Kapitel 22

Laut und groß, schwebend und schweigend bewegte sie sich stetig zu ihrem Ziel, das Nichts, das Schwarze, welches ihr den Verstand, ihre Klugheit, die Hilflosigkeit in einer unbeschriebenen dunklen Zeit sekundenschnell nehmen wird. Und es funkelte aus allen Ecken und Enden, unsichtbar und unbestreitbar da. Die Sorglosigkeit erdrückte sie, die Freiheit öffnete ihr Pforten und Türen, die sie nicht mehr beschreiten kann, denn ihr Weg war unabbringbar. Steiler, tiefer, höher, gefährlicher und doch dieses Licht, welches ihre gleichgültige Sicht selbst im Angesicht des Todes nur durch einen Hauch Leben wieder rauben könnte.

tief...

Es war wie ein Schlag, schnell, knallend, schmerzend. Alles war wieder da, die Erinnerung, die Schmerzen, die Trauer, die Freude und vor allem: das Leben.

"Aahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh"

Hernine schrie, denn sie flog immer tiefer, ohne Halt, gleich würde sie tot sein, gleich ist es vorbei...

"Mama, hör auf.", schrie Hermine, doch sie Schläge stoppten nicht"Verpiss dich du Streberin", sagte ein hübsches Mädchen aus der Nachbarschaft"Wertloses Schlammblut""Denn er ist tot.""Nur auf dich kommt es an, Harry.", sagte Hermine leise"Ich liebe dich Hermine."" Voldemort hat sie und wird sie benutzen, für immer."-

tief...

"Gleich ist sie wieder da, einen Moment noch", rief eine ältere Frau auf sie herab. Hermine sah silberne Strahlen durch ihre geschlossenen Lider. "Gleich..."

Sie schnappte nach Luft und schlug die Augen auf. Erneut atmete sie ein, tief, die Lungen füllten sich mit frischer Luft, ihre Muskeln entspannten sich langsam, träge setzte sie sich auf. Ihre Augen gewöhnten sich an das grelle Licht, es war wirklich sehr hell, warscheinlich schon Mittag. Oder nicht? Viele Menschen standen um ihr Bett, Angst und Ungewissheit war in ihren unruhigen Augen zu lesen, keine regte sich, gerade so, als ob sie auf eine Reaktion ihrerseits warten würden. Nach einer ganzen Weile erkannte sie Harry, Ron, Ginny, Dumbledore und Mrs.Pomfrey unruhig um ihr Bett stehen. Nur die Heilerin hatte einen recht zufriedenen Gesichtsausdruck aufgelegt und fühlte mit der rechten Hand ihren Puls.

"Wie fühlen sie sich, Mrs.Granger", fragte sie fürsorglich.

Hermine war überascht hier zu sein, sie konnte sich nicht erinnern, sich je auf den Weg hierher gemacht zu haben, wenn sie ehrlich war, konnte sie sich nicht mal mehr erinnern, was zuletzt passiert war. Grübelnd wollte sie zum Sprechen ansetzen, die Stimmbänder in ihrem Hals spannten sich, aber aus ihrem Mund entwich nur ein schwerwiegendes Krächzen. Hustend versuchte sie es noch einmal, jetzt konnte man mit viel Fantasie einen Ton heraushören. Die Heilerin brachte ihr ein Glas Wasser, welches sie begierig in einem Zug leerte.

"Hi.", sagte sie dann und zwang sich zu lächeln. Die Gesellschaft um sie herum atmete tief durch, hatten sie etwa die ganze Zeit die Luft angehalten?

"Oh Hermine." begann Harry, welcher noch immer wie frisch von einer Schlägerei aussah und besorgt ihre linke Hand drückte.

"Wir freuen uns, dass du wieder da bist, Hermine." sagte der Schulleiter zwinkernd.

"Sprich, wie gehts dir", fragten Ginny und Ron wie aus einem Mund.

Sie konnte es nicht erklären, aber in gewisser Weiße fühlte sie sich ziemlich wohl hier in diesem Krankeflügel und in diesem warem Bett zu liegen, mit ihren allerbesten Freunden in Reichweite.

"Ganz gut.", antwortete sie noch wenig krächzend.

"Wir sollten sie jetzt wieder schlafen lassen, mein Gott, das Kind wird Ruhe brauchen.", meldete sich Mrs.Pomfry streng und schloss mit ihrem Zaubertstab ihre brennenden Augen.

