„Was glaubst du, wo wir schlafen werden?"fragte Arina ihre Freundin nach dem Essen. „Nicht bei den Jungen."erwiderte Laura scharf. „Daran hab ich gar nicht gedacht."„Und das soll ich dir glauben?"„Wen du mich so direkt fragst...Natürlich musst du mir glauben! Immerhin bist du meine beste Freundin!"„Ich bin die Einzige, die es länger als drei Minuten mit dir aushält."„Übertreib es nicht."Laura zog es vor auf die letzte Erwiderung der Hexe nicht einzugehen und antwortete nicht. Die Vertrauensschüler brachten di Schüler ihrer Häuser in deren Räume. Laura und Arina verabschiedeten sich von Harry und Ron. Sie warteten bis die Schüler die Halle verlassen hatten. Dann erhoben sie sich. Arina streckte sich ausgiebig. Dumbledore trat auf die beiden zu. Ihm folgte ein Mann mit schwarzem Haar, Hakennase und düsterem Gesichtsausdruck. „Serverus, mein lieber alter Freund! Wie geht es und denn so? Alles senkrecht im Hause Slytherin?"„Arina!! Kannst du nicht einmal in deinem taktvoll sein?"„No. Warum?"Laura verdrehte die Augen und schluckte die Worte, die ihr auf der Zunge lagen hinunter. "Es freut mich auch sehr euch beide wiederzusehen." meinte Snape reserviert. „Warum bist du denn heute so kühl? Wir kennen uns doch schon eine halbe Ewigkeit."„Arina, lass ihn doch."Die Angesprochene blickte ihre Freundin an. „Mach dir keine Sorgen."meinte sie mit einem Augenzwinkern, „Ich fische nicht in deinen Gewässern."Bevor Laura dazu kam, ihren Unmut über diese Äußerung kund zu geben, schaltete sich Dumbledore ein. „Ihr könnt im Turm oben schlafen."„Welchen Turm? Ich meine: dies hier ist ein altes Schloss. Es hat massenweise Türme."„Ihr bekommt ein Zimmer im Astronomieturm. Soweit ich mich erinnern kann, hat dich dieser Turm schon immer in seinen Bann gezogen."„Wie kommst du denn darauf, Albus?"„Liegt vielleicht daran, dass du die meiste Zeit in meinem Büro verbracht hast, weil du versucht hast, dich auf diesen Turm zu schleichen."„Ja, genau."flüsterte Arina. Ihr Blick wirkte verträumt. Sie schien in alten Erinnerungen zu schwelgen. „Von unserem Fenster haben wir sicherlich einen wunderbaren Blick auf die Umgebung."meinte Laura, der Arinas Verhalten nicht gerade gefiel. „Serverus wird es euch zeigen." meinte Dumbledore

Als Arina wieder aus ihrem Traum erwachte, war sie schon unterwegs zu ihrem Zimmer. „He, Snape!"rief Arina. Aber der Zauberer ignorierte sie. Arina stöhnte auf. Manche Menschen änderten sich eben nie. Sie machte ein paar schnelle Schritte und schloss zu dem Mann auf. „Snape, ich möchte dich etwas fragen. „Warum nennst du mich nicht bei meinem Vornamen?"„Keine Ahnung. Alte Gewohnheit nehme ich an. Aber ich höre auf dich Snape zu nennen, wenn du mich nie wieder ignorierst."„Arina."meldete sich Laura zu Wort. „Lass ihn doch in Ruhe."Arina ignorierte die blonde Hexe. „Was bist du denn für ein Lehrer?"„Ich bin der Professor für Zaubertränke." „Wolltest du nicht Lehrer für Verteidigung gegen die dunkeln Künste werden?"Snape antwortete nicht. Aber sein Gesicht schien noch härtere Züge zu bekommen. So weit dies überhaupt noch möglich war. „Du hast überhaupt kein Taktgefühl."meinte Laura. „Du wiederholst dich."kommentierte die junge Hexe die Kritik ihrer Freundin. Snape führte die beiden Frauen zu einem gemütlichen Zimmer. „Ich wünsche euch eine angenehme Nachtruhe." verabschiedete sich der Professor. „Wenn du mit der Stimme „Ruhet in Frieden"gesagt hättest, wäre ich dir in Panik an die Gurgel gegangen." meinte Arina. Snape warf ihre einen stechenden Blick zu. Dann wandte er sich um und verließ den Raum. „Warum ist er auf einmal so schnell verschwunden?"fragte Arina ihre Freundin. „Du hast ihn vertreiben."Laura wandte sich zu Arina um. „Sei mal ehrlich, Arina. Du hasst bis jetzt ziemlich viele Leute vergrault."„Weil ich sie nicht mochte, aber..." „Vielleicht solltest du dich ändern."Arina verengte die Augen. „Worauf willst du hinaus?"Laura seufzte. „Du solltest dich wieder mit Sirius vertragen. Ihr wärt ein so schönes Paar."„Das musste ja kommen."

