich nicht der Robin Hood der Geistesschwachen, wenn er nicht sämtliches Klagen und Wehgeschrei einfach ausblenden könnte. Ich kann mir schon lebhaft vorstellen, wie diverse Elternteile in Dumbledoofs Büro Amok laufen während er in aller Ruhe vor sich hin stiert, als könnte ihn kein Wässerchen trüben.
Ich erspar euch mal lieber die hässlichen Einzelheiten, aber die nächsten Tage werden in Dumbledoofs Büro wohl einige Zitronendrops gelutscht und eine Menge Löcher in die Hinterköpfe anderer Leute geguckt werden...könnte ich mir jedenfalls vorstellen.
