Title – Im Tal der Tränen
Author - ParkersCamp
Rating – PG13
TEIL IV
Im Krankenhaus
Es dauert einen Moment, dann beginnt er zu erzählen.
„Sie ist zwar wieder zu sich gekommen, doch sie hat auf nichts reagiert. Sie lag nur da, als wäre sie tot." „Sie war es vermutlich auch. Innerlich, Jarod." Der nickt „Ja. Sie lag nur da, hat nicht mal mit der Wimper gezuckt, als ich ihre Verletzungen gereinigt habe. Irgendwann dachte ich daran einen Arzt zu holen, doch der Sturm machte es unmöglich. Wir waren dort eingeschlossen. Sie ist dann eingeschlafen, doch ein Albtraum jagte den anderen. Obwohl sie sich hin und herwarf, hat sie nicht geweint, nicht geschrien ... gar nichts. Es war unheimlich." „Jarod, sie durfte früher auch nie auffallen, um Aufmerksamkeit betteln. Sie mußte still bleiben und hat genau das wieder getan. Doch heute müssen wir ihr daraus helfen. Wie ging es damals weiter?" „Am nächsten Tag kamen erst spät abends die ersten kleinen Reaktionen. Ein paar Tränen, wirklich nur ein paar. Ihren verzweifelten Blick habe ich nie vergessen können. Kurz nur, für einige Sekunden, dann hatte sie alles in sich verschlossen. Am darauf folgenden Tag ist sie wieder aufgestanden, hat mit mir gesprochen und sich wieder gefangen. Doch sie war irgendwie anders." „Stimmt. Sie war anders, damals zumindest für ein paar Tage. Doch es hat sich niemand getraut zu fragen, Sydney." Broots schaut zwichen den beiden anderen hin und her. „Ja, Broots sie haben Recht. Ich ...wir haben es zu sehr genossen, daß sie uns nicht mehr die Hölle heiß gemacht hat. Ich war völlig blind, habe nur auf dich geachtet, Jarod, nicht auf sie. Warum hast du uns nichts gesagt?" „Sie hat mich darum gebeten. Doch ich hätte es vielleicht trotzdem tun sollen."
Der Arzt kommt in diesem Moment wieder aus dem Untersuchungsraum. „Was ist mit ihr?" Die Frage kommt fast unisono von allen. „Sie ist wieder bei Bewußtsein." Jarod rennt sofort zu ihr. „Sie ist bei dem Überfall leicht verletzt worden, ein paar Prellungen und ein kleiner Schnitt an der Hüfte, aber nichts Ernstes. Doch die Erinnerung an die Vergewaltigung, die Angst all das ist jetzt wieder da. Ich würde sie gerne ruhigstellen, aber sie weigert sich. Ich habe meine Kollegin aus der Psychiatrie angepiepst. Vielleicht kann sie ihr besser helfen." Damit verläßt er die beiden anderen, die jetzt auch langsam das Untersuchungszimmer betreten.
Als Jarod ins Zimmer gestürmt kommt, zucken alle drei Frauen zusammen. Die Schwester, die noch dabei ist, die Rippe zu bandagieren, schaut ihn strafend an. „Parker, bist du okay?" fragt er ohne auf die Schwester zu achten. „Oh Gott. Ich halte es nicht aus, wenn sie sich wieder von mir abwendet" denkt er im selben Moment und schaut Ms. Parker ängstlich an. „Ja, Jarod, es ist alles okay." Sie zieht ihn zu sich herunter, nachdem die Schwester fertig ist. Stöhnt leicht auf bei der Bewegung, lächelt ihn aber dann wieder an. „Ich bin wirklich okay. Broots, Syd bringt ihr mich jetzt bitte wieder nach Hause?" „Sie waren über 1 Stunde bewußtlos, Parker. Was war denn los?" fragt Sydney.
Ms. Parker schaut Debbie an. „Ich sah dich abschlagen, dein Lächeln, deine Freude, dein Vertrauen zu mir." Sie nimmt Debbies Hand und schaut ihr in die Augen. „Und dann war auf einmal die Pistole an deinem Kopf. In meiner Phantasie hat er abgedrückt, nur weil er eigentlich mich wollte." Sie bricht ab, Tränen schießen hoch. Jarod setzt sich zu ihr und auch Debbie rückt ganz nah heran. „Ich sah dich tot vor mir. Diesen fürchterlichen Schmerz konnte ich nicht aushalten. Deshalb bitte ich euch auch jetzt, bringt mich nach Hause und dann laßt mich alleine. Ich bin viel zu gefährlich für euch." Debbie schüttelt den Kopf. „Nein, du bist nicht die Gefahr. Er hat das ganz allein getan. Nicht du." „Aber er wollte mich, nicht dich. Und nur weil du mit mir zusammen warst, bist du da rein geraten. Ich könnte es nicht ertragen, wenn so was noch mal passiert." schluchzt Ms. Parker. Jarod legt eine Hand um die Hände von Debbie und Ms. Parker. „Parker, sie hat Recht, glaub ihr bitte. Du kannst nichts dafür. Und es ist doch gut gegangen. Ihr habt einen gemeinsamen Ausweg gefunden. Außerdem wird keiner von uns gehen. Wir helfen dir und bleiben bei dir, solange du uns brauchst." Einer nach dem anderen nickt bestätigend.
„Du magst es dir vielleicht nicht wert sein, aber du bist es uns wert." Er beugt sich zu ihr herunter und küßt sie lange. Sie klammert sich an ihn. Jeder spürt die Verunsicherung, das Chaos in ihr. „Sie werden uns nicht los, basta." Broots schaut sie intensiv an, nimmt Debbie in die Arme. „Nicht wahr, Schatz?" Die nickt bestätigend. „Nein, niemals. Ich liebe dich Ms. Parker." flüstert sie leise. „Wie kannst du so was sagen? NEIN! Ich will das nicht!" Sie schaut Debbie tief betroffen an. Die antwortet ihr „Weil es einfach so ist. Auch wenn du es nicht hören magst. Ich liebe dich, Ms. Parker!" Die krümmt sich zusammen, rollt sich ganz klein zusammen. Sydney greift jetzt ein. „Alle raus bis auf Jarod! Los!" Einer nach dem anderen geht hinaus. „Du kannst ihr helfen, Jarod. Hör auf dein Herz." Damit geht auch Syd hinaus.
Jarod legt eine Hand auf ihre Schulter und dreht sie langsam zu sich herum. „Nein, nicht" weint sie. Ihr gehetzter Blick geht ihm durch Mark und Bein. „Nein Jarod, bitte geh, bevor es zu spät ist. Ich bringe den Tod." Völlig erschüttert hört er diesen Satz, atmet tief durch, bevor er reagiert. „Parker, das ist nicht wahr." „Doch alle Menschen, die ich liebte oder die mich geliebt haben sind tot. Meine Mutter, Faith, Tommy und auch Debbie wäre jetzt fast getötet worden. Ich bin es nicht wert geliebt zu werden!" Sie schreit es fast heraus, und krümmt sich wie von Schmerzen gequält. Er zieht sie langsam an seine Schulter hoch und hält sie ganz fest, trotz ihrer Gegenwehr. „Parker, wehr dich nicht gegen mich. Du kannst nichts daran ändern, daß Debbie und ich dich lieben. Du bist ein so liebenswerter Mensch, ob du es glaubst oder nicht. Schau mich an, Liebes (er dreht ihr Gesicht zu sich) Ich liebe dich Parker. Bitte tu nicht so, als ginge es dir nicht so. Ich weiß, daß du mich auch liebst." Er schaut ihr in die Augen.
Langsam beruhigt sie sich wieder, klammert sich jetzt an seinen Blick. Er hält ganz still und wartet ab. „Ja, ich liebe dich auch. Doch gerade deswegen habe ich solche Angst. Wie könnt ihr, du und Debbie, mich lieben? Sag es mir bitte, wenn selbst mein Vater oder meine Mutter mich nicht genug lieben, um mir zu helfen oder mich verlassen? Ich habe solange nach einer Erklärung, einer Antwort gesucht. Die Vergewaltigung war wie eine Bestätigung; etwas stimmt nicht mit mir. Also, Jarod, bitte sag mir, warum oder was du an mir liebst. Ich brauche es wirklich, denn eine Stimme in mir, eine ganz alte Stimme, sagt mir immer wieder, daß es unmöglich ist und es nichts Liebenswertes an mir gibt."
Er lächelt sie liebevoll an. „Parker, ich liebe dich, weil du trotz gegenteiliger Beteuerungen immer anderen geholfen hast. Du hast immer die Starke gespielt, doch deine Verletzlichkeit deswegen nicht völlig unterdrückt. Ich liebe deine Augen, die so sanft schauen können, so liebevoll und mir jetzt deine Qual so deutlich zeigen. Ich liebe es, wie du ein gutes Essen geniessen kannst. Ich liebe dich, weil du so bist, wie du bist. All deine Stärken und Schwächen, den Mut und die Entschlossenheit all das zu finden, was man dir vorenthielt. Die Angst vor dem was du entdecken magst und all den Schmerz, die Trauer und die Wut über das, was dem Kind in dir angetan wurde. Dieses Kind ist genauso liebenswert, wie die Erwachsene, die ich kenne."