Als sie wieder aus einem traumlosen Schlaf erwachte, war sie allein in dem weiten Saal. Die Sonne schien durch ihr Zimmer und kizelte ihre Nasenspitze, um ihren Körper erneut zum Leben zu erwecken. Hermine fühlte sich großartig, wie neugeboren, frei, voller Lebenslust und Tatendrang. Sie ging vorsichtig aus ihrem Bett, um ihren geschwächten Körper nicht gleich wieder zu strapazieren. Unsicher stand sie auf ihren Beinen, doch das Laufen bereitete ihr keine Mühe. Sie ging zum Fenster und schaute auf die schneebedeckten Ländereien. Es war alles so friedlich, der klare Himmel setzte die Winterlandschaft in ein wunderschönes Licht, sie sah Eulen durch die Luft schweben, eine Katze durch den sauberen Schnee tollen und zitternde Schüler um das Gewächshaus. Es war wie im Traum.

"Mrs.Granger, was fällt ihnen denn ein, schnell wieder ins Bett"

Mrs.Pomfrey war aus dem Schwesternzimmer getreten und scheuchte sich unwirsch zurück. Dann fühlte sie erneut ihren Puls, bis sie zufrieden in ihr Gesicht blickte.

"Na sehen sie, das wird doch schon."

Hermine lächelte als Antwort. Schön warm war ihr Bett. Die Heilerin brachte ihr ein dickflüssiges durchsichtiges Getränk, dass nach Erdbeeren duftete und sich in ihrem Mund wie Sirup verteilte. "Lecker.", kommentierte sie.

Ein paar weitere Minuten lang sass sie nur so da und beobachtete Mrs.Pomfrey bei ihrer Behandlung, bis es leicht an die Tür des großen Saals klopfte.

"Ja", fragte die Hexe und herein trat niemand anders als der Schulleiter persönlich. Hermine war wie immer fasziniert von seiner unglaublichen Präsenz, groß und mächtig schien er, auch wenn er freudig lächelnd und mit schiefen Spitzhut, das Zimmer betrat.

"Guten Morgen ihr zwei.", begrüßte er die Frauen im Saal. " Wie geht es dir denn Hermine"

"Danke, ganz gut." erwiderte sie freudig. Dumbledore kam näher und gab seiner Schülerin die Hand. "Das freut mich zu hören. Ich würde gerne ein wenig mit dir reden, Hermine, fühlst du dich dazu schon in der Lage", fragte er höflich, nicht ohne einen Seitenblick auf die Heilerin zu riskieren.

"Aber gerne.", antwortete Hermine prompt. Mrs.Pomfrey nickte zustimmend "Das glaube ich auch.", bestatigte sie und verließ dezent den Raum. Dumbledore griff mit seinem langen Fingern nach einen der Besucherstühle. "Du erlaubst doch", fragte er überflüssigerweiße. Hastig nickte Hermine. Ihr war doch ein wenig unwohl bei dem Gedanken, dass sie der Direktor ihrer Schule seine kostbare Zeit verwendet, um mit ihr, einer unwichtigen Schülerin, ein Gespräch zu führen. Natürlich es war viel passiert, zumindest kam es ihr so vor. Tatsächlich kann sie sich noch an die ungefähre Handlung erinnern, aber Angst oder sonst irgendwelche negativen Gefühle konnte sie dazu einfach nicht einordnen. Was war denn nun genau? Erst als sich Dumbleodore mit wallenden Umhang neben sie setzte, entspannte sie sich merklich. Er gab ihr ein Gefühl voin Sicherheit, ihr war klar, dass sich die Antworten auf ihre Fragen nun bald bekommen würde. Dumbledore nahm seine Brille ab und putzte sie sorgfältig. Gebannt beobachtete Hermine ihn dabei. Er sah seltsam ohne aus. Nach einer Weile stummen Arbeitens setzte er sie wieder auf, lächelte erneut und begann zu sprechen:

"Du kannst es dir vielleicht nicht vorstellen, Hermine, aber in gewisser Weiße bin ich der Überzeugung einer der wichtigsten Menschen für die nächste Zukunft vor mir sitzen zu haben. Oh ja, du wirst noch viel vorhaben und uns alle überraschen."

Hermine wusste nicht wie zu reagieren, also nahm sie noch einen Schluck Erdbeersirup. Dumbledore wurde ein wenig ernster. "Ich werde dir alles erzählen, was in meiner Macht steht wissen zu können, aber dazu solltest du mir sagen, an welcher Ereignisse du dich noch erinnern kannst."

