Und wieder ein Tag

Der Stern, der für mich wacht

Seit zwei Tagen und zwei Nächten war er fast permanent wach und auf den Beinen gewesen. Seine Kräfte mußten sich unweigerlich langsam dem Ende zuneigen, die Müdigkeit ihn früher oder später übermannen. Wie groß seine Erschöpfung aber in Wahrheit war, merkte Severus erst, als er jetzt an den Grenzen des Schulgeländes mit einem leisen Plop apparierte und seine Knie fast augenblicklich unter ihm und Harry nachgeben wollten.

Mit einem leisen, aber deftigen Fluchen fing er den Sturz gerade noch ab und warf einen besorgten Blick auf die viel zu leichte Fracht in seinen Armen. Harry schien jedoch nichts mitbekommen zu haben und Severus atmete erleichtert auf.

Gott sei Dank war er nicht auf die Idee gekommen, das Gepäck auch noch mitnehmen zu wollen. Das wäre vermutlich endgültig zu viel gewesen.

Seine Beine protestierten erneut, als er sich langsam in Bewegung setzte, um das letzte Stück Weg hinauf zum Schloß zu Fuß zu bewältigen. Nicht zum ersten Mal in seinem Leben verfluchte er den Schutzschild rund um das Schloß, der verhinderte, daß man innerhalb des Schulgeländes apparieren konnte.

Nicht, daß er nicht genau wußte, warum es diesen Schild gab, aber man hätte doch ruhig ein paar Ausnahmen einbauen können.

Doch alles Meckern und Verfluchen änderte auch nichts daran, daß er sich beeilen mußte, wenn er nicht wollte, daß Harry aufwachte, während er ihn wie ein Kind auf seinen Armen ins Schloß trug.

~*~

„Wenn du mir schon nicht helfen willst, könntest du mich wenigstens in Ruhe lassen!"

„Warum auf einmal so aggressiv?"

„Weil du mich nervst."

„Ich dich? Du bist doch derjenige, der hier die ganze Zeit blöde Fragen stellt."

„Leck mich!"

„Du bist lustig, wenn du wütend bist."

„..."

~*~

Der Nebel in seinem Kopf war dick und fast undurchdringlich, als sein Verstand nach einer scheinbaren Ewigkeit wieder zurück an die Oberfläche drängte. Vorsichtig öffnete er die Augen, doch der Nebel verschwand nicht. Er fühlte sich benommen und im ersten Moment glaubte Harry ernsthaft, daß er alles nur geträumt hatte und sich einfach nur eine etwas zu hohe Dosis verpaßt hatte.

Ja, das mußte es sein. Eine Überdosis, die ihn nicht umgebracht, sondern nur in diesen irren Traum gestoßen hatte. Snape... niemals konnte es sein, daß ausgerechnet der Professor ihn gefunden und in den Tropfenden Kessel geschleppt hatte.

Harry versuchte zu lachen, doch der Laut blieb in seiner Kehle hängen und sofort krachte die Realität mit einer heftigen Grausamkeit über ihn herein, mit der Harry nicht einmal annähernd gerechnet hatte. Seine Kehle zog sich zusammen und er krümmte sich vor Schmerz, als ein heftiger Hustenkrampf seinen ausgemergelten Körper in seinen kalten Klauen festhielt, um ihn nie wieder loszulassen.

Verdammt, das war nicht gut! Das war viel zu sehr wie in diesem verrückten Traum!

Starke Arme packten seinen Oberkörper und zogen ihn hoch. Harry fühlte, wie er an einen anderen Körper gepreßt wurde und einen Moment schwankte er zwischen Schock und Dankbarkeit, bevor er sich zurücklehnte und krampfhaft versuchte, das Husten zu unterdrücken und dafür wieder ein wenig zu atmen, bevor er in Ohnmacht fiel.

„So ist es gut, Harry. Immer schön ein- und ausatmen." Hörte er die weiche Stimme des Zaubertrankmeisters hinter sich. Harry wußte nicht, ob er schreien oder lachen sollte. Es war kein Traum gewesen. Alles war Realität gewesen. Das war die Hölle.

„Dieser Husten macht mir Sorgen. Ich fürchte, du hast dich zu allem Überfluß auch noch erkältet." Harry schüttelte erschöpft den Kopf.

„Nein." widersprach er, seine Stimme nur noch ein heiseres Krächzen. „Das ist normal. Ist immer so, wenn man einen kalten Entzug macht." Harry konnte nicht sehen, wie es in den tiefschwarzen Augen des Zaubertrankmeisters gefährlich aufblitzte, aber er fühlte, wie Snapes Körper in seinem Rücken sich merklich versteifte.

„Dein wievielter Entzug ist das, wenn ich fragen darf?" knurrte er und Harry fühlte, wie es ihm bei der Kälte in Severus' Stimme ebenfalls eiskalt den Rücken hinunter lief.

„Der erste ernsthafte."

„Wieso hast du versucht, davon weg zu kommen? Ich hatte bisher den Eindruck, daß dieser Dreck Teil deines Planes zur Bestrafung des Unwürdigen war." Severus machte sich nicht einmal die Mühe, den Sarkasmus zurückzuhalten, der sich unter seine Worte mischte.

„Ich habe es nicht versucht. Ich... Sie verstehen das ohnehin nicht." Severus biß sich auf die Lippen, um jeden weiteren Kommentar zu unterbinden. Egal, was er jetzt auch sagte, es würde es auf alle Fälle nur schlimmer machen, denn es gab nichts, was er dazu sagen konnte, was es nicht schlimmer gemacht hätte. Nicht einmal nach reichlichem Überlegen würde das möglich sein. Es war so krank, so selten abartig und es paßte so unglaublich perfekt in das Bild, das sich vor Severus' Augen aufbaute und immer mehr Gestalt annahm.

