In den darauf folgenden Wochen, konnte man gut und gerne behaupten, dass die Beziehung zwischen Yohji und Ken stetig gedieh.
Nanami wusste natürlich davon und Yohji vermutete, dass deren Eltern zumindest etwas ahnten.
Aber, wie Nanami gesagt hatte, Ken war ein erwachsener Mann und konnte selbst entscheiden.
Dumm war nur, das Yohji wegen seines Jobs eher selten Zeit hatte Ken zu besuchen und, dass dieser natürlich schlecht Yohji zu Hause besuchen konnte.
Besonders häufig konnten sie sich deshalb nicht sehen, aber dafür waren ihre Zusammentreffen um so intensiver.
Heute war Sonntag und Yohji hatte glücklicherweise frei.
Er war extra früh aufgestanden, damit er den ganzen Tag mit Ken verbringen konnte.
So stand er jetzt, wie sooft, vor dem Haus von Nanamis Eltern und wartete, dass die Tür geöffnet wurde.
Zu seiner Überraschung war es Ken, der öffnete und es sah ganz so aus, als sei niemand sonst zu Hause.
Dieser Umstand war dem Brünetten allerdings vorläufig egal. Stattdessen zog er Ken an sich und küsste ihn hungrig.
Fast eine Woche hatte er ihn nicht sehen können und Anrufen funktionierte natürlich nicht.
Wie immer, wenn sie sich küssten, hatte Yohji das Gefühl Tausende Schmetterlinge in seinem Bauch zu haben. So hatte er nicht mehr empfunden, seit er die High School verlassen hatte. Und das war nun schon Jahre her.
Liebevoll streichelte er in kreisenden Bewegungen über Kens Rücken, während ihre Zungen weiterhin eine Art Kampf ausfochten.
Ken hatte seine Hände in Yohjis langem Haar vergraben und zog den Detektiv so nah an sich heran wie es nur ging.
Yohji registrierte dies glücklich und hauchte noch einen zarten Kuss auf Kens Lippen, bevor er sich von ihm löste.
"Und, was machen wir heute?", fragte der ehemalige Playboy lächelnd.
Ken antwortete zwar nicht, aber Yohji kannte ihn inzwischen gut genug, um zu merken, wenn der Kleinere keine Lust hatte etwas zu unternehmen.
"Oder hier bleiben und schmusen?", war sein nächster Vorschlag.
Ken nickte und grinste ihn geradezu schelmisch an.
Überrascht, aber erfreut, grinste Yohji zurück.
Dann gingen sie hinauf in Kens Zimmer und machten es sich auf dessen Bett gemütlich.
Kein bisschen schüchtern setzte sich Ken auf Yohjis Becken und beugte sich zu ihm hinunter, um ihn wieder zu küssen.
Der Langhaarige konnte gar nicht anders, als leidenschaftlich darauf ein zu gehen.
Allerdings konnte er auch nicht verhindern, dass sich in seinen Lenden ein brennendes Verlangen breit machte.
Kens Position, nämlich direkt auf seinem Becken sitzend und sich hin und wieder hin und her bewegend, war da auch nicht gerade förderlich, um sein Verlangen zurück zu halten.
Wenig später, war es unmöglich, dass Ken entgangen sein konnte, wie es um Yohji stand.
So schob der Detektiv Ken vorsichtig von sich weg und setzte sich auf.
"Tut mir leid, aber es ist wohl besser, wenn wir jetzt aufhören.", erklärte er leise seufzend, denn er hätte nichts lieber getan als das fortzusetzen.
Ken musterte ihn einen Moment. Dann lächelte er und hauchte einen liebevollen Kuss auf die bereits geschwollenen Lippen seines Freundes.
Ein kurzer Blick noch und er schob das Hemd des Detektivs nach oben, verteilte auch Küsse auf dessen Brust und öffnete dann forsch den Knopf von Yohjis Hose, dessen Verwunderung ignorierend.
Yohjis Verlangen sollte nicht ungestillt bleiben...
Als Yohji wenig später aufwachte, lag ein selig schlafender Ken in seinen Armen.
Der Detektiv lächelte warm und strich einige Strähnen aus dessen Gesicht.
Dann beugte er sich hinunter und verteilte sanfte Schmetterlingsküsse auf der leicht gebräunten Haut.
Jetzt begann der Jüngere sich leicht zu rühren. Er blinzelte leicht, nachdem Yohji einen Kuss auf sein Augenlid gedrückt hatte und öffnete dann vollständig die Augen.