Bei den Worten krümmt sich Ms. Parker wieder mehr und mehr zusammen, zittert wie Espenlaub. Ihre Emotionen zeigen sich deutlich in ihrem Gesicht. Jarod öffnet die Arme in die sie sich sofort hineinschmiegt. Beiden laufen jetzt die Tränen über das Gesicht. „Wein ruhig, Parker. Wein um all das, was war. Ich brauch dich nämlich auch, genauso wie du mich." Sie hebt den Kopf, schaut ihn unsicher aber lächelnd an. „Du brauchst mich?" Er nickt „Ja, Seit ich ausgebrochen bin hatte ich immer das Gefühl, das mir etwas fehlt, du nicht auch? Du hast mir gefehlt. Ich war so oft fort von hier, aber die Gefühle für dich haben mich immer wieder zu dir zurück geführt. Ein Teil von mir war noch immer hier, bei dir." Sie spürt einen Moment in sich hinein. „Ja, ich habe dich vermißt. Doch ich habe es mir selbst nicht eingestehen können, aus diesem Wertlos-Gefühl heraus. Zum Glück hat mein Unterbewußtsein besser aufgepaßt, wer weiß sonst hätte ich dich vielleicht schon früher erschossen, als ich die Möglichkeit hatte. – Sag mir noch mal, daß du mich liebst. Ich glaube es immer noch nicht so ganz." Immer noch beherrscht die Unsicherheit ihren Blick. Er nimmt sie ganz fest in seine Arme und sagt. „Ich liebe dich Parker!" Sie schaut ihn an, von oben bis unten, dann wieder in sein Gesicht, in seine Augen. „Es macht mir Angst, Jarod. Ich fühl mich ganz klein, schwach wehr- und hilflos. Doch gleichzeitig fühle ich mich stark und sicher. Spinne ich jetzt?" Ihr Bekenntnis rührt ihn zutiefst. „Parker, nein, du spinnst nicht. Meine Liebe macht dich angreifbar, aber sie stärkt dich auch. Mir geht es ganz genauso. Ein Teil von mir möchte am liebsten weglaufen, der andere für immer bei dir sein. Meinst du, du kannst mir mit der Zeit vertrauen und mich auch lieben?" Jetzt hängt er an ihren Lippen und wartet mit ängstlicher Miene auf ihre Antwort. „Oh, Jarod. Ich liebe dich seit ich dir den Kuß gab, vielleicht sogar schon länger. Doch du warst im Centre gefangen und mein Dad hat alles getan, um uns auseinander zu bringen. Wir haben uns trotzdem recht oft gesehen."
Bei der Erinnerung an die Zeit beginnen sie beide zu lächeln. „Ja!" Sie legt eine Hand an sein Gesicht. „Als ich in Europa war, habe ich versucht dich zu vergessen. Ich habe mich in Abenteuer gestürzt, doch dabei bin ich mir immer schlecht vorgekommen. Als du geflohen bist, ist ein Teil von mir gestorben. Die Hoffnung doch zumindest für einen Menschen wertvoll zu sein. Durch die Hinweise und Hilfen, die du mir dann jetzt immer wieder gegeben hast, fühlte ich mich nicht mehr ganz so im Stich gelassen. Du warst immer da, auch wenn es für dich gefährlich war, wie in den Glades, oder bei Tommys Tod. Ich wollte es nicht sehen, hatte zuviel Angst vor den Konsequenzen. Tut mir leid, daß ich dieses Gefühl nicht früher zulassen konnte. Und jetzt? Ich traue mir nicht, niemandem mehr, - ich kann einfach nicht mehr. (sie stockt einen Moment) und ich weiß nicht, ob ich je wieder dazu fähig sein werde." Er küßt sie, „Das ist doch jetzt nicht wichtig, Parker. Ich verspreche dir, ich werde dich nicht bedrängen. Du hast alle Zeit, die du brauchst." Sie schauen sich lange an. Ms. Parker spürt all seine Ernsthaftigkeit, sein Versprechen auf sie zu warten macht sie schwach. Sie spürt ihre eigene Sehnsucht. „Jarod, laß uns nach Hause fahren. Ich möchte mit dir schlafen. Bitte!" Sie küßt ihn leidenschaftlich. „Parker, bist du sicher? Ich kann wirklich noch warten." Sie nimmt seine Hand und zieht ihn aus dem Zimmer, an den anderen vorbei nach draußen. „Syd, wir sehen uns später." sagt er noch und ist dann mit ihr verschwunden.
Die anderen stehen perplex da und beginnen dann zu lächeln. „Lassen sie uns ein Taxi rufen, Broots." sagt Sydney, wenn auch etwas besorgt. Broots nimmt Debbie an die Hand und sagt „Kommen sie, Syd. Wir spielen die Mini-Golf-Runde zu Ende."
Ms. Parker und Jarod sitzen vor dem Haus im Wagen und schauen sich an. „Bist du wirklich sicher, Parker?" Sie sieht in seinem Gesicht die Angst. „Jarod, ich habe genausoviel Angst, wie du. Trotzdem fühle ich mich richtig mit der Entscheidung. Ja, ich bin sicher." Sie nimmt seine Hand und gemeinsam rennen sie ins Haus. Die Tür fällt ins Schloß, als sie sich aneinander klammern und küssend gegen die Tür lehnen. Nach einigen Minuten halten sie kurz inne, doch nur um sich kurz anzulächeln. „Komm," Jarod zieht Ms. Parker ins Schlafzimmer. Dort bleiben sie beide plötzlich unsicher geworden stehen. „Parker, es ist deine Entscheidung. Wir können auch aufhören." Bei seinen Worten laufen ihr die Tränen übers Gesicht. Sie streckt ihm die Arme entgegen. „Jarod, ich will dich!" Vorsichtig legt er sich mit ihr auf das Bett. Er fühlt ihr Zittern, hält sie fest und küßt sie immer wieder.
Dann beginnt sie sein Gesicht zu streicheln, zieht ihm das Hemd aus der Hose und knöpft es langsam auf. Dabei folgt ihren Händen eine Spur von Küssen. Auch er beginnt jetzt sie zu entkleiden. Zuerst die Bluse über den Kopf, dann öffnet er den BH. Er betrachtet sie eingehend und voller Wärme. Als sie mit zitternden Fingern versucht seine Hose zu öffnen, beginnt er zu keuchen. „Langsam Parker. Langsam, ich möchte, daß wir beide es genießen. Ich möchte dich in aller Ruhe erkunden. Wir haben solange gewartet, da kommt es doch auf ein paar Minuten nicht mehr an." Sie verschließt ihm mit einem Kuß den Mund und zieht die Hose herunter. Unsicherheit herrscht plötzlich zwischen ihnen. Sie schauen sich an. „Sollen wir aufhören?" fragt er behutsam. „Wir können doch einfach nur ein wenig schmusen. Wir müssen nicht" Sie legt ihm einen Finger auf den Mund. „Ich weiß, Jarod, doch ich möchte weitermachen." Sie zieht ihm den Slip runter, er ihren Rock und dann auch ihren Slip. Er legt sich auf den Rücken und zieht sie auf sich, während sie sich immer weiter erforschen. Sie spürt sein Zittern und seine Erregung. Langsam läßt sie sich auf ihn sinken, dreht sich dann aber mit ihm um. Er stöhnt auf und dringt behutsam in sie ein. Und plötzlich ist alles anders:
Sie erstarrt und ist von einem Moment auf den anderen in ihren Erinnerungen gefangen. Sie stöhnt laut auf „Nein, nicht. Ich will nicht."
Er hört sofort auf und legt sich erst mal ganz ruhig neben sie. Er greift nach ihrer Hand und spricht sie an. „Parker, ganz ruhig. Ich bin´s Jarod. Schau mich an, ich bin es. Ich tu dir nichts." Immer wieder sagt er ihr diese Sätze. Wie von weither hört sie seine Stimmer, doch sie kann nicht darauf reagieren. Sie schreit laut auf „N E I N! Nicht wehtun, bitte nicht wieder wehtun. Ich mache alles was sie sagen, aber tun sie mir nicht mehr weh. N E I N!"
Jarod zieht sich rasch wieder Hose und Hemd an und setzt sich zu ihr auf das Bett. Er zieht sie in seine Arme und hält sie fest. „Ganz ruhig, Parker. Ich bin es Jarod. Es ist vorbei, du bist jetzt in Sicherheit." Sie hängt jetzt wie leblos in seinen Armen, ist leichenblaß und wie erstarrt. Er streichelt ganz langsam über ihr Gesicht. „Ich bin es Jarod. Der andere Mann ist weg. Keiner tut dir mehr etwas. Beruhig dich, Liebes. Ganz ruhig. Laß uns zusammen atmen, ein, aus, ein, aus." Irgendwann spürt er, daß sie mit ihm im selben Rhythmus atmet. „So ist es gut, schön weiter atmen, ein, aus, ein, aus..." Langsam kehrt wieder Farbe und auch etwas Lebendigkeit in ihr Gesicht, ihren Körper zurück. „So ist es sehr gut, Parker. Schau mich an. Ja, so ist es gut, schau mich an."
Sie konzentriert sich auf seine Stimme und kehrt nach und nach in die Realität zurück. Sie atmet tief durch, schaut in sein besorgtes Gesicht, bleibt aber in seinen Armen liegen. Er beobachtet sie genau, sieht wie ihr Zittern langsam nachläßt. Er läßt ihr etwas Zeit, fragt dann aber doch. „Was ist passiert? Beschreib es mir, Parker. Sag mir, wo du warst."
Zögernd beginnt sie mit ihrer Beschreibung „Ich schwebte ins Licht. Ich sah uns dort liegen, aber da war noch diese Stimme, dieser Mann von früher. Ich hatte das Gefühl einen Film, mein Leben, schnell zurück zu spulen. Plötzlich war ich wieder ein Kind, so etwa fünfzehn oder sechzehn Jahre alt. Da war ein Mann bei mir, der mit mir fangen spielte. Auf einmal hat er mich nicht mehr losgelassen. Er warf mich auf den Boden und .."
