Hallo ihr Lieben! Ich hab mich ja soooo gefreut über die reviews, wenns auch nur vier waren, schnüff.

Danke an: DarkPrincess of Slytherin, Gugi28, tini-chan und Manya! Ihr seit ja soooo Lieb! Hat mich echt aufgebaut!

Sodele, des Kapitel ist länger wie die bisherigen, hat glaube ich um die 4000 Wörter oder so. Ich finds gut.

Freut euch aufs nächste, die besten Stellen aus chap 4 hab ich schon geschrieben, da wirds dann endlich mal nen bissle slash...

Und nicht vergessen, ich freu mich immer riesig über reviews, des brauch ich einfach, aber bisher bin ich ja nie leer ausgegangen.

Disclaimer: Nichts gehört mir außer der Unfug den ich in die Genialen Werke J.K.Rowlings mit untermische.

So, und jetzt viel Spaß und Spannung! Lieb euch alle!

Eure jdsmile!


Die Welt ist im Wandel

Harry war tatsächlich ins Schloss zurückgegangen. Doch nicht ohne einen Plan…

Es brachte nichts in später Nacht noch in den verbotenen Wald zu gehen um nach einem nicht identifizierbaren Wesen zu suchen. Doch er entschloss sich morgen Abend, bevor die Sonne unterging und es dunkel wurde, also die Zeit des Schreies, auf den Schrei an Ort und Stelle zu warten. Vielleicht würde er fündig werden.

Angst? Nein, die hatte er nicht. Sollte ihm etwas passieren wäre das wohl immer noch besser als durch Voldemorts Hand zu sterben. Nein, Harry liebte die Gefahr und lebte das Abenteuer.

Als Harry im Turm ankam war alles genauso wie er es zurück gelassen hatte. Stille und Leere suchte jeden Winkel des Gemeinschaftsraumes heim.

War Draco mittlerweile zurück?

Harry schlich die Treppe zu dem Jungen Zimmern hoch.

Die vier Türen die hier die Treppe beendeten waren dunkel und schwarz. Entweder wurde hinter ihnen schon geschlafen oder es war noch niemand eingekehrt.

Harry versuchte durchs Schlüsselloch von Dracos Zimmer, der ganz linken Tür, zu spähen, was freilich nichts brachte, bei dieser Dunkelheit.

Bei Terry, dessen Tür die zweite von Links war, war auch alles duster und so beschloss er sich erstmal ins Bad, die zweite Tür von Rechts oder auch die neben Terrys Zimmer, zu gehen.

Nach einer Katzenwäsche und vielen Überlegungen ging er vom Bad aus zu der Tür die zu Dracos Zimmer führte.

Er lauschte. Nichts war zu hören. Durfte er einfach so reingehen? Er klopfte.

Nichts.

Er klopfte noch einmal.

Wieder nichts.

Er gab es auf. Wenn Draco morgen früh noch immer nicht da wäre würde er nach ihm suchen gehen…

Der Morgen brach an. Verschlafen kuschelte sich Harry in seiner Decke. Es war Sonntag und er hatte keine Lust aufzustehen, wo doch sein Bett so warm und weich war. Ganz das Gegenteil zu den wenigen Sonnenstrahlen die ewig bräuchten um über den Verbotenen Wald hinweg zu schauen. Der Verbotene Wald?

Mit einem Mal saß er Kerzengerade in seinem Bett. Seine Decke rutschte runter und es fröstelte ihn. Die Geborgenheit und Sorglosigkeit war, wie der Windzug der ihm eine Gänsehaut auf die Arme fror, hinweg geblasen.

Was war mit Draco?

Harry hatte sich gestern Nacht vorgenommen wach zu bleiben und auf Dracos Rückkehr zu warten, doch er war eingeschlafen.

Hatte er Draco verpasst oder war dieser noch immer nicht zurück? Er blickte auf seine Uhr.

5.51 Uhr! Noch nicht einmal sechs Uhr morgens.

Was würde das für ein Tag werden? …

Ein lautes Rumpeln war im Gemeinschaftsraum zu hören.

