Danke schön für dein Review, Carestel! Hier auch das nächste Kap... ;)


2. Kapitel: Moria

Die Gefährten blieben noch einige Zeit im letzten heimeligen Haus, das diesen Namen inzwischen nicht mehr verdiente. Der Grund dafür war unschwer zu erraten: Das Ende der Tintenschlacht war noch immer nicht in Sicht und die Bewohner und Besucher Bruchtals wagten sich deswegen nur noch mit gezückten und entsicherten (also geöffneten) Tintenfläschchen auf die Flure.

Die für die Reinigung zuständigen Elben streikten. Dementsprechend sahen die Räume auch aus.

Im übrigen wusch sich im ganzen Haus niemand mehr die Haare, selbst die Elben hatten es mittlerweile aufgegeben. Es machte einfach keinen Sinn, denn sobald man sein Zimmer verließ – was diejenigen, die nicht auf Verhungern aus waren, auch taten – sah man spätestens an der nächsten Korridorkreuzung wieder aus wie aus dem Tintenfass gezogen.

Besonders zu leiden hatten diejenigen, die in direkter Nachbarschaft von Glorfindels Zimmer wohnten. Das lag daran, dass der stolze Balrogtöter beim Rat festgestellt hatte, dass er außer Übung war. Drei Tintenfläschchen hatte er auf Lindir gezielt, drei Tintenfläschchen hatten Legolas getroffen (und die beiden sahen sich wirklich nicht besonders ähnlich.). Also trainierte er nun, lauerte hinter Türen und Säulen, unter Teppichen und auf Gardinenstangen, bis jemand vorbeikam und er den- oder diejenige mit Tintenfläschchen bewerfen konnte. Elrond wollte ihm diese Umtriebe zwar verbieten, allerdings verstand Glorfindel durch den Lärm der zerbrechenden Tintenfläschchen kein Wort.

So oft sie sich trafen versuchte Gimli, Legolas, der ein beliebtes Opfer Boromirs war, zu trösten, aber es war schwer jemanden aufzuheitern, während man durch einen Hagel von Tintenfläschchen rannte. So war er sehr froh, als eines Abends ein mürrischer und vor Tinte triefender Aragorn mit dem verträumt dreinblickenden Boromir im Schlepptau auftauchte und ihm erklärte, dass sie am folgenden Tag abreisen wollten.

Es dauerte lange, bis das Klirren und Fluchen, das aus dem Haus Elronds drang, in der Ferne verklungen war. Beim letzten Blick auf das ehemals friedvolle Bruchtal entdeckten die Gefährten noch Elladan und Elrohir, die Zwillingssöhne Elronds, die gerade damit beschäftigt waren, eine Bande Orks mittels Tintenfläschchen zu verjagen. Erstaunlicherweise hatten die beiden es inzwischen sogar gelernt, die Tintenfläschchen mit Pfeil und Bogen zu verschießen, was ihnen eine größere Reichweite verlieh und die Gefährten mitleidig an die in Bruchtal Zurückgebliebenen denken ließ. Doch nun begann ihre Reise.

Mittlerweile hatte Gimli mitbekommen, dass sie nicht zum Mond sondern nach Mordor reisten, um dort einen Ring zu vernichten. Was das alles sollte wusste er immer noch nicht – Was konnte der arme Ring schon getan haben? Er war doch so einsam und allein. Wieso sollte Sauron ihm nicht die Aufmerksamkeit geben, nach der der Ring sich so schmerzlich sehnte? – doch der Weg nach Mordor war weit, also hatte er bis dahin genug Zeit, mit Legolas zu flirten.

Zwischendurch gab es zwar einige Probleme mit Boromir, der behauptete, Vogelschwärme über ihnen kreisen gesehen zu haben und Aragorn überreden wollte, sich bei ihm im Gebüsch zu verstecken, doch insgesamt verlief die Reise ohne Schwierigkeiten, bis sie den Caradhras erreichten.

Als sie jedoch gerade dabei waren, diesen zu überqueren, brach ein Schneesturm los. Gimli störte es nicht besonders – seine Begeisterung für Legolas war durch nichts und niemand abzukühlen – und auch Legolas hatte dank der Tatsache, dass er ein Elb war, keine Schwierigkeiten.

„Siehst du, Legolas", erklärte ihm Gimli. „Du hast eine sehr seltene Gabe. Du frierst nicht, du kannst auf dem Schnee laufen. Du bist etwas ganz besonderes."