Doch was das beunruhigendste an der Sache war, es trieb ihm die Tränen in die Augen.

Nur mit Mühe konnte Severus die Tränen niederkämpfen. Jetzt war weder die Zeit noch war das hier der passende Ort, um solche Gefühlsregungen zu zeigen. Und ganz sicher würde er es nicht vor Harry tun. Er brauchte nicht einmal einen winzigen Funken Fantasie, um sich vorstellen zu können, wie es auf Harry wirken würde, was er sich dann ausdenken würde, um sich zu bestrafen.

„Wo bin ich?" fragte Harry in die Stille hinein, die sich über die beiden gesenkt hatte, machte aber keinerlei Anstalten, von Severus loszukommen, der ihn noch immer festhielt.

„In Hogwarts." Harry nickte benommen, die Augen fielen ihm schon wieder zu und er wußte, daß das sicher nicht mit rechten Dingen vor sich ging. Normalerweise war nicht an Schlaf zu denken, wenn man sich in diesem Stadium befand.

„Wollen Sie mich jetzt für den Rest des Entzuges unter Schlafmitteln halten?"

„Natürlich nicht. – Aber sei froh, so lange du schlafen kannst." Harry lächelte knapp und drehte den Kopf ein wenig, um Severus ins Gesicht sehen zu können. Glasige grüne Augen suchten den Blick des älteren, fanden ihn, hielten ihn fest.

„Das wäre ein Vorschlag, den ich Ihnen auch machen würde, Snape. Sie haben es geschafft, ich bin in Hogwarts, jetzt gibt es für mich ohnehin keine Flucht mehr.

Schlafen Sie endlich." Vorsichtig löste Severus sich von Harry und half ihm, sich wieder hinzulegen.

„Laß das meine Sorge sein, Harry." Erwiderte er so emotionslos wie möglich und zog die Stirn kraus, als Harry wissend lächelte und die Augen schloß.

„Wir beide sind uns so verdammt ähnlich, ob Sie es glauben oder nicht. Wir wissen beide nicht, wann es genug ist." Bevor Severus seine Überraschung überwunden hatte und etwas darauf erwidern konnte, war Harry auch schon wieder zurück in einen tiefen Schlaf geglitten.

„Das kann schon sein, Harry." Murmelte er, immer noch überrascht, während er sich mit den Fingern durch die Haare fuhr und sich fast schon abrupt von seinem schlafenden Schicksal abwandte.

~*~*~

„Severus! Wann bist du zurück gekommen?" Severus konnte sich nicht erinnern, den alten Direktor von Hogwarts schon einmal so schnell auf den Beinen gesehen zu haben. Kaum hatte er den ersten Schritt in das Büro des alten Mannes gesetzt, war dieser auch schon mit einem Satz von seinem Stuhl aufgesprungen und hatte das Büro mit wenigen, langen Schritten durchquert.

„Vor einer knappen Stunde, Albus." Dumbledore betrachtete den jüngeren Mann ein wenig argwöhnisch, packte schließlich sein Kinn und drehte seinen Kopf erst auf die rechte, dann auf die linke Seite. Seine Augen verengten sich ein wenig und die Sorgenfalten auf seiner Stirn wurden tiefer.

„Was auch immer du in London getrieben hast, mit Schlafen hatte es wenig zu tun." Stellte er schließlich fest und der sorgenvolle Blick wurde ein wenig mißbilligend. „Wäre es nicht vielleicht jetzt an der Zeit, es mir zu erklären, Severus?" Dumbledore konnte fühlen, wie Severus für einen Moment die Kiefer zusammenpreßte, die Muskeln in dem dünnen, blassen Gesicht spannten sich deutlich sichtbar.

„Vielleicht solltest du einfach mit mir kommen. Ich möchte dir zuerst etwas zeigen. Dann kannst du fragen so viel du willst." Für einen Moment noch hielt sich die Skepsis im Gesicht des alten Zauberers, doch dann nickte er und folgte Severus, der ihn hinunter in die Kerker zu seinen Privatgemächern führte.

„Ich bin wirklich gespannt, was dich aufgehalten hat, Severus. Bist du sicher, daß es nichts mit Lucius Malfoy zu tun hat?" Dumbledore konnte nicht sehen, wie sich Severus' Züge noch ein wenig mehr verdunkelten. Severus wußte, daß Dumbledore es niemals offen aussprechen würde, aber dennoch war es kein Geheimnis für ihn, daß der alte Mann glaubte, Severus würde noch immer an seinem Jugendfreund hängen und womöglich versuchen, ihn vor den Zugriffen des Ordens zu schützen.

Daß Lucius einer der wenigen war, die sie auch nach vier Jahren noch nicht erwischt hatten, half natürlich nicht wirklich dabei, dieses Bild zu revidieren. Dennoch, ein wenig mehr Vertrauen Seitens Dumbledore wäre eine nette Geste gewesen!

„Ziemlich, Albus." knurrte er deshalb ein wenig ungehalten zurück und öffnete die Tür zu seinen Privaträumen.

Dumbledores Verwunderung wuchs ins nahezu Unermeßliche, als Severus zielstrebig sein Büro und sein Wohnzimmer durchquerte und auf das Schlafzimmer seiner Räume zusteuerte. Wenn er nicht völlig falsch informiert war, dann war das wirklich das erste Mal in den zwanzig Jahren, die Severus nun schon an dieser Schule unterrichtete, daß er jemanden in diesen Raum ließ.