Was war das denn jetzt schon wieder? Konnten die Hauselfen die Holzscheite nicht leise in das ausglimmende Feuer im Kamin werfen?

Doch dann hörte er jemanden die Treppe hoch laufen und das konnten nun wirklich nicht die Hauselfen sein. Hermine vielleicht? Die trotz ihres Umzugs wollte dass Harry früh aufsteht?

Nein, nicht morgens um sechs Uhr!

Leise mühte sich der Gryffindor aufzustehen und öffnete seine Tür einen spalt breit. Was er da sah verschlug ihm den Atem.

Ein Draco Malfoy mit zerzausten Haaren, kreidebleichem Gesicht, kleinen Blutspritzern und einem verdreckten Pullover, den er gestern noch nach Fuseln abgesucht hatte, stapfte erschöpft die Treppe zu seinem Zimmer hinauf.

Harry schloss die Tür noch ein Stückchen mehr. Er wollte nicht gesehen werden, doch der Slytherin schien ohnehin nichts wahrzunehmen.

Das einst so Makellose und glatte Gesicht war zerkratzt und verkrustet. Der sehr stark mitgenommene Junge hielt sich den Hals und seine Augen, die silbernen Augen schienen leer und Ausdruckslos.

Was konnte dieser so vornehmen, eitlen und immer unantastbar starken Person widerfahren sein, das sie sich jetzt zerbrechlich und von innen heraus zerstört wiedergab?

Als Draco sein Zimmer erreicht hatte, seinen Besen mitschleifend, welcher im übrigen nicht so mitgenommen wie sein Besitzer aussah, öffnete er langsam die Tür, als ob er keine Kraft hätte und entglitt Harrys Blick nun völlig.

Auch Harry schloss nun seine Tür gänzlich. Geschockt lehnte er sich mit dem Rücken an sie und musste erstmal die Augen schließen. Was er da eben gesehen hatte brachte seine ganze Welt durcheinander.

Was war im Wald passiert?

Seine Gedanken rasten. Bilder, Eindrücke, alles schien nach Ordnung zu rufen, doch Harry war überfordert.

Das konnte nicht sein! Er fragte sich immer wieder: „Was war passiert? Was um alles in der Welt war geschehen."

Sollte er jemanden davon erzählen? Hilfe holen, bei Dumbledore oder Professor McGonagall?

Nein! Er wusste noch zu wenig, er wollte nicht vorschnell handeln.

Nur mühsam richtete Harry sich auf. Was er jetzt brauchte war ein starker Kaffee. Normalerweise sagt man ja immer man brauch jetzt erst mal schlaf, aber Harry hatte ja bis gerade eben noch geschlafen, müde war er eh überhaupt nicht mehr.

Wenn Hermine sehen würde, dass er morgens um kurz nach sechs schon auf denn Beinen war, würde sie wegen so etwas zurückziehen? Kam es Hermine überhaupt noch auf die Freundschaft an, oder zählten nur noch ihre Bücher?

Harry wusste weder ein noch aus. Sein Kopf drohte vor Fragen bald zu platzen.

Und Ron? Hätte er nicht als Freund verhindern sollen, dass Harry hier so alleine bleibt? Nutzte er Harrys Abgrenzung um selbst mehr Aufmerksamkeit zu bekommen?

Was war eigentlich los? Warum zweifelte er auf einmal so an seinen Freunden?

Die Welt war im Wandel. Harrys Welt war im Wandel.

Harry kam sich betrogen vor. Die Bilder eben von Malfoy setzten ihm wirklich zu.

Was stimmte nicht? Was war hier los.

Er wollte am liebsten einfach „halt" schreien. Den Film, der in seinem Kopf ablief, einfach abschalten. Doch er wusste, dass es nicht ging.

Als ob der Film schon ewig darauf gewartet hätte anzulaufen. Als ob er schon vor Ewigkeiten hätte anfangen sollen zu zweifeln.

Lag es an Draco? War er der Auslöser dafür, dass Harry von Zeit zu Zeit, je länger sich alles um ihn drehte, je mehr er nachdachte, Hass gegenüber seiner Freunde empfand?

