Anmerkung:
Danke für die Reviews. Ich hoffe ihr verfolgt die Geschichte weiterhin :)
StarHeyoka: Ich habe dir eine mail geschickt
Okay, das Kapitel dreht sich ausschließlichum Dumbledore und Harry. Hoffentlich ist es nicht zu langweilig.
Kapitel 2
Schmerzhaft Erinnerungen vom letzten Jahr brachen über Harry zusammen, als die Welt zum Stillstand kam. Er befand sich in der Küche des Hauptquartiers des Ordens, aber geistlich war er nicht anwesend. Vor seinem Auge spielten sich Szenen ab, die genau in dieser Küche stattgefunden hatten.
Er sah seinen ersten Tag im Grimmauldplatz 12 als er mit allen in der Küche saß. Fred und George hatten gerade wieder eine Dummheit angestellt und Mrs. Weasley hielt ihnen eine Standpauke, während Sirius und Harry lauthals am Lachen waren. – Es war immer noch der selbe Abend. Sirius setzte sich bei einem Streit mit Mrs. Weasley, ob Harry über die Angelegenheiten des Ordens aufgeklärt werden sollte, für seinen Patensohn ein. – Harry stand zwischen Sirius und Snape, die sich gegenseitig ihre Zauberstäbe ins Gesicht hielten. Snape war ursprünglich gekommen, um über Occlumency Stunden mit Harry zu diskutieren. Dabei ist es allerdings nicht geblieben. Nachdem er Harrys Vater beleidigt hatte und Sirius einen Angsthasen genannt hatte, waren beide aufeinander los gegangen.
Erst als sich eine Hand auf Harrys Schulter legte, wurde dieser aus seinen Gedanken gerissen. Er folgte den Armverlauf mit seinen Augen bis er in blaue Augen blickte, die ihn verständnisvoll anschauten. Remus konnte wohl erraten, was in dem jungen Gryffindor vorging als dieser Grimmauldplatz 12 zum ersten Mal nach Sirius Tod wieder betreten hatte.
Nun bemerkte Harry auch die Anwesenheit des weißbärtigen Zauberers, der ruhig am Küchentisch saß und die beiden beobachtete. Harry konnte ein Glitzern in seinen Augen sehen, das untypisch des sonst immer anwesenden Leuchten war. Ja, es erschien Harry als glitzernden dort Tränen in des Schulleiters Augen.
„Schön dich wiederzusehen, Harry."
„Professor Dumbledore."
Hatte es sich Harry nur eingebildet oder schwang in der Stimme des alten Zauberers eine Spur von Unsicherheit mit. Er war überrascht, das der Schulleiter, der um so viele Jahre älter und auch weiser war als er selbst, ihm gegenüber so unsicher war. Harry erinnerte sich wieder an das Gespräch, das er mit Dumbledore hatte, nachdem Sirius durch den Vorhang gefallen war. An diesem Tag hatte er auch Tränen in Dumbledores Augen gesehen. Überhaupt hatte Harry in dieser Nacht zum ersten Mal gemerkt, dass Dumbledore trotz seiner Weisheit und Macht immer noch ein Mensch war, der Fehler wie jeder andere macht. Und es waren diese Erinnerungen, die ihn wieder an seinen Vorsatz denken ließen.
„Professor Dumbledore, Sir, hätten Sie vielleicht ein bisschen Zeit für mich? Es gibt da nämlich ein paar Dinge über die ich mit Ihnen sprechen möchte."
Harry konnte den Ansatz eines Lächelns auf dem älteren Gesicht sehen, als er Harry deutete ihm gegenüber Platz zu nehmen.
„In der Tat, Harry. Und es freut mich, dass du dies selbst eingesehen hast.", mit den nächsten Worten wand er sich an Remus, „Danke, dass du Harry begleitet hast."
„Ähm ja. Ich werde euch beide dann alleine lassen. Albus. Harry.", verabschiedete sich Remus und verließ die Küche.