Hermine stellte den Krug auf ihr Nachttischchen. "Also das wirklich Reale? Nun, ich weiß noch wie Malfoy und ich einen Trank gebraut haben, einen Trank, der ihn von seinem Vater lösen soll, aber ich glaube es ging schief, denn als ich das Gebräu geschluckt hatte, wurde mir schwarz vor Augen und wenn ich ehrlich bin, war das das Letzte was sich jetzt als wirklich echt empfunden habe."

"Ich weiß davon, erzähl bitte weiter.", sagte Dumbleodore, als sie ins Stocken kam.

"Ich weiß nicht genau." Hermine stütze ihren Kopf in Händen und versuchte sie angestrengt zu erinnern "Wir..wir...Ich war in ihrem Büro und ... ich weiß nicht, es war so surreal...so gleichgültig, nein eher frei...Harry war auch da...wir sind in einen Wald...es war kalt, eiskalt, oh ja eiseskalt...und dann kam Voldemort. Oh Gott dann kam Voldemort" Hermine schreckte hoch, als ihr bewusst wurde, was sie gerade gesagt haben musste. Um Himmels Willen"Dass ich noch lebe", sagte sie schweratmend.

"Es ist alles in Ordnung, Hermine, bitte fahr fort."

"Gut" begann sie."gut, gut. Sie haben gekämpft mit ihm... ich glaube er sagte etwas über mich und Harry...keine Ahnung ...ach ja und dann hob Voldemort seine Zauberstab gegen sich und sprach den Cruciatus, ja und dann...ähm ja... dann flog ich irgendwie so... ach herrgott ich weiß es nicht", rief sie aufgebracht und mit stechenden Kopfschmerzen. "Was weiß ich schon! Zur Zeit scheinen ja sowieso alle mehr zu wissen als ich, also wen interessiert schon was ich weiß! Ich bin doch nicht dazu da, ihnen diese Geschichte nochmal zu erzählen, was soll das hier eigentlich alles, ich weiß es einfach nicht! Hallo? Ich weiß es nicht" schrie Hermine durch den Saal, welcher ihre Stimme wie durch ein Echo reflektierte. Dumbleodore hatte ihren Vortrag stumm mitangehört und nicht mit der Wimper gezuckt, nein, still und aufmerksam saß er auf seinem Stuhl und störte sich nicht im Geringsten an ihrer Dreistigkeit. Als sie geendet hatte, wollte sie Hermine selbst für ihre mangelnde Selbstbeherrschung ohrfeigen. Wie konnte man den so mit dem Schulleiter sprechen. "Entschuldigen sie Professor." , fügte sie wahrheitsgemäß hinzu. Dieser atmete tief durch und begann in einer leisen, jedoch nicht monotonen Stimme zu sprechen.

"Du musst dich nicht entschuldigen Hermine, denn du hast alles Recht dieser Welt, sauer auf mich zu sein. Dieses Jahr, ja, und es es gerade die Hälfte vergangen, ist es zum ersten Male seit vielen Schuljahren wieder vorgekommen, dass ich mich mehr um jemand anderes als Harry sorgen musste. Aber ich will mich nicht selbst in Sicherheit wiegen, oder gar Selbstmitleid bekommen, nein, denn es ist und bleibt allein meine Schuld. Ich hätte von Anfang an anders agieren sollen, aber wie gesagt, so alt ich bin, auch ich ich mache unverzeihliche Fehler. Du hast sicherlich viele Fragen Hermine, Fragen, die nur ich sonst keiner zu beantworten vermag.

Dein Schuljahr war dieses Mal noch hektischer, als es sonst zu sein scheint, denn diesmal bist du, und nicht Harry, die Hauptperson. Erlaube mir, ganz von Anfang zu beginnen, lange vor deiner Geburt, denn ich möchte, das du verstehen lernst."

Hermine sah ihn mit großen Augen an, bevor sie langsam nickte.

"In Ordnung, Hermine , sag mir, von wem hast du deine magischen Fähigkeiten geerbt", fragte Dumbledore, obwohl sie sich sicher wahr, er würde die Antwort schon kennen.

"Na von meiner Oma, Isabella Lestrange."

Doch der Professor schüttelte wissend den Kopf.

"Das dachten wir alle, Hermine, aber dem wird nicht so sein. Ich werde dir nun einen Stammbaum deiner Familie zeigen, vielleicht ist dir dann einiges klarer."