Sie bricht ab, fängt an zu weinen, während Jarod sie festhält und ganz ruhig weiter streichelt. „Erzähl es mir, bitte." „Er hat mich gezwungen ihn zu berühren." Sie weint jetzt stärker. „Was ist dann passiert, Parker? Kannst du es mir erzählen?" Sie schaut ihn lange an, bevor sie wieder stark zitternd weiterspricht. „Er schob mein Kleid hoch und hat ... Jarod, oh nein, ich kann nicht." Sie will sich aus seinen Armen befreien, doch er hält sie fest. „Parker, sag es mir, bitte, sprich es aus." Er küßt ihr die Tränen, die über ihr Gesicht strömen weg. „Er hat mich vergewaltigt." schreit sie hinaus und rollt sich ganz klein zusammen. Er fühlt ihren Schmerz, als sei es sein eigener. Dennoch fragt er weiter. „Wer war der Mann, Parker? Konntest du ihn erkennen?" „Raines, es war Mr. Raines." antwortet sie ihm leise flüsternd. Er hält sie fest an sich gedrückt und läßt sie weinen. Auch er ist den Tränen nah, doch auch voller Wut. „Wein ruhig, Parker. Laß alles mal dasein mit all den Schmerz, das Grauen, den Ekel, die Angst und die Wut." „Jarod, ich halte das nicht aus, dieser entsetzliche Schmerz. Ich kann nicht mehr." „Pscht, Parker. Es ist jetzt okay, du bist jetzt in Sicherheit. Keiner tut dir mehr etwas." Er küßt sie behutsam. „Ich liebe dich, Parker!" sagt er ihr solange bis sie sich etwas beruhigt hat. Irgendwann schläft sie endlich völlig erschöpft ein. Jarod holt eines ihrer Nachthemden, zieht es ihr über, deckt sie dann zu und geht ins Wohnzimmer. Er greift zum Telefon. „Sydney, bitte geh ran." denkt er, als auch schon Syd´s Stimme ertönt. „Gott sei Dank, Syd. Bitte komm sofort zu uns. Es ist wirklich sehr dringend." Der zögert erst gar nicht, sondern sagt nur „Ich bin gleich da, Jarod." Jarod setzt sich wieder zu Ms. Parker ans Bett, die sich aber nicht bewegt.
Nach etwa einer Stunde klingelt Sydney. „Danke für das rasche Kommen, Syd." Jarod führt ihn ins Wohnzimmer, läßt aber die Tür zum Schlafzimmer offen. „Es klang sehr dringend, Jarod. Was ist los?" „Setz dich bitte erst mal. Hast du die erotische Spannung vorhin zwischen Parker und mir gespürt, Syd?" fragt er nach einem kurzen Zögern. Der nickt „Ja, und ich mache mir jetzt große Sorgen, nach dem Anruf. Was ist geschehen?"
„Ist das Sydney?" ertönt Ms. Parkers Stimme plötzlich aus dem anderen Zimmer. Die Männer stehen auf und gehen zu ihr rüber. „Ja, Schatz." Sydney erschrickt sehr, als er ihr emotionsgeladenes Gesicht sieht. „Was hast du ihm erzählt?" fragt sie Jarod. „Noch nichts." „Ich kann es nicht noch mal sagen. Bitte erzähl du es ihm."
„Okay. Also, wir beide sind nach Hause gefahren, haben uns voller Leidenschaft geküßt und sind dann irgendwann im Bett gewesen. Ich war gerade in sie eingedrungen, als sie plötzlich erstarrte und sich gegen mich wehrte." Jarod nimmt jetzt Ms. Parkers Hand und streichelt sie sanft. Er stockt, sieht sie fragend an. Sie nickt ihm zu. „Sie hat sich an etwas früher erinnert, Sydney. Nicht von vor 2 Jahren, sondern etwas, was viel, viel früher geschehen ist." Sie fängt jetzt doch selbst an zu reden. „Ich war erst etwa fünfzehn." schluchzt sie und bricht ab. Sydney schaut sie an, fragt dann ganz behutsam „Erzählen sie es mir, Ms. Parker." „Ich, ich kann nicht, Syd. Er hat mir so weh getan." Jarod hält sie fest. Er wartet einen Moment, dann fährt sie das Gesicht zur Wand gedreht doch fort. „Raines. Wir haben irgendwo in den Kellern gespielt. Doch dann ist die Situation eskaliert. Er hat mich .. (sie weint jetzt wieder heftiger) er hat mich vergewaltigt." Jarod drückt sie fest an sich. „Ist ja gut, Parker, jetzt ist es vorbei. Wir sind beide hier und helfen dir. Laß den Schmerz ruhig zu, wein ruhig, das ist völlig in Ordnung." Sie klammert sich an Jarod fest und weint, wie noch nie zuvor in ihrem Leben. Sydney setzt sich auf die andere Seite und nimmt ihre Hand behutsam hoch. „Parker, wir sind hier und passen auf sie auf. Raines, dieses Schwein kommt gar nicht erst in ihre Nähe. Wir passen auf!" verspricht auch er ihr. Sie weint sich ganz leer, bis nur noch ein leises Schluchzen zu hören ist.
Nach einiger Zeit versucht Sydney sie anzusprechen „Parker?" Ein leises „Hmm" ist die Antwort. „Parker, erzähl uns wie du dich bei der Erinnerung gefühlt hast. Meinst du das geht?" Es dauert einen Moment, bevor sie antwortet. „Ich sah was er machte. Doch der Schmerz war so stark, es hat so unglaublich wehgetan. Ich war plötzlich gar nicht mehr in meinem Körper. Ich sah von irgendwoher zu. Warum habe ich nicht gespürt, daß er plötzlich nur noch Sex wollte? Es war vorhin bei uns genauso. Ich hatte die schiere Freude in mir und dann plötzlich nur noch Kälte, als du in mich eingedrungen bist. Es war wie ein Déjà-Vu. Jarod, es tut mir so leid." Der legt ihr einen Finger auf den Mund. „Pst, Parker. Es tut mir leid, daß wir nicht noch gewartet haben. Doch ich habe wirklich große Sehnsucht nach dir. Ich halte dich gerne in meinen Armen, doch ich möchte auch mehr. Doch du allein bestimmst das Tempo, hörst du? Ich liebe dich, ich kann und ich werde warten, bis du soweit bist." Sie schaut ihn forschend an, sucht nach Anzeichen von Wut gegen sie. Doch sie findet nur Schmerz, ihren Schmerz widergespiegelt in seinen Augen. „Ich liebe dich dafür, Jarod." Sie gibt ihm einen Kuß, legt sich hin und ist in wenigen Augenblicken fest eingeschlafen.
Sydney nimmt Jarod am Arm und geht mit ihm nach draußen. Sie setzen sich auf die Veranda. Es herrscht einen Moment Stille, bevor Sydney besorgt fragt „Wie geht es dir, Jarod?" „Syd, ich bin völlig durch den Wind. Ich ..." Er stockt, atmet tief durch und fährt dann fort „Ich bin so fürchterlich wütend auf Raines. Im Moment könnte ich ihn umbringen. Ich fühle ihren Schmerz und ihre Unsicherheit tut mir selber weh. Ich weiß nicht, wie sie dies zusätzlich verkraften soll. Wie kann ich ihr bloß helfen? Syd, das muß damals passiert sein, als sie nach dem Tod ihrer Mutter so sehr allein war. Ich bin total geschockt." „Jarod bist du jetzt auch wütend auf dich oder mich?" „Ja, wir hätten sie beschützen müssen. Angelo, sie und ich waren früher sooft zusammen, wie nur möglich. Ich glaube, ich weiß sogar wann in etwa dies geschehen ist. Es gab einen Nachmittag, an dem sie trotz Verabredung nicht gekommen ist. Dann ist sie erst auf die Schule, dann nach Europa geschickt worden."
Er steht auf, geht auf und ab. Sydney fragt ihn „Hat Ms. Parker dir erzählt, wie es direkt nach der Vergewaltigung weiterging? Wie sie sich verhalten hat?" Jarod schüttelt den Kopf. „Nein, Sie hat noch gar nichts von danach erzählt. Du möchtest wissen, ob sie es ihrem Vater erzählt hat, nicht?" Syd nickt bestätigend. „Ja, ich möchte wissen, ob er ihr damals geholfen hat, oder ob er sich wie immer gedrückt hat. Wäre ich ihr Vater ich hätte Raines zusammengeschlagen, vielleicht sogar getötet. Ich hätte ihn zumindest angezeigt." „Syd, wenn du ihr Vater wärest, hättest du dich vorher schon um sie gekümmert. Nach dem Tod ihrer Mutter. Dann wäre ihre Einsamkeit, die sie genau wie ich damals, erlebt hat gar nicht erst so schlimm geworden. Ich konnte zumindest öfter mal mit dir reden. Sie hatte nie jemanden." „Ich würde jetzt gerne alle Schuld ihrem Vater geben, doch ich hätte auch mehr tun können. Es war mir schon klar, wie allein sie war." „Syd, wir helfen ihr jetzt. Was früher war ist nicht mehr zu ändern. Doch jetzt können wir bei ihr sein und ihr helfen über all diesen Schmerz hinweg zu kommen. Sie ist stark und hat schon sovieles durchgestanden. Sie schafft es auch dieses Mal." „Du hast Recht. Ich fahre nach Hause und werde Broots und Debbie erzählen, was los ist. Keine Angst nicht in allen Einzelheiten, aber soweit wie möglich. Debbie kann ihr sicher helfen, ´von Kind zu Kind´. Und du schlaf noch ein wenig. Wenn du reden willst, ruf mich an, okay?" Der nickt, bringt ihn noch zum Auto und setzt sich dann zu Ms. Parker. Lange betrachtet er ihr Gesicht und denkt „Diesmal sind wir da, Parker." Dann legt er sich zu ihr. Sie dreht sich zu ihm um, immer noch tief schlafend und kuschelt sich an ihn. Er nimmt sie behutsam in die Arme und schläft dann auch ein.
