Wir waren zusammen!
Jetzt schon seit vier Wochen!
Es war irgendwie total surreal, aber es entsprach doch der Wahrheit.
Total verrückt, wie sehr sich unser Leben ändern konnte, vor einem Monat hätte ich James noch am liebsten umgebracht und jetzt war ich seine FREUNDIN!
Molly und Alice hatten mich erst einmal total entgeistet angesehen. In gewisser Weise waren sie fassungslos, vielleicht hätten sie wirklich nie daran gedacht, dass es James bei ihrer Freundin schafft.
Aber ich sollte es nicht so ausdrücken.
Ich war mir sicher, dass James es ernst meinte.
Und auch wenn die ganze Schule so tat als hätte er endlich mit mir geschlafen, was er nicht hatte, und Sirius blöde Sprüche riss, war es mir doch gleichgültig, solange ich nur mit James zusammensein konnte.
Jetzt, wenn schönes Wetter war, lagen wir oft auf der Wiese nahe dem See, lasen, redeten küssten uns. Vor allem küssten wir uns.
Wie ein ganz normales Paar eben.
Ich war glücklich.
Das musste man mir ziemlich gut ansehen, denn sogar die Lehrer hatten von uns beiden mitbekommen und bemerkten oftmals in unsere Richtung:
„Bitte kein Händchenhalten oder Knutschen während des Unterrichts!"
Diese Worte waren bei keinem anderen Paar gefallen und wir versuchten es doch während des Unterrichts uns zu konzentrieren und die Finger voneinander zu lassen.
Am Samstag in vier Tagen war das nächste Quidditchspiel angesetzt: Gryffindor gegen Ravenclav.
James war nachmittags fast immer beim Training, die einzige Zeit die wir nicht zusammen verbrachten.
Dann hatte ich ein bisschen Zeit für mich, das genoss ich. Auch wenn ich genauso glücklich war, wenn James wiederkam.
Da war er ja wieder!
Aufgeregt beobachtete ich ihn von meinem Stuhl aus und wartete darauf, dass mich James in der Bibliothek wahrnahm.
Als ich endlich in seinem Blickfeld lag, was meiner Meinung nach viel zu lange gedauert hatte, lächelte er mich an und kam an meinen Tisch.
„Hallo Schönheit!" begrüßte er mich.
Darauf folgte ein kurzer Kuss.
„Hallo Quidditchspieler!" grüßte ich.
Darauf folgte ein kurzer Kuss.
„Wie war das Training?" wollte ich wissen.
„Anstrengend und einsam ... und nicht halb so gut wie das."
„Was?" fragte ich verwirrt.
Darauf folgte ein langer Kuss.
„Was wollen wir heute Abend machen?" fragte er und setzte sich dabei neben mich.
„Lernen!" seufzte ich und tat so als wäre mein Buch über Wasserpflanzen furchtbar interessant.
„Keine Lust." war James Kommentar.
Er küsste kurz meinen Hals. Dabei spürte ich seinen Atem auf meiner Haut und wie sein etwas kratziges Kinn mich berührte.
Ein wohliger Schauer lief über meinen Rücken.
„Du hattest gestern schon keine Lust." erinnerte ich ihn.
Er hatte die Arme um meine Taille geschlungen und seine Hände unter meinen Pullover geschoben. Und seine Hände waren gerade auf der Suche nach meinem Blusenknopf.
Was bildete er sich eigentlich ein. Hier mitten in der Bibliothek, während ich beim lernen war, musste er anfangen an mir anfangen herumzuspielen.
Konnte er damit nicht warten bis wir alleine waren, dann konnte ich dasselbe mit ihm machen ...
Gott, hatte ich sündige Gedanken!
Heute war Samstag. Der Tag des Spiels.
Ich war eigentlich nicht ein solcher Quidditchfan. Es war toll sich ein Spiel anzusehen, aber ich ging lieber hin, wegen der Atmosphäre und der vielen Leute. Ich liebte es sie zu beobachten wie sie in Extase gerieten und man kam sich in einem Haufen von Leuten so allein vor.
Man war nicht eine Person sondern eine Gruppe egal ob man im wirklichen Leben auch dazu gehörte oder nicht.