Harry war dankbar, dass Remus sie alleine gelassen hatte und er ihn nicht hatte bitten müssen zu gehen.
Unruhig stand Harry vor einem der Stühle und spielte nervös an dessen Lehne.
„Sir, ich... ich wollte mich bei Ihnen entschuldigen...", Harry unterbrach sich und suchte nach den passenden Worten, „Ich denke, was ich in dieser Nacht zu Ihnen gesagt habe war nicht fair. Ich hätte nicht so reagieren und Ihre Einrichtung zerstören dürfen. Ich meine jeder macht Fehler, wie Sie schon gesagt haben, aber ich denke, ich hätte so etwas nie von Ihnen erwartet... Ich meine, Sie haben schon so viel erlebt und es war einfach unvorstellbar, dass auch Sie Fehler machen können... Was ich Ihnen eigentlich sagen will ist, es tut mir leid, aber es war zu dieser Zeit das einfachste Ihnen die Schuld an... an Sirius Tod zu geben." Erleichtert, dies nun alles von seinem Herzen zu haben, schaute er den Schulleiter an.
„Harry, setz dich doch." Das Gesicht des älteren Zauberers war schwer zu lesen. Viele verschiedene Gedanken und Gefühle spiegelten sich in seinen Augen, als dieser wartete bis Harry Platz genommen hatte.
„Harry, es ist schwer die Fehler anderer zu verzeihen, aber noch schwerer ist es sich seine eigenen Fehler zu verzeihen. Es bedeutet mir viel, dass du über meine Fehler hinweg sehen kannst und mir ein weiteres mal dein Vertrauen schenkst.", eröffnete Dumbledore das Gespräch.
„Aber Harry, auch wenn du mir nun nicht mehr du Schuld an Sirius Tod gibt, deine war es auch nicht."
Die blauen Augen des Zauberers blitzten Harry über seine Halbmond-Gläser wissend an. „Hörst du Harry, es war nicht alleine deine Schuld. Ich will nicht sagen, dass du nicht zu beschuldigen bist, genauso wenig nehme ich die Schuld von mir. Für das was geschehen ist trägt jeder seinen eigenen Anteil an Schuld aber niemand vermag es die gesamte Schuld auf sich zu nehmen. Professor Snape trägt auch einen Anteil der Schuld, denn hätte er sich mehr Mühe gegeben dir Occlumency bei zu bringen, wäre dies alles vielleicht nicht geschehen. Aber genauso tragen du und ich unseren Anteil der Schuld mit bei und auch Sirius selbst ist zu beschuldigen."
Etwas betreten, dass Dumbledore ihn so leicht durchschaut hatte, blickte Harry auf die Tischplatte. Aber Dumbledores Worte waren nicht ohne weiteres an Harry vorbei gegangen. Vielleicht hatte er ja Recht und es war wirklich nicht alleine seine Schuld. Aber dies viel Harry schwer zu glauben. Seine Gedanken wurden von Dumbledore durchbrochen.
„Harry, und wegen der Prophezeiung. Du bist noch so jung und doch wurde eine schwere Last auf deine Schultern gelegt. Das Schicksal der gesamten Zauberwelt und auch der Muggelwelt lastet auf dir. Ich möchte, dass du weist, dass ich immer für dich da sein werde und bereit bin diese dir beim Tragen dieser Last zu helfen. Genauso wie es die Mitglieder des Orden und deine Freunde sein werden."
Berührt bei den Worten des Schulleiters, füllten sich Harrys Augen mit Tränen. Er glaubte nicht, dass er die gutherzigen Worte Dumbledores verdiente. Schließlich war er zu Ende des letzten Jahres unglaublich unfreundlich und undankbar gegenüber dem älteren Zauberer gewesen. „Danke, Sir. Ich weiß das wirklich zu schätzen."