„Aber das ist bei allen Elben so", schniefte Legolas. „Ich bin nix..."

„Doch, Legolas, natürlich bist du etwas..."

„Du willst mich nur trösten."

„Ähm, gut, das will ich schon, aber..."

„Du gibst es zu!"

„Aber das heißt ja nicht..."

„Niemand liebt mich..."

„Doch, Legolas, ich!"

„Ehrlich?"

„Ganz ehrlich!"

Legolas wischte sich gerührt eine Träne aus dem Auge und schien etwas weniger deprimiert.

Mittlerweile hatten allerdings alle anderen angefangen zu zittern vor Kälte und so entschlossen sie sich, umzukehren und durch Moria zu gehen. Gimli hatte gemischte Gefühle, was das anging. Einerseits lebten dort wahrscheinlich Verwandte von ihm und es wäre schön, sie wiederzusehen, auf der anderen Seite würden sie am Ende seinen Legolas verschrecken, der doch so zart und feinfühlig war.

Vor dem Tor Morias angekommen begannen die Probleme erst richtig. Gandalf hatte das Passwort vergessen.

Gimli wandte sich sofort an Legolas. „Siehst du? Du bist nicht vergesslich. Das bedeutet, du bist etwas besonderes."

Legolas schien nicht überzeugt. „Aber ich vergess doch ständig was..."

„Na gut, du bist vielleicht ein bisschen vergesslich, aber wenigstens nicht so schlimm wie Gandalf."

„Würdet ihr bitte die Klappe halten und mich nachdenken lassen?", schnaubte Gandalf gereizt. „Und ich habe das Passwort nicht vergessen! Ich wusste es nie!"

„Siehst du, Legolas?", wandte Gimli sich wieder an den Elben. „Du bist vielleicht vergesslich, aber du wüsstest wenigstens, dass du eine Tür, die sich nur durch ein Passwort öffnen lässt, nicht öffnen kannst, wenn du das Passwort nicht weißt."

Legolas runzelte die Stirn. „Das hab ich nicht verstanden."

„Komm, Legolas, es ist doch ganz einfach..."

„Ich versteh also nicht mal die einfachsten Sachen?", unterbrach Legolas schluchzend. „Ich wusste es. Ich bin nix."

„Aber Legolas..."

„ICH KANN MICH NICHT KONZENTRIEREN!"Gandalf bekam einen Trotzanfall und hüpfte zornig durchs Wasser. „IHR RAUBT MIR DEN LETZTEN NERV!"

Aragorn packte ihn und zog ihn zurück an Land. „Erschreck nicht das Wasser, sonst läuft es noch weg."

„Dann ist es hier wenigstens trocken!"Weiter vor sich hin grummelnd machte sich Gandalf wieder an die Suche nach dem Passwort.

Gimli und Legolas setzten ihre Unterhaltung flüsternd fort, allerdings hatte Gimli das Gefühl, dass sie im Kreis redeten und doch immer wieder nur zu Legolas Standartsatz „Ich bin nix"kamen.

Schließlich unterbrach Frodo die geflüsterten Unterhaltungen beziehungsweise in Aragorns und Boromirs Fall Streitereien. „He, Gandalf?", rief er. „Was heißt noch mal Freund auf Elbisch?"

„Was fragst du mich? Frag den Elben, wie auch immer der heißt..."

Legolas brach bei diesen Worten in Tränen aus und Gimli tätschelte ihm beruhigend die Hand, während er Gandalf einen vernichtenden Blick zuwarf. „Wie kann der nur einen so schönen Namen vergessen!", knurrte er. „Beruhig dich, Legolas, er hat eben ein Siebhirn."

„Was heißt jetzt Freund auf Elbisch?", quengelte Frodo.

„Mellon!", fauchte Gandalf. „Und jetzt lass mich..."Weiter kam er nicht, da plötzlich ein Knirschen ertönte und die Torflügel aufschwangen.

Staunend blickten die Gefährten Gandalf an. „Du hast dich erinnert!", rief Aragorn schließlich. „Ein Hoch auf unseren Führer!"

„Auch wenn er ein Siebhirn hat", grummelte Gimli.

Unterbrochen wurden sie von einem Rauschen hinter ihnen. Boromir wandte sich an Aragorn. „Sieht nicht so aus, als ob das Wasser wegläuft. Ich glaube eher, es kommt hierher."