Das lächelnde Gesicht seines Geliebten blickte auf ihn herab und brachte auch Ken zum lächeln, sodass er sich aufsetzte und den Älteren sanft küsste.
Dann, nachdem sie sich wieder gelöst hatten, ließ Yohji seinen Blick durch das Zimmer schweifen.
Er lachte leise.
Überall verstreut lagen ihre Kleidungstücke, sein Hemd hing sogar über Kens Schreibtischlampe am anderen Ende des Zimmers und die Laken des Bettes waren auffällig zerwühlt.
Dann legte sich ein warmer Ausdruck auf seine Züge, als er sich das Bild von Ken, wie er gekommen war, in Gedanken rief. Etwas schöneres hatte er noch nie gesehen.
Und auch, wenn Ken keinen Laut von sich gegeben hatte, so war doch deutlich gewesen, wie sehr er es genossen hatte mit ihm zu schlafen.
Er zog Ken in seine Arme und küsste dessen Ohr. Dann stellte er flüsternd eine Frage.
"Liegen bleiben oder duschen und anziehen?", murmelte er leise.
Da Ken daraufhin aufstand und ihn abwartend ansah, hieß das wohl aufstehen.
"Okay, gehen wir duschen, Honey."
Etwa eine halbe Stunde später standen sie geduscht und angezogen im Wohnzimmer und sahen sich den wissenden Blicken der Familie gegenüber.
Yohji räusperte sich und begrüßte alle, dann nahm er mit Ken auf der Couch platz.
Nanami konnte es sich allerdings nicht verkneifen ein wenig zu sticheln.
"Und, was habt ihr den ganzen Tag so getrieben?", fragte sie grinsend.
Yohji sagte nichts und zuckte mit den Schultern. In dieser Hinsicht beneidete er Ken wirklich. Da der Jüngere nie sprach, brauchte er natürlich auch jetzt nichts zu sagen.
Niemand bemerkte den Blick, den Nanamis Eltern austauschten.
Yohji stand schon an der Tür und zog sich eine Jacke über, als Nanamis Eltern ihn noch einmal zurückriefen.
Der Privatdetektiv ging gemeinsam, in der Erwartung von Vorwürfen, mit Nanamis Eltern in die Küche.
Wie es schien wusste selbst Nanami nicht weshalb sie mit ihm sprechen wollten, denn sie zuckte auf Yohjis fragenden Blick hin nur mit den Achseln.
"Was gibts?", fragte er aufgesetzt fröhlich.
"Wir möchten wegen Ken mit dir sprechen.", teilte ihm die Mutter seiner Freundin mit.
"Weshalb?", fragte er und bemerkte, dass sein Ton etwas angriffslustig war.
Doch die ältere Frau lächelte bloß und legte eine Hand auf seinen Arm.
"Keine Sorge, wir möchten dir nichts vorwerfen oder dergleichen."
"Es stört uns nicht, dass du eine intime Beziehung zu ihm hast. Im Gegenteil, wir sind sehr froh darüber, dass er solche Fortschritte macht und sich jemandem geöffnet hat.", fuhr nun Herr Hamazaki fort.
"Aber...?", fragte der junge Detektiv, auch, wenn er eine gewisse Erleichterung nicht unterdrücken konnte.
"Nun ja, wir sind davon überzeugt, dass er mit deiner Hilfe wieder lernen könnte zu sprechen. Und deshalb wollen wir dich bitten, ihn bei dir aufzunehmen. Natürlich nur, wenn das keine Probleme gibt."
Bevor Yohji noch antworten konnte, wandte sich Frau Hamazaki wieder an ihn.
"Wir haben uns gedacht, dass ihr dann mehr Zeit füreinander habt und wir sind sicher, dass Ken auch alleine zurecht kommt, während du arbeitest. Überleg es dir. Ken wird es sicher freuen."
Zunächst war Yohji völlig perplex, dann jedoch begriff er was es bedeuten würde Ken immer bei sich zu haben. Und genug Platz hatte er auch.
Sie würden ungestört sein, es wäre jemand da, wenn er von der Arbeit nach Hause kam oder jemand zum Reden, wenn er sich nicht gut fühlte oder ihn etwas belastete.
Es wäre perfekt.
Glücklich lächelnd wandte er sich an Nanamis Eltern.
"Natürlich werde ich ihn bei mir aufnehmen. Nichts lieber als das." Er lachte.
"Und ich dachte schon..."
Ein warmes Lächeln von Frau Hamazaki war die Antwort und Yohji freute sich diese Nachricht Ken zu erzählen.
TBC