„Was hat er dir denn getan, dass du so sauer auf ihn bist?"„Nichts. Vergiss es einfach. Okay?"„Warum? Vielleicht ist er die Leibe deines Lebens."„Warum gestehst du Serverus nicht, dass du ihn liebst?"„Was?"„Du hast mich schon verstanden."„Das sind zwei verschiedenen Dinge!" „Vielleicht ist er die Liebe deines Lebens. Obwohl...wenn er wirklich die Liebe deines Lebens ist, dann tust du mir leid."„Du musst reden! Dein Geschmack, was Männer betrifft ist auch nicht gerade der Beste."„Ich könnte jetzt Stunden lang mit dir über dieses Thema streiten, aber dafür bin ich erstens zu müde und zweitens habe ich zuviel gegessen."Mit diesen Worten warf Arina ihren Umhang achtlos auf den Boden und ließ sich auf das breite Himmelbett fallen. „Ich hoffe für dich, dass du den aufhebst." „Sicher hebe ich ihn auf...irgendwann einmal."„Arina!"„Was?!"„Wenn es nach dir ginge, würde dieses Zimmer binnen fünf Minuten im Chaos versinken."„Ich weiß."Laura seufzte. Die vollführte eine elegante Handbewegung. Gleich darauf krachte eine große Holztruhe neben ihr auf den Boden. „Wer ruiniert jetzt das Schloss?"Laura zog es vor, auf die Frage nicht zu antworten. Statt dessen begann sie die Truhe auszuräumen. Stille legte sich über die beiden Frauen. Lange Zeit war nichts anderes zu hören, als das Rascheln der Kleider, die Laura in den Kasten hängte und dem Säuseln des Windes. „Arina, darf ich dich was fragen?"brach die Stimme der Hexe, durch ihren sanften Klang die Stille. „Du tust es ja so uns so. Ich bezweifle, dass du dich von einem „nein"aufhalten lassen würdest."

„Warum bist du damals immer auf den Turm gestiegen?"Arina setze sich auf. Sie sah Laura kurz an. Dann begann sie sich die Schuhe auszuziehen. „Arina, ich habe dich etwas gefragt."„Ich weiß."„Warum antwortest du dann nicht?" „Du hast mich nur gefragt, ob du mir eine Frage stellen kannst. Es war nie die Rede davon, dass ich sie dir beantworte. „Du musst sie mir aber beantworten."„Ich werde dir schon eine Antwort geben. Nur nicht jetzt." „Du bist gemein!"„Je sais. Wo ist mein Pyjama?"„Ich habe ihn in das oberste Fach gelegt."„Danke. Arina zog sich ihren Pyjama an. Danach ging sie in ein kleines Badezimmer, das durch eine Holztür von dem geräumigen Zimmer getrennt wurde. Sie löste die Haarnadeln aus ihrer Frisur. Ihre schwarze Lockenmähne viel wie ein Schleier auf ihren Rücken. Der schwarze Stein blieb jedoch auf ihrer Stirn. Auch das Silbergeschmeide, das ihn hielt, rührte sich nicht von seinem Platz. Arina seufzte. Sie sah ihr Spiegelbild an. „Zeig mir meine heile Welt."flüsterte sie ihrem Ebenbild zu. Der schwarze Kristall leuchtete kurz auf. Ihr Spiegelbild verschwand. Statt dessen konnte sie einen Sternen übersäten Himmel sehen. Auf der Brüstung des Turmes saß sie in jüngeren Jahren. Sie trug die Schuluniform von Hogwarts. Ein Junge mit schwarzem Haar saß neben ihr. Er blickte sie liebevoll an. Seinen rechten Arm hatte er um ihre Schulter gelegt. Arina seufzte. Mit einer einfachen Geste ließ sie die Erinnerung verschwinden und sah wieder in die Augen ihres Ebenbildes. „Wir werden langsam alt."meinte sie. Dann ging sie in das andere Zimmer zurück und legte sich schlafen. In ihren Träumen tauchte sie wieder in ihre heile Welt ein. Und wie jede Nacht verbrachte sie einige Stunden in der Vergangenheit. Genauso wie Laura...