+ Ja, ich weiß, dass es keinen Schlossgraben gibt, aber rein der Dramatik wegen habe ich ihn dazuerfunden. Sorry, dass ich so lange nicht mehr geupdated hab - aber mein Unileben wird immer stressiger, nya egal ... genießt jetzt mehr oder minder das neue Kapitel +

Miss Granger: och die ideen kommen einfach so, mitunter wenn man eine passage im buch liest, die besonders zum parodieren einlädt

My bloody Valentine

Mit beschwingtem Gang und einer riesigen Flasche Campari Orange wandelte Hermine, nun wieder in langweiliger Schulkleidung verpackt, durch Hogwarts Gänge und Flure, lauthals ihren Triumph verkündend.
Ja, sie, die genialste Schülerin, die je das Licht der Welt erblickte, die einzigste Fanartikelverkäuferin mit Lizenz für Harrys Kloschüssel, der langweiligste Know-it-all hatte es geschafft die Welt durch die Liebeserklärung der Morts um ein Vielfaches zu verbessern Greenpeace musste ihr einfach gratulieren, der Friedensnobelpreis schien quasi ihr Eigentum, sie würde der neue Moderator von Herzblatt werden, den Bachelor endlich verkuppeln und Millionen mit Liebesratgebern machen. Die Welt gehörte Hermine Granger.
Mit Victory-Zeichen mitten im Gang posierend, bemerkte das Mädchen nicht die tuschelnden Laute ihrer Mitschüler oder gar die auf sie deutenden Finger, viel zu sehr entwich sie in eine imaginäre Welt voller Minepuppen, Minekugelschreiber und Mineklopapierrollen, eine Welt, in der sie der Star, der Herrscher, Gott war.

Irre lachend, erkannte sie nicht die Gefahr in Gestalt eines weißhaarigen Jungen, der sich ihr auffällig näherte und ihr schließlich einen Klaps gegen den Kopf gab, der sie ohne Bremsung gegen die nächste Wand fliegen ließ.
„Malfoy!" knurrte die Schülerin unheilverkündend und rappelte sich mühselig auf um sich mit mörderischem Blick ihrem Lieblingsfeind zu stellen, der sie wie eh und je mit seinem zynischsten Lächeln bedachte, so dass man glaubte, es wäre auf seinem Mund festgenäht.
„Wie oft?" zischte Hermine , „Wie oft hab ich dir gesagt du sollst meine Knochen in Frieden lassen, wie oft versuche ich dir mit Schlägen einzutrichtern, dass sich so etwas nicht gehört? Und wie oft hab ich gesagt du sollst keine pinken Socken zu grünen Roben anziehen, das beißt sich gewaltig!"
„Ja, Mama!" kam die spöttische Bemerkung, die dem Slytherin ein blaues Auge sowie unzählig gebrochene Rippen einbrachte zuzüglich der Erkenntnis, dass man wildgewordene Gryffindors nicht unterschätzen sollte, vor allem dann nicht, wenn sie eine Abneigung gegen pink-grün haben. Nun war es an ihm vorsichtig wieder aufzustehen und einer keuchenden Hermine gegenüberzutreten, die immer noch nichts von ihrer Slytherinermordungslust verloren hatte.
„Was... was... was...!" begann sie mühsam nach Luft schnappend (ja vermöbelt ihr mal son Blondie, das geht an die Substanz XD – Anm. des Autors ) und streckte die Hand an der Mauer ab um nicht umzukippen. „Was...was...was..." fuhr sie fort ohne die Worte wirklich hinauszubekommen. „Was... ich ... meine... was?" Die nächsten Minuten hörte man nichts anderes aus ihrem Mund und einige flüsterten Mines Schallplatte mit gutgemeinten, aber todlangweiligen Reden wäre endlich verstummt. Dankesgebete wurden gen Himmel gesendet und so manches Opfer ihrer Sprechtiraden sank auf die Knie um seinen Schöpfer für diesen Moment zu danken.

