Der Jahreswechsel

Kapitel 5

By Kiddo

Disclaimer:

Ich besitze keine Rechte an der Serie seaQuest und verdiene kein Geld mit dieser Geschichte.

Ein Dankeschön geht an Yury und Samusa für ihre Reviews.

Yury: Wie sagt man doch so schön, besser spät als nie. Bestätigend mit dem Kopf nickt Ja, beim Bleigießen deutet man den Schatten den das gegossene wirft. Das steht bei der Beschreibung immer ganz groß dabei. Dieses Sylvester sah mein Schatten übrigens wie ein Pferd aus. Wenn Lucas die Bedeutungen im Internet nach schauen würde, könnten sie es aber nicht mehr selbst deuten, und somit wäre doch der ganze Spaß vorbei. Ich kann auch nichts dafür das Bridger so etwas gegossen hat, beim Bleigießen kann man nichts beeinflussen.

Samusa: Ich würde die Sangeskünste der seaQuest Crewmitglieder auch gerne hören, egal wie schräg das klingt. Ja, ja es geht doch nichts über gute alte Traditionen wie Bleigießen. J, es ist schon doof wenn man etwas verpasst, ganz toll ist auch wenn man in einen Raum kommt und merkt das gerade alle über einen geredet haben.


Am 1. Januar saß ein kleiner Teil der seaQuest Seniorcrew an einem Tisch in der Mess Hall und war am Frühstücken. Bei einigen von ihnen waren deutlich die Spuren der letzten Nacht zu erkennen.

Vor allen Lt. Krieg, der noch zusammen mit Lucas bis 5 Uhr morgens aufgeräumt hatte, kämpfte gegen die Müdigkeit. "Lucas hat es echt gut, der darf sich seine Arbeit selbst einteilen und kann somit heute ausschlafen. Ich hab echt den falschen Beruf." Erneut gähnte Ben herzhaft.

O'Neill zuckte mit den Schultern. "Noch ist es nicht zu spät. Du kannst immer noch aus der Navy ausdrehten und... und irgendetwas anderes werden." So auf die schnelle fiel ihm auch kein passender Beruf für ihren Moraloffizier ein.

"Ach Lt. sagen sie doch nicht so was. Nicht das sich hier noch jemand umsonst Hoffnungen macht." Meinte Hitchcock spitzfindig.

Benjamin lächelte gequält. "Na toll, jetzt will mich außer Ford auch noch meine Exfrau loswerden."

Kathrin schüttelte mit dem Kopf. "Die Liste derer die dich loswerden wollen ist noch länger, allerdings sind außer uns alle zu Feige das zu zugeben."

Bridger versuchte wieder auf ein anderes Thema zurück zukommen. Er wollte nicht, dass das ganze hier noch unfreundlicher wurde. "Ich persönlich finde es ja schöner wenn die eigenen Arbeitszeiten geregelt sind und man sie sich nicht selbst einteilen muss."

"Warum denn das? Ich täte im Moment sonst was um genau wie Lucas ausschlafen zu können." Sagte Krieg.

"Ja klar, auf den ersten Blick klingt das ja wirklich ganz toll." Meinte der Captain Kopf nickend. "Die Realität sieht aber dann leide doch oft ganz anders aus. Im Endeffekt hat man dadurch nämlich oft noch mehr arbeit."

"Wie meinen sie das?" Fragte Lt. Cdr. Hitchcock.

"Na am Beispiel von Lucas kann man es eigentlich sehr schön verdeutlichen. Er hatte eine gewisse Anzahl von Aufgaben die er über die Woche verteilt erledigen muss. Wann er was macht kann er meistens selber bestimmen. Das wissen alle hier an Bord und ist somit Teil des Problems. Sobald jemand irgendwelche Hilfe braucht wendet er sich an Lucas, schließlich geht man davon aus, dass er durch seine freie Arbeitseinteilung am meisten Zeit hat und daher einem am ehesten Helfen kann. Und im Endeffekt hat er dadurch dann wieder mehr Arbeit. Und außerdem muss er auch noch zusätzlich immer auf Abruf bereitstehen falls er mal wieder ein spontanes Computerproblem gibt. Ich möchte nicht wissen wie oft ich ihn deshalb nachts aus dem Bett geklingelt habe."

