Disclaimer: "Same text as with every chapter" (aus: "Fanfiction for One")

Will erst mal wieder meinen lieben Reviewern danken:

Jasey (es freut mich immer wieder, wenn jemand vor lachen unter dem Tisch liegt);

Lizzy (das mit dem „größten Fan" musst du mit den anderen ausfechten);

unbekannt, danke (will dich nicht unter den Tisch fallen lassen, leg dir mal nen Namen zu)

und besenflieger, danke, danke, danke zurück, find ich toll dass die Geschichte ankommt.

Ich wiederhole zur Orientierung die letzten zwei Zeilen.

Na dann, los…

Kapitel 2 (Teil 2)

„Hallo?" Sie sah sich im Zimmer um, aber es war keiner da.

„Hey, Evans! Was machst du hier drin?"

Was Lily machte, konnte er deutlich sehen. Sie machte einen riesigen Satz.

„Sirius!" rief das Mädchen erschrocken.

„Ja, der bin ich. Und was machst du jetzt hier drin?" wiederholter er seine Frage.

Lily erholte sich schnell von ihrem Schreck:

„Ich muss meinen Aufsatz schreiben, und James hat das Buch dafür. Deswegen bin ich hier."

Lily hatte an dieser Stelle ein „Ach ja, der Aufsatz." erwartet, doch nichts dergleichen kam.

„Aufsatz? Was für ein Aufsatz?" Sirius Blick war skeptisch.

„Ah – na ja, der Muggelaufsatz." Spätestens jetzt mussten sich doch bei ihm die Rädchen in Bewegung setzen. Es sei denn, James hatte seinen Freund nicht aufgeklärt.

„Ich soll ihn hier schreiben, weil James jeden Moment das Buch gebrauchen könnte."

Sirius sah sie weiterhin zweifelnd an, machte nach einer kurzen Weile endlich den Mund auf.

„Du willst also hier einen Aufsatz schreiben, mit einem Buch, das James jeden Moment gebrauchen könnte."

Lily nickte. Schön, dass er das soweit kapiert hatte.

„Das glaube ich dir nicht."

„Bitte?" rief Lily erstaunt aus.

„Ich sagte -" setzte Sirius an, doch das Mädchen unterbrach ihn.

„Ich weiß, was du gesagt hast. Aber ich muss nun mal diese Hausaufgabe machen und brauche dringend Informationen." Noch versuchte sie sich zurückzuhalten.

Sirius baute sich drohend vor ihr auf.

„Von wegen Aufsatz schreiben! Du willst doch nur an die Pläne. Aber James ist nicht so dumm und lässt sie hier irgendwo rumliegen!"

Lily sah ihr Gegenüber nun beinahe verstört an. Wovon redete er eigentlich?

„Welche Pläne?"

„Ach komm schon, Evans, jetzt tu doch nicht so. Die Pläne für das Quidditch-Match am Samstag. Aufstellung, Spielverlauf etc.. Du willst sie doch sicher an Slytherin weitergeben und…"

Den Rest hörte sie gar nicht mehr.

„ES REICHT!" schrie Lily ihn an und ballte ihre freie Hand zu einer Faust, die jeden Stein zu Brei verarbeitet hätte.

„Nur, weil du mich nicht magst, musst du mir nicht gleich Verrat unterstellen! Wenn du wenigstens eine klitzekleine Ahnung in deinem noch kleineren arroganten Hirn hättest, wie sehr mir dieses Haus am Herzen liegt, dann würdest du gar nicht auf so dumme Gedanken kommen!"

„Dumme Gedanken! Du nützt doch die Situation aus, dass James einen Narren an dir gefressen hat!" Sirius schnaubte wie ein wütender Stier und Lily klappte die Kinnlade herunter.

James Potter war in sie verknallt?

Ihr Magen machte einen Hüpfer und Millionen von Fragen fuhren in ihrem Kopf Achterbahn.

Doch Lilys Verstand setzte sich durch, sie musste ihre Position verteidigen.

„Gut, wenn du also glaubst, ich will hier spionieren, dann gib mir das Buch. Ich werde es verdoppeln."

Das nahm Sirius den Wind aus den Segeln.

Was, wenn Lily die Wahrheit sagte und gar nicht spionieren wollte?

Ganz einfach: Es wäre verdammt peinlich. Er müsste sich entschuldigen (und Fehler einzugestehen, fiel ihm mehr als schwer). Und außerdem würde James ihn umbringen, weil er sein kleines Geheimnis verraten hatte. Oh – oh. Wenn er Glück hatte, würde sein bester Freund ihn umbringen, bevor er sich entschuldigen musste…

„Ok, ah, das Buch." Er wandte sich um und erspähte zwei auf James' Koffer.