Was war richtig, was war falsch? Harry konnte nicht mehr unterscheiden. Emotionen überschütteten ihn. Er fing leicht an zu zittern

Warum war das so? Was war auf einmal mit ihm los?

Harry sank in sich zusammen. Dieser Belastung an Gefühlen die ihn zu erdrücken drohten konnte er nicht mehr standhalten. Seine Beine gaben nach und er rutschte an der Wand entlang zum Boden.

Auf dem Boden sitzend, mit angezogenen Beinen und umschlungenen Armen schaute er auf.

Ein Bild seiner selbst blickte ihn an. Erst war Harry verwirrt, wenn er das bis eben nicht schon genug gewesen war.

„Das hast du dir also all die Jahre aufgebaut."

Sein Bild gegenüber machte ihm Vorwürfe und schaute abschätzend an dem zusammengekauerten Harry hinunter.

„Das war es, das tolle, die Erfüllung. Deine wahren Freunde, wo du glaubtest das sie sogar im Krieg noch zu dir stehen."

Harry war verblüfft. Was sollte den jetzt diese Haltung? Er drehte seinen Kopf auf die Seite, er wollte das nicht hören, er wunderte sich warum er überhaupt so etwas hörte, oder dachte?

„Du hast geglaubt sie mögen dich? Du hast sie als Teil deiner Familie gesehen? Wann waren sie schon für dich da?"

„Sei still", flüsterte Harry. Er hielt sich den Kopf.

Kamen diese obszönen Gedanken aus seinem Kopf? Sie klangen so echt, als kämen sie von einem zweiten Harry, und dieser wirbelte hier alles auf, Lügen, alles nichts als Lügen. Seine Freunde waren da gewesen. Ron hatte sich doch beim Schach auf dem Weg zum Stein der Weisen geopfert, oder? Hermine hatte ihn immer mit ihrem Wissen unterstützt. Der Vielsafttrank, der Zeitumkehrer, die Trainingsstunden für die dritte Aufgabe, die DA, der Kampf gegen die Todesser. Waren sie nicht immer da gewesen?

„Sag mir, wo waren sie als du um Sirius getrauert hast? Sag mir warum du ihnen noch immer nicht den Inhalt der Prophezeiung anvertraut hast, warum hast du noch immer nicht…"

„Halts maul!" schrie Harry dazwischen. Wütend, sauer, rasend, vor Hass der Wahrheit gegenüber, der er sich hier stellen musste. Wenn es die Wahrheit überhaupt war. Sie waren da gewesen, sie waren… Warum sprach er jetzt von denn Dingen als wären sie jetzt nicht mehr so? „waren?" Vergangenheit?

Er ergriff seinen Wecker vom Nachtisch neben ihm und schleuderte ihn gegen das Bild seiner selbst.

Es sollte aufhören, er konnte nicht mehr, er wollte schreien, wollte irgendwen zu Rechenschaft ziehen, dafür das er hier gerade Geistlich zerstört wurde. Sein Leben das er sich aus dem nichts heraus aufgebaut hatte.

Er versank in einer stummen Umarmung seiner selbst, weinte leise Tränen. Er merkte, dass er einfach nur nicht alles neu anfangen wollte. Er wollte nicht von vorne beginnen, das wäre ihm zu viel Arbeit. Doch er wusste, wäre es keine Arbeit, wäre es ganz einfach, dann wäre es auch nicht schlimm abschied von dieser bisherigen Welt zu nehmen, von diesen Lügen.

Langsam glitt er auf die Seite, die Arme schützend um sich gelegt. „Sie waren da", flüsterte er sich immer wieder leise zu. Doch jetzt? Er hatte keine Eltern, keinen Sirius, keine Freunde, ihm kam es vor als hätte er nicht mal mehr sich selbst. Dumpf und sanft schlug er mit dem Kopf gegen seinen Nachtisch.