Ein gütiges Lächeln Dumbledores ließ die Tränen endgültig fallen. Ärgerlich über seine Schwäche wischte Harry sie weg.
„Harry, selbst die mutigsten und stärksten Menschen verschütten hin und wieder eine Träne. Es ist keine Schwäche Gefühle zu haben. Im Gegensatz, unsere Gefühle sind unsere stärksten Waffen gegen Menschen wie Voldemort. Es tut nicht gut, so starke Empfindungen wie Trauer in sich zu behalten."
Unfähig die Tränen länger zurück zu halten, vergrub Harry das Gesicht in seinen Händen. Dieser Tag war einfach zu viel für ihn gewesen. Erst die lieben Worte von Remus bezüglich Sirius Tod, dann die Erinnerungen, die mit dem ersten Besuch in Sirius Haus wieder kamen und schließlich Dumbledores freundliche Worte, die ihn zugleich wieder an die Prophezeiung erinnerten.
Dumbledore kam um den Tisch herum und legte seine Arme tröstend um Harry. Ohne etwas zu sagen setzte er sich neben den verzweifelten Teenager und zog ihn sanft an sich heran. Harry vergrub sein Gesicht in der Schulter des alten Zauberers und ließ den Tränen freien Lauf, während Dumbledore ihn schützend umarmte.
Vergessen war in diesem Moment, dass Harry schon fast 16 Jahre alt war. Vergessen war, dass er hemmungslos in die Schulter seines Schulleiters weinte. Und vergessen war, die Spannung zwischen den beiden im vorigen Jahr.
Erst als sich Harry wieder beruhigt hatte und nur noch hier und da ein Schluchzen vernommen werden konnte, machte er sich von dem ältern Zauberer los. Peinlich berührt, dass er soeben den Umhang seines Schulleiters mit seinen Tränen benässt hatte, wand er sich von ihm ab und murmelte eine Entschuldigung.
„Harry, das braucht dir nicht peinlich zu sein. Auch wenn du solch eine Verantwortung mit dir herum trägst, die dich zwingt schnell erwachsen zu werden, so bist du doch immer noch ein Teenager. Bitte behalte das in deinem Gedächtnis."
Mit diesen Worten drückte Dumbledore noch einmal Harrys Hand, bevor er sich wieder erhob und erneut gegenüber von Harry Platz nahm.
„Da ist noch etwas, worüber ich gerne mit dir reden würde. Aber hast du noch irgendwelche Fragen bezüglich der Prophezeiung?"
„Ja, da gibt es etwas. Wer weiß alles darüber Bescheid? Ich meine, weiß der Orden...?"
Dumbledore schien genau zu wissen, was Harry auf dem Herzen lag, denn er unterbrach ihn und beantwortete seine Frage.
„Jediglich das sie besagt, dass du derjenige bist, der Voldemort ein für alle mal besiegen kann. Es steht dir frei Remus den genauen Inhalt wiederzugeben."
Erleichtert, dass niemand, insbesondere Remus nicht, wusste, dass es entweder er oder Voldemort sein wird, der am Ende weiterleben wird, bedankte sich Harry bei Dumbledore.
„Wenn du keine weiteren Fragen hast, möchte ich gerne etwas mit dir besprechen." Auf Harrys Kopfschütteln hin fuhr Dumbledore fort. „Es tut mir wirklich leid, dich noch an diesem Abend damit zu belasten, aber es muss getan werden." Dumbledore machte eine kleine Pause und holte tief Luft. „Ich wünschte, ich könnte dir dies jetzt ersparen, aber dazu bin ich nicht in der Lage. Du siehst, Sirius hatte ein Testament verfasst, in dem er dich, da er selbst keine Kinder hatte, als seinen Erben angegeben hat.", wieder machte Dumbledore eine kleine Pause, um dies auf Harry wirken zu lassen.
Durch Harry wirbelten viele Gefühle. Wäre er nicht eben schon mental zusammengebrochen, hätte er dies jetzt getan. Aber er hatte keine Tränen mehr übrig, so schaute er seinen Schulleiter einfach nur ausdruckslos an.
