Am nächsten Morgen saßen Harry, Ron und Hermine beim Frühstück am Gryffindortisch. „Was glaubt ihr, wer die beiden Hexen gestern waren?"fragte Harry. „Ihre Namen sind Laura Sanktes und Arina Luzianus. In einem Buch habe ich einmal etwas über dies Arina und dem Kristall auf ihrer Stirn gelesen. Die beiden sind die letzten Erben zweier alter Zauberergeschlechter."meinte Hermine. „Was hast du über den Kristall gelesen?"fragte Ron neugierig. „Ich habe mir nicht alles haargenau gemerkt. Es war mehr eine Art Legende. Ein Fluch soll auf den Stein liegen. Er beschütz seinen Träger aber jedem anderen bringt er den Tod. Auch ist er dafür verantwortlich, dass alle Feinde des Trägers bestraft werden. Der Träger kann sich aussuchen wann, aber die Art der Rache bestimmt der Stein."„Krass."kommentierte Ron die Legende. „Sie kannte mein Eltern und Sirius."sprach Harry leise. „Meine Eltern kennt sie auch anscheinend."sagte Ron.

Die Tür der Großen Halle öffnete sich und Laura trat ein. Sie trug ein dunkelgrünes Samtkleid. Ihr Haar hatte sie zu einem langem Zopf geflochten. Sie ging auf ihren Platz von gestern zu und ließ sich dort nieder. „Guten Morgen"grüßte sie die drei Freunde. „Wo ist denn Arina?"fragte Ron neugierig. „Sie kommt gleich herunter. Sie hat verschlafen. Wieder einmal."Kaum waren die Worte über Lauras Lippen gekommen, da hallte auch schon Arinas Guten- Morgen-Gruß von den Mauern wieder. Alle Augen richteten sich auf sie. Erstaunen machte sich breit. Immerhin sah man selten einen Besucher in Hogwarts, der schwarze, enganliegende Jeans mit ausgestellten Enden und einem schulterfreien, langärmeligen hellblauen Oberteil, das mehr preisgab als verdeckte. Um ihren Hals trug sie ein schwarzes Lederband mit einem silbernen Medaillon. Ihre ebenfalls schwarze Stöckelschuhe erzeugten ein klackendes Geräusch auf den Steinfliesen. Ihr Haar hatte sie genauso kunstvoll hinauf gesteckt wie gestern.

„Bonjour mes professors!"rief sie den Lehrern, die an ihrem Tisch saßen, zu. Dumbledore lächelte und erwiderte den Gruß mit einer Geste seiner rechten Hand. Arina grinste zurück und ließ sich neben Laura nieder. „Warum kannst du nicht einmal etwas normales anziehen?"fragte Laura Arina, ohne diese jedoch anzublicken. „Ich habe etwas Normales an. Zumindestens für meine Umstände. Oder wäre es dir lieber, wenn ich mein schwarze Seidenneglige angezogen hätte. "Laura antwortete nicht. Aber ihr Blick verriet, dass sie Arinas Bemerkung nicht schätzte. Arina zuckte die Achseln und widmete sich den anderen Personen am Tisch. „Hi, wie geht es uns denn heute so?"fragte sie die drei Freunde. „Danke, uns geht es gut."antwortete Harry. Die Hexe sah ihn an. „Du wunderst dich, warum ich deine und Rons Eltern kenne. Oder irre ich mich da?"sagte sie schließlich mit einem seltsamen Glitzern in den Augen. „Woher...?"Harry kam nicht mehr dazu die Frage fertig auszusprechen. Eine schwarze Katze sprang vor ihm auf den Tisch. „Diese jungen Leute von heute haben einfach keine Manieren mehr."sprach der Kater. „Ein weiß-blonder Satansbraten wollte mich fangen."Die grünen Augen des Tieres blickten Arina an, als wäre sie Schuld an dem Verhalten des Jungen. „Es wundert mich, dass du von Manieren redest. Immerhin sitzt du auf den Tisch."meinte die Hexe ohne auf die Blicke des Katers einzugehen.

„Ich hätte den Rotzlöffel fast die Augen ausgekratzt."„Nur weil er dich hochgehoben hat? Er wollte dich wahrscheinlich nur streicheln und hören wie du schnurrst."„Er wollte mir eine Glocke an den Schwanz binden und zusehen, ob ich sie wieder los werde und mich zu Tode renne."„Oooh, armer Baltasar."„Du hast Baltasar mitgenommen?"schaltete sich Laura ein. „Nicht bewusst." „Was heißt ´nicht bewusst ?"„Baltasar ist als blinder Passagier in meinem Schatten mit gereist."„Und seit wann weißt du, dass er hier ist?"Arina blickte auf die zart silberne Uhr, die sich um ihr linkes Armgelenk schmiegte. „Seit schätzungsweise...äh...ca. zehn Minuten."„Ach du heiliger Scheibenhaufen. Womit hab ich das verdient?"flüsterte Laura kopfschüttelnd. „Will sie, dass wir die Frage beantworten?"fragte Baltasar Arina. „Ich denke, dass war eine rhetorische Frage. Aber das Wort Scheibenhaufen macht mir Sorgen." erwiderte Arina. Der Kater sprang von dem Tisch auf den Schoß der Hexe. „Also. Was gibt es heute zum Frühstück?" fragte Baltasar. „Das, was du dir aussuchst."erwiderte Arina. „Seit wann können Katzen sprechen?"fragte Hermine erstaunt. Arina lachte. „Katzen können nicht sprechen. Das weiß doch nun wirklich jedes Kind."„Ach. Und das Tier auf deinem Schoß ist keine Katze oder wie?"„Nee. Das ist doch keine Katze."Die drei Freunde zogen erstaunt ihre Augenbrauen in die Höhe. „Ich bin ein verzauberter Prinz."meinte Baltasar.

Bei diesen Worten richtete er sich stolz auf. „Ein Prinz?"fragte Ron noch einmal nach, weil er dachte, er hätte sich verhört. „Ich war ein wunderschöner, rothaariger Prinz mit den schönsten grünen Augen auf der Welt. Ich konnte die Herzen der Mädchen binnen Sekunden schmelzen lassen."„Übertreib nicht." sagte Arina nachdem sie einen Bissen Rührei hinunter geschluckt hatte. „Tu ich doch gar nicht."„Wenn du ein rothaariger Junge warst, warum bist du dann eine schwarze Katze geworden?"fragte Hermine skeptisch. Der Kater warf Arina einen vielsagenden Blick zu. „Was?"fragt diese genervte. „Willst du nicht die Frage von Hermine beantworten. Arina warf Laura einen hilfesuchenden Blick zu. „Sie mich nicht so an. Du hast das Ganze schließlich verbrochen."meinte diese. „Ich habe überhaupt nichts verbrochen. Ich wollte nur mein Wissen erweitern."Arina experimentiert wahnsinnig gerne mit Zaubertränken."erklärte Baltasar. „Snape hätte seine Freude mit mir."murmelte die junge Hexe vor sich her.