Damit hatte Boromir nicht mal so unrecht, auch wenn es nicht das Wasser war, das zu ihnen kam. Lange Greifarme drangen aus der Tiefe hinauf und schnappten sich als erstes Frodo, der daraufhin wild „Mellon! Mellon!"kreischend durch die Luft segelte.

Das Monster verstand ihn wohl nicht, oder zumindest nicht richtig, denn statt einzusehen, dass es einen Freund vor sich hatte, klappte es sein riesiges Maul auf.

Aragorn stürzte sich sofort ins Wasser und begann tapfer gegen das Monster zu kämpfen, während Boromir, der Aragorn zeigen wollte, dass er mindestens genauso tapfer sein konnte, ihm eilig folgte.

„Soll ich was machen?", fragte Legolas Gimli unsicher.

„Nun...", überlegte dieser. „Du könntest einen Pfeil auf das Monster schießen."

„Meinst du, das hilft?"

„Zumindest kann es nicht schaden."

Legolas ergriff seinen Bogen, schoss einen Pfeil ab und traf haargenau den Greifarm, der Frodo hielt. „Und jetzt?", fragte er anschließend.

Gimli staunte. „Es ist unglaublich, wie treffsicher du schießt, Legolas..."

Der Elb errötete. „Ach, das war doch völlig normal..."

„Aber nein, sieh doch, du hast ganz genau den Greifarm getroffen, das soll dir erst mal einer nachmachen!"

„Du meinst, das war gut?"

„Gut? Das war absolut außergewöhnlich!"

„Wie wär's dann, wenn du ihn noch mal schießen lässt?!", knurrte Gandalfs Stimme hinter ihnen.

„Oh... Ja, das wäre eine Idee."

Aragorn und Boromir hatten Frodo inzwischen befreit und waren auf dem Weg zu ihnen.

Legolas schoss noch einen letzten Pfeil auf das Monster und errötete ein weiteres Mal, als Gimli begeistert Beifall klatschte, dann retteten sich alle zusammen in die Mine.

Das Monster wollte dem Ring, den es leider nicht bekommen hatte, noch ein letztes Wort des Trostes zurufen, allerdings stürzte da das Tor ein.

Nun waren die Gefährten in Moria. Als erstes stellten sie fest, dass hier keineswegs Zwerge, sondern nur noch ihre Skelette zu finden waren. Einerseits enttäuscht, andererseits erleichtert nutzte Gimli die Tatsache, dass jede Nacht zwei Gefährten Wache halten mussten, um sich gemeinsam mit Legolas einteilen zu lassen. Da es, was das anging, Streit genug gab (Boromir bestand darauf, mit Aragorn Wache zu halten. Dieser war davon alles andere als begeistert und musste erst von Gandalf davon überzeugt werden, dass ein Erbe Isildurs eben Opfer bringen muss) erhob niemand Einspruch.

In einer dieser Nächte waren Legolas und Gimli wieder bei einem dieser leidigen Themen angekommen, die eigentlich völlig nebensächlich waren, Legolas aber für wichtig hielt: Die Heirat.

„...ich bin nicht verheiratet", erklärte Legolas. „Also darf ich nicht berührt werden. Und wenn ich dich nicht heiraten kann, dann werde ich mich dir auch nicht nähern."

„Aber Legolas, hör zu, bist du denn ernsthaft noch unberührt?"

„Nein, eigentlich nicht."

„Wo liegt dann das Problem?"

„Na ja, ich sollte es eben sein."

„Aber Legolas, wie sollte das jemand überprüfen?"

„Du kennst meinen Ada nicht."Legolas schniefte. „Er misstraut mir."

„Dir? Wo du so hübsch bist?"Gimli sah Legolas verblüfft an.

Legolas errötete. „Na ja", murmelte er. „Ada hat wohl gehört, dass ich bei Elrond's Rat mit dir gesprochen habe, und dann hat er mir eine Nachricht geschickt, dass ich auf keine falschen Gedanken kommen soll..."

„Was für ein Spielverderber!"

„Oh ja! Er hat einfach was gegen Zwerge! Das wusste ich schon immer!"

„Na ja, eigentlich haben alle Elben was gegen Zwerge, oder?"

„Schon."

„Aber?"

„Ich nicht!"

„Du bist auch besonders tolerant, Legolas", flötete Gimli. „Du bist sowieso was Besonderes..."

Legolas schniefte. „Wir müssen damit aufhören, Gimli... Ada würde nie erlauben, dass ich mit dir spreche..."