So folgte er seinem jüngeren Kollegen auch nur ein wenig zögerlich, als dieser die Tür öffnete und ohne weitere Umschweife sein Schlafzimmer betrat. Doch Dumbledore hatte kaum die Schwelle zu dem Raum überquert, als all seine Zurückhaltung von ihm abfiel. Mit einem einzigen kurzen Blick hatte er die zerbrechliche, blasse Gestalt in Severus' Bett gesehen und erkannt.

„Harry!" rief er aus und sank neben dem Bett auf die Knie. Fast schon ängstlich, mit leicht zitternder Hand, berührte Dumbledore das Gesicht des schlafenden Jungen und die pure Fassungslosigkeit stand in seinem Gesicht, als er es schließlich wieder Severus zuwandte. „Wie um Himmels Willen ist das möglich, Severus?"

„Mister Potter hat seinen eigenen Tod offensichtlich nur vorgetäuscht. Nach dem Kampf mit Voldemort hat er für sich entschieden, daß es wohl das beste ist, nicht in unsere Welt zurück zu kommen und um es uns allen einfacher zu machen, glaubte er, sein Überleben verschweigen zu müssen." Severus mußte sich sehr beherrschen, bei dem Anblick, den Dumbledore ihm bot, nicht in schallendes Gelächter auszubrechen. Daß er diesen alten, scheinbar immer überlegenen Mann einmal so fassungslos sehen würde, hatte er nie für möglich gehalten.

Einzig die Bitterkeit der Situation verhinderte, daß er es wirklich genießen konnte.

„Was ist mit ihm passiert, Severus, er sieht furchtbar aus."

„Es ging ihm wohl wie vielen jungen Hexen und Zauberern, die ihrer Welt so plötzlich den Rücken kehren, um unter den Muggeln zu leben. Er kam in ihrer Welt nicht zurecht, war nicht darauf vorbereitet, unter ihnen zu leben wie einer von ihnen.

Er ist offensichtlich abgerutscht. – Ich habe ihn ganz in der Nähe von Marcus Notts Kneipe gefunden, vollgepumpt mit Heroin." Ein düsterer Schatten legte sich auf Dumbledores Züge und nun war es an ihm, die Kiefer aufeinander zu pressen.

Severus wandte den Blick von seinem Arbeitgeber ab. Er wußte nicht, ob es richtig gewesen war, die ganze Geschichte so darzustellen. Aber er wußte doch mit Sicherheit, daß es nicht Harrys Wunsch gewesen wäre, daß Dumbledore erfuhr, was Harry wirklich getan hatte, daß das alles so rein gar nichts mit Zufall und mangelhafter Vorbereitung zu tun gehabt hatte.

Nein, das war mehr, als Dumbledore im Moment – oder vielleicht auch überhaupt – wissen mußte. Ihm die ganze Wahrheit zu erzählen, war Harrys Entscheidung und seine allein. Er würde sich da nicht einmischen. Er mischte sich ohnehin schon zu viel ein, indem er Harry zwang zu leben.

„Wir müssen ihn sofort zu Poppy bringen. Er braucht ärztliche Behandlung." Sofort verschwanden Zweifel und Weichheit aus den Zügen des Zaubertrankmeisters und sein Blick wurde hart wie Stein.

„Ganz sicher nicht, Albus. Mister Potter ist einzig unter der Bedingung zurück nach Hogwarts gekommen, daß außer dir und mir niemand davon erfährt. Wir werden auf keinen Fall Poppy zu Rate ziehen." Dumbledore schüttelte unwillig den Kopf und wandte seine Aufmerksamkeit von dem schlafenden Jungen ab, um Severus eindringlich ins Gesicht zu sehen.

„Das ist doch Blödsinn, mein Junge. Jetzt ist er wieder hier und wir müssen zusehen, daß er die bestmögliche Betreuung bekommt. Poppy hat sicherlich Erfahrung mit solchen Fällen und sie wird wissen, wie wir Harry so schnell wie möglich wieder auf die Beine bringen." Severus' Augen verengten sich zu wütenden Schlitzen, als er langsam die Hände an seinen Seiten zu Fäusten ballte und sich innerlich darauf vorbereitete, Dumbledore zum ersten Mal in seinem Leben die Stirn zu bieten und auch zu gewinnen.

„Direktor, der Junge wird diesen Kerker nicht verlassen, genauso wenig wie Poppy Pomfrey ihn betreten wird. Es war schwer genug, Harrys Vertrauen zu gewinnen, ich werde es ihm sicher nicht so zurückzahlen.

Darüber hinaus muß ich wohl nicht extra betonen, daß er bei mir in den besten Händen ist. Ich mag zwar kein ausgebildeter Medizauberer sein, aber ich habe durchaus eine Menge Erfahrung auf dem Gebiet und das weißt du so gut wie ich, Albus." Ungläubiges Erstaunen lag in den funkelnden, blauen Augen des Direktors, als er Severus' kleiner Rede lauschte. Solche Worte ausgerechnet von Severus zu hören...

Es war nicht so, daß Dumbledore nicht wußte, daß einiges von dem, was zwischen Harry und Severus abgelaufen war von Severus' Seite nur gespielt gewesen war, aber dennoch hatte der Zaubertrankmeister auf ihn niemals den Eindruck gemacht, Harry gegenüber mehr zu empfinden als die Lebensschuld, die er dem Vater des Jungen gegenüber hatte. Trotzdem schien Severus der Überzeugung zu sein, Harry die Einhaltung dieses dummen Versprechens zu schulden.

„Das schlimmste hat er schon hinter sich, Albus." Setzte Severus schließlich nach, als Dumbledore auch nach einigen Minuten des Schweigens noch immer nichts entgegnet hatte. Das Schweigen des Direktors machte ihn nervös. Das war eine nicht übliche Reaktion und nicht nur Severus wußte zu genau, daß Dumbledore am gefährlichsten war, wenn er plötzlich unberechenbar war.

