Der Jahreswechsel
Kapitel 4
By Kiddo
Disclaimer:
Ich besitze keine Rechte an der Serie seaQuest und verdiene kein Geld mit dieser Geschichte.
Ein Dankeschön geht an Yury und Samusa für ihre Reviews.
Yury: Gebe mir doch immer Mühe meine Leser zu erfreuen. Leider kann ich oft nicht so schnell updaten wie ich es mir eigentlich wünsche. Hoffe bald auch wieder etwas von dir lesen zu können.
Samusa: Ja ja, ich kann auch nicht verstehen warum die nicht sofort merken das Lucas das Spiel entwickelt hat. Na dann fühl mal mit Miguel. Jap, die Band würde ich auch zu gerne sehen und vor allem hören. Wann die Party los geht? Jetzt!
Am nächsten Tag saßen Captain Bridger, Cdr. Ford, Lt. Cdr. Hitchcock, Chief Crocker, Lt. O'Neill, Lt. Krieg, Miguel Ortiz, Dr. Westphalen und Lucas zusammen an einem Tisch in der Mess Hall.
Da dies einer der größten Räume der seaQuest war, hatten der Moraloffizier und das Computergenie ihn als Sylvesterpartyraum dekoriert.
Es herrschte eine entspannte Stimmung und zur Erleichterung einiger und vor allen zur Erleichterung ihrer Ohren war eben die erste Runde Karaoke zu ende gegangen.
Von der Senior Crew hatten bis jetzt nur Tim O'Neill und Lt. Cdr. Hitchcock dran glauben müssen und zu singen. Allerdings war das Ergebnis bei Kathrin um einiges besser ausgefallen als bei dem Sprachentalent.
Krieg hatte die Namen aller Crewmitglieder die an der Feier teilnahmen aufgeschrieben und in einen Topf geworfen. Wessen Name gezogen wurde musste ran und singen. Es gab keine Möglichkeit dem zu entkommen.
Nun hatten sich die 9 Crewmitglieder die um einen Tisch saßen eins der Bleigießsetz geschnappt die der Versorgungsoffizier für den heutigen Abend organisiert hatte. Jeder von ihnen hatte einen Bleiklumpen vor sich liegen, in der Mitte stand eine Kerze und daneben stand eine Schüssel die mit Wasser gefüllt war.
Tim O'Neill war der erste von ihnen der das ganze ausprobierte, er kannte dies selbst noch aus seiner eigenen Kindheit. Langsam begann das Blei das er auf einen Löffel gelegt hatte zu schmelzen. Kurze Zeit später war es ganz flüssig, mit einem kleinen Schwung kippte O'Neill es ins Wasser.
Dann griff Tim in die Schüssel und holte sein Gebilde heraus, kritisch betrachtete er es von allen Seiten. "Ich finde es sieht aus wie eine Blume." Meinte Ortiz.
Dr. Westphalen schüttelte mit dem Kopf. "Das ist nie im Leben eine Blume. Außerdem deutet man nicht die Form die man sieht, wichtig ist wie der Schatten aussieht den die Figur wirft."
O'Neill drehte sein gegossenes so, das man den Schatten gut erkennen konnte. "Also für mich sieht es aus wie ein Drache."
Crocker nickte. "Gut, dann ist es das auch." Er sah sich suchend auf dem Tisch um. "Wo ist den das Büchlein in denen die Symbole erklärt werden?"
Bis auf Ben begannen die anderen sich jetzt auch umzuschauen.
Krieg sah die anderen kurz irritiert an. "Was für ein Buch?"
8 Augenpaare richteten sich nun auf den Lt. "Beim Bleigießen ist eigentlich immer eine art von Heft dabei in dem drin steht was die Sachen die man gegossen hat bedeuten könnten." Sagte die rothaarige Ärztin.
Der Moraloffizier hob die Augenbraun. "Ich hab die Setz genauso gekauft wie sie hier auch liegen. Da war keine solche Erklärung dabei." Langsam kam in ihm der Gedanke auf das die Bleigießsetz vielleicht deshalb nicht so teuer gewesen waren und der Verkäufer sich daher auch so gut hatte runter handeln lassen.
Ortiz grinste. "Man hat dich übers Ohr gehauen."
Krieg sagte einen Moment lang gar nichts, ihm passte das ganze überhaupt nicht, normalerweise war er derjenige der andere übers Ohr haute, nicht umgedreht. "Ach papperlapapp, so ein Buch oder Heft brauchen wir doch gar nicht. Es macht doch viel mehr Spaß wenn man es selber deuten kann." Er kniff die Augen zusammen und sah sich O'Neills Drachen genauer an. "Also was das bedeutet ist ja schon sonnenklar."
Ford zog die Augenbraun hoch. "Und das wäre?"
Ben lächelte verschmitzt. "Na das Tim dieses Jahr heiraten wird und seine Schwiegermutter ein echter Drache ist."