Alles wurde schwarz, um ihn und in ihm. Das war gut. Seine Seele brauchte eine Auszeit und im schwarzen kann man nichts sehen. Keine Bilder, Eindrücke oder Erinnerungen. Man konnte lediglich noch fühlen, und Harry wollte sich nicht alleine fühlen. Sie waren da…

Als Harry das nächste Mal zu sich kam lag er noch immer neben seinem Nachtisch. Seine Augen waren gerötet und sein Gesicht so… zersplittert?

Erschrocken schaute er auf seinen Ganzkörper Wandspiegel. Dieser war zersplittert. Scharfe Spiegelkanten fehlten und lagen zertrümmert auf dem Boden. Sein Wecker daneben.

Und dann kam die Erinnerung allmählich zurück. Schon in seinen Träumen hatte es nicht aufgehört, aber hier war es leichter zu ertragen gewesen. In seinen Träumen hat er sich wenigstens nicht selbst die Vorwürfe gemacht. Da waren seine „Freunde" an allem Schuld. Und stimmte das nicht auch zum Teil?

So langsam fragte er sich ob Draco nicht immer recht gehabt hatte? Hatte Draco nicht von Anfang an gesagt das er sich mit den falschen abgab, dass sie irgendwann sein Ruin sein werden?

Aber Draco hatte andere Gründe genannt. Für ihn zählten Reichtum und Blut.

Doch traurig musste sich Harry eingestehen, dass letztendlich dasselbe raus kam.

Und jetzt war er alleine…

Er horchte auf. Er hatte etwas gehört, nur was?

Leise schlich er aus seinem Zimmer um das Geräusch besser Orten zu können.

Bei Terry war nichts los, er schlief wahrscheinlich noch.

Bei Draco nahm er sich mehr Zeit. Gespannt lauschte er mit an die Tür gedrücktem Ohr.

Nox", hörte Harry aus dem Zimmer heraus.

Dracos Stimme klang schleichend und leise. Sie gab etwas von Sicherheit und Selbstbewusstsein wieder, doch schien sie auch elend Unglücklich.

Nox", noch mal derselbe Spruch? Und warum eigentlich? Es war doch eh schon alles dunkel.

Durchs Schlüsselloch konnte Harry nichts erkennen. Obwohl die Vorhänge zugezogen waren kam normalerweise trotzdem etwas Tageslicht hindurch, doch hier, in Dracos Reich herrschte die totale Finsternis.

Wieder gab es ein „Nox" und diesmal klang die Stimme des Zauberers da drinnen ungeduldiger als zuvor.

Harry war nun wirklich ratlos. Er richtete sich wieder auf und ging ein paar Schritte zurück.

Er würde Draco heute noch zur Rede stellen, doch jetzt schien es allen Anschein zu machen als brauchte Draco noch etwas ruhe.

Als er wieder in seinem Zimmer war fiel ihm, mit einem Blick auf seinen zerbrochenen Spiegel, auf das er noch immer im Schlafanzug war. Also zog er sich rasch an um dann aufzubrechen und mürrisch gelaunt die große Halle zu betreten.

Es war nicht viel los. Die meisten Schüler schliefen am Sonntag um diese Zeit noch, am Lehrertisch war auch nur rege Teilnahme, doch zu Harrys erstaunen saß Albus Dumbledore wie jeden Morgen an seinem Platz.

Nicht das das etwas besonderes wahr, nur Harry fragte sich warum Dumbledore immer dann da war wenn auch er kam. Dumbledore konnte doch nicht den ganzen Morgen am Tisch sitzen, nur um jeden seiner Schüler mitzubekommen.

Anscheinend doch. Harry lies es dabei und nahm am langen Haustisch der Gryffindors Platz.

Weiter links von ihm konnte er ein paar Siebtklässler sitzen sehen und gegenüber von ihm weiter rechts saß Ginny mit ihren Freunden.

Jeder schien hier einen Müden Blick drauf zuhaben.

Standen diese Leute hier freiwillig so früh auf? Harry war das unerklärlich.

An den anderen Tischen saßen ihm weniger bekannte Gesichter gegenüber.

Einige saßen alleine da, andere sprachen mit ihren Freunden über geträumtes.

