Rating:
PG 13

Vielen Dank für die Feedbacks! freu
Hier nun ein neues Kapitel für euch.

vvvvvv

Legolas spürte, wie die Kräfte langsam wieder in seinen Körper zurückkehren. Dennoch fühlte er sich zu schwach um sich zu bewegen. Die Schmerzen waren immer noch da und ein seltsames Gefühl hatte sich in ihm ausgebreitet. Etwas stimmte nicht. Seite Gefühle hatten ihn in seinem langen Leben noch nie betrogen und das würde sie auch dieses Mal mit Bestimmtheit nicht tun. Er konnte sich darauf verlassen. Etwas war ganz und gar nicht in Ordnung.

Er hörte Stimmen. Es waren die, seiner Gefährten. Aragorn und die anderen befanden sich unmittelbar an seiner Seite. Er fühlte es, er fühlte ihre Anwesenheit. Trotzdem, er war zu schwach um seine Augenlieder zu öffnen und zu schwach um zu sprechen.

Langsam entglitt er in ein Meer aus Dunkelheit. In einen Traumlosen Schlaf.

.-

Gimli, der vor wenigen Augenblicken ebenfalls zu seinen Freunden hinzugekommen war, konnte nicht glauben, was ihm die Hobbits berichteten. Während er draussen gewesen war und sich umgesehen hatte, wäre beinahe sein Gefährte und auch Freund gestorben. Während er nicht an seiner Seite war. Voller entsetzen blickte er auf die schlafende Gestalt nieder.

"Ich habe nicht geglaubt, dass seine Verfassung so schlecht ist." sprach er mit Reue in der Stimme. "Ich hätte hier bleiben sollen."

"Doch er hat es überwunden, Gimli Gloinssohn. Auch ohne deine Anwesenheit. Nichts hättest du machen können, gegen die dunklen Abgründe an denen er sich befand." erwiderte Gandalf.

Gimli jedoch verzog keine Mine und zupfte weiterhin quarrig an seinem Bart herum.

"Nun hör auf, dir unnötig schlecht in dein Gewissen zu reden, Gimli. Und beruhige dich!"

Erst durch Aragorns schnittig gesprochenen Worte wurde der Zwerg wieder aus seinen Gedanken gerissen und nickte kaum merklich.

"Was, wenn Legolas etwas verraten hat?" wollte er schliesslich wissen und blickte fragend zu Gandalf.

"Ich gehe davon aus, dass Sauron ihn nicht knicken konnte. Er ist stark, stärker als Pippin."

Selbst für den Zauberer war es reine Spekulation. Denn bis anhin hatte er nie davon gehört, dass die Seele eines Lebewesens den Kontakt zu einem der Sehenden Steine so lange aufrecht erhalten hatte. Wenn auch nicht aus freiem Willen! Er wusste nicht, mit was sie es zutun hatten und worauf sie sich einlassen würden und mussten. Wusste nicht, was mit Legolas' Seele geschehen war in dieser Zeitspanne. Er konnte im Moment nur vom Besten ausgehen, das Besten hoffen und sich den offensichtlichen Dingen zuwenden.

Er blickte kurz in die Runde.

"Nun lasst uns aber daran denken, weshalb wir diese Reise angetreten haben. Wir können, so Eru es will, nicht ewig tatenlos hier verweilen." ergriff er wieder das Wort.

"In der Tat nicht." stimmte der Waldläufer zu. "Doch was schlägst du vor?"

"Nun, Theoden ist nicht gewillt, seine Krieger für Gondor in die Schlacht zu schicken." Der Zauberer kratzte sich am Kinn und überlegte kurz. "Zumindest nicht ohne ein Zeichen Gondors. Es braucht andere Mittel, welche bewirken, dass Theoden, Rohan, sich seines Bündnisses wieder bewusst wird. Es liegt wohl für dieses eine Mal an uns, die Dinge in die Wege zu leiten. Wir können nicht Tatenlos zusehen."

"Ich werde nach Minas Tirith reiten." ergriff nun Aragorn wieder das Wort doch Gandalf schüttelte den Kopf. "Bleib du hier. Gondors Truchsess ist verbittert und wir wissen nicht, wie er reagieren wird. Ich werde gehen. Du wirst hier gebraucht, mein Freund. Theoden wird deine Hilfe hier noch brauchen können."