Ein paar Stunden später kommt die Erinnerung in Form eines Albtraumes wieder. Sie läuft durch das Centre auf der Suche nach den Jungens oder ihrem Vater. „Hallo Ms. Parker." wird sie von Mr. Raines begrüßt. „Kann ich ihnen helfen?" freundlich lächelt er sie an. „Ich bin auf der Suche nach meinem Vater. Ich langweile mich heute ziemlich." „Hmm, ihren Vater habe ich nur heute morgen kurz gesehen, dann nicht mehr. Aber, wie wär´s, wenn ich mit ihnen verstecken spiele?" Ungläubig sieht sie ihn an. „Sie? Sie haben mich doch bisher noch nie beachtet, oder wenn, hätten sie mich am liebsten sofort rausgeschmissen. Und jetzt wollen sie mit mir verstecken spielen?" Er nickt. „Ja, wie wäre es?" Sie zögert ein wenig, stimmt dann aber zu. Jeder von ihnen hat je einmal gesucht und den anderen nicht gefunden. „Mir wäre eine Runde fangen jetzt lieber." sagt er plötzlich. „Oh ja. Ich bin gut darin. Ich fange an." antwortet sie und gibt ihm einen Moment Zeit. Er sprintet los, einen der endlosen Korridore entlang. Sie ist schnell, doch der Abstand verringert sich nur minimal. Plötzlich rennt er in ein Labor. Sie rennt hinterher, in den Raum hinein, als hinter ihr die Tür zufällt.
Raines steht an der Tür und versperrt ihr den Weg. „Gefangen, jetzt hab ich dich!" Langsam kommt er auf sie zu. Er schaut sie musternd von oben bis unten an. Mit einem schnellen Schritt ist er bei ihr und hält sie fest. Er drückt sie gegen einen Schrank und nimmt ihre Fäuste, die auf ihn einschlagen, und dreht ihr die Arme auf den Rücken. Er hält sie mit einer Hand fest, schiebt sie zur Couch und läßt sich mit ihr darauf fallen. „Oh, ich hatte solch eine Sehnsucht nach dir. Du bist so schön, Catherine. Ich liebe dich seit langen, aber immer stand er dazwischen." flüstert er. Sie liegt wie erstarrt, spürt, wie er mit seinen Händen ihr Kleid hochschiebt. „Ich bin nicht Catherine, Mr. Raines, ich bin ihre Tochter. Lassen sie mich los. Ich will das nicht." Das denkt sie und möchte es hinaus schreien, aber sie ist wie gelähmt vor Schreck und Panik. Dann geschieht etwas Merkwürdiges, sie sieht sich plötzlich von oben zu; hat ihren Körper verlassen, um den unerträglichen Schmerz nicht zu spüren. Sie sieht in allen Einzelheiten, was er mit ihr macht. Wie er in sie eindringt, zunächst mit den Fingern, dann mit seinem Penis. Von weit her hört sie eine Stimme.
„Parker, wach auf!" Jarod, der sie leicht rüttelt. Er ist von ihrem Stöhnen aufgewacht. Auch sie wacht auf und kehrt langsam zurück in die Gegenwart. „Parker, was hast du geträumt? Es muß etwas Fürchterliches gewesen sein. Dein Gesicht, dein Körper alles drückte ungeheuren Schmerz aus. Erzähl es mir, wenn du kannst." Er setzt sich neben sie und schaut sie nur an, berührt sie ganz instinktiv nicht, als ob er fühlt, daß jede Berührung zuviel wäre. Er zieht nur die Decke enger um sie. Sie ist immer noch völlig gefangen in dem Traum, zittert und bebt.
„ER... ich habe alles noch mal gesehen, Jarod. Es war so schrecklich. Ich weiß jetzt, warum ich alles vergessen hatte. Ich war eine Zeitlang gar nicht in meinem Körper. Es war, als ob ich an der Decke schwebe und ihm und mir zuschaue. Glaubst du mir das? Ich sah, wie er in mich eindrang doch ich konnte nichts davon spüren, weil ich gar nicht mehr da war." Er nickt ihr zu. „Ja, das glaube ich dir. Ich habe das von vielen Mißbrauchsopfern gehört. Es ist ein Mechanismus sich vor zu großen körperlichen oder auch psychischen Schmerzen zu schützen. Ich bin nicht sicher, aber ich glaube, als man mich entführt hat, ging es mir auch so." Sie schaut jetzt ihn mitfühlend an. „Ja, das muß ähnlich traumatisch gewesen sein." Er schaut sie lange an und fragt dann „Wie geht es dir jetzt?" „Ich möchte es immer noch nicht glauben. Dieser Schmerz in mir sagt aber was anderes. Doch ich weiß nicht, wie ich mit diesem Gefühl, mit diesem Schmerz leben soll, Jarod."
„Wie hast du es denn damals gemacht, Parker? Direkt danach, was ist da geschehen? Weißt du das noch?" Sie überlegt eine ganze Zeit, schüttelt dann den Kopf. „Nein, Jarod. Ich weiß es nicht, aber ich möchte es gerne wissen." „Vielleicht kann Sydney dich morgen, oder besser heute hypnotisieren und so die Erinnerung zurückholen. Traust du dir das zu?" Sie schaut ihn lange an, hört in sich hinein, nickt dann „Es könnte aber auch alles schlimmer machen." Fragend blickt sie zu ihm hoch. „Vielleicht hast du es erzählt, doch keine Hilfe bekommen. Könntest du das verkraften?" „Es ist schon ein Hammer, daß es überhaupt passiert ist, doch falls ich es erzählt habe und niemand hat mir geholfen," sie schluckt den aufsteigenden Kloß wieder hinunter „Ich weiß nicht, Jarod, ich weiß nicht, ob ich es aushalten könnte. Aber ich möchte es versuchen." Er sieht in ihre Augen, nickt dann und greift zum Telefon.
„Syd, ich bin´s. Kannst du morgen mit Ms. Parker eine Hypnose Sitzung machen? Sie hatte gerade einen Traum über das, was geschehen ist. Aber der Anschluß fehlt ihr noch immer komplett." „Seid ihr sicher, Jarod?" „Ja, sind wir, Syd. Am liebsten wäre es Parker sogar, wenn du gleich kommen könntest." Die nickt bestätigend. „Okay, dann sofort. Ich bin gleich da. Kochst du uns schon mal einen Kaffee?" „Mach ich. Bis nachher, Syd." Er legt auf und setzt sich neben Ms. Parker, nimmt vorsichtig eine ihrer Hände und hält sie fest. „Ist alles okay?" Sie nickt. „Leg dich noch einen Moment hin und versuch dich zu entspannen. Du mußt gleich ganz locker sein." „Jarod, nimmst du mich erst noch mal in den Arm?" Ihre Stimme wird leise, immer unsicherer. „Na klar, komm her." Er drückt sie an sich, gibt ihr einen Kuß auf die Nase. „Ich hoffe, wir tun das Richtige. Ich habe große Angst um dich, Parker. Wird es dir auch nicht zuviel?" Sie schmiegt sich an ihn, genießt seine Nähe und seine Behutsamkeit. „Es geht mir trotz allem recht gut. Doch ich brauche dich in meiner Nähe." „Du kannst mich ja vielleicht in die Hypnose mit einbauen, als dein Beschützer. Das geht, habe ich gehört." „Wirklich?" Er nickt. „Syd, kann dir bestimmt gleich mehr dazu sagen. Ich soll noch schnell eine Kanne Kaffe kochen, für Sydney. Laß mich kurz in die Küche gehen, ja?" Sie brummelt leise vor sich hin, läßt ihn aber los. Er gibt ihr einen Kuß auf den Mund. „Ich liebe dich" und weg ist er. Sie flüstert leise „Ich dich auch." legt sich zurück und versucht gleichmäßig zu atmen. Es geht nicht. Von Unruhe getrieben steht sie schließlich auf und folgt Jarod in die Küche.
„Wirklich nicht schlecht, als Hausmann." lächelt sie ihn an und bleibt am Türrahmen angelehnt stehen. „Bin ich auch nicht. Komm her und setz dich." Er hält ihr einen Stuhl hin. „Ich habe mich so allein und so unsicher gefühlt, als du gegangen bist. Ist ein ganz neues Gefühl für mich. Ist mir bisher nur mal mit Tommy so gegangen." Ein Lächeln huscht über sein Gesicht. „Ich freu mich sehr darüber, du bist sehr, sehr wichtig für mich."
Er gießt drei Tassen Kaffee ein. „Syd ist gerade gekommen." fügt er erklärend hinzu und geht zur Haustür. „Hallo Ms. Parker. Wie geht es ihnen jetzt?" Er schaut sie musternd an. „Es geht mir überraschenderweise gut. Syd, ich habe eine Frage. Jarod meinte, es gäbe eine Möglichkeit ihn mit in die Hypnose einzubauen, als Beschützer. Geht das? Ich habe so große Angst alleine da durch zu müssen." Ihr Eingeständnis läßt die Männer lächeln. „Das geht tatsächlich, aber lassen sie uns erst noch einiges klären. Das Ganze birgt auch ein großes Risiko. Das sollten sie vorher wissen und sich genau überlegen.