Mit geschlossenen Augen und einer weitläufigern Bewegung mit dem Zauberstab, beschwor er ein riesiges Pergament auf ihre Bettdecke. Erwartungsvoll blickte Hermine auf das glitzernde Stück Papier.

Stammbaum Nr.548296

Phineas Nigellus

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Richard Black

-

Arthur Bartemius Black / Inés Paola Serrador Pérez

-

Alphard / Susan Brian Arthur / Elisabeth Isabella/Walter Ben / Paola Diane

BlackParkinson Black LestrangeLestrange Granger Arkinson Black

-

-

-

Ted/AndromedaBellatrix/Rodolphus Narcissa/Lucius Sirius Regulus Paul / Jane

Tonks BlackBlackLestrange Black Malfoy Black Black Granger Arkinson

Nymphadora Draco Hermione Jane

TonksMalfoyGranger

"Ohhhhhh. Aha.", kommentierte Hermine nach ein paar Schockminuten. "Ich bin also mit Malfoy verwandt"

"Draco, Hermine.", korrigierte er sie freundlich. "Und ja du bist mit ihm verwandt. Aber alle Zauberer sind miteinander verwandt würde ich sagen, ja sicher, die Gabe der Magie muss vererbt werden. Aber Hermine, ich muss es dir mitteilen. Du hast deine herrausragenden Fähigkeiten als Hexe nicht von Isabella Lestrange.

Ich weiß es wird dich treffen, Hermine, ich muss dir heute noch so viel sagen. Aber das Schlimmste vorweg, damit du das Ausmaß meines fehlgeleitenden Handelns erkennst. Es tut mir unendlich leid, aber Draco Malfoy, der letzte reinblütige Black, ist gestern gestorben."

Hermine öffnete schlagartig den Mund. "Was", brachte sie hervor. "Was"

"Ich weiß es muss schwer für dich sein, jetzt wo du ihn doch so gut kennegelernt hast, aber Hermine, er hat nicht aus freien Willen gehandelt, er..."

"Was erzählen sie mir da? Was fällt ihnen ein, so etwas zu sagen, er..er lebt, er... ich hab ihn doch noch gesehen, das kann doch alles nicht wahr sein, das ist doch nur ein Traum, nein nein nein,..." Hermine warf ihrer Kopf zurück auf ihr Kissen und begann zu weinen. Stumme Tränen rollten über ihre Wangen und verschwanden sanft in ihren Haaren. Dumbledore faltete die Fingerspitzen gegeneinander, dann sah sie, wie er kaum merklich den Kopf schüttelte. Und ja, Hermine glaubte sich verguckt zu haben, doch unter seiner glitzernden Halbmondbrille bildete sich eine einzelne Träne, die sich langsam ihren Weg zu seinem Bart bahnte.

"Lass mich erzählen, Hermine, ich werde es nicht besser wissen.", schloss er dann und schaute sehnsüchtig aus dem Fenster. Als er sich wieder zu ihr wandte, hatte Hermine das Weinen schon aufgegeben. Sie wusste, dass Dumbleodore nicht schuld an seinem Tod war, aber nein, sie wollte jemanden haben, der für ihre Trauer hinhalten konnte, jemand schuldigen, den sie rächen könnte.

