Rating:
PG
13
Vielen Dank für die Feedbacks!
Ich hoffe ihr verzeiht mir, dass es sooo lange gedauert hat aber ich hatte kaum noch Zeit zum Schreiben. Zudem muss ich alle Kapitel neu schreiben, da mein Computer abgestürzt ist und ich keine Sicherheitskopie davon gemacht habe ... Naja ...
Ich wünsche euch viel Spaß mit dem neuen Kapitel und hoffe auf ein paar Reviews von eurer Seite..
Pippin und Merry lauschten. Sie hatten sich gerade draußen hingesetzt und in aller Stille in das weite Land hinausgeblickt, als plötzlich ein lauter Schrei ertönte.
Legolas, fuhr es wie ein Blitz durch Pippins Kopf. Dieser Schrei kam von ihm und plötzlich wurde der Hobbit wieder von unbeschreiblichen Schuldgefühlen heimgesucht. Schuldgefühle, welche ihm Gandalf vor noch nicht einmal einer Stunde auszureden versucht hatte.
'Lade nicht noch mehr Steine in den Gepäck, mein kleiner Freund, du hast ohnehin schon zuviel davon. Überlade dich nicht mit Sorgen, denn dies nützt dir nichts!' waren des Zauberers Worte gewesen.
Pippin hatte schließlich mit einem demütigen Nicken zugestimmt und versucht dem Rat des Älteren Folge zu leisten. Ein wenig geholfen hatten sie, die Worte, dass musste sich der Hobbit zugestehen aber dennoch war da dieses stetige Gefühl ...
Jetzt, wo er zusammen mit Merry durch einen der etlichen Gänge des Gebäudes lief, unwissend, was ihn erwarten würde, kamen all diese Gefühlsschwalle wieder hoch. Er war es gewesen, der seine Nase in alles hineinstecken musste. Er, nicht ein anderer! Nicht Legolas hätte für seine Taten ein solches Schicksal erleiden müssen.
Merry hastete derweil weiter. An zahllosen Räumen liefen sie vorbei. Dunkle Zimmern waren es, in denen keine Kerzen brannten.
Als die Hobbits in einen kleinen Gang einbog, hörten sie mit einem Mal ein unterdrücktes Schluchzen. Unsicher verlangsamte Pippin seine Schritte.
Am
liebsten hätte er sich umgedreht und das Gebäude
schleunigst verlassen. Er wollte wieder zurück, zurück ins
Auenland, zu all den anderen Hobbits, zurück in sein gewohntes
Leben. Alles hier einfach vergessen! Ungeschehen machen. Doch das
ging nicht, nicht mehr.
Das
Herz des Halblings schlug schneller, er fürchtete, was ihn im
nächsten Augenblick erwarten würde. Immer näher kam er
an den Raum, in dem sich alle vor noch nicht all zu langer Zeit zum
schlafen einquartiert hatten. Zu dem Raum, in dem sich das Unheil
ereignet hatte.
Er blieb neben Merry stehen und lugte vorsichtig in das Zimmer hinein.
Aragorn kniete neben Legolas. Mit seiner Hand fuhr er dem Elben sanft durch sein Haar. Gandalf hatte sich indessen aufgerichtet und blickte stumm zu den Halblingen.
Merry
trat einen Schritt vor, seine Hand hielt er voller Entsetzen vor
seinen Mund, als wolle er einen Schrei unterdrücken.
Langsam
ging er auf Legolas und Aragorn zu, ohne die beiden auch nur eine
Sekunde aus den Augen zu verlieren.
Pippin derweil sah immer noch wie erstarrt zu den Zauberer. "Legolas?" wisperte er kaum hörbar doch Gandalf schüttelte den Kopf und senkte seinen Blick.
Der Halbling sah ungläubig zu Aragorn. Pippin konnte es und wollte es nicht wahrhaben. Er suchte Halt, suchte nach Hilfe, flehend, bevor er sich, am ganzen Körper zitternd, neben dem Elben auf den Boden sinken lies.
Er wollte weinen, konnte aber nicht. Er hatte das Gefühl als würde all seine Luft aus den Lungen gesogen werden. Der Halbling verkrampfte sich. Er legte seine Hände auf die Brust des Elben und griff nach dem Stoff seines Hemdes. Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Er sah seinen Gefährten flehend an. Suchte nach einem Lebenszeichen.
"Legolas, wach auf! Bitte! Er ... er wollte mir doch nur helfen!"
"Nicht Pippin", bat ihn Gandalf und berührte mit einer Hand sanft die Schulter des Halblings.