1: das, was sie bisher erinnern ist noch harmlos gegen das, was noch folgen könnte.
2: sie könnten es jemandem erzählt haben, ohne eine Reaktion bekommen zu haben." „Jarod hat mir das 2. auch schon gesagt. Ich glaube aber nicht, daß es noch schlimmer kommen könnte." Sie zögert einen Moment. „Wenn doch, dann habe ich heute euch bei mir. Ich bin sicher, ihr werdet mir helfen." Sie muß selber schlucken bei diesen Worten und sieht, daß es den anderen genauso geht. „Danke für das Vertrauen. Ich glaube, sie haben Recht. Viel schlimmer wird es wohl nicht." Sydney schaut zu Jarod. „Was meinst du?" Der kämpft mit seinen Tränen. „Parker, weißt du, was du mir da gerade geschenkt hast?" Sie nickt. „Ich bin selber ganz erschrocken, aber dann doch ganz sicher gewesen. Ja, Jarod. Ich vertraue dir so sehr, daß es mir Angst macht." Er greift nach ihrer Hand und gibt ihr einen dicken Kuß. „Wir werden da sein." verspricht er ihr.
„Na dann los." Sydney führt Ms. Parker ins Wohnzimmer. „Soll ich mich hinlegen oder setzen?" „Wie sie wollen, Parker." antwortet Sydney. Sie setzt sich in den Sessel. „Okay. Fangen sie erst mal ganz ruhig und gleichmäßig an zu atmen. Entspannen sie sich. Ich mache jetzt noch ganz ruhige und leise Musik, die ihnen helfen soll." Einen Moment später ertönt eine wunderschöne ruhige Melodie. Langsam entspannt sie sich. „Gut so, Ms. Parker. Ich zähle jetzt langsam bis 5 und dann werden sie sich mit Jarod zusammen auf den Weg in die Vergangenheit machen. Wenn es ihnen zuviel wird, rufen sie einfach Jarod zu Hilfe oder sie kommen sofort in die Gegenwart zurück. Ich fang jetzt an zu zählen. 1, ... 2, ... 3, ... 4, ... 5. ... Ms. Parker sehen sie Jarod bei sich?" „Ja, er ist hier neben mir." „Gut gehen sie langsam in die Vergangenheit zurück, Schritt für Schritt, bis zu dem Tag im Centre, als Raines mit ihnen gespielt hat."
Er wartet einen Moment. „Sind sie dort?" „Ja." „Er hat sie in sein Labor gelockt, die Tür fällt hinter ihnen zu und er versperrt ihnen den Weg. Sie schauen ihn ängstlich an. Was passiert dann?" „Er sagt ´gefangen, jetzt habe ich dich´ und kommt auf mich zu. Er drängt mich gegen den Schrank, hält mich fest. Ich bin wie erstarrt. Er will gar nicht mich, er redet, als ob ich Catherine wäre. Ich bekomme noch mehr Angst. Er drängt mich auf die Couch und läßt sich auf mich fallen. Ich will schreien, doch ich kann nicht. Alles ist wie erstarrt. Ich bin dann plötzlich gar nicht mehr in meinem Körper. Ich schwebe an der Decke, aber ich kann genau sehen, was er macht. Mein Körper liegt einfach nur da, wie tot. Er vergewaltigt mich, ist in mir drin."
Ihre Stimme ist völlig emotionslos, wie tot. Syd spricht sie an „Ms. Parker, Jarod ist bei ihnen, er paßt auf sie auf. Ganz ruhig. Wenn es zuviel wird, hören sie sofort auf." Sie unterbricht ihn „Nein, Syd. Lassen sie mich weiter erzählen. –
Er steigt von mir runter, zieht die Hose wieder hoch und beugt sich zu mir herunter. ´Wenn du das jemandem erzählst, bringe ich deinen Vater um.´ sagt er zu mir. Damit verläßt er das Zimmer. Es dauert eine ganze Zeit, bis ich wieder in meinem Körper bin, und noch länger, bis ich mich bewegen kann. Ich habe entsetzliche Schmerzen und blute leicht. Als ich versuche aufzustehen, wird mir schwarz vor Augen. Ich bin einfach umgekippt. Die Tür öffnet sich, es kommt jemand herein. Angelo. Er nimmt meine Hand und fühlt wohl was passiert ist. Er rennt hinaus. Ich komme langsam wieder zu mir. Angelo kommt zurück. Oh Gott" Sie bricht ab, zittert am ganzen Körper. „Nein!" schreit sie wieder. „Parker, ich bin bei dir." sagt Jarod. „Schau dich um, ich bin da. Hier ist meine Hand." Er nimmt ihre Hand vorsichtig auf. Sofort beruhigt sie sich wieder. „Sag uns, wer gekommen ist." „Mein Vater. Angelo hat meinen Vater geholt. Er beugt sich über mich, doch er sagt nichts. Er trägt mich raus, in sein Büro. Er sagt noch immer nichts, doch er holt einen Arzt. Welche Ironie ... Raines kommt herein. Vor lauter Zittern kann ich gar nichts sagen oder tun. Raines gibt mir eine Spritze und ich bin weg." „Was passiert in dem Büro noch, Ms. Parker? Wenn es geht, schauen sie noch weiter zu." bittet Sydney.
„Mein Vater fragt Raines etwas. Ich will es nicht hören, Nein, ich will nicht. Ich will zurück." Und sofort ist sie wieder in der Realität. Jarod zieht sie behutsam an sich. „Parker, erzähl es uns, bitte!" Sie schüttelt den Kopf. „Ich kann nicht. Wenn ich es ausspreche ist es Realität, eine mit der ich nicht leben will." „Ms. Parker, sie leben seit fast zwanzig Jahren damit. Sie haben es damals unbewußt gehört. Ihr Vater wußte Bescheid, nicht wahr? Er wußte, daß Raines sie vergewaltigt hat." „Syd, das kann doch nicht wahr sein!" schreit Jarod völlig entsetzt. Er schaut von einem zum anderen. „Parker?" er schaut sie fragend an. „Parker, stimmt das?" Sie schlingt die Arme um sich und wippt vor und zurück, wie in Trance. „J.A!" zitternd kommt ihre Antwort. „Ja, Jarod. Er hat es gewußt, sogar veranlaßt. Sie wollten einen neuen Pretender schaffen. Aber ich bin damals nicht schwanger geworden. Mein Körper hat das nicht zugelassen. Ich erinnere mich jetzt wieder. –
Ich habe wochenlang nur erbrochen und irgendwann war ich so geschwächt, daß ich wohl eine Fehlgeburt hatte. Ich habe es gar nicht richtig mitbekommen. Ich hatte hohes Fieber, ein Nervenfieber, an dem ich fast gestorben wäre. Angelo hat mich ab und zu dort besucht. Er war ganz lieb, doch er konnte mir nicht helfen. Irgendwann mußte ich mich entscheiden, zu leben oder zu sterben. Ich habe es überlebt, doch dafür mußte ich alles verdrängen. Als ich wieder gesund war, wurde ich nach Europa geschickt. Und dort konnte ich vergessen, mußte nicht immer wieder den beiden Männern begegnen, die mir das antaten. Anders hätte ich es wohl auch nicht überleben können." Sie weint jetzt wieder. Doch es sind heilende Tränen. Sie greift nach Jarods Hand.
„Sie haben Recht, Ms. Parker. Nur auf diese Weise konnten sie damit fertig werden. Aber heute können sie ganz anders mit der Erinnerung umgehen. Sie könnten die beiden mit ihrem Wissen konfrontieren und sehen, was passiert. Sie könnten sie anzeigen, oder sie könnten einen Weg suchen ohne Konfrontation, vielleicht mit unserer Hilfe." sagt Sydney.
Sie steht auf, geht ans Fenster und schaut in die aufgehende Sonne. „Ich bin ziemlich fertig, ich möchte jetzt nur noch schlafen." Sie schaut Jarod an. „Aber nicht allein, wenn´s geht." Der steht auf, streckt ihr die Hand entgegen. „Dann komm, Schatz." An der Schlafzimmertür wendet er sich noch mal um. „Du kannst das Gästezimmer nehmen. Bitte bleib hier, damit wir später weiterreden können." Sydney nickt. „Ist gut, reden wir später. Schlaft so gut es geht." Ms. Parker kommt noch mal zurück. „Danke Syd." Sie legt ihm kurz einen Arm um den Hals. „Gerne, Parker. Ich helfe ihnen so gut ich kann. Schlafen sie erst mal."
Sydney nimmt sich noch etwas Kaffee und bleibt wie vorher Ms. Parker am Fenster stehen, tief in Gedanken versunken. „Wie konnte ich so blind sein? Ich bin doch Psychiater, hätte es längst merken müssen." Ein paar Tränen rollen seine Wange herunter. Plötzlich kommt ihm ein Gedanke. Er schreibt eine kurze Notiz, die er auf dem Tisch liegen läßt und fährt los. Eine Stunde später ist er im Centre. Sam kommt auf ihn zu. „Hallo Syd. Wie geht es den anderen, vor allem Ms. Parker?" „Ziemlich schlecht, Sam. Ich muß dringend mit Angelo reden und ihn zu ihr bringen. Kannst du mir helfen ihn zu finden? Es ist wirklich sehr wichtig, für SIE!" Sam schaut sich unsicher um. „Okay, ich helfe ihnen. Aber ich weiß nicht, wo Angelo ist." „Ich habe so eine Vermutung, Sam. Komm!" Sie fahren runter in Raines altes Labor. „Angelo? Bist du hier? Bitte, es ist sehr wichtig. Angelo, du mußt ihr helfen. Wir bringen dich zu ihr. Bitte komm raus, Angelo!" sagt Sydney leise.