„Arg, sags endlich Püppi!" schrie Draco sichtlich genervt und mit Händen über seinen Ohren. „Noch einmal ‚was' und ich spring aus dem Fenster!"
Ein triumphierendes Lächeln breitete sich auf dem Gesicht der Gryffindor aus, welches Malfoy nichts Gutes ahnen ließ. Mit einem weiteren Victory-Zeichen und einer Pose, die John Travolta in ‚Saturday Night' Konkurrenz machen würde, brüllte das Mädchen: „WAS!", nun erwartend auf ihren Schulkameraden blickend, der resignierend den Kopf hängen ließ und sich in Richtung eines Fensters (welches oh wunder genau neben den beiden Kontrahenten lag) begab, eh er in kurzer, krakeliger Schrift seinen Letzten Willen verfasste.
Er öffnete mit Tränen in den Augen die Fenstergitter und glaubte nun nie wieder Harry Potters Brille verlegen zu können, seine Fanartikel zu häufen oder gar seine getragene Unterwäsche den Hauselfen zu entreißen. Wie einen Stummfilm mit einigen Kratzern und verdammt schlechter Tonspur, sprich nicht DVDtauglich, sah Slytherins Sweetheart Number One sein Leben an ihm vorbeilaufen, wobei das plötzliche Erscheinen seinen Vaters, der ihm seinen ersten Playmagician überreichte und rasch wieder an ihm vorbeieilte, Draco etwas aus der Bahn warf.
Dem Raum ein letztes, dramatisches und betont gekünsteltes Seufzen schenkend, sprang der Junge katzengleich auf den Fenstersims und schwankte rein der Spannung wegen ein wenig hin und her, eh er sich die Nase zuhielt um im Schlossgraben nicht zuviel von der Jauche abzubekommen, irgendwohin mussten die Überreste der Schüler ja fließen.
Bevor er jedoch zu seinem finalen Sprung ansetzen konnte, ertönte die schrille Stimme von Hermine, die ihn mit einem lautstarken ‚Nein' zurückstolpern und auf den Boden der Realität – Hogwarts hartem Flur - zurückkommen ließ. Wie eine Furie stürzte sich das Gryffindormädchen auf ihn um Draco abzuknutschen und ihm dabei die letzten, heilen Rippen zu brechen.
Tränenüberströmt löste sie sich schließlich von ihm und blieb vor seiner halb ohnmächtigen Gestalt niederkniend sitzen um schluchzend eine Entschuldigung hervorzustammeln. „Vergib mir Dracilein, das wollte ich nicht, wenn... wenn du gehst, wer soll mich denn gegen die Wand hauen?"
Ein krächzendes „Potter, Weasley, Parkinson, Black, Dumbledore, sprich die ganze Schule" ließ sich vernehmen, das Hermines Redefluss aber nicht störte.
„Wer soll mich denn Schlammblut nennen und so schön das Gesicht verziehen, wenn ich ihm eine runterhaue? Wer kauft meine Artikel und finanziert meine vielen Hütten in den Bergen, die immer von diesen dummen Riesen eingetrampelt werden? Wer verfolgt Harry wie einen Stalker und bringt mich damit zum Lachen? Wer muss in Band Sieben das Zeitliche segnen und uns alle retten?"
Sich erhebend, legte der blondhaarige Junge seiner Schulbekannten rasch einen Finger auf den Mund und blickte sich verschwörerisch um. „Psst, Mine, verrate doch nicht alles! Sonst wird unsere Gage gekürzt!"

Nachdem Hermines Tränen verschwunden waren, was nach ziemlich genau dreißig Sekunden der Fall gewesen schien, erhob sie sich langsam und blickte den Slytherin mit undurchdringlicher Miene an, so dass sich dieser fragte, welches Horrorszenario ihm als nächstes drohte.