Aber heute war ich wohl auch einer dieser hysterischen Personen, die ihre Mannschaft anfeuerten.
Mein Freund war heute schon früh aufgebrochen, ich hatte ihn noch gar nicht gesehen. Wie das klang, mein Freund!
Jedenfalls war das ganze Schloss in Aufruhr, statt zu frühstücken ging ich runter zum See. Dort war jetzt niemand und man entkam dieser Horde von singenden Schülern.
Im Stadion traf ich dann Alice und Molly. Leider hatte ich das Pech, dass Sirius hinter uns saß und so konnte man nicht seinen „Späßen" entgehen.
Zurzeit nervte er uns verbal, aber ich war mir sicher, dass er noch Stinkbomben und jede Menge gemeiner Streiche in petto hatte.
Am liebsten hätte ich ihm eins übergebraten.
„Na und was ist da zwischen meinem Freund und dir? Hein, hein, hein?" fragte er mit der Stimme eines Kleinkindes.
„Hey, was wird da wohl zwischen deinem Freund und mir sein, hm?" fragte ich zurück und leckte mir dabei über die Lippen.
„Er ist echt gut ... ." meinte ich weiter und stöhnte leise dabei als wäre ich im Gedanken bei einer ganz bestimmten Sache.
Da fing er an Alice zu nerven. Aber ein böser Blick und ein bisschen Wedeln mit dem Zauberstab von Longbottom brachte Sirius erneut zum Schweigen.
Dann ging ein erfreuter Ausruf durch das Stadion. Das Spiel begann.
Der Ravenclav Sprecher begrüßte gemeinsam mit Professor MacGonagall das Publikum und wünschte den Mannschaften, der einen mehr als der anderen, viel Glück.
Ich brauchte nicht lange um James in der Luft auszumachen. Es war toll ihm beim Fliegen zuzusehen wie er seine Runden drehte und dabei immer ein paar Einlagen machte um dem Publikum zu zeigen, was er konnte.
Angeber!
Aber ein süßer und mein Angeber!
Es sah nicht so gut aus für uns Gryffindors. Wir lagen bereits nach zehn Minuten vierzig Punkte hinten.
Es war also Zeit, dass sie sich etwas anstrengten. Oder, dass James den Schnatz fing.
Ich wollte noch nie so sehr wie heute, dass die Gyffindors siegten. Und als sie dann einen Treffer nach dem anderen machten, glaubte ich es sei der glücklichste Tag meines Lebens. Ziemlich bescheuert sich so in einen Sport hineinzusteigern!
Dann von einer Sekunde zur andern hatte James den Schnatz entdeckt und stürzte sich zu Boden.
Mir blieb beinahe das Herz stehen, ich hatte ziemliche Angst, dass ihm etwas passieren würde. Und ich wollte ja schließlich noch etwas mit ihm anfangen können.
Als er schon fast gegen den Boden knallte, riss er seinen Besen wieder nach oben und hielt etwas goldenes in seiner Hand.
Das Spiel war vorbei!
Wir hatten gewonnen! Freudengeschrei mischte sich mit Enttäuschten Lauten! Ich fiel den umherstehenden um den Hals, sogar Sirius!
Ich wartete den Ansturm etwas ab, bis ich mich die Tribüne hinunterwagte. Um gleich zu gratulieren, machte ich mich auf den Weg zu den Umkleidekabinen. Ich wollte James um den Hals fallen und ihn mit Küssen überhäufen! Mein Herz schwoll fast über vor Stolz, ich war mit dem Sucher von Gryffindor zusammen und er hatte dieses Spiel todesmutig gewonnen.
Die Tür war nur angelehnt und auf mein Klopfen reagierte niemand, also wagte ich mich in die Höhle des Löwen.
„Oh!" entwich es mir.
„Da störe ich wohl bei etwas!" sagte ich während ich mich umdrehte und Tränen meine Wangen hinabkullerten.
Ich bedanke mich bei allen für ihre Netten Reviews! Ohne euch würde ich wahrscheinlich nicht weiterschreiben!
Und jetzt drückt auf den kleinen Knopf da unten! Würde mich sehr freuen!