Sirius hielt beide in die Luft.

„Welches?"

Lily schnappte sich das richtige und zückte ihren Zauberstab. Sie erinnerte sich zwar genau an James' Worte, doch es war eine alte Ausgabe und vielleicht hatte sie Glück.

„Dublicate!"

Plötzlich fiel ein zweites Buch aus der Luft, wo sie das Original gehalten hatte, auf den Boden.

Ein triumphierendes Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie hob das Werk auf und blätterte durch die Seiten. Das Lächeln verschwand.

Sirius hatte es bemerkt, und noch bevor Lily das Buch an sich drücken konnte, als wäre alles in Ordnung, nahm er es ihr aus der Hand.

Mit jeder Seite breitete sich das schadenfrohe Grinsen auf seinem Gesicht weiter aus. Und Lily wusste leider nur zu genau, warum. Die Seiten waren teilweise leer oder es standen nur vereinzelt Buchstaben, Wörter und zusammenhanglose Sätze darin.

„Evans, auch wenn du überall zu den Besten gehörst, wissen tust du noch lang nicht alles."

Während Lily sich verteidigte und Sirius zu erklären suchte, dass sie so etwas nie behauptet hatte, holte er seinen Zauberstab aus der Tasche.

Neugierig sah sie ihn an, immer bereit, alles was jetzt kam als normal zu betrachten.

Der Junge hielt das Buch vor sich hin und setzte die Bewegung an:

„Teca-"

„HALT!" Die Tür flog auf und Remus stürzte heftig atmend ins Zimmer.

Sirius brach den Zauber ab und begrüßte etwas verwundert seinen Freund (Remus war nicht der sportliche Typ, und ihn aus der Puste zu sehen, war ein ungewöhnlicher Anblick).

„Hi Remus."

Der Angesprochene sah erst Lily, dann Sirius, das Buch in dessen Hand und den Zauberstab an und dankte seinem (geradezu animalischen) Instinkt dafür, dass er gerade noch rechtzeitig gekommen war.

„Was ist denn los?" fragte Lily nun ernsthaft besorgt, da Remus immer noch wie verrückt vor sich hinhechelte.

Der deutete auf den Gegenstand in Sirius' Hand.

„Das… das Buch. Du darfst… darfst es nicht kopieren." Sein Atem beruhigte sich ein wenig. „Ist gegen das Gesetz."

Dass etwas gegen das Gesetz war, hatte Sirius Black nie wirklich gekümmert (und selbst Remus grummelte bei solchen Aktionen höchstens missbilligend), solange es nur Kleinigkeiten waren – wie z.B. Buch verdoppeln. Aber da sein Freund sich wegen einem einzigen Buch so ins Zeug legte, musste er sich jetzt rechtfertigen.

„Lily behauptet, James hätte ihr erlaubt, hier den Aufsatz zu schreiben, damit er ständigen Zugang zu seinem Buch hat. Und ich-" Da fiel ihm ein, dass er Remus nicht seinen lächerlichen Verdacht – denn lächerlich, das war er wohl – gestehen konnte. „Und ich habe davon gar nichts mitbekommen. Findest du das nicht etwas seltsam?"

„Nein, gar nicht." antwortete Remus ohne zu zögern.

„Was? Was soll das denn jetzt heißen?" Sirius war gerade definitiv nicht in der Stimmung zu scherzen, und Remus hörte während des ganzen nächsten Satzes nicht auf, sich zu räuspern.

„Das heißt, dass ich, während James uns das mit Lily näher erläutern wollte, an dir den „Petrificus Totalus" geübt habe."

Eine Stille trat ein, in der Sirius' Augen sich weiteten und Lily leise zu Lachen anfing.

„Nachdem James sich gewundert hat, warum du so aufmerksam dasitzt, ist es mir wieder eingefallen und ich hab den Zauber rückgängig gemacht." Remus zuckte entschuldigend mit den Schultern und Lily hielt sich die Hand vor den Mund.

Sirius brodelte innerlich und auf seinem Gesicht hätte man Spiegeleier braten können.

„Remus." sagte er schließlich mit gezwungener Ruhe. „Tu mir einen Gefallen und übe deine verdammten Zauber nächstes Mal an jemand anderem als mir." Ohne ein weiteres Wort verließ er das Zimmer.

„Oh je." kommentierte der Lily das Geschehen.

„Keine Sorge." lächelte Remus nur halbwegs überzeugend. „Das geht vorbei."