„Sag, Dracilein ,erinnerst du dich noch an den Wettkampf?" Der Angesprochene nickte sogleich, war ihm doch immer noch keine Idee gekommen, wie er gewinnen könnte und es ärgerte ihn, dass sein heimlicher Schwarm mit seiner Voldiheiratsnummer so gut vorgelegt hatte. Mit einem fragenden Blick und hochgezogenen Augenbrauen bedachte er die Gryffindor, gespannt wartend, was sie ihm genau erzählen würde.
„Nuja, du bist ein Reinblut und ich bin äh äh... keins, genau und was wäre untypischer für uns, als wenn wir tauschen würden!" fuhr die Schülerin unbeirrt fort und starrte ihn mit großen, unschuldig drein blickenden Augen an, die Dracos Vorahnungen noch verstärkten.

Eigentlich fand er die Idee recht gut, aber an der Umsetzung würde es mangeln und er wollte sich nicht vorstellen, was seine Familie mit ihm anstellen würde, wenn sie dahinter kämen. Zehn Stunden Musikantenstadl wären da wohl erst der Anfang.
„Wie genau hast du dir das vorgestellt?" fragte er schließlich doch um seine Neugier zu befriedigen und etwas Zeit zu ergattern, damit er sich aus dem Staub machen konnte.

Just in dem Augenblick als er lossprinten wollte, fuhr Hermines kräftige Hand an seine Robe und zerrte den hilflosen Jungen hinter sich her, die ganze Zeit merkwürdige Dinge über eine Transfusion murmelnd. Nach einigen Metern machte sie schließlich vor einer Tür mit der Aufschrift ‚Vorsicht Bissig – Genie am Denken' halt und stopfte ihren Schulkameraden hastig hinein, eh sie den Eingang hinter sich vor Blicken verschloss.

„Willkommen in meinem kleinen Reich!" erklärte sie Draco mit einem stolzen Lächeln und geschwollener Brust, wobei die Schönheits-OP letzten Monat ihren Anteil hatte.
Der Angesprochene schluckte aufs Heftigste als er die vielen Instrumente, medizinischen Gerätschaften und vor allem pinken Kuscheltiere bemerkte, die in ihm ein flaues Gefühl im Magen bereiteten und eh er sich versah hatte er sein essen rückwärts gefrühstückt und sich damit erneut einen Klaps auf den geschundenen Körper eingefangen.

Unfähig sich zu bewegen, wurde der Slytherin auf einen Tisch gelegt und mit Nadeln in sämtliche Körperteile verschandelt. Alsbald erschien er seiner Ohnmacht zu erliegen, hatte er noch nie den Anblick von Blut ertragen können. Das leise Lied, welches Hermine stets summte, verfolgte ihn aber auch in die tiefsten Tiefen seines dunklen Bewusstseins und verfolgte den Armen in seinen Alpträumen.

‚Ich bin Schnappi, das kleine Krokodil.
Komm' aus Ägypten, das liegt direkt am Nil.
Zuerst lag ich in einem Ei,
dann schni-,schna-,schnappte ich mich frei

Schni Schna Schnappi
Schnappi Schnappi Schnapp
Schni Schna Schnappi
Schnappi Schnappi Schnapp'

Gerade als Draco dem Krokodil mit einem Bleistift die Augen auspieken wollte, ließ ihn ein Schwall kalten Wassers zusammenfahren und abrupt die Augen öffnen um sie gleich wieder zu schließen als ihn das breit grinsende Gesicht seiner Lieblingsgryffindor entgegen strahlte.

Fast wünschte er sich in das Land zurück, in dem kleine , nervige Krokodile Weltkarrieren hinlegen konnten und piependes Federviech die Handys terrorisierte. Aber das Schicksal war ihm erneut nicht gnädig gesonnen und so musste er, gezwungen nach einer erneuten Dusche – sich der Realität in Form einer fanatisch dreinblickenden Hermine stellen.
Als er an seinem Körper hinabsah, fühlte er sich wie in einem schlecht gemachten Vampirfilm, seine Haut war an vielen Stellen mit Löchern versehen und sah ungewöhnlich rosig aus, wohingegen die seiner Alptraumfreundin viel zu blass wirkte.

„Was... was hast du gemacht?"

coming soon: Ein Experiment mit Hindernissen