Ein paar der Crewmitglieder versuchten ein grinsen zu unterdrücken. Diese Interpretation war mehr als nur undenkbar. Falls ihr Kommunikationsoffizier dieses Jahr jemanden finden würde in den er sich verliebte, würde er entsprechende Frau ganz bestimmt noch nicht im gleichen Jahr heiraten. Da musste schon mehr Zeit vergangen sein.
Krieg schnappte sich nun den Löffel und legte sein Bleistückchen darauf. "Mal sehen was die Zukunft mir so schönes bringt."
Gespannt beobachteten alle wie das Blei allmählich schmolz und es der Moraloffizier mit einem großen Schwung ins Wasser kippte.
Die Crew beugte sich ein Stückchen vor um einen Blick in die Schüssel werfen zu können. Dort lagen nun lauter kleine Bleiklümpchen.
Ben fischte die Stückchen heraus, legte sie auf seine Hand und versuchte dann irgendwie einen Schatten damit zu produzieren. Nachdem er dies einige Zeit betrachtet hatte, fing sein Gesicht auf einmal an zu leuchten. "Das sind lauter Goldstücke, Diamanten und Juwelen. Entweder finde ich dieses Jahr einen Schatz oder komme irgendwie anders zu Reichtum."
Lucas grinste, die Gelegenheit war einfach zu gut um sie sich entgehen zu lassen. "Also für mich sieht das ja verdächtig nach 'Kriegs Funkeln' aus!"
Die anderen prusteten vor Lachen los.
Der Versorgungsoffizier dagegen blickte den Teenager böse an. "Wirklich sehr originell. Ich lach dann später wenn ich mehr Zeit habe." Er nahm den Löffel und drückte ihn dem jungen Genie in die Hand. "Zeig erst mal ob du es besser hin bekommst."
Der Blondschopf legte nun seinen Bleiklumpen auf den Löffel und hielt dies über die Kerze. Als das Blei einen flüssigen Zustand erreicht hatte kippte er es ins Wasser.
Lucas schob seinen Hemdärmel ein Stückchen nach oben und griff in das Wasser und holte sein gegossenes heraus. Der Teenager drehte es so lange herum bis er eine Form in dem Schatten erkennen konnte. "Für mich sieht das aus wie ein Vogel."
Miguel war der erste dem etwas dazu einfiel. "Ist ja toll, vielleicht bedeutet dies das du einen Kanarienvogel oder Papagei bekommst."
Lucas schüttelte mit dem Kopf. "Meine Eltern würden mir niemals ein Haustier erlauben, laut ihnen macht ein Tier zu viel Dreck und ruiniert die teuren Möbel." Ein Vogel hatte für ihn auch eher die Bedeutung von Freiheit oder Frieden.
Benjamin zuckte mit den Schultern. "Dann bekommst du halt auf der seaQuest ein Haustier."
Captain Bridger schüttelte entschieden mit dem Kopf. "Nichts da, er hat schon Darwin und das ist mehr als genug."
Der Teenager schaute den älteren Mann überrascht an. "Darwin ist kein Haustier, er ist mein Freund. Und seit wann gehört er mir?"
"Seit dem er dir wie ein Hund überall hin folgt." Meinte Nathan ganz selbstverständlich.
Das Computergenie entschied sich dazu nichts zu sagen und hielt den Löffel hoch. "Wer will als nächstes?"
Lt. Cdr. Hitchcock meldete sich. "Ich würde gerne."
Lucas gab der dunkelhaarigen Frau den Löffel. Diese legte dann gleich ihren Bleiklumpen darauf und hielt das ganze über die Kerze. Als der Klumpen geschmolzen war kippte sie das Blei in Wasser.
Kathrin holte das neue Gebilde aus dem Wasser. Diesmal war es ziemlich eindeutig was es sein könnte. Überrascht schaute sie es an, was hatte nun das zu bedeuten. "Ein Ring?"
Krieg sprang vor Freude fast von seinem Stuhl. "Ha, ich weiß was das bedeutet. Du wirst Tim heiraten, dann stimmt das auch mit dem Drachen als Schwiegermutter."
Hitchcock schaute ihn böse an. "Meine Mutter ist kein Drachen. Sie hatte völlig Recht damit, dass sie dich nicht leiden konnte."
Benjamin dachte kurz über den Ring nach. "Andererseits könnte dies natürlich auch bedeuten, dass du mich noch mal heiratest. Ich würde mir das an deiner Stelle wirklich noch einmal überlegen. Schließlich könnte ich demnächst ein Reicher Mann sein."
"Da heirate ich dann doch lieber Tim." Meinte Hitchcock ziemlich trocken.
Tim O'Neill verfolgte das ganze stumm. Sollte er das jetzt als Beleidigung oder Kompliment auffassen. Er war sich da wirklich nicht so sicher.
Captain Bridger griff sich nun den Löffel, legte sein Stücken Blei darauf und hielt es über die Flamme der Kerze.
Lucas trank den letzten Schluck aus seinem Glas Cola aus und stand auf. "Ich holl' mir was zu trinken. Soll ich jemanden was mitbringen?"