Harry hatte keinen, dem er erzählen konnte was in ihm gerade vorging. Es hatte noch nicht aufgehört doch der Schmerz der ihn heimgesucht hat, der Erfüllungszwang hatte deutlich abgenommen.

Er fing an zu essen, doch es verging ihm bald wieder. Ihm war schlecht. So trank er seinen Kaffee aus (eigentlich mochte er gar keinen Kaffee, doch Hermine meinte er sei gut für die Nerven) und ging wieder hoch in „seinen" Turm. Die Gefahr einen seiner „Freunde" zu treffen, wenn er noch hier unten blieb, war zu groß.

Mittlerweile war es nach acht Uhr. Ein neues Feuer prasselte im Kamin und ein sehr zermürbt aussehender Terry saß blass auf einer Couch und starrte in die Flammen.

Harry ging zu ihm hinüber und beugte sich vor ihn um ihm ins Gesicht zu sehen.

Doch Terry schien wie in Trance.

Er reagierte nicht auf Harrys plötzliches erscheinen vor seinem Gesicht. Nicht eine Wimper zuckte in der nächsten Minute.

Harry sprach den Ravenclaw an, doch noch immer reagierte er nicht.

Harry rüttelte ihn etwas unsanft. Es tat sich nichts.

Man! Was war nur mit allen los?

„Terry! Wach auf!", wild fuchtelte er mit seiner Hand vor ihm. Endlich passierte etwas.

Terry öffnete seinen Mund um etwas zu sagen doch es kam nur ein krächzen heraus. Beim zweiten Versuch bildeten sich Worte:

„Sie war meine Freundin, und jetzt stirbt sie…" Terry schluckte und fing an zu zittern.

„Wer Terry? Wer stirbt?"

„Lisa Turpin, sie ist auch Vertrauensschülerin."

„Ich weiß wenn du meinst, aber wieso sollte sie sterben?" Harry versuchte eine verständliche und tröstende Stimme aufzulegen. „Sie ist nur im Gesicht versteinert. Madam Pomfrey bekommt das wieder hin, glaub mir."

„NEIN!", schrie Terry plötzlich. „WENN SIE STIRBT, bring ich mich auch um!", seine Stimme versagte.

Harry schluckte. Was war hier nur los? Terry wurde verrückt. Er drehte vollkommen durch.

Harry ging Hilfe holen.

Als er mit Professor McGonagall zurückkam war Terry wieder in einer Trance versunken.

Die Hauslehrerin versuchte ihn, mit strenge, hysterisch zu wecken, doch nichts geschah. Diesmal war Terry wirklich ganz Abseits.

Die Professorin entschied sich den Ravenclaw vorerst in den Krankenflügel zu bringen.

Harry sollte da bleiben. McGonagall wies ihn an, hier auf Professor Dumbledore zu warten, um weitere Anweisungen zu bekommen.

Mit nichts mehr als einem traurigen Blick von der Professorin, der Harry sagte, dass auch sie gemerkt hatte, dass sich etwas tat, das sich etwas Verändert hatte, schritt sie von dannen.

Harry seufzte. Was für ein Tag, der für ihn grade mal drei Stunden alt war. Er ging hoch in sein Zimmer.

Nutzlos stand er wie bestellt und nicht abgeholt da. Was konnte er jetzt machen?

Er beschloss die Schularbeiten, die er bis morgen aufhatte, zu erledigen.

Stumm und alleine saß er nun schon den ganzen Vormittag am Feuer und kritzelte irgendwelche sinnlosen Sachen auf ein Pergament um sie später wieder durchzustreichen.

Dumbledore war später vorbei gekommen und hatte nach seinem Befinden gefragt. Harry hatte einige Fragen gestellt und nun war er über den Stand der Vertrauensschüler aufgeklärt:

Susan, Lisa und Hannah wurden nach St. Mungo verlegt. Terry war in tiefe Depressionen verfallen und wurde ebenfalls ins Zauberhospital nach London gebracht, wo er jetzt die geschlossen Station besuchte.