"Ich beginne im Jahre 1854 als deine Urgroßmutter Inés Paola Serrador Pérez zum ersten Male das Licht der Welt erblickte. Was bei ihrer Geburt noch nicht bekannt war, ist die eine Gabe, welche ihr Leben für immer prägen würde. Sie war eine sehr talentierte und wunderschöne Frau. Ich glaube, es gab keinen Zauberer ihrer Zeit, der nicht ein wenig in sie verliebt war. Sie war bezaubernd. Und sie erreichte viel in ihrem Leben. Die wohl größte Erfindung von ihr war der Vínculo-Zauber, welcher es ermöglichte, Menschen im Geiste zu binden, jedoch konnte man nicht einzelne Handlungen bestimmen, sondern eine Grundlinie für eines anderen Leben ziehen, so dass, wie in Malfoys Fall, Draco keine andere Wahl als eine Todesserkarriere vor sich hatte. Er wurde später als Grundlage des Imperius bekannt, aber glaube mir, nie hätte sie ein solches Verfahren gewollt. Normale Zauberer müssen einen Trank brauen, aber sie hatte allein durch ihre Gedanken die Möglichkeit, andere Menschen an sich zu ketten. Doch Inés war eine intelligente Frau, nie nutzte sie diese Fahigkeit aus. Damit niemand diese Erfindung missbrauchen konnte, stellte sie einen Gegenzauber her, der die Wirkung des Ihren sofort wieder aufheben konnte und bekam dafür den Merlin erster Klasse. Der damalige König von Spanien hatte ein Auge auf sie geworfen, aber sie selbst verliebte sich in Arthur Bartemius Black, das komplette Gegenstück ihrer Person. Sie verließ ihre Heimat und zog mit ihm nach England, wo sie Mitglied im britischen Zauberergamots wurde und ihre Fähigkeiten als erster weiblicher Animagus unter Beweiß stellte. Sie war wirklich unglaublich ehrgeizig und hatte immer das Ziel vor Augen, die Welt zu verbessern. Nur vor ihrem Ehemann hatte sie den größten Respekt, welcher mit seiner reinblütigen Arroganz das Schlimmste von seiner Frau verlangte. Ich weiß nicht, ob du es in Sirius Haus schon gesehen hast, aber in dessen Salon hing ein riesiger Stammbaum der Familie Black. Doch er ist verfälscht. Viele vermeindlich Unwürdige wurde gelöscht oder ausgebrannt. Das Pergament auf deine Bett ist der einzig Korrekte. Deine Urgroßmutter gebar nicht wie angenommen nur Brian Arthur und Alphard Black, sondern auch eine Tochter. Ihr Name war Paola Diane.

Doch ihr Vater akzeptierte sie nicht, denn ihre magischen Fähigkeiten waren bei ihr nicht ausgeprägt, sie war eine Squib. Du musst wissen Hermine, in den meisten reinblütigen Familien ist dies ein Makel, eine hässliche Behinderung, die den Ruf der doch gefürchteten Dynastie Black schädigen konnte. Arthur verstieß sie aus der Familie, zwar mit Wehklagen und Misfallen ihrer Mutter, aber Inés war ihm zu verfallen, um seine Entscheidung anzuzweifeln.Daraufhin heiratete die Verstoßene Ben Arkinson, deinen Großvater."

Er machte eine lange Pause und wartete auf eine Reaktion. Hermine jedoch starrte ins Nichts.

"Also habe ich von ihr meine Gabe" fragte sie irgendwann.

"Ja. Ich werde dir alles erklären Hermine nur Geduld. Darf ich", fragte er dann und deutete auf ihren Erdbeersirup. Hermine nickte.

"Dieses Jahr ist viel passiert. Dinge, die du nicht verstehen kannst, Dinge die du nicht wissen solltest und doch werde ich es dir sagen müssen. Zu unsereiner und vor allem deiner Wohl.

Ich habe erfahren, aus einer äußerst sicheren Quelle, entschuldige, dass ich nicht darauf eingehen werde, dass du in das Interesse von Lord Voldemort erlangt hast. Und nicht nur du warst in unmittelbarer Gefahr, sondern auch alle anderen Muggelgeborenen. Voldemort hatte geplant, alle nicht Würdigen auszulöschen, ganz egal, wer dabei sonst zu schaden kommt. Dabei griff er erneut auf einen altbewährten Plan zurück. Er suchte Schritt für Schritt seine Anhänger und gab die Schuld seines Untergangs den Muggelgeborenen. Die dadurch verstimmten Todesser suchten gerade zu mit einer zynischen Freude Einzelne heraus, um sie zu vernichten."

"Wie Hitler.", unterbrach sie ihn weinerlich.

"Wie Hitler.", bestätigte Dumbledore träge. "Jedenfalls dachten wir uns den Umständen entsprechend nichts Besonderes, als ich erfuhr, dass Voldemort einen Spion auf dich angesetzt hatte. Ich weiß heute, dass dies mehr als blauäugig war. Mrs.Figg wurde diesen Sommer entführt, sie war eine Squib und Merlin vergebe mir, dass ich nicht schneller handeln konnte, aber auch sie wurde von einem Todesser getötet."

Hermine antwortete nicht, sie beobachtete das Schneetreiben vor ihrem Fenster, doch im Grunde sah sie es gar nicht.

"Justin und seine Familie...auch", fragte sie flüsternd.

"Ja..."

Hermine stand auf und ging ans Fenster. Der vorhin noch so klare Winterhimmel wich einen echten Schneesturm, der heftig über das Gelände fegte. Sie schloss die Augen und drehte sich auf ihren wackligen Beinen zu Dumbledore.