„Schon gut, mein Junge. Ich kann nicht behaupten, daß ich dich und deine Entscheidung verstehe, aber ich sehe, daß es dir aus irgendeinem Grund wichtig ist.

Harrys plötzliche Auferstehung wird vorerst noch geheim gehalten, aber ich verlasse mich darauf, daß du ihm ins Gewissen redest. Wir können es nicht ewig verheimlichen. Er existiert nun einmal und er sollte sich mit dem Gedanken anfreunden, daß er nicht einfach so untertauchen kann.

Es gibt auch andere Möglichkeiten, wenn man mit der Zauberwelt nichts mehr zu tun haben will." Severus lächelte, dem plötzlichen Sieg noch nicht ganz trauend und nickte.

„Das hatte ich ohnehin vor, aber erwarte nicht zu viel, Albus. Harry ist ein sehr sturer Kerl und er hat sich nun einmal etwas in den Kopf gesetzt."

„Ich weiß, daß er auf dich hören wird. – Bitte berichte mir regelmäßig, wie es dem jungen Mister Potter geht, mein Junge. Ich gehe davon aus, daß er auch mich so wenig wie möglich sehen möchte?" Severus nickte, diesmal tatsächlich ein wenig bedrückt, daß er es tun mußte. Er ahnte, daß es den alten Zauberer verletzen würde. Er hatte Harry schon immer geliebt wie einen Sohn oder einen Enkel. Auch wenn er es Harry nicht immer gezeigt hatte, hatte er doch stets immer nur sein bestes gewollt, immer versucht, eine schützende Hand über den jungen Gryffindor zu haben.

Es mußte wie ein Feuer in seinem Herzen brennen, daß dieser Junge jetzt mit ihm genauso wenig zu tun haben wollte, wie mit all den anderen. – Aber das änderte sich sicher noch. Früher oder später würde Harry den Kontakt zu Dumbledore sicher suchen. Hoffte Severus zumindest.

Dumbledore nickte Severus noch einmal zu und wandte sich dann zum Gehen. Er bemerkte nicht einmal, daß Severus ihn zur Tür begleitete und diese sanft hinter ihm schloß. Zu weit weg war er mit seinen Gedanken und den ewigen Fragen, die sich nervend in seine Gedanken bohrten, wie kleine giftige Pfeile.

Der kurze Moment der grenzenlosen Erleichterung und Freude, den er empfunden hatte, als er Harry gesehen hatte, war praktisch sofort von diesen Zweifeln ausradiert und ersetzt worden.

Dumbledore wußte, daß es ihn nicht so schmerzen sollte, daß Harry keinerlei Verpflichtung ihm gegenüber hatte und mit Sicherheit der eine oder andere Grund für den Jungen bestand, sich seiner Nähe entziehen zu wollen. Doch dieses Wissen half nichts gegen diese schmerzende Leere, die er jetzt empfand, da er erkannte, daß Harry ihm scheinbar doch niemals so vertraut hatte, wie er immer gedacht hatte.

Und dann war da noch immer die Frage, warum er scheinbar ausgerechnet Severus Snape vertraute. Dumbledore wußte, warum er dem Zaubertrankmeister traute und ihn einen Freund nannte, aber was Harrys Gründe sein konnten, war ihm vollkommen schleierhaft.

~*~

„Und? Hast du jetzt genug gehört?"

„Halt die Klappe."

„Die ganze Zeit willst du, daß ich rede und jetzt soll ich die Klappe halten."

„Ich wollte nicht, daß du dummes Zeug redest, sondern Antworten auf meine Fragen. Wenn du die nicht beantworten willst, dann sei still und verschwinde am besten gleich, damit ich meine Ruhe habe."

„Sind wir ein wenig aggressiv?"

„..."

„Der alte Mann war verletzt. Warum hast du ihm nicht gezeigt, daß du wach bist? Wenn du leben willst, mußt du dich ihnen früher oder später ohnehin stellen. Warum also nicht jetzt schon damit anfangen?"

„Sagte ich nicht, daß du die Klappe halten sollst?"

„Ich habe nie gesagt, ich würde tun, was du mir sagst."

„Spar dir deine dummen Ratschläge. Du kannst mich nicht in der einen Sekunde als ein Nichts bezeichnen und dann in der nächsten anfangen, mir einen Rat nach dem anderen zu erteilen."

„Du bist ein Nichts, was kann ich dafür? Du solltest auf mich hören."

„Du kannst mich mal!"

„Definitiv ein wenig aggressiv."

~*~

„Komm schon, Harry, ich weiß, daß du wach bist." Langsam öffnete Harry die Augen und blinzelte ein paarmal, um seine Sicht zu klären. Vorsichtig betastete er sein Gesicht, als der verschwommene Dunst um ihn herum nicht klarer wurde. Seine Brille, Severus mußte sie ihm abgesetzt haben.

Mühsam rappelte er sich ein wenig auf, erleichtert, daß seine Kraft scheinbar wieder zu ihm zurück kehrte, wenn auch nur langsam.

„Wie spät ist es?" fragte er heiser. Seine Kehle war noch immer Wund vom Erbrechen und Husten und schmerzte, als er seine Stimme benutzte, ein wenig.

„Es ist mitten in der Nacht. Du hast fast den ganzen Tag geschlafen. – Professor Dumbledore war vor einigen Stunden hier." Harry zog unwillig die Augenbrauen zusammen. Es war also doch nicht nur ein Traum gewesen. Dumbledore war wirklich da gewesen und er war wirklich während des Gesprächs der beiden kurz aufgewacht.

„Er wird darüber schweigen, Harry. – Vorerst." Zwar änderte sich der angespannte Ausdruck auf Harrys Gesicht bei dieser Aussage nicht, aber Severus schien es trotzdem als positive Reaktion zu deuten, denn ohne noch etwas zu sagen verschwand er im Nebenzimmer und kam mit einem Tablett zurück, das Harry als ein Tablett aus der Küche erkannte.