„Aber wer sagt, dass du auf ihn hören musst?"

Legolas strich sich nachdenklich durchs Haar. „Du hast recht... Eigentlich kann er es nicht wissen, wenn ich mit dir rede, oder?"

„Und wieso solltest du das eigentlich nicht tun?", empörte sich Gimli. „Schließlich ist das Liebe, und Liebe kann nie falsch sein!"

„Aber diese Liebe wird niemand akzeptieren, Gimli, du weißt das..." Betrübt lehnte sich Legolas zurück und Gimli konnte ihn gerade noch rechtzeitig festhalten, bevor er in den Abgrund stürzte.

„Da war keine Wand hinter dir", erklärte er dem Elben, der sich verwirrt umsah.

„Ach, deswegen konnte ich mich nicht dagegen lehnen."

Gimli nickte. „Siehst du? Du hast es verstanden!"

„Aber sonst versteh ich nie was."

„Oh komm, Legolas, siehst du nicht, dass das bloß Minderwertigkeitskomplexe sind?"

„Was für Dinger?"

„Ach... Nicht so wichtig."

„Du willst es mir nur nicht erklären, weil du weißt, dass ich es nicht verstehe!"

„Nein, hör zu..."

„Du traust mir auch nichts zu! Niemand traut mir was zu!"

„Doch, Legolas, es ist nur..."

„Das ist gemein!"

„Bitte, Legolas, lass mich erklären..."

„Erklären? Das versteh ich doch wieder nicht."

Gimli seufzte, warf einen Blick über seine Schulter um sich zu vergewissern, dass hinter ihm eine Wand war und lehnte sich zurück. „Jetzt hör zu, Legolas. Wenn wir uns doch einig sind, dass dein Vater nicht nachprüfen kann, ob du unberührt bist oder nicht, weshalb sollten wir uns dann nicht, ähm... etwas zurückziehen?"

„Weil wir aufpassen sollen?"

„Ach, hier ist doch eh keiner."

„Aber wer hat dann die anderen Zwerge getötet?"

„Wahrscheinlich Orks, aber die haben solche Angst vor mir, dass die sich nie näher trauen würden."Notlügen waren schließlich erlaubt.

„Ehrlich?" Legolas sah Gimli bewundernd an.

„Ganz ehrlich!"Gimli griff nach Legolas' Hand. „Also, was ist jetzt?"

Legolas errötete. „Na ja, wenn du meinst, wir können das riskieren..."

Am nächsten Tag ging alles seinen gewohnten Gang. Boromir schlich die gesamte Zeit Aragorn nach, dieser war aus diesem Grund schlechter Laune, Gimli flirtete nun noch mehr mit Legolas, der Elb lief im Abstand von zwei Minuten rot an vor Verlegenheit, Gandalf ärgerte sich, weil er sich mit seinem Geliebten, dem Balrog, treffen wollte, aber auf die anderen Gefährten aufpassen musste, Merry und Pippin hielten Händchen und Frodo und Sam sowieso.

Gimli war gerade zum wiederholten Mal dabei, Legolas mitzuteilen, wie hübsch er heute aussah, als Aragorn vor ihnen sich umdrehte und knurrte: „Hört mal, wollt ihr euch nicht mal ernste Gedanken machen?"

Boromir schien sich angesprochen zu fühlen. „Ich mache mir ernste Gedanken!"

Aragorn musterte ihn überrascht. „Du? Von dir hätte ich nicht mal erwartet, dass du dir Gedanken machen kannst. Worüber denn?"

„Sag ich nicht."

Aragorn betrachtete ihn mit gerunzelter Stirn, dann rief er zur Spitze: „Gandalf? Boromir verheimlicht was!"

Von dem ebenfalls mies gelaunten Gandalf kam die Antwort: „Das dürften außer dir aber auch schon alle bemerkt haben!"

Aragorn blieb stehen und musterte die anderen verwirrt. „Wie jetzt...? Will er den Ring?"

„Den Ring nicht", antwortete Merry feixend. „Eher etwas, ähm... Schmutzigeres..."

An dem Punkt schnappte Boromir ihn und hielt ihm den Mund zu.

Aragorn musterte beide irritiert, wandte sich dann kopfschüttelnd ab und stapfte weiter.

In dieser Nacht wachten Aragorn und Boromir zusammen. Sie hatten sich ein kleines Stück neben den Schlafenden anderen niedergelassen.