"So hab ich das ganze ja noch gar nicht gesehen. Dabei haben sie vollkommen Recht, wegen den Party Vor- und Nachbereitungen hab ich mich auch gleich an ihn gewandt." Benjamin Krieg legte die Stirn in Falten. "Vielleicht sollte unser aller Vorsatz fürs neue Jahr lauten, Lucas nicht noch mehr Arbeit zu verschaffen und ihn nur dann um Hilfe zu bitten wenn es nicht anders geht."

"Interessanter Vorsatz." Meinte O'Neill. "Mal sehen wie lange du selbst daran denkst."

"Also bis jetzt hab ich immer alle meine Vorsätze fürs neue Jahr eingehalten. Na ja, jedenfalls fast immer." Sagte Ben.

Und somit vergingen die nächsten paar Minuten mit Diskussionen über Vorsätze die man irgendwann einmal gemacht hatte und im Endeffekt meist doch nicht eingehalten hatte.


Eine Stunde später schüttelte O'Neill auf der Brücke entschieden mit dem Kopf. "Ich kann machen was ich will Captain, aber die Anzeige spielt einfach verrückt." Seit schon geraumer Zeit versuchte der Lt. die Datumsanzeige des Computers umzustellen.

Merkwürdigerweise hatte sie nämlich nichts davon mitbekommen das ein neues Jahr angefangen hatte.

Bridger schaute O'Neill über die Schulter. "So ungern ich es auch sage, aber palen sie Lucas an. Nicht das dahinter noch ein viel größeres Problem steckt." Nathan seufzte. "Tzja, da geht schon der Vorsatz fürs neue Jahr."


"Piep, piep, piep."

Lucas drehte sich auf die andere Seite und Versuchte das penetrante Klingeln zu ignorieren. Das konnte doch nie im Leben sein Wecker sein, er hatte nämlich das Gefühl als ob er eben erst ins Bett gegangen war.

"Piep, piep, piep."

Da das Geräusch aber einfach nicht verklingen wollte drehte er sich nun doch wieder in die andere Richtung und tastete mit geschlossenen Augen nach seinem Pal. Irgendwo musste das verflixte Teil doch liegen. "Ja, Lucas hier."

Auf der anderen Pal Seite draht der Captain näher an O'Neill heran damit er selber mit dem Jungen sprechen konnte. "Hallo Lucas, Bridger hier. Tut mir leid, dass wir dich geweckt haben. Aber wir haben da ein kleines Problem auf der Brücke bei dem wir deine Hilfe benötigen."

"Mh." Verschlafen rieb sich der Teenager die Augen.

Bridger wartete noch einen Augenblick lang auf eine aufschlussreichere Antwort. Als nichts kam beugte sich Nathan näher an das Mikrofon heran. "Lucas, bist du noch da?" Nicht das sein jüngstes Crewmitglied wieder eingeschlafen war.

"Ja ja. Bin schon unterwegs. Lucas out." Der Blondschopf schwang die Beine aus dem Bett und gähnte erst einmal herzhaft. Das neue Jahr fing ja schon mal gut an.


Etwa drei Minuten später kam Lucas auf der Brücke an. Er war bloß in die nächst beste Jeans geschlüpft und hatte sich ein Hemd über das T-Shirt gezogen. Seine Haare sahen so aus als ob sie noch keine morgendliche Begegnung mit einer Bürste oder einem Kamm gehabt hatten.

Noch etwas verschlafen schaute der Teenager den Captain an. "Um was für ein Problem handelt es sich denn genau?"