"Ich werde ihn töten.", sagte sie schließlich. "Wenn Harry es nicht tun wird, werde ich es tun und wenn ich dafür selbst sterben muss."

Dumbleodore blickte sie daraufhin lang und unentwegt an. Als würde er in ihr wie in einem Buch lesen. Irgendwann strich er auf ihre Bettdecke.

"Geh wieder ins Bett Hermine, dir bekommt es noch nicht so lange zu stehen."

Hermine befolgte die Anweisung stillschweigend, sie war nicht mehr ausgelassen, nein, ihre Glieder schmerzten vom Stehen und ihr Kopf schien sich gegen all diese Informationen sträuben zu wollen. Dumbledore setzte wieder zum Sprechen an, aber Hermine hätte lieber ihre Ruhe gehabt, um still ihrer Trauer freien Lauf zu lassen.

"Der Orden hatte versucht alles gegen diese Angriffe zu unternehmen, und glaube mir, wir haben erst verloren wenn keiner von uns steht, aber diesmal waren sie uns einen Schritt voraus. Wir hatten keine Ahnung wie es zu Justins Entführung kommen konnte.

Das Einzige, was mir noch unerklärlicher vorkam, ist die Tatsache, dass er deine Eltern nur verhört hatte und nicht getötet."

"Ist ja toll.", entgegenete Hermine zynisch.

"Lass mich erklären Hermine. Wenn es nach ihren Konzept gehen würde, ist die Warscheinlichkeit eines Überlebens reichlich klein. Also musste sie noch einen bestimmten Wert haben, der für sie nützlich sein könnte. Ich ignorierte es. Einer meiner größten Fehler.

Ich werde es dir sagen. Lucius Malfoy besitzt wie ich einen Stammbaum aller Zaubererfamilien dieser Welt. Bei genauer Betrachtung ist er auf die Idee gekommen, dass du deine Fähigkeit als Magierin auch von Inés haben könntest. Wenn dies der Fall wäre, müsstest du auch ihre Bindungskraft geerbt haben. In Händen Voldemorts wäre dies wohl die größte Waffe zur Vernichtung, wenn er Menschen allein durch seine Gedanken an sich binden könnte.

Wie du vielleicht weißt, denken die Muggel, dass unser Erbgut in der DNA gespeichert ist, aber dies ist unmissverständlich falsch. Unser Erbgut sind keine chemischen Gleichungen die Formeln über unser selbst beeinhalten, sondern freie Gedanken die unser Dasein charkterisieren. Unsere vererbaren Merkmale sind stattdessen in unseren Lebensgeistern vorhanden, eine Art zweite Seele, die bei der Entwicklung des Kindes teilweiße mit eingebracht wird.

Nun mussten die Todesser herausfinden, ob sie ihre Vermutung bestätigen können, und somit befragten sie deine Eltern. Da jedoch dies keine Lösung enthielt, mussten sich weitere Mittel und Wege finden lassen, also beauftragte er seinen Sohn Draco, um dich näher kennenzulernen. Erst beobachtete er dich, in deiner Schiffskabine mit Harry durch das falsche Bild und in allen möglichen anderen Situationen. Es hatte natürlich nichts gebracht. Nun sollte er eine Affäre mit dir beginnen; die du aber erfolgreich abwehren konntest. Vielleicht denkst du jetzt, er hat dich ausgenutzt bis auf dein Blut, aber Hermine, er versuchte alles, um seinem Vater falsche Informationen zu kommen zu lassen, er mochte dich vielleicht viel zu viel als er verantworten konnte.

Draco erzählte den Todessern, dass er keine Anzeichen für deine Vererbung finden konnte, aber sie wollten ihm natürlich nicht glauben und ließen ih diesen Trank mit dir brauen, der deine Lebensgeistern von deinem Körper lösen würde. "Abanico" heißt nicht Pfauenfeder, Hermine, es heißt Pfauenschwanz. Mit diesem wäre der Trank geglückt und Draco hätte sich lösen können, aber mit einer einzelnen Pfauenfeder löste sich deine Seele.

Es war nicht deine Schuld, Hermine, du könntest niemals etwas dafür."

"Freut mich zu hören. Und jetzt ist er tot.", antwortete Hermine eiskalt.

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Boah, was für ein Kapitel, mir sind noch lang nicht fertig, ich musst s nur mal unterteilen.

Reviews bitte!

Liebe Grüße

Mariah