Schließlich zeigte er ihr den kleinen Schreibtisch am Fenster und reichte ihr die zwei Bücher.

„Viel Erfolg." wünschte er ihr und verließ ebenfalls das Zimmer.
Das Mädchen ließ sich auf einen Stuhl sinken und langte nach dem obersten Buch auf dem Stapel. „Muggel – eine Spezies für sich" stand in großen silbernen Buchstaben darauf. Da es nicht das war, das sie brauchte, wollte Lily es gerade weglegen, als ihr ein Lesezeichen auffiel. Eigentlich war ihr etwas unbehaglich zumute. Es war eine seltsame Stille in dem Raum und nur auf den vielen Postern bewegten sich die Flieger.

Doch das sollte Lily nicht von ihrer Neugierde abbringen. Sie schlug das Werk an der markierten Stelle auf. Die Überschrift des Kapitels lautete: „Liebe – wie schaffen es Muggel ohne magische Gegenstände ihren Auserwählten für sich zu gewinnen?"

Das war eine sehr gute Frage, doch Lily bezweifelte, dass irgendeine Hexe oder ein Zauberer dieses Rätsel je lösen würde, denn auf dieser Seite hörte das Buch nicht auf zu seufzen (Ach jaaaa, mhm, oooooh, ach wie süüüüß u.s.w.). Mit einem amüsierten Grinsen legte sie das Buch zurück und erinnerte sich an Sirius' Worte: „…, dass James einen Narren an dir gefressen hat."

Diese ganzen Vorschläge, die James gemacht hatte (und für die er meistens eine Ohrfeige kassiert hatte), sie waren ernst gemeint gewesen. Und sie, wie oft hatte sie gedacht, er mache sich nur über sie lustig, weil man sie nur anzusehen brauchte, um zu kapieren, was mit ihr los war. Das war doch der einzige Grund, warum sie sich James gegenüber so abgeneigt gezeigt hatte. Lily seufzte (kam den Seufzern des Buches sehr nahe), packte ihre Sachen zusammen und machte sich auf den Weg ins eigene Schlafzimmer. Sie würde morgen an dem Aufsatz arbeiten.

Diese ganzen Neuigkeiten musste sie erst einmal verdauen, und dazu legte sie sich auf ihr gemütliches Bett.

Als Natasha kurz vor dem Abendessen hereinkam, fand sie ihre Freundin schlafend vor. Sie beschloss sie schlafen zu lassen und ihr etwas zum Essen mitzubringen.

Nachdem sie gegen halb neun (heute waren es etwas weniger Hausaufgaben) wieder ins Schlafzimmer zurückkam, wo Ina und Mel sich im Bad mit dem Bild der Nixe an der Wand leise über die besten Hautpflegetipps unterhielten, saß Lily im Schlafanzug auf ihrem Bett und machte Hausaufgaben. Als sie aufblickte und Natasha sah, schmiss sie die Sachen beiseite und sprang auf.

„Nat, ich muss dir etwas Wichtiges erzählen."

Natasha wurde aufs Bett gedrückt und Lily setzte sich im Schneidersitz hin und berichtete von vorne bis hinten der aufmerksam lauschenden Freundin.

„… und – und dann sagte Sirius, na ja, er sagte es etwas anders, du weißt schon, auf Sirius-Art eben, auf jeden Fall meinte er damit-"

Komm zum Punkt, Lily.

„ – dass James mich mag."

Na endlich.

„Und ich habe es nicht gemerkt." Sie machte eine hilflose Geste mit den Händen.

„Sagst du denn gar nichts dazu?" fragte sie unsicher und schob sich eine rote Haarsträhne hinters Ohr.

„Doch, klar, Lily. Du bist mal wieder der lebende Beweis dafür, dass die Evolution auch rückwärts gehen kann. Das war alles ziemlich offensichtlich. Du hast endlich erkannt, was schon jeder vermutet hat. Ich bin so stolz auf dich."

Bei den letzten Worten grinste Natasha. Lily holte daraufhin ihr Kissen und zog es ihr über den Kopf.

„Hey, mach dich nicht über mich lustig! Warum hast du es mir denn nicht gleich gesagt, wenn ich dafür offenbar zu blind war?"

„Was?" lachte Natasha auf. „Es dir sagen und dabei das Risiko eingehen, dass du mich für verrückt erklärst und nach St. Mungus bringen lässt? Nie im Leben."

Und schon flog das zweite Kissen, was Inaloo und Mel wahnsinnig freute (Oh ja! Kissenschlacht!), als sie neugierig aus dem Bad kamen.

Versprochen, das dritte hat ein paar humorvolle Pointen mehr drin. Always a pleasure…