Boromir überlegte angestrengt. Er steckte in der Klemme. Die anderen hatten ihn durchschaut. Was, wenn sie sich verplapperten? Oder Aragorn absichtlich etwas verrieten? Dann würde Aragorn Bescheid wissen. Andererseits, war das nicht besser? Vielleicht war Aragorn dann ja nicht mehr so gereizt? Auf der anderen Seite war er süß, wenn er gereizt war. Aber vielleicht war er auch süß, wenn er guter Laune war? Vielleicht war er dann sogar noch süßer? Aber konnte er überhaupt noch süßer werden? Boromir fiel es schwer, das zu glauben.

Gandalf war auch süß, wenn er gereizt war. Wieso fiel ihm jetzt Gandalf ein? Aragorn war jedenfalls süßer. Obwohl graue Haare auch etwas hatten... Aber wenn Aragorns Haare schmutzig waren hatten sie doch auch einen leichten Grauschimmer... ungefähr die Farbe der untergehenden Sonne, wenn sie hinter Regenwolken verborgen war...

Und wie selbstsicher Aragorn immer auftrat. Wie ein Fels, fest stehend in den Wellen des blauen Ozeans... So blau, wie die Haare Gandalfs bei Elronds Rat... Und wie ein starker Baum, geschüttelt vom Wind, doch immer noch aufrecht und gerade... Einen Buckel hatte Aragorn jedenfalls nicht. Und Gandalf? Na ja, der ging etwas gebückt... Also ein weiterer Punkt für Aragorn.

Doch damit war Boromir sich immer noch nicht im klaren darüber, was er tun sollte. Natürlich könnte er Aragorn alles gestehen. Aber was würde das bewirken? Was, wenn er dann wirklich nicht mehr so süß war? Aber dann könnte Boromir ihn immer noch verärgern. Dann würde er bestimmt wieder süß werden. Diese Fähigkeit konnte Aragorn doch nicht verlieren. Oder doch?

Aragorn saß ein Stück neben Boromir und starrte schläfrig vor sich hin. Boromir war gerade dabei, sich zu überlegen, dass Aragorn schläfrig ja auch süß war, als dieser langsam aber sicher vornüber kippte, auf den nächsten Abgrund zu. Hastig sprang Boromir auf, packte ihn und hielt ihn fest. „Pass auf!"

Aragorn blinzelte, stellte fest, was passiert war und richtete sich wieder auf. „Boromir, du hast dich bewährt", verkündete er feierlich. „Dir gebührt der Dank des Erben Isildurs. Hier, meine Hand zum Beweis."

Boromir starrte verblüfft auf die Hand, die Aragorn ihm entgegen streckte. „Du willst mich heiraten?"

Aragorn blinzelte. „Was? Wen? Wieso?"

„Heiraten. Mich. Wieso weiß ich auch nicht."

„Ich will dich nicht heiraten!"

„Aber wieso bietest du mir dann die Hand zur Ehe?"

„Zur Ehe? Das hab ich nie gesagt!"

„Nein?"

„Nein."

„Ach."

Ein paar Minuten herrschte Schweigen. Dann meldete sich wieder Boromir. „Bist du sicher?"

„Hä?"

„Ob du sicher bist, dass du mich nicht heiraten willst."

„Ja!"

„Warum?"

„Ähm... Weil ich Arwen hab?"

„Aber die ist nicht da!"

„Und weil Männer nicht heiraten dürfen?"

„Aber du könntest König werden und das Gesetz ändern."

„Aber wenn ich König bin hab ich Arwen."

„Und wenn du einfach mit mir in die nächste dunkle Ecke kommst?"

„Dunkle Ecke? Hier ist es überall dunkel."

„Noch besser!"

„Wieso?"

„Dann müssen wir nicht so weit laufen."

„Jaaa... Aber..."Aragorn zögerte. „Was wenn Arwen davon erfährt?"

„Dann sagst du ihr, dass du mit mir geübt hast. Ich meine, eure Hochzeitsnacht soll schön werden, oder?"

„Natürlich soll sie das!"

„Na also!"

„Was?"

„Dann sollten wir üben!"

„Ähm... Aber du bist ein Mann. Sie ist eine Frau."

„Ach komm, so groß ist der Unterschied auch wieder nicht, oder?"

„Hm, na ja..."

„Sag ich doch! Also?"

„Na gut..."

TBC... Gegen Reviews ;)