"Die Datumsanzeige des Computers hat sich nicht von alleine umgestellt. Und somit haben alle Daten die der Computer regelmäßig abspeichert jetzt ein falsches Datum." Erklärte Bridger.

Lucas legte die Stirn in Falten und setzte sich an den für ihn nächsten Computer. "Merkwürdig. Eigentlich dürfte so etwas ja nicht passieren." Er gab ein paar Befehle in die Tastatur ein. Wie auf Kommando erschien ein Schema mit verschiedenen Informationen auf dem Bildschirm. "Mh, Uhrzeit und alles andere stimmt. Es ist nur das Datum das falsch ist."

Nathan hatte sich neben sein jüngstes Crewmitglied gestellt. "Schon irgendwelche Ideen warum die Anzeige nicht stimmt?"

Das Computergenie schüttelte mit dem Kopf. "Dafür könnte es Tausende Gründe geben. Ich werde erst einmal alle Daten durchgehen die der Computer ab Mitternacht abgespeichert hat. Vielleicht war die Anzeige ja erst richtig und jemand aus der Nachtschicht hat sie aus versehen umgestellt. Und wenn es nicht daran liegt geh ich das gesamte System nach Fehlern und Viren durch. Allerdings glaube ich nicht, dass es daran liegen könnte. Durch meinen selbst entworfenen Virenschutz kommt eigentlich nichts durch."

Erneut gab der Blondschopf ein paar Befehle in den Computer ein. Verschiedene Daten und Informationen tauchten schneller auf und verschwanden schneller als Nathan überhaupt gucken konnte. Aber Lucas schien das alles überhaupt nicht zu stören. Leicht unverständlich schüttelte der Captain mit dem Kopf. Bei so einem Tempo hätte er spätestens nach 10 Minuten Kopfschmerzen.


Eine viertel Stunde später war Lucas immer noch nicht viel weiter. Das einzige was er sagen konnte war das es nicht an einem Bedienungsfehler lag.

Bridger fing einen Seaman ab der gerade die Brücke betreten wollte und wechselte leise ein paar Worte mit ihm. Darauf hin verschwand dieser dann wieder in die Richtung aus der er eben auch gekommen war.

Ein paar Minuten später kam der besagte Seaman wieder zurück. In der Hand hatte er einen Teller auf dem ein Brötchen lag.

Der Captain nahm dem Seaman den Teller ab und ging damit zu Lucas. "Hier, du hast sicherlich doch noch nichts gegessen."

Der Teenager nahm den Teller entgegen und lächelte. Er hatte in der tat Hunger. "Danke." Er stellte den Teller neben sich und nahm mit der linken Hand die erste Brötchenhälfte auf. Zufrieden stellte er fest, dass beide nur mit Butter beschmiert waren. Sachen wie Nutella oder Marmelade mochte er einfach nicht, das war ihm morgens auf leeren Magen einfach zu süß.

Während Lucas das Brötchen aß tippte er mit der rechten Hand weiter auf der Tastatur herum. Er wollte so schnell wie möglich den Fehler finden.


Fast zwei Stunden später war es dann endlich soweit. Lucas hatte den Grund für das falsche Datum gefunden und hatte den betreffenden Fehler behoben. Der Teenager stand vom Computer auf und ging zu Bridger der gerade ein paar Daten studierte. "Ich weiß jetzt warum das Datum falsch war."

Der Captain blickte interessiert auf. "Und woran hat es gelegen?"

"Es war ein Programmierungsfehler. Die Person die für den entsprechenden Teil des Computersystems verantwortlich war, hat entweder beim programmieren einen Fehler gemacht oder hat sich irgendwie vertan. Jedenfalls war eine Doppelziffer des Zahlencodes falsch. Die Jahreszahl konnte sich daher gar nicht von alleine umstellen." Erklärte Lucas und steckte seine Hände in die Hosentaschen.

Bridger nickte verstehend. "Konntest du den Fehler beheben?"