Der hockt im Belüftungsschacht und beobachtet die beiden. Er denkt kurz nach, öffnet dann die Tür und steigt ins Labor hinab. „Syd, Tochter – Schmerzen. Er hat ihr weh getan." „Ja, Angelo. Deswegen braucht sie dich. Du bist der Einzige, der weiß, was damals war. Bitte komm mit uns." Angelo nickt und geht mit ihnen mit in Syd´s Büro zunächst. Dort heften sie ihm einen Besucher-Ausweis an und setzen ihm eine Perücke und Sonnenbrille auf. „Los jetzt." Alle drei gehen durch den Hauptausgang nach draußen. Niemand kümmert sich um sie. Sie steigen in Syd´s Wagen und fahren los. „So einfach hätte ich es mir nicht vorgestellt." sagt Sam. „Ich schätze, es erwartet einfach niemand, daß solche Aktionen am Hauptausgang versucht werden. Die anderen Ausgänge werden viel genauer kontrolliert." antwortet Sydney ihm. „Angelo, du kannst jetzt die Verkleidung ablegen."
Kurz darauf sind sie wieder bei Ms. Parkers Haus. Sydney schließt die Tür auf und die drei Männer betreten das Haus. „Ist noch keiner aufgewacht. Das ist gut. So kann ich dir erst mal erzählen, was passiert ist und wieso ich dich geholt habe, Angelo." Sie setzen sich an den Küchentisch. "Ms. Parker hat sich erinnert, nicht wahr Syd?" fragt Angelo. „Woran? Ich versteh gar nichts." Sam schaut verwirrt von einem zum anderen. Sydney nickt. „Ja, Angelo. Sie hat sich daran erinnert als Kind von Raines im Auftrag von Mr. Parker vergewaltigt worden zu sein. Sie hat sich erinnert, daß du damals bei ihr warst. Du mußt ihr erzählen, was noch passiert ist, nachdem sie bewußtlos wurde, im Krankenhaustrakt." Sam schüttelt fassungslos den Kopf. „Syd, er ist doch ihr Vater. Wie konnte er das zulassen?" „Sam, ich glaube nicht, daß er ihr Vater ist. Er und Raines wollten einen perfekten Pretender. Sie hatten es ja schon mit Catherine Parker versucht. Doch Ethan ist kein Pretender. Er ist etwas Besonderes mit einer besonderen Wahrnehmungsgabe, aber kein Pretender. Sie hofften, daß es mit Ms. Parker besser laufen würde. Doch sie waren zu voreilig. Sie hat durch ihre große Sensibilität einen Nervenschock bekommen und hat das Baby nach nur knapp zwei Wochen verloren. Von dieser Zeit, Angelo, mußt du ihr erzählen. Das kannst nur du tun. Keiner von den anderen beiden würde es je machen. Aber du warst da, hast sie gesehen, beobachtet was sonst noch vor sich ging. Meinst du, du kannst es ihr erzählen?" Angelo steht auf. „Wo ist sie, Sydney?" „Sie schläft in ihrem Zimmer. Ich bringe dich zu ihr."
Angelo geht langsam auf Ms. Parkers Bett zu, hockt sich vor sie und berührt sie ganz sanft. Sie hat gespürt, daß jemand da ist und schlägt die Augen auf, sieht in Angelo´s Gesicht und hält sich an seinem sanften Blick fest. „Angelo. Ich habe gerade von dir geträumt." Sie setzt sich auf. Davon wird auch Jarod wach. „Angelo!" sagt er noch etwas verdutzt und schaut dann zu Sydney. „Wie hast du das geschafft?" „Es war ganz einfach mit Sam´s Hilfe." Dadurch wird die Aufmerksamkeit auf Ms. Parkers Sweeper gelenkt. „Hallo, Sam." „Jarod, Ms. Parker, ich bin in einer Stunde wieder zurück und Syd und ich bringen Angelo dann wieder ins Centre." Damit verläßt er das Haus.
„Angelo, erzählst du mir, bitte, was damals noch passiert ist?" Ms. Parker sieht ihn fragend und unsicher an. Er nimmt eine Hand in seine und spürt den Aufruhr, den tiefen Schmerz und die Angst. „Tochter hat große Schmerzen und Angst. Angelo will ihr nicht noch mehr wehtun." Sie schaut ihn lange an. „Die Unsicherheit ist noch viel schmerzvoller, Angelo. Erzähl es mir bitte" Jarod setzt sich hinter sie und stützt sie dadurch. Er legt die Arme von hinten um sie. Sie fühlt sich geborgen und sicher. Sydney setzt sich zu Angelo auf den Boden. „Angelo, was ist passiert, nachdem sie auf die Krankenstation kam?" fragt er leise.
„Raines hat sie untersucht und dann ein paar Eizellen entnommen, die er mit Jarods Samen befruchtet hat und ihr diese dann einige Tage später eingepflanzt. Genau wie bei ihrer Mutter, Ms. Parker." „Oh Gott" ein leiser Schluchzer entfährt Ms. Parker. Jarod hält sie etwas fester an sich gedrückt. Er flüstert ihr ins Ohr „Ist okay, Parker. Das war vor fast zwanzig Jahren. Ich bin jetzt hier. Wir passen auf dich auf. Wir lassen nicht zu, daß man dich nochmals mißbraucht." Er küßt sie auf die Wange und spürt wie sie sich beruhigt. „Erzähl weiter, Angelo." bittet sie ganz leise. „Sie haben infolge des Schocks dann hohes Fieber gekriegt. Immer, wenn sie kurz bei Bewußtsein waren, hat Raines sie beschimpft wieder gesund zu werden. Er hat sie auch zwei, drei Mal geschlagen. Das war nachdem sie die Fehlgeburt hatten. Als das Fieber immer schlimmer wurde, hat er wohl auch erwogen sie sterben zu lassen. Deshalb bin ich dann öfter gekommen. Ich habe bei ihnen gesessen und mit ihnen geredet. Ich habe ihnen..."
„Du hast mir gesagt, daß ich nicht tun soll, was die von mir erwarten und sterben. Ich solle kämpfen und wieder gesund werden." fährt sie stockend fort. Die beiden sehen sich, Angelo nickt. „Ja, und ich habe die Spritzen mit den Beruhigungsmitteln gegen Aufbaumittel ausgetauscht." „Sie wollten mich mit den Spritzen töten, nicht wahr?" Nur ein kurzes Nicken von Angelo. „Du hast ihr das Leben gerettet. Danke Angelo. Warum hast du uns damals nichts erzählt? Wir hätten dir und ihr geholfen?" Jarod schaut ihn fragend an. Syd spürt Angelos Blick und antwortet statt seiner. „Er hat mir nicht getraut, nicht wahr?" Angelo nickt. „Und er wußte, daß du zu mir kommen würdest, wenn er es dir sagt." „Außerdem hast du sie damals schon geliebt." Jarod und Ms. Parker sehen sich an. „Das hast du damals schon gewußt?" Er nickt lächelnd. „Es durfte sonst niemand wissen. Angelo hat Recht. Wenn sie sogar versucht haben Ms. Parker zu töten, hätten sie vor einem andern Mitwisser nicht Halt gemacht." Sydney nimmt Angelos Hand. „Es war richtig, was du getan hast. Auch wenn es mir und sicher auch Jarod schwerfällt das zu akzeptieren. Danke dir!" Der spürt die Aufrichtigkeit der Worte und lächelt schüchtern. Ms. Parker berührt behutsam seinen Arm. „Danke Angelo, daß du mich gerettet hast, und daß du da warst. Es tut mir schrecklich weh, all dies zu hören. Mein eigener Vater wollte mich töten. Allmählich glaube ich fast, er ist gar nicht mein Vater. Er kann es doch nicht sein, wenn er ..." Ihre Stimme versagt, Tränen stehen in ihren Augen. Sie dreht sich Jarod um und läßt sich in seine Umarmung sinken.
Angelo schaut zu Sydney. Der versucht dem Blick auszuweichen, doch er kann nicht. Jarod bemerkt dieses stumme Zwiegespräch. „Syd, was wißt ihr, was wir nicht wissen?" Auch Ms. Parker richtet jetzt ihren Blick auf die beiden. „Ich glaube nicht, daß er ihr Vater ist, Ms. Parker!" läßt er die Bombe platzen. Sie sitzt wie erstarrt, doch dann fühlt sie, daß dies die Wahrheit ist, vor der sie solange die Augen verschlossen hat. „Wer ist mein Vater, Syd? Wissen sie es?" Er spürt ihre Bereitschaft die Wahrheit zu akzeptieren und antwortet ihr „Ich glaube, daß Ben ihr Vater ist. Ihre Mutter hat es mir nie gesagt; aber sie war so glücklich, als sie in dem Jahr vor ihrer Geburt von dort zurückkam." Sie schaut den Psychiater lange an. „Jarod hat das auch mal angedeutet. Warum?" Er überlegt einen Augenblick. „Ich wußte, daß er deine Mutter geliebt hat, und daß es irgendwann mehr war als nur Freundschaft. Und neun Monate ist genau die Zeitspanne zwischen ihrem alljährlichem Besuch bei Ben und deinem Geburtstag. Außerdem habe ich mich immer über die Kälte deines Vaters gewundert. - Als ich damals davon sprach, habe ich dir allerdings einfach nur einen warmherzigen, liebevollen Vater gewünscht. Es war nur so ein Gefühl." Sie lächeln sich an.