„Die Hauselfen haben etwas zu Essen für dich gemacht." Severus legte das Tablett auf der Decke ab und warf Harry einen auffordernden Blick zu.

„Nein danke." Entgegnete Harry erschöpft und wollte das Tablett schon wegschieben, als Severus sich neben ihm auf die Matratze setzte und ihm ernst in die Augen blickte.

„Keinen Widerspruch, Harry. Du mußt etwas Essen." Harry verschränkte die Arme vor der Brust und starrte zurück in die brennenden, schwarzen Augen des Zaubertrankmeisters, die inzwischen blutunterlaufen und auch ein wenig entzündet waren vom Schlafmangel. Nichtsdestotrotz brannte das Feuer seines eisernen Willens stetig weiter in ihnen, ohne an Kraft zu verlieren.

„Wo soll da der Sinn liegen, ich werde es ohnehin nicht bei mir behalten." Severus nickte.

„Ich weiß. Aber sieh es doch mal so, du hast dann wenigstens etwas, was du wieder hoch würgen kannst. Und vielleicht behältst du es länger bei dir als du glaubst." Ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen. Harry war sich zwar nicht sicher, aber er vermutete aus irgendeinem Grund, daß das Severus' Version eines aufmunternden Lächelns war.

Zögerlich griff er nach dem Löffel auf dem Tablett und tauchte ihn zaghaft in die dampfende Suppenschüssel. Na ja, es war ja nur Brühe, vielleicht behielt er die ja wirklich unten.

Mehr als ein paar Löffel Suppe und zwei Bissen Weißbrot brachte Harry trotzdem nicht herunter. Severus schien damit zufrieden zu sein, was Harry erleichtert aufatmen ließ. Er wußte nicht, wann er angefangen hatte, Severus zufrieden stellen zu wollen, aber es war ein gutes Gefühl, daß sein ehemaliger Lehrer zur Abwechslung mal wieder nicht wütend auf ihn war.

„War er sehr enttäuscht?" fragte Harry leise, als er schließlich das Tablett wegschob. Die Stille um ihn herum war so intensiv, daß sie ihn schier verrückt machte und er sogar bereit war, mit Severus über Dumbledore zu reden, um sie zu durchbrechen. Oder vielleicht war es auch einfach nur, um Severus' Stimme zu hören und sich von ihrem sanften Klang beruhigen zu lassen.

„Ich glaube nicht. Verletzt trifft es wohl eher. Was glaubst du, bist du für ihn, Harry?"

„Ein nützliches Werkzeug?" erwiderte der Junge bitter und erntete dafür einen tadelnden Blick von Severus.

„Du solltest dich endlich an den Gedanken gewöhnen, daß es ein paar Leute gibt, die dich sehr lieben und in den letzten Jahren schmerzhaft vermißt haben. Es ist nicht besonders fair von dir, so etwas über Dumbledore zu sagen." Harry gab ein Geräusch von sich, was wohl einmal ein verächtliches Schnauben hatte werden sollen und ließ sich zurück in die Kissen sinken, den rechten Arm in den Nacken gelegt.

„Es mag ja sein, daß wir eine sehr unterschiedliche Vorstellung von Liebe haben, Professor, aber ich habe so meine Probleme damit, Ihnen das zu glauben.

Wenn ich einen Jungen liebe, der gerade seinen Eltern verloren hat, die in einem verzweifelten Kampf an meiner Seite gekämpft haben, dann schicke ich diesen Jungen doch nicht ausgerechnet zu seinen Verwandten, die ihn weder lieben noch jemals akzeptieren können, was und wer er wirklich ist.

Wenn ich diesen Jungen lieben würde, dann würde ich doch nicht zulassen, daß er zehn volle Jahre in absoluter Ungewißheit lebt, ohne die geringste Ahnung, was wirklich mit seinen Eltern passiert ist, wer er wirklich ist.

Ich würde nicht zulassen, daß man ihn mit gerade mal elf Jahren Kopf voran in ein Schicksal stößt, das viel zu groß ist, als daß er es begreifen könnte. Wenn es denn schon unbedingt sein müßte, dann würde ich alles tun, ihn bestens darauf vorzubereiten und ihn nicht einfach ins offene Messer laufen lassen.

Widersprechen Sie mir ruhig, wenn ich mich irre, Professor, aber das kann doch keine Liebe sein. Das ist unverantwortlich." Einen Moment starrte Severus den jungen Mann in seinem Bett nur unentschlossen an. Er konnte gut verstehen, was er empfand, viele Punkte nachempfinden, aber er wußte auch, warum Dumbledore so gehandelt hatte. Er hatte oft genug mit ihm darüber diskutiert, um seinen Standpunkt ganz genau zu kennen.

Fast schon zögerlich ging er ein paar Schritte auf das Bett zu und setzte sich schließlich neben Harry.

„Ich glaube, ich weiß ziemlich genau, was du glaubst verloren zu haben, Harry. Und ich widerspreche dir nicht. Du hast wirklich keine Kindheit gehabt.

Aber ich möchte dir trotzdem ganz klar sagen, daß dir niemand diese Kindheit zurückgeben kann, egal was du sagst oder tust. Das ist nicht möglich.

Das heißt nicht, daß du nicht trotzig und zornig sein darfst. Sei es ruhig." Während er sprach, streifte Severus seine Schuhe ab und streckte seine langen Beine auf der Matratze aus. Wie selbstverständlich rückte Harry ein Stück zur Seite, um seinem ehemaligen Lehrer Platz zu machen. Er hatte das Gefühl, daß ihm die ganze Situation komisch vorkommen sollte, aber irgendwie störte es ihn nicht, ganz im Gegenteil.