Der Dunedain nickte. "Du sprichst wieder in Rätseln, Gandalf. Doch kann ich nichts anderes machen, als deinen Worten zu vertrauen."

"Ich werde bei den ersten Lichtstrahlen am Morgenhimmel aufbrechen und du wirst mit mir kommen, kleiner Hobbit." Der Istari deutete auf Pippin.

"Ich, aber ..." "Kein 'Aber'. Du kommst mit mir nach Minas Tirith."

Pippin senkte seinen Blick zu Boden und nickte wortlos.

"Gandalf, warte! Ich möchte mich noch verabschieden." Pippin stolperte unsicher hinter dem Zauberer her.

"Dafür ist keine Zeit!" entgegnete dieser ohne seinen Schritt zu verlangsamen. "Wir brechen auf. Hurtig, hurtig!"

Merry folgte den beiden schnellen Schrittes. "Siehst du Pippin, das hast du jetzt davon! Warum musst du dir immer alles angucken?"

"Ich weiß nicht... Ich konnte nicht anders." Entschuldigte sich dieser und verlangsamte sein Tempo etwas, damit Merry zu ihm aufschliessen konnte.

"Das kannst du nie!" erwiderte der Hobbit.

"Es tut mir wirklich Leid. Ich werde es nie wieder tun."

Merry schüttelte sichtlich genervt den Kopf. "Sag mal, hast du's noch nicht begriffen? Der Feind glaubt, dass du den Ring hast. Er wird kommen und dich suchen, Pip. Deswegen müssen sie dich hier fortschaffen!"

Nun stoppte Pippin und blickte bittend zu seinem Freund zurück. "Ab... Aber du... Du kommst doch mit mir? Merry?"

Dieser lief aber schnurstracks an Pippin vorbei in einer der Ställe, in denen Gandalf verschwunden war. "Komm jetzt!"

Wenige Zeit später ritt der Zauberer zusammen mit Pippin in Richtung Südosten davon.

Als Legolas wieder zu sich kam, war da erneut dieses seltsame Gefühl, welches sich seiner bemächtigte. Er konnte es nicht deuten. Langsam schlug er die Augen auf. Das grelle Licht blendete und schmerzte ihn sosehr, dass er seine Augenlider wieder schliessen wollte. Jedoch ohne Erfolg. Sein Körper reagierte nicht auf ihn, nicht auf seine Gedanken und nicht auf seinen Willen.

Aragorn, der vor einiger Zeit wieder neben dem Elben Platz genommen hatte, bemerkte, dass der Elb seine Augen öffnete.

Freudig trat er an das Bett und lächelte ihm zu. "Willkommen, mein Freund. Wie fühlst du dich?"

Legolas, dessen Blick bis anhin zur Decke gerichtet war, sah ihn stumm an. Langsam versuchte sich der Elb aufzurichten. Aragorn half ihm dabei sich aufzusetzen.
In den Augen des Prinzen spiegelte sich etwas Unbekanntes wider. Der Waldläufer bemerkte das, konnte es aber nicht deuten.

Erst jetzt antwortete Legolas kaum hörbar auf die Frage des Dunedain: "Schwach, ich fühle mich schwach."

Aragorn nickte verstehend.

In Legolas rührte sich blankes Entsetzen. Was passierte mit ihm. Er hatte keine Kontrolle über seinen Körper. Er sprach mit Aragorn, jedoch das, was seinen Mund verlies, waren nicht seine Worte. Nicht er war es der mit seinem Freund sprach und nicht er war es, der seinem Körper befehle erteilte.

Aragorn hatte sich mittlerweile wieder auf den Rand von dem Lager gesetzt und sah seinem Freund in das Gesicht. Legolas hatte seinen Blick auf das Leinentuch gesenkt und seine Miene war ausdruckslos. Emotionslos. Etwas das Aragorn erschaudern lies. Kälte spiegelte sich in seinem Blick wieder.
Der Waldläufer beobachtete wie die Augen des Elben flackerten und sich seine Pupillen stetig veränderten.

Er war kein Heiler und konnte nicht deuten, was diese Anzeichen zu verheissen hatten. Alles was er machen konnte war, darauf zu vertrauen, dass der Prinz ehrlichen Wortes zu ihm war.

vvvvvv

tbc

So, ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen. Ich würde mich auch dieses Mal wieder über Reviews von euch freuen:)