„Die Vorstellung gefällt mir. Meint ihr, daß er ES weiß? Oh, am liebsten möchte ich sofort zu ihm und mit ihm reden." Sie ist ganz aufgeregt, nachdem sie die Wahrheit akzeptiert hat. „Parker, ganz ruhig. Laß dir erst mal ein bißchen Zeit genauer zu forschen. Bitte, überstürz jetzt nichts. Du hast schon soviel zu verkraften. Was, wenn er nicht dein Vater ist? Könntest du damit leben? Laß dir noch etwas Zeit. Wir versuchen zusammen genaueres herauszufinden, okay?" Sie überlegt einen Augenblick und fragt dann „Du versprichst alles zu tun, was du kannst?" Er nickt und küßt sie.
Im gleichen Moment kommt Sam wieder herein. „Es wird allmählich Zeit. Wir müssen Angelo zurück bringen." Ms. Parker springt auf und geht auf Angelo zu. „Ich danke dir, Angelo, für alles. Es tut mir leid, daß ich oft so hart und ungeduldig mit dir war. Ich würde dich jetzt gerne umarmen, wenn ich darf." Er schaut sie unsicher, zeigt dann wieder sein schüchternes Lächeln und nickt. Sie nimmt ihn in den Arm. Er lächelt als er spürt, daß sie es wirklich ernst meint, und daß es ihr einigermaßen gut geht. „Ich wünschte wirklich, du wärest mein Bruder. Ich habe dich lieb." Nur zögernd läßt sie ihn mit Sam gehen.
„Ms. Parker, soll ich nachher noch mal kommen?" Sydney schaut sie fragend an. „Ich habe allerdings das Gefühl, daß es ihnen trotz allem gut geht." „Ja, Syd. Sie haben Recht. Danke, daß sie ihn hergebracht haben. Es hat mir sehr geholfen. Und nein, sie brauchen nicht wieder herkommen. Ich glaube, es ist erst mal so in Ordnung." Sie schaut zu Jarod rüber. „Außerdem ist er ja auch noch da." „Okay, aber ich bin zu Hause erreichbar, jederzeit." Mit diesen Worten verläßt er das Haus und fährt zunächst ins Centre zurück.
„Jarod, ich habe einen Mordshunger. Laß uns mal sehen, was noch so in der Küche ist." „Halt, Moment." Er zieht sie an sich. „Jetzt brauche ich erst mal eine Umarmung. All diese Manipulationen, Verletzungen und Lügen. Ich würde so gerne alles aus meinem Kopf löschen." Er klammert sich jetzt an sie. „Immer wieder neue Greuel. Sind wir jemals damit durch? Es tut mir so unglaublich weh, was dir angetan wurde." Die Tränen laufen ihnen beiden über´s Gesicht bei seinen Worten. Sie halten sich gegenseitig fest.
„Uns angetan, Jarod, uns beiden!" flüstert Ms. Parker und küßt ihn. Dann nimmt sie seine Hand und geht mit ihm in die Küche. „Okay, laß uns mal sehen, was noch so da ist." sagt er nach einigen tiefen Atemzügen, geht zum Kühlschrank und fragt nach einer kurzen Inspektion. „Wie wäre es mit Eiern und Speck?" Sie steht auf, dreht seinen Kopf zu sich. „Eigentlich habe ich Hunger auf etwas anderes." sagt sie und schaut ihn mit diesem besonderen Blick an. Er dreht sich zu ihr, zieht sie an sich. „Und worauf hast du Hunger?" lächelt er. Sie zieht ihm das T-Shirt über den Kopf und küßt seinen Oberkörper, seine Brust. „Parker!" Ein heiseres Stöhnen entfährt ihm. Er nimmt ihre Hände von seiner Brust und schaut sie an. „Parker, ich (er zögert) ich bin, ich habe." Er holt tief Luft. „Ich bin so aufgewühlt. Und (wieder ein kurzes Zögern) ich habe Angst. Ich möchte so sehr, daß wir zusammen kommen, möchte dich lieben. Doch ich will es nicht tun, weil wir beide verunsichert sind. Wir beide haben gerade Schreckliches erfahren. Ich weiß überhaupt nicht wie ich damit und auch mit dir umgehen soll. Ich brauche dich nur ansehen, und bin schon erregt. Aber ist es wirklich der richtige Zeitpunkt?" Sie sieht ihn lange an, spürt dann in sich hinein, weil sie den Ernst in seiner Frage wahrnimmt. Sie gibt ihm einen Kuß und setzt sich wieder hin. „Du hast Recht. Ich bin selbst noch völlig verunsichert. – Also, Eier mit Speck hören sich super an. Dann zeig mal was du kannst." Er beugt sich zu ihr runter und erwidert ihren Kuß, bevor er anfängt das Essen zu kochen.
Ms. Parker deckt den Tisch. Sie plaudern über dieses und jenes. Es herrscht eine entspannte Atmosphäre, als sie mit dem Essen beginnen. Ms. Parker nimmt den ersten Bissen und verdreht genießerisch die Augen. „Hmmm, super Jarod. Doch du hattest Recht, als Hausmann durchaus zu gebrauchen." Sie lächelt ihn an. Ihm wird heiß und kalt. Fast schmerzhaft durchzuckt ihn die Sehnsucht. „Parker?" Er schaut sie mit kaum verhüllter Sehnsucht an. Ihr stockt der Atem. „Ich liebe dich, Parker." Beide versinken im Blick des anderen und strecken einander die Hände hin. „Jarod, ich liebe dich auch." flüstert Ms. Parker heiser. „Dann laß mich endlich deinen Vornamen gebrauchen. Darf ich?"
Beide lachen laut los. Sie nickt. Er steht auf und hockt sich vor sie. Ohne den Tisch zwischen ihnen wird sie auf einmal unsicher. „Jarod, ich..." „Scht, alles in Ordnung, Callie. Wir schlafen erst mit einander, wenn es für uns BEIDE paßt. Solange werde ich von uns träumen und mich sehnen nach dir, dich küssen und mit dir kuscheln, wie bisher auch. Parker, ich muß erst noch etwas üben – Callie, sag wenn du soweit bist. Und selbst dann, kannst du jederzeit aufhören. Ich verspreche auf ein Nein oder Stop, oder Halt sofort zu reagieren, nicht wie Raines."
Ihr treten die Tränen in die Augen. „Niemand hat je wirklich auf das gehört und das getan, was ich will oder ich möchte." „Ab sofort zählt das, zählst du, versprochen." Sie streckt die Arme nach ihm aus und küßt ihn. „Jarod, diese Freiheit der Wahl macht mich fast betrunken. Ich habe Angst, doch ich möchte dich lieben. Bitte laß es uns versuchen, soweit es geht." Er schaut ihr ins Gesicht, sieht ihr Vertrauen und ihm wird selber ganz bange zumute. „Kann ich das Versprechen halten?" durchzuckt ihn ein Gedanke. „Ja!" kommt aus der Tiefe seines Herzens. „Für sie kann ich jederzeit aufhören." Sie sieht seine Zweifel und den inneren Kampf, dann die Entspannung. „Du bestimmst das Tempo, Callie."
Sie zieht ihn zu sich heran, küßt ihn wieder. „Laß uns ins Schlafzimmer gehen." Sie steht auf mit zittrigen Beinen und knickt fast ein beim ersten Schritt, den sie machen will. Er nimmt sie auf die Arme, trägt sie zum Bett und legt sich vorsichtig mit ihr darauf. Er dreht sich auf den Rücken und zieht sie auf sich. Sie küssen sich mit wachsender Leidenschaft. Er beginnt ihre Bluse aufzuknöpfen und den Rock runterzuziehen, während sie ihm das T-Shirt über den Kopf zieht und seinen Gürtel löst. Bei seinem Slip verläßt sie der Mut. Er schaut sie an, aufmunternd und erwartungsvoll. Doch sie legt sich zunächst mal wieder auf ihn und küßt seine Brust, sein Gesicht und streichelt und erregt ihn. Er antwortet ihr in gleicher Art und Weise. Dann zieht er den BH runter, streichelt und küßt ihre Brüste, bis ihr ganz schwindlig wird. „Deine Brüste sind wunderschön." Er widmet jeder Brust einen langen Moment der Aufmerksamkeit und streichelt sie lange und ausgiebig. „Ich liebe euch, ihr Brüste. Ihr seid wunderbar. Und dich Bauch finde ich ebenfalls sehr, sehr schön." Eine Spur von Küssen zieht sich von ihren Brüsten quer über ihren Bauch bis zu ihrem Slip. Dann fährt er bei ihren Beinen fort, beginnt bei ihren Füßen, arbeitet sich durch die Kniekehle hoch zu der empfindlichen Innenseite ihrer Schenkel. Sie stöhnt leise auf. „Oh Jarod, komm bitte jetzt. Ich will dich in mir spüren." Er dreht sich mit ihr um und legt sich auf sie. Gegenseitig ziehen sie sich den Slip aus und beobachten die wachsende Leidenschaft in ihren Gesichtern. Er sieht, die Ekstase und ist völlig fasziniert von den Emotionen, die sich in ihrem Gesicht spiegeln. Langsam dringt er in sie ein. Der kurze Schmerz läßt sie zusammenzucken. „Callie, ich will dir nicht wehtun." Sie legt ihm einen Finger auf den Mund. „Ist gut, Jarod. Es ist schon vorbei. Bitte mach weiter. Ich liebe dich so sehr." Ganz langsam steigert er das Tempo. Immer wieder schaut er auf ihre Reaktion, doch da ist keine Angst, kein Zweifel, keine Panik. Er spürt ihren Höhepunkt fast zeitgleich mit seinem eigenem.