Mit einem unterdrückten Seufzen lehnte Severus sich gegen das hölzerne Kopfende des Bettes und faltete die Hände auf seinem Bauch.

„Wenn du dich danach fühlst, dann laß deine Emotionen ruhig raus. Es kann helfen, wenn man weint und schreit. – Du mußt nicht denken, daß du mich damit abschreckst." Harry konnte fühlen, wie ihm bei Severus' Worten warm ums Herz wurde. Da war er wieder, der Zaubertranklehrer, der ihm damals schon seine Hilfe angeboten und sich auch wirklich Mühe gegeben hatte. Und er tat es wieder, ohne zu zögern und scheinbar auch ohne Einschränkungen. War das jetzt zu schön, um wahr zu sein oder konnte er es wirklich glauben?

Er wollte es glauben. Es waren gute Stunden gewesen, in denen er sich an den Gedanken klammern konnte, daß dieser Severus zu Hause in Hogwarts auf ihn wartete.

Harry runzelte die Stirn. – Warum hatte er diesen Gedanken eigentlich losgelassen? Hatte es jemals wirklich einen Grund dafür gegeben? Oh ja, da war etwas gewesen... aber... Harry schüttelte unwillig den Kopf. Er wollte sich jetzt nicht daran erinnern, nicht darüber nachdenken, nicht wenn er gerade wieder zum ersten Mal seit langem dieses warme Gefühl im Bauch hatte.

„Danke." murmelte er kaum hörbar und rückte unmerklich wieder ein wenig näher an Severus heran. „Ich weiß es wirklich zu schätzen, egal wie es auch aussehen mag." Severus zeigte die Winzigkeit eines Lächelns und schloß langsam die Augen.

„Das will ich auch hoffen." Sagte er in dem warmen, weichen Ton, der Harrys Herz ein wenig höher schlagen ließ, denn er bedeutete stets, daß der kalte Mann mit etwas zufrieden, vielleicht sogar glücklich war.

~*~

„Dir scheint es ja schon wesentlich besser zu gehen."

„Das muß dich unheimlich ärgern."

„Wieso sollte es?"

„Weil du gesagt hast, daß ich ein Nichts bin. Das hast du doch sicher nicht gemacht, weil du mich so gern hast und dir so viel daran liegt, daß es mir besser geht."

„Du bist ein ganz schön verbohrtes Kind."

„..."

„Ich hasse dich nicht."

„Warum so plötzlich?"

„Hab ich noch nie, aber du wolltest es dir ja immer einreden. – Verstehst du denn immer noch nicht? Wenn ich dich hassen würde, würde ich auch mich hassen. Nur weil du nicht weißt, wer du bist, heißt das nicht, daß ich es auch nicht weiß."

„Dann sag es mir doch einfach."

„Nein."

„Bastard."

„Mag schon sein."

„Wenn du ich bist, warum willst du es mir dann unbedingt so schwer machen? Das macht keinen Sinn!"

„Weil es zu einfach wäre. Du mußt es selbst herausfinden oder du wirst es niemals wirklich glauben."

„Was ist so schlimm daran, es nur einmal in meinem Leben einfach haben zu wollen? Ich hatte es noch nie wirklich leicht, auch wenn alle es immer behauptet haben."

„Das ist wieder eine Antwort, die du nicht wirklich wissen willst."

„Hör auf, das für mich zu entscheiden und beantworte einfach die verdammte Frage! Wer bin ich?! Wenn du so schlau und allwissend bist, dann erleuchte mich!!"

„NEIN! NICHTS AUF DIESER WELT IST LEICHT! BEGREIF ES ENDLICH! DU BEKOMMST NICHTS IN DEINEM LEBEN GESCHENKT! AUCH DICH SELBST NICHT!!"

~*~

Severus erwachte, als sich etwas schmerzhaft in seinen Arm krallte und erbarmungslos zudrückte. Verwirrt blinzelte er einige Male, um den Schlaf aus seinen Augen zu vertreiben. Er konnte sich nicht daran erinnern, daß er sich hingelegt hatte, wußte nur noch, daß es einen Grund gegeben hatte, nicht zu schlafen.

Das eiskalte Gefühl, eine bekannte und unheimlich grausame Situation noch einmal zu erleben, lief ihm über den Rücken, als ihm der Grund wieder einfiel. Severus fuhr in seinem Bett auf.

Harry!

Doch schon im nächsten Augenblick holte die Realität ihn in seinem kurzen Moment der Panik ein, als er sah, was der Grund dafür gewesen war, daß er aufgewacht war. Harry – längst wieder schweißgebadet, nachdem der Schlaftrank seine gesamte Wirkung inzwischen verloren hatte – hatte sich in seinem Hemd verkrallt und versuchte mit all seiner Kraft, die Schmerzen zu bekämpfen, die seinen viel zu dünnen Körper schüttelten.

Ein vollkommen aussichtsloser und sinnloser Kampf.

„Tut mir leid." Krächzte der junge Mann heiser. „Ich wollte... wollte Sie nicht wecken, Professor."

„Ist schon in Ordnung, Harry. – Ich sollte mich besser entschuldigen, ich hätte nicht einschlafen dürfen." Harry schluckte einige Male trocken, bevor er langsam seine klammen, verkrampften Finger von seinem ehemaligen Lehrer löste. Er hatte es für eine gute Idee gehalten, ihm nah zu sein, während er schlief, aber jetzt erschien es ihm die bessere Idee zu sein, wieder etwas Abstand zwischen sie beide zu bringen, bevor Severus bemerkte, daß an dem Bild etwas nicht stimmte.