Pansy war anscheinend gestern Mittag abgereist. Ihre Eltern, zwei Todesser, waren bei einer Jagd auf Ministeriumsbeamte umgekommen und sie musste nun zu ihrem Großonkel nach Neuseeland ziehen um dort die halbtags Zauberschule für gestrandete Hexen zu besuchen.

Alles war so still. Was wohl gerade Hermine und Ron machten? Sie hatten bis jetzt nicht ein einziges Mal nach ihm geschaut. War es jetzt vorbei? Ihre Freundschaft zerstört? So Grundlos, nur aus Harrys Chaos von Gefühlen heraus?

Jetzt war er alleine in diesem Turm, er hatte es fast geahnt. Nur noch Draco war hier, und der ließ sich nicht blicken.

Sollte er mal nach Draco schauen?

Leise schlich er die Treppe hoch und vor die Tür seines ehemaligen Feindes.

Harry hatte sich zum Waffenstillstand entschlossen. Sie waren jetzt nur noch zu zweit hier im Turm und da war es am besten, wenn sie sich einigermaßen gut verstanden und nicht immer Streitteten, besonders nicht in Zeiten wie diesen.

Vorsichtig beugte er sich nach vorne und blinzelte durchs Schlüsselloch. Von innen war kein Geräusch zu hören, doch seine Nackenhaare sträubten sich und böses ahnend drehte er sich langsam um.

„Was machst du da Potter", sprach eine Stimme hinter ihm. Die Luft schien den Atem anzuhalten. Ein allgemeines frösteln machte sich breit, diese Stimme war so scharf vor Kälte gewesen, das sie Harrys Eingeweide von innen heraus zermalmte und ihm ein schaudern einjagte.

Draco Malfoy stand hinter ihm. Das Gesicht leichenblass, die Augen stumpf und dunkel. Die sonst immer zurück gegellten blonden Haare fielen ihm strähnig ins Gesicht, seine Hände waren merkwürdig langfingrig und seine Nägel spitz und etwas länger als Jungs es sonst trugen.

Harry versuchte es mit einem lächeln, doch der kalte und durchbohrende Blick seines Gegenübers lähmte in auf sonderbare weiße und schnell erstarrten auch seine eigenen Züge.

Er hatte Angst vor der Person vor ihm. Sie war so unheimlich, so fremd und leer. Wie als würde er einem nicht mehr lebenden gegenüberstehen.

„Geh aus dem Weg!" befahl Malfoy. Seine Stimme klang leer, nicht Menschlich. Sie schlich sich in jede Faser von Harrys Körper und erklang dort Hundertfach beängstigender als sie eh schon war.

Harry ging Wortlos auf die Seite. Malfoy schritt mit wehendem Umhang an ihm vorbei und entschwand hinter seiner sich selbst schließenden Tür.

Kalter Schweiß lief Harry über Stirn und Rücken. So erschreckt wie gerade eben hatte er sich noch nie in seinem Leben.

Wie war Draco so lautlos hinter ihm erschienen? Und vor allem, warum hatte Harry nicht bemerkt das Draco aus seinem Zimmer raus gegangen war, wann auch immer.

Kopf schüttelnd, als wolle er die Kälte, die nur langsam wieder von ihm wich, mit einem mal abschütteln, ging er zurück in den Gemeinschaftsraum um sich vor dem Feuer aufzuwärmen.

Doch das Feuer brachte nicht viel. Äußerlich war ihm warm, doch innerlich zitterte er noch immer vor grauen.

Er erinnerte sich an einen Spruch von Hermine, den sie ihm damals gegeben hatte damit er nicht immer an Sirius (und die Prophezeiung) denken musste. Dieser Spruch war anlässlich dafür da, erlebte Ereignisse aus seinem Kopf zu verbannen und sie später mit einem Gegenfluch wieder ins laufen zu bringen. Doch wie ging dieser Spruch?