Als sie sich beide wieder etwas beruhigt haben, dreht er sie auf sich und zieht die Decke über sie beide. „Callie, es war phantastisch. Ich liebe dich." Sanft küßt er die Tränen weg, die ihr in den Augen stehen. „Jarod, ich..." Sie bricht ab, ihr fließen nur noch die Tränen vor lauter Freude. Er hält sie einfach ruhig fest, bis sie ausgeweint hat. „Es war wunderschön, Jarod. Ich liebe dich auch!" sagt sie noch, bevor ihr die Augen zufallen. Er legt einen Arm unter seinen Kopf und denkt „Oh Gott, Callie, was hast du mit mir gemacht?" Mit diesem Gedanken schläft auch er nach kurzer Zeit ein.
Nach ein paar Stunden Schlaf, wird Ms. Parker wach. Sie spürt Jarods Arm über ihrem Bauch, dreht sich vorsichtig um, schaut ihn an und denkt „Jarod, ich weiß erst jetzt, wie sehr ich dich liebe." Sie beugt sich zu ihm rüber und gibt ihm einen Kuß. Dann steht sie leise auf, kocht sich einen Kakao und setzt sich auf die Veranda. „Callie, er ist gut für dich. Laß ihn dich lieben, er wird dir nicht wehtun, Schatz." Die innere Stimme ihrer Mutter meldet sich. „Mom, ich habe solche Angst ihm und mir zu vertrauen. Wie kann ich das, nachdem sogar mein Vater – nein er ist ja nicht ... Wer ist mein Vater, Mom? Bitte sag es mir." „Du weißt es doch schon, mein Schatz. Ihr habt ihn doch schon gefunden. Es tut mir leid Callie. Ich wollte damals, Jarod, Timmy und dich retten, doch ich war zu spät. Es hat mich jemand verraten und dann wollte ich auf keinen Fall, daß Ethan auch ins Centre gerät. Doch ich habe mir – wie immer – den falschen Mann ausgesucht." „Raines!" „Ja, Liebes. Es tut mir so leid, daß ich nicht da geblieben bin und dir geholfen habe, dich nicht beschützt habe. Doch ich habe so etwas nie erwartet. Du wirst es besser machen, Callie. Vertrau Jarod, er ist der Richtige und der Einzige, dem du vertrauen kannst. Geht weg von hier und baut euch ein eigenes, neues Leben auf. Bitte versprich es mir."
„Mom, ich liebe Jarod, doch ich habe solche Angst ihm zu vertrauen." „Ich weiß, Callie. Doch du tust es ja bereits." „Gebe ich nicht damit einen Teil von mir auf?" „Welchen?" „Den Teil, der entstanden ist, nachdem du weg warst. Die Eiskönigin, die Starke, die immer alles im Griff hat." „Callie, ist das wirklich ein wichtiger Teil von dir? Bist du nicht viel stärker, wenn du Gefühle zeigst und wahrnimmst? Ist es nicht viel einfacher, so zu sein, wie du dich fühlst, statt diese Rolle zu spielen?" „Ich spiele sie schon so lange. Früher war ich oft so unsicher damit, doch inzwischen..." „Inzwischen ist es wie eine zweite Haut, nicht wahr?" „Ja, doch vor allem habe ich Angst mich wieder zu fühlen. Ich gebe Jarod eine Macht, die ich nie wieder jemandem geben wollte." Sie stockt einen Moment. „Die Macht dich wieder zu verletzen, zu verlassen, nicht?" Ihr treten die Tränen in die Augen, als sie nickt. „Dann lieber von vorn herein allein bleiben?" fragt ihre Mutter. „Ich bin völlig verunsichert, Mom. Aber so was, wie nach deinem oder Tommys Tod halte nicht noch mal durch." „Callie, stell dir vor, du solltest ohne Jarod leben. Ist das nicht so, als hättest du alles verloren?" Sie nickt nach kurzer Überlegung. „Ja, ich kann es mir schon jetzt nicht mehr vorstellen, ohne ihn zu sein. Das ganze letzte Jahr war er hier bei mir. Er hat gewartet, mich nie bedrängt, ist einfach nur da gewesen, wenn ich ihn gebraucht habe. Und ich möchte nicht, daß er weg geht." „Callie, denk an ihn, nicht an die, die dir so weh getan haben. Er ist der Richtige, ich weiß es."
Eine andere Stimme mischt sich in ihren Gedankengang. „Callie, was machst du da?" ´Seine Stimme,´ denkt sie und dreht sich zu ihm um. Er steht in der Haustür und schaut sie besorgt an. Sie lächelt ihn beruhigend an. „Ich hatte gerade ein Mutter-Tochter-Gespräch. Du hattest Recht, sie ist in mir drin. Sie hat mir bestätigt, daß Ben mein Vater ist. Ich habe mich so sehr gefreut darüber. Außerdem hat sie mir gezeigt, daß ich dir schon längst vertraue und du der Einzige bist, der wirklich immer für mich da war. Ich habe trotzdem noch Angst vor dem Verlassen-Werden. Jarod, ich ertrage es nicht noch mal. Doch sie hat versucht mir zu zeigen, besser kurz zu leben als zuviel Angst davor zu haben. Du mußt aber noch ein bißchen Geduld mit mir haben, ja?" Er schaut in ihr lächelndes Gesicht, ist gebannt von der Weichheit und sagt „Ich habe dieselbe Angst, Callie. Ich fühle mich wie ein kleiner Junge und möchte mir am liebsten die Decke über den Kopf ziehen und mich verstecken. – Ja, laß es uns weiterhin langsam angehen." Sie stehen gemeinsam auf. Sie nimmt seine Hand und führt sie an ihre Wange.
„Ich möchte so gerne Ben besuchen. Meinst du es ist möglich?" Er legt jetzt auch die andere Hand an ihr Gesicht, hält es kurz fest und gibt ihre einen kurzen Kuß. „Ruf ihn erst mal an, vielleicht ist er ja gar nicht da." „Nein, laß uns bitte gleich hinfahren, jetzt sofort." Sie schaut ihn an. „Bitte!" sagt sie flehend. Er lächelt „Du bist genau so nervös, wie ich damals, als ich die Motel-Adresse meines Dads hatte. Ich erinnere mich gut. Okay, okay, pack ein paar Sachen und los geht´s." Sie umarmt ihn und stürmt nach oben.
Er holt sein Handy und ruft Sydney an. „Syd, Callie und ich fahren nach Maine zu Ben." „Hältst du das für eine gute Idee, Jarod? Was, wenn er nicht ihr Vater ist?" „Syd, ich halte es für eine gute Idee. Es ist immer besser Klarheit zu haben. Glaub mir, ich spreche aus Erfahrung." „Und, du, Jarod? Verkraftest du es, wenn er ihr Vater ist?" fragt Sydney leise zweifelnd. Jarod überlegt einen Moment. „Ich weiß es nicht, Syd. Ich bin immer nur kurz, manchmal nur Sekunden, mit den Mitgliedern meiner Familie zusammen gewesen. Ich wünschte, meine Mutter endlich zu finden, mit ihr zu reden, sie zu umarmen..."Jetzt treten ihm die Tränen in die Augen. Ich wünschte, wir könnten alle zusammen sein, ohne Angst, ohne immer auf der Flucht zu sein. Doch ich würde mich für Parker freuen, auch wenn es mir selber weh tun wird." Einen Augenblick herrscht Schweigen zwischen ihnen. „Du wirst deine Mutter finden, Jarod. Halt mich auf dem laufenden und viel Glück." Jarod schaltet das Telefon aus und setzt sich in einen Sessel. Er erinnert sich an die kurzen Begegnungen mit seiner Familie. Er stützt den Kopf in die Hände und sagt leise „Ich wünschte, ihr wäret jetzt alle da und ich könnte euch sagen, wie sehr ich euch vermisse."
Ms. Parker steht auf der Treppe und hat die letzten Bemerkungen mit bekommen. Wieder stehen ihr die Tränen in den Augen. Sie geht zu ihm und nimmt ihn von hinten ihre Arme. Er dreht sich zu ihr um mit dicken Tränen, die ihm die Wange runter rollen. Er klammert sich an ihn, den Kopf auf ihrer Schulter. Sie drückt ihn an sich, fest, weint ein bißchen mit ihm. „Es tut mir leid, Jarod. Ich bin so egoistisch. Ich habe gar nicht bedacht, was es für dich bedeutet." Sie gibt ihm einen Kuß und streicht durch sein Haar. „Wir können auch noch warten. Wir müssen nicht gleich heute fahren, Schatz." Er hebt den Kopf, sie schauen sich an und spüren ihr gegenseitiges Vertrauen, die Liebe für einander. Er schüttelt den Kopf, nimmt sie an die Hand, die fertig gepackte Tasche in die andere und geht mit ihr zum Auto. „Komm, sonst geht es dir noch wie mir; du kommst zu spät." Sie spürt, daß er sich gefangen hat. Tief in ihrem Inneren schwört sie sich, seine Familie zu finden. Sie fahren los.