„Das ist doch Unsinn, Professor. Sie waren jetzt seit Tagen wach. Das hätte niemand noch länger durchhalten können." Harry unterdrückte einen überraschten Ausruf, als die lange, schmale Hand des älteren Mannes sich über seine eigene legte und ihn so daran hinderte, Severus wirklich los zu lassen. Severus und eine solche Berührung? Er mußte doch eingeschlafen sein und träumen.

In Severus schrillten die Alarmglocken los, doch obwohl sie einen ohrenbetäubenden Lärm machten, konnte er sich nicht davon abhalten, Harrys Hand auf seinem Arm zu berühren. Es war wieder dieses dumme Gefühl für den Jungen, das es als unendlich angenehm empfunden hatte, von Harry berührt zu werden, selbst wenn er sich nur an ihn klammerte, weil er noch immer furchtbare Schmerzen hatte. Und es war das selbe dumme Gefühl, das einfach nicht zulassen wollte, wieder Abstand zwischen sie beide kommen zu lassen.

Severus konnte praktisch schon fühlen, wie er sich an diesem gefährlichen Feuer verbrannte, aber wie die Motte, die vom Licht angezogen wurde und dort schließlich ihren Tod fand, konnte er sich diesem Drang nicht wirklich widersetzen. Und was machte es für einen Sinn, eine Fassade aufrecht erhalten zu wollen, die er schon so lange niederreißen wollte für die eine Person in seinem Leben, die sein wahres Gesicht kennen sollte?

Harry war diese Person. Es machte also keinen Sinn. Und doch schwiegen die Alarmglocken nicht, auch wenn sie nicht weiter beachtet wurden und der Zaubertrankmeister weiter auf das tödliche Licht zusteuerte, von dem er wußte, daß es ihn schlußendlich verbrennen würde.

------------------------------------

Author's Note:

Mal gucken, ob mich noch jemand erkennt *g*. Tja, ich wäre dann wieder da. Das Kapitel hier war schon eine ganze Weile fertig, aber ich hatte irgendwie nie genug Zeit, mich nochmal auf die Überarbeitung und die Author's Note zu konzentrieren. Die Prüfung war am Dienstag und seitdem hab ich die meiste Zeit mit Schlafen verbracht. Heute hab ich mich selbst wieder aus dem Bett geprügelt, damit ich das hier endlich raus kriege, ich hab euch schließlich schon Ewigkeiten warten lassen.

Zur Prüfung selbst sag ich an dieser Stelle nichts, sonst kommt mir wieder die Galle hoch, aber wen es interessiert, in meinem Profil ist ja der Link zu meinem LiveJournal, da steht so einiges drin.

Bevor ich auf die ganzen Kommis im Einzelnen eingehe wollte ich noch was allgemeines sagen, weil es jetzt schon zum 2. Mal aufgekommen ist.

Harrys Entzug scheint für einige zu weich zu erscheinen, darum dachte ich, ich kläre mal kurz darüber auf, wie ich mir das erarbeitet habe. Die meisten von euch, die schon länger lesen, was ich so produziere, wissen ja schon, daß ich niemals über etwas schreibe, über das ich mich nicht vorab zumindest halbwegs gründlich informiert habe. Der Heroinentzug ist da jetzt natürlich keine Ausnahme. Ich hatte ursprünglich auch mit Beschreibungen gerechnet, wie Cassi sie in ihrem Kommentar angesprochen hat, umso überraschter war ich, daß diese Berichte ausblieben.

Ich hab mehrere gelesen, fast alle davon waren von ehemaligen Abhängigen, die selbst durch den Entzug gegangen sind und sie haben alle berichtet, daß die Darstellung vom Tier im Käfig, das kurz vorm Sterben vor Qualen ist, schlichtweg übertrieben ist und sie alle den Entzug mehr wie eine sehr schwere Grippe empfunden haben. Schmerzhaft zwar, aber sie macht einen nicht zum rasenden Tier. Der einzige Bericht, der von der "harten" Version sprach, mit Tobsuchtsanfällen à la Soap Opera war von einem Nicht-Abhängigen, der aber selbst darauf hingewiesen hat, daß es auch die andere Version gibt.

Ich hab mich für mich selbst entschieden, daß ich die "weiche" Version wähle. Dann kommt noch hinzu, daß mein persönliches Bild von Harry in dieser Fanfiction ein ziemlich passives Bild ist. Er lehnt sich zwar gegen alles, was Severus von ihm will, erst einmal auf und streitet mit ihm darüber, aber im Endeffekt akzeptiert er doch. Darum geht er wegen seiner Schmerzen auch nicht auf Severus los, sondern leidet stumm.

Ich hoffe, das klärt ein paar offene Fragen, sollten sie noch bei anderen entstanden sein ^_^.

Dumbledore wurde ebenfalls schon zweimal bemängelt. Deshalb wollte ich noch was zu ihm sagen. Er kommt scheinbar in diesem Kapitel ein wenig anders rüber, als ich ihn geplant hatte. Er wurde bisher unter anderem als naiv bezeichnet und als fast schon "dumm" und oberflächlich befunden.
So wollte ich das natürlich nicht ausdrücken *doh*. Im Prinzip sollten dieses Kapitel nur ein wenig an dem perfekten Dumbledore kratzen, der wie jeder andere auch mit einer Situation mal überfordert oder von den Handlungen eines anderen Menschen verletzt sein kann. Er wird seine Selbstsicherheit später noch zurückgewinnen, aber hier in diesem Kapitel ist er erstmal geschockt und ich denke, das sollte man auch einem Dumbledore mal zugestehen, ich halte ihn nämlich durchaus nicht für einen Hellseher *lol*.