Er öffnete das Zauberspruchbuch für dieses Jahr. Hermine hatte wieder damit angegeben, das dieser Spruch erst nächstes Jahr drankäme. Im Inhaltsverzeichnis suchte er nach Merkmalen dieses Spruches, als er ihn gefunden hatte und sicher war das es der richtige war, richtete er seinen Zauberstab auf seinen Kopf, las den geschriebenen Spruch ab, und wie durch ein Wunder waren alle sorgen auf unheimliche Weise verschwunden.

Er hatte seinem Geschmack nach für diesen Morgen genug nachgedacht. Er musste mit seinen Hausaufgaben vorankommen und später würde er einfach den Gegenfluch sprechen und könnte weitergrübeln.

Die Zeit verstrich wie im Fluge. Zur Mittagszeit war er essen gegangen, und dank des Zaubers konnte er sich in Ruhe mir allem was geschah abfinden und wenigstens etwas essen. Ron und Hermine hatte er nicht gesehen.

Gegen fünf Uhr am Nachmittag murmelte er endlich den Gegenfluch und zurück kamen die schrecklichen Erinnerungen an die Kälte die ihn bei Dracos erscheinen heimgesucht hatte.

In etwas mehr als einer Stunde würde der Schrei von neuem kommen und Harry war bereit der Sache auf den Grund zugehen.

Draco war zwar wieder zurück doch Harry wollte auf Spurensuche gehen und herausfinden was geschehen war, von Draco würde er es bestimmt nichts erfahren.

Er ging in sein Zimmer und holte seinen Tarnumhang. Er wollte nicht gesehen werden, wenn er im Verbotenen Wald verschwand.

Er drückte seine Türklinke die ihm auf einmal vorkam als ob sie vereist wäre runter und öffnete langsam die Tür. Eine Flutwelle von Kälte ertränkte ihn. Er kam sich vor als wäre er in Eiswasser gesprungen…

Er wäre vor Schock fast gestorben. Sein Herz setzte, so kam es ihm vor, aus. Er keuchte auf und ohne Kontrolle wurde ihm alles vor seinen Augen kurz schwarz.

Als er wieder aufrecht stand, was nicht ganz so klappte, schaute er in zwei dunkelgraue kalte Augen. Er kam sich vor als ob ein Draco-Dementor vor ihm stünde.

Er wollte hier weg, das war nichts für seine eh schon überstrapazierten Nerven.

„Was hast du vor", flüsterte die Stimme Dracos in seinem Kopf.

In seinem Kopf? Genau nach diesen Worten hatte er vorher gesucht.

Draco öffnete zum reden nur minimal den Mund und wenn er etwas sagte schienen die Worte in Harrys Kopf zu entstehen und mit enormer Kraft ihn zu zerdrücken. Einfach Unheimlich.

„Nichts", wisperte Harry respektvoll vor diesem Auftreten. Er kam sich vor als stünde er dem Tod gegenüber.

„Lüg nicht! Du bist auf den Weg in den Verbotenen Wald", erklang es schleichend in Harrys Kopf.

Woher wusste das Draco? Harry fühlte sich ertappt.

„Ja, oder willst lieber du mir sagen was sich dort abgespielt hat?", entgegnete er Angriffslustig.

Harry hatte sich nun einigermaßen wieder. Er stand wieder aufrecht, wenn auch nicht so gerade, Hohlkreuzig, Brustrausstreckend, geradezu Vornehm wie sein Gegenüber.

Er wartete ab. Nichts veränderte sich. Wäre es möglich gewesen, so hätte sich Dracos Miene noch mehr versteinert.

Doch jetzt flüsterte er Hasserfüllt und mit einem aufgebrachten unterton in der Stimme:

„Misch dich nicht in Sachen ein die dich nichts angehen, Potter. Das hier ist kein Spiel mehr. Das hier geht weit über deine Vorstellungskraft. Du magst dem dunklen Lord, einem noch Lebenden," das Wort „Lebenden" sprach er leicht höhnisch aus „ein paar mal entkommen sein, doch hier verlierst du deine Freiheit und gewinnst die Unendlichkeit, hier wartet nur… der Tod."