Dr. Westphalen nickte. "Ja, das wäre wirklich sehr lieb von dir." Sie gab dem Jungen ihr leeres Glas.
"Wieder eine Orangensaftschorle?" Fragte der Teenager.
Kristin nickte bestätigend. "Ja."
"Kannst du mir ein Wasser mitbringen?" Wollte nun auch der Commander wissen.
Das Computergenie nickte und nahm Fords Glas. "Klar doch." Mit den drei Gläsern bewaffnet verschwand er dann vom Tisch und ging zu der anderen Seite des Raumes wo die Getränke aufgebaut waren.
Inzwischen war Nathans Blei auch geschmolzen und er kippte es ins Wasser. Als er sein gegossenes aus dem Wasser holte und einen Schatten damit produzierte stutzte er leicht. "Das sieht aus wie ein Erwachsener und ein Kind."
Ortiz zuckte mit den Schultern. "Vielleicht werden sie ja noch mal Vater."
Bridger blickte eher skeptisch. "Ich glaube nicht, dass ich in meinem alter noch einmal Vater von einem kleinen Kind werde."
"Vielleicht ist es ja schon ein größeres Kind." Meinte der Moraloffizier ganz beiläufig.
Dr. Westphalen machte ein ganz nachdenkliches Gesicht. "Da könnte was Wahres dran sein. Man muss nur in eine andere Richtung denken." Passend zu ihren Worten blickte sie zu der anderen Seite des Raumes wo ihr jüngstes Crewmitglied dabei war die Gläser wieder aufzufüllen.
Alle anderen folgten ihrem Blick. Dann schüttelte Nathan mit dem Kopf. "Lucas hat bereits Eltern. Sie kümmern sich zwar nicht um ihn aber es sind seine Eltern."
Die rothaarige Ärztin nickte mit dem Kopf. "So direkt habe ich das auch nicht gemeint. Eher Symbolisch. Vielleicht bedeutet das einfach nur das du und Lucas euch einfach näher kommt. Das ihr schließlich eine Art von Vater Sohn Beziehung habt kann hier keine abstreiten."
Für einen Moment war es ganz still an dem Tisch. Dr. Westphalen hatte ausgesprochen was viele von ihnen dachten. Allen war schon lange aufgefallen das der Captain und ihr jüngstes Crewmitglied eine besondere Beziehung zu einander hatten. Und jeder gönnte den beiden dies von ganzen Herzen.
Bridger zuckte mit den Schultern. "Er ist doch noch minderjährig. Jeder heranwachsende braucht jemand der sich um ihn kümmert. Und seine Eltern tun das einfach nicht." Verständnislos schüttelte er mit dem Kopf. "Manche Menschen kann man einfach nicht verstehen, da haben sie einen so tollen Sohn und vernachlässigen ihn so furchtbar."
Erneut schwiegen die anderen. Die Offenheit des Captains erstaunte sie teilweise.
Lucas suchte sich diesen Moment aus um wieder an den Tisch zu kommen. "Hab ich was verpasst?"
Ford schüttelte mit dem Kopf. Er hatte das Gefühl als ob es dem Captain lieber war wenn der Teenager von dem eben geschehenen nichts mit bekam. "Nein."
Das Computergenie schaute prüfend in die Runde, irgendwie konnte er das nicht ganz glauben, ihm war hier eben was entgangen. Er gab die zwei Gläser an die rothaarige Wissenschaftlerin und den Commander weiter.
Beide erwiderten ein "Danke."
Lucas setzte sich wieder auf seinen Stuhl und nahm einen kurzen Schluck von seinem Getränk. "Und was haben sie gegossen Captain?"
Einen Moment lang schwieg Bridger und suchte nach einer passenden Antwort. "Gar nichts. Ich hab den Klumpen gedreht und gedreht aber niemand von uns konnte darin irgendetwas erkennen. Ist vielleicht auch ganz gut so."
Nun war der Teenager sich ganz sicher, er hatte irgendetwas wirklich Wichtiges verpasst. Und wie es aussah würde ihn auch niemand hier verraten um was es gegangen war. Warum hatte er auch ausgerechnet jetzt etwas zu trinken holen müssen?
Crocker griff nach dem Löffel, einfach weiter zu machen war jetzt wahrscheinlich das Beste. So hatte der Junge nicht mehr so die Chance weiter Fragen zu stellen. "So, jetzt will ich es aber auch mal versuchen. Ich hab das wirklich schon ewig nicht mehr gemacht."
Die nächsten Minuten des Abends vergingen noch mit Bleigießen. Dann kündigte Krieg eine weitere Runde Karaoke an in der auch Chief Crocker dran glauben musste und sogar zu seiner Freunde ein altes Seemanns Lied in der Karaoke Anlage fand.
Später schauten sie sich dann noch "Dinner For One" an was bei der ganzen Crew gut ankam. Im großen und ganzen konnte man sagen das es eine gelungene Feier wurde die erst tief in der Nacht oder besser gesagt früh am morgen endete.
Fortsetzung Folgt…
Written Dezember 2004 - Februar 2005