„Er hat dir alles bis auf dieses Haus hier hinterlassen. Wenn du hier bitte unterschreiben könntest, um dein Erbe offiziell anzunehmen.", er schob ein Blatt zu Harry hinüber und überreichte ihm eine Feder. Harry setzte seine Unterschrift ins unter Feld und gab Blatt und Feder an Dumbledore zurück. Dieser ließ beides mit einem Schwung seines Zauberstabes verschwinden.
„Danke, Harry. Das wäre dann alles.", er machte sich daran sich von seinem Stuhl zu erheben, als Harry das Wort an ihn richtete.
„Professor Dumbledore, Sir. Ich möchte mich noch einmal bei Ihnen bedanken. Ich denke, dass das Gespräch mir wirklich geholfen hat."
„Keine Ursache, Harry. Und ich möchte dich auch noch einmal daran erinnern, immer zu mir kommen zu können." Dumbledore richtete sich an sich auf den Weg zu machen, als Harry ihn ein weiteres Mal hinderte.
„Sir, da ist noch eine Sache."
„Ja, Harry?"
„Ich wollte Sie bitten, ob Sie vielleicht mit Professor Snape sprechen und ihn bitten könnten sich hier mit mir zu treffen. Ich würde ihm ja eine Eule schicken, aber das ist ja nicht so sicher."
„Ja, Harry das ist kein Problem, ich werde ihn über deinen Wunsch informieren. Aber, wenn ich fragen darf, was willst du denn mit Professor Snape besprechen." Er beobachtete Harry über seine Halbmond-Gläser hin.
„Mir ist aufgefallen, dass ich mich noch nicht richtig bei ihm entschuldigt habe seine Privatsphäre verletzt zu haben. Außerdem möchte ich ihn bitten, wieder mit den Occlumency Unterricht anzufangen. Ich will nicht, dass so etwas, wie es mit Sirius passiert ist, sich wiederholt. Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn meinen Freunden etwas passiert."
„Harry, du weißt, dass auch ich dir Occlumency Unterricht geben kann. Du musst dich nicht wieder mit Professor Snape auseinander setzten. Es ist wohl bekannt, dass ihr beide nicht miteinander auskommt."
„Ich bin bereit es noch einmal mit ihm zu versuchen, dass heißt, wenn er auch bereit ist. Und ich möchte Sie nicht auch noch damit belasten. Sie haben schon mit der Schule und dem Orden genug zu tun. Außerdem möchte ich auf keinen Fall die Sicherheit des Ordens in Gefahr bringen."
„Deine Eltern genau wie Sirius wären mächtig stolz auf dich, wenn sie dich jetzt sehen könnten, Harry.", die Stimme des Schulleiters war leise und Harry konnte die Aufrichtigkeit in Dumbledores leuchtenden Augen sehen. Etwas lauter fügte der ältere Zauberer hinzu, „Ich werde Professor Snape um ein Treffen mit dir Bitten. Und nun schlaf gut, Harry."
Mit einem Nicken in Harrys Richtung und einem Plop war der Schulleiter verschwunden. Harry machte sich daran die Stufen zu seinem Zimmer hinaufzusteigen. Mittlerweile war es schon weit nach Mitternacht und das Haus lag im Dunklen da.
Als er das Zimmer betrat, das er sich letztes Jahr mit Ron geteilt hatte, konnte er Rons leises Scharchen vernehmen. Vor dem zweiten Bett im Zimmer standen Harrys Koffer und Hedwigs Käfig. Harry machte sich nicht mal mehr die Mühe sich umzuziehen, sonder ließ sich samt Klamotten auf sein Bett fallen und ging das Gespräch mit dem Schulleiter noch einmal in seinem Kopf durch, bevor er in seinen ersten ruhigen Schlaf seit Sirius Tod glitt.