Die letzten Worte waren fast nicht zu verstehen gewesen. Während seiner Rede war Draco immer leiser und langsamer geworden. Fast zischend kamen die Worte aus seinem Mund direkt in Harrys Kopf. Jetzt stand der Slytherin mit einem starren Blick vor ihm. Er sah aus wie Terry in seiner Trance.

„Was ist denn vorgefallen?", probierte es Harry nochmals verzweifelt. Er legte seine Hand auf Dracos Schulter und setzte eine verständnisvolle Miene auf.

Die Schulter des Eisprinzen, wortwörtlich, war steif und kalt. Fror Draco nicht bei all der Kälte die von dem blonden Jungen ausging?

Harrys Hand wurde mittlerweile auch Kalt. Warum war es nicht anders rum? Warum ging Harrys Körperwärme nicht auf Draco über?

„Fass mich nicht an!", zischte nun Malfoy bedrohlich, etwas spät Harrys Meinung nach, und er schlug Harry Hand beiseite.

„Dann werde ich es selbst raus finden!", trotzte Harry nun sichtlich wütend und ging an Draco vorbei. Kurz vor der Treppe wurde er zurückgehalten.

„Das machst du nicht!", brüllte ihn nun eine Hasserfüllte und zornige Stimme an.

Draco hatte sich zu Harry schwungvoll und bebend umgedreht und hielt Harrys Handgelenk fest.

Diese Reaktion fand Harry total übertrieben, doch im nächsten Moment bekam Harry einen Schlag mitten ins Gesicht. Malfoy hatte mit seiner anderen Hand voll ausgeholt und hatte ihm eine rein gehauen.

Harry keuchte auf. Blut tropfte aus seiner Nase, er hielt sich das Gesicht. Wütend richtete er sich auf.

„SAG MAL SPINNST DU?", schrie er jetzt, kochend vor Zorn auf diesen eingebildeten, der glaubte er dürfe sich alles erlauben.

Die Gesichtszüge seines Gegenübers bewegten sich kaum merklich und nahmen im Angesicht auf das dunkelrote Blut das nun über Harrys Mund lief einen lüsternen Blick an. Doch schnell war die Fassung wieder gewonnen, alles Muskeln des Jungen waren angespannt und Kälte verdrängte die Gier, die bis gerade eben noch stählern aus den dunkelgrauen Augen herausgetreten war.

Draco machte einen Wink mit seiner rechten Hand, ähnlich wie ein Schwenker mit dem Zauberstab. Sein Gesicht verzog sich keinen Nanometer. Anteillos war es durchdringend und siegessicher auf Harry gerichtet. Es gab ein säuselndes Geräusch, doch nichts Sehbares geschah. Draco drehte sich um und ging in sein abgedunkeltes Zimmer zurück.

„Bleib hier", der Slytherin blieb im Türrahmen stehen, mit dem Rücken zu Harry gewandt fuhr er fort: „Versuch erst gar nicht abzuhauen." dann ging er weiter, die Tür hinter ihm schloss sich wieder von alleine und nichts außer Harrys Atem war weit und breit zu sehen.

Die Worte Dracos wollte Harry nicht so ganz verstehen. Plötzlich schlich Kälte Harry den Rücken hoch, etwas machte sich um seine Füße breit, keine normale Kälte.

Wo kam dieser Luftzug auf einmal her? Als er sich zur Treppe umdrehte stockte ihm der Atem.

Seine Augen öffneten sich weit vor Schreck. Was er da sah konnte unmöglich war sein…


Soooooooooooo, ich hoffe es hat euch gefallen und ihr reviewt mir nen bissle, wird mich wirklich über das bischen mühe freuen, auch wenns nur müll (positiver) ist den ihr schreibt. Ich hab auch die "anonymous" freigeschaltet, also nur kein Aufwand, einfach da unten auf das lila Feld klicken und abschicken, und wenn ihr dazu aber doch noch nen bissle schreibt freu ich mich und grüß euch auch schön artig!

Und wenn ihr fragen habt, einfach schreiben, ich antworte, soweit es mir erlaubt ist...

Also, bis demnächst!

jdsmile