Dann gab es noch eine Entscheidung bezüglich der Slash-Szenen. Ursprünglich wollte ich die ganz normal hier veröffentlichen, aber da diese Szenen ganz klar in die Region NC-17 gehen werden und Fanfiction.net das ja bereits vor einiger Zeit verboten hat, werde ich die Kapitel zensieren. Ich möchte nicht, daß die Story von Fanfiction.net runter genommen wird, so wie es vor kurzem mit einer meiner Lieblingsgeschichten passiert ist.
Vorerst können die Kapitel in meiner Yahoo-Group gelesen werden. Alles was ihr dafür braucht, ist eine e-mail-Adresse bei Yahoo und schon könnt ihr der Group beitreten.
h t t p : // de. groups. yahoo. com/ group/ potionmasters_realm (die ganzen Space-Zeichen müssen natürlich raus, aber ff.net nimmt die URL einfach nicht an, sondern löscht sie raus *grummel*)
Später kommen sie dann auch auf meine HP, da ist dann vermutlich keine Registrierung notwendig, aber ich kann noch keine Aussagen darüber machen, wann die HP fertig sein wird. Kann noch ein wenig dauern.

Jetzt aber endlich zu den Kommis.

Leu de Nox: Bleibt alles beim alten, was das Konzept der Geschichte angeht, ich hab das Raiting nur wieder runter gesetzt, damit die Story im Just In auftaucht.
*gg* Joa, die kommen sich noch näher. *dümmlich g* Ich schätze nur, daß es beim Tempo dieser Story noch ein Weilchen dauern wird, bis sie sich richtig nah kommen.

mbi: Wenn man sich voll auf eine Story konzentriert, dann geht das. Ich könnte allerdings im Moment auch keine Geschichte im Stil von "Verzauberte Schlange" schreiben, dafür bin ich zu sehr im Konzept von "Und wieder ein Tag" drin *g*. Aber auch diese Geschichte hier kommt aus dem depressiven Keller wieder raus, das ist ja eigentlich der Sinn des ganzen.
Ich denke mal, im Moment versteht Harry noch niemand. Wie auch, es ist ja noch nicht wirklich erklärt, aber ich glaube noch immer dran, daß ich diese Kurve kriege ^_^

Angel344: War zwar nicht schnell, aber hier ist es dann doch endlich, das vierte Kapitel.

Tolotos: *lol* Lieber schizophren als ganz allein, was? Nee, ganz so fiese Sachen stelle ich mit dem guten Harry jetzt nicht mehr an. Na ja, ein bißchen vielleicht, aber nicht viel fies *lol*

Ja-Ma: Das kann man beim Schreiben auch sagen. Die Beziehung entwickelt sich nämlich auch für mich vollkommen unvorhersehbar, es ist immer wieder faszinierend. Ich hab zwar ein Ziel vor Augen, aber irgendwie geht das ganze einfach mal grad den Weg, der ihm in den Sinn kommt *g*

Cassi: Gut, Entzugsfrage ist ja oben beantwortet worden. Ich will das Tempo jetzt endgültig etwas anziehen, mal gucken, ob es gelingt *g*. Ich hab das Buch angefangen, das du mir empfohlen hast. Wie erwartet hatte Schwiegermama es, mitsamt der 2 Fortsetzungen. Jetzt hab ich alle drei hier rumliegen... na Mahlzeit *gg*

Angel-liam: Ich seh schon, wir denken da ähnlich *g*. Irgendwie macht das Spaß, Sev immer an den Rand des Wahnsinns zu bringen, weil Harry einfach nicht kapieren will *lol* Ich bin mir noch nicht ganz schlüssig, vielleicht darf unser aller Zaubertrankmeister auch einmal so richtig ausflippen ;o)
Ich weiß jetzt nicht, wie lange das mit dem 4. Kapitel gedauert hat - Überblick verloren - aber von jetzt an sollte es wieder schneller gehen.

magic-moony: Jawohl *salutier und g* Ab sofort wird wieder der Turbogang eingelegt und schneller upgedatet ^_~
Zu deinen Fragen. Sirius und Remus tauchen im Laufe der Geschichte wieder auf und spielen auch noch eine relativ wichtige Rolle in der Entwicklung der Beziehung zwischen Sev und Harry. In dem Zusammenhang wird auch noch das eine oder andere über das Leben der beiden in den vergangenen Jahren gesagt werden.
Hermine und Ron werden auf alle Fälle nochmal genauer beleuchtet werden, vor allem, weil ja noch immer die Frage im Raum steht, was eigentlich genau mit Hermine passiert ist. Wie ausführlich das geschehen wird, weiß ich allerdings noch nicht. *noch überleg*

cat-68: Bis auf einen, der mich stur "Rose" nennt, nennen mich alle nur Silent ^_~
Das Phänomen mit dem klugen Sev und dem kindischen Harry kenne ich nur zu gut. Schön, daß das nicht nur mir so auf die Nerven geht. Ich hoffe, ich kann die Glaubwürdigkeit halten, was den Entzug angeht, da ich ja wie gesagt nur mit Berichten und nicht mit Erfahrungen arbeite, aber du kannst mir ja ein Stopschild vor die Nase halten, wenn ich mich verrenne.

Besserweiss: Ich glaube, einige Leute werden mich für all die Zeit, die ich dem Slash noch zum Reifen gebe, sehr hassen *lol*. Gut, das meiste hab ich dir ja schon per Mail damals geschickt, nicht mehr viel zu sagen an der Stelle, außer daß ich mich über weitere "Zerstückelungen" von dir freue, wo ich jetzt auch endlich wieder die Zeit hab, damit zu arbeiten *aufatme*

Gut, das war fast wieder mit AN als Story, fast wie früher.

Ich bemühe mich, mich zu beeilen *g* (schöner Satz)

*knuddelt alle*

SilentRose