Der Blondschopf nickte mit dem Kopf. "Ja, ich hab den Zahlencode geändert. Das Datum ist jetzt richtig. Ich bin auch alle heutigen Daten durchgegangen und habe das aktuelle Datum eingegeben."

Der Captain der seaQuest nickte anerkennend. Auf den Jungen war wirklich verlass. "Gute Arbeit."

Das Computergenie lächelte. Es war immer schön Lob zu bekommen. "War's das?" Er wippte leicht von den Zehnspitzen auf die Fersen und wieder zurück.

Nathan nickte mit dem Kopf. "Ja, du kannst jetzt wieder machen was du willst."

"Okay." Der Teenager drehte sich um und verließ die Brücke.

Einige Meter später traf Lucas auf Lt. Krieg.

Benjamin schaute ihn erstaunt an. "Wau, du bist ja früh auf."

Der blonde Teenager schaute auf seine Armbanduhr. "Jap, seit ungefähr zweieinhalb Stunden. Es gab ein Computerproblem und deshalb hat mich der Captain aus dem Bett geklingelt."

Der Versorgungsoffizier dachte an das morgige Gespräch zurück, jetzt konnte er Bridgers Worte noch besser nachvollziehen. "Ich wollte mich bei dir auch noch mal für die Kopie von 'Dinner For One' bedanken. Du hast mir damit wirklich einen großen Gefallen getan."

Das Computergenie winkte ab und grinste. "Ich werde dich irgendwann daran erinnern." Am besten dann wenn er mal wieder ein seltenes elektronisches Ersatzteil brauchte. "Aber abgesehen davon muss ich sagen, dass es mir auch sehr gut gefallen hat. Es war schon einmalig wie James dauernd über den Tigerkopf gestolpert ist."

Krieg nickte bestätigend. "Toll war auch wie er dann einmal nicht darüber gestolpert ist. Da musste ich fast noch mehr lachen. Aber seine Interpretation von Admiral Schneider hat mir auch sehr gut gefallen."

Lucas nickte ebenfalls. "Ja, die beiden Schauspieler waren schon toll, ich stell mir das dann auch immer schwer vor dabei selbst ernst zu bleiben wenn alle anderen lachen."

"Ich bin schon echt froh, dass der gestrige Abend ein solcher Erfolg war." Meinte Ben. "Trotzdem, du hättest wirklich auch einmal singen können!"

Das Computergenie rollte genervt mit den Augen. Der Versorgungsoffizier hatte ihn schon die ganze Sylvesterfeier damit genervt. Später war das Karaoke dann nämlich in eine freiwillige Veranstaltung umgewandelt wurden und jeder konnte ein Ständchen zum Besten geben der wollte. Krieg hatte versucht Lucas zu überreden auch etwas zu singen. Aber der Teen hatte sich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt. "Ich finde es war durchaus genug das ich die ganze Zeit zu den Sangeskünsten der Crew Gitarre gespielt habe. Und außerdem hab ich dir auch gesagt das nicht passendes für mich in der Karaoke Maschine dabei war. Wenn z.B. von Nirvana 'Feels Like Teen Spirit' oder so etwas Ähnliches dabei gewesen wäre, hätte sie Sache schon ganz anders ausgesehen."

"Das glaubst du doch selber nicht."

Lucas grinste bloß viel sagend dazu.

Benjamin schaute auf seine Uhr. "So ich muss jetzt aber wieder los. Was machst du jetzt noch?"

Der Blondschopf lächelte. "Ich werde das machen was ich mir verdient habe."

Krieg hob fragend die Augenbraun. "Und das wäre?"

Lucas gähnte einmal kurz. "Ich werde mich schön in mein Bett legen, mich in meine Decke einkuscheln und weiter schlafen!"

Augenblicklich gingen die Mundwinkel des Moraloffiziers nach unten. Ja, das würde er jetzt zu gerne auch tun...

ENDE

Written Dezember 2004 - Februar 2005