Der Hobbit brach in Tränen aus, er konnte sie nicht mehr zurückhalten. Pippin versuchte den Elben zu wecken, zog an seinem Hemd, rief immer wieder seinen Namen, bis der Zauberer ihn schließlich von dem Gefährten wegzog.
"Pippin, nicht...", redete er erneut mit sanfter Stimme auf ihn ein. "Deine Rufe holen ihn nicht wieder zurück."
Der Halbling jedoch schaffte es, sich aus Gandalfs Griff zu winden und stürzte erneut neben den Elben auf den Boden.
Mittlerweile hatte sich Aragorn wieder gefasst und versuchte ebenfalls den Hobbit zu beruhigen.
Dieser wollte nicht hören und fing an mit seinen Händen ungläubig auf Legolas' Brustkorb zu schlagen. So als wolle er ihn wieder erwecken.
"Wach auf! Legolas, wach auf!"
Der
Waldläufer wusste sich nicht anders zu helfen und zog den
Halbling mit Gewalt weg. "Pippin, lass ihn ruhen."
Er
hob ihn mit beiden Armen hoch und setzte ihn etwas abseits ab. "Lass,
Pippin! Bitte." wiederholte er sich ein weiteres Mal.
Wieder brach der Hobbit in Tränen aus und lies sich auf den Boden sinken. Er war am Ende seiner Kräfte, fühlte sich leer. Ausgelebt. "Das wollte ich nicht. Ich hasse diesen Ort hier und ich hasse mich, ich hasse alles! Alles, alles ... Ich kann nicht mehr. Ich bin ein Mörder und ein Nichtsnutz ein ..."
Er brach ab, denn im selben Moment vernahm er ein leises, ersticktes Hecheln und blickte erschrocken hoch. "Was war das?" Hatte er sich verhört? Keiner außer ihm schien etwas bemerkt zu haben.
"Das war Legolas!" In Windeseile hatte er sich wieder aufgerichtet und schob sich zwischen Aragorn und Gandalf zu dem Elben durch.
"Pippin, bitte. Lass ihn ruhen." Erneut war es der Waldläufer, der neben ihn getreten war.
"Nein, habt ihr denn nicht gehört. Es muss Legolas gewesen sein. Er lebt! Habt ihr nicht gehört?" Der Hobbit sah zu dem leblosen Körper seines Freundes. "Ich habe es gehört, er lebt. Ihr müsst ihm helfen. Aragorn, Gandalf, so helft ihm doch ..."
"Er
ist tot, Pippin. Bitte verstehe! es gibt nichts, was wir für ihn
tun könnten. Seine Seele verweilt nun in Mandos' Hallen."
Aragorn verstand seinen kleinen Freund. Auch er fühlte sich
hilflos.
Legolas'
Tod war unnötig gewesen. Viel zu früh war die Zeit des
treuen und loyalen Elben nun vorüber. Er würde eine große
Leere in den Herzen alle verursachen.
Aragorn
hätte wahrlich alles gegeben, um die Zeit nur etwas
zurückgedreht zu können, um alle vor diesem Unheil zu
bewahrt. Doch dies ging nicht. Nicht mehr. Sie befanden sich inmitten
eines großen, nie enden wollenden Alptraumes. Einem Alptraum
ohne Hoffnung und ohne Rettung.
Wieder vernahm der Hobbit ein keuchartiges Geräusch und dieses Mal war er nicht der einzige. Ebenso wie er, hatte auch der Dunedain es gehört und blickte perplex zu Legolas. Tatsächlich! Der Elb hustete, versuchte verkrampft nach Luft zu schnappen. Seine Seele hatte seinen Körper noch nicht verlassen!
"Gandalf, bei Valar!" war alles, was Aragorn hervorbrachte, bevor er sich neben seinem Gefährten auf den Boden sinken lies und krampfhaft nach einer Möglichkeit suchte, um diesem zu helfen.
"Er ringt nach Luft. Wir müssen ihm helfen!"
Gandalf setzte sich ebenfalls neben dem Elben hin, verharrte aber tatenlos. "Aragorn, wir können nichts tun. Er ist stark, ich kann es spüren. Lass ihn seinen Weg finden. Wir habe nicht die Mittel dazu."
Der Mensch blickte mit sorgenerfülltem Blick zu Legolas und sah, wie sich sein Atem langsam normalisierte.Der Zauberer tastete derweil nach Legolas' Puls und fand ihn sogleich. Ein erleichterndes Lächeln spiegelte sich in seinem Gesicht wider. "Er ist gleichmäßig, wenn auch schwach aber er ist da. Wohl nicht zuletzt wegen dir, Pippin. Du hast die Hoffnung nicht aufgegeben und ihn vielleicht sogar zurückgeholt, mein kleiner Freund."
tbc
