„Du hast also experimentiert. Mit was?"fragte Hermine neugierig. „Es gibt einen Trank, mit dem man sich in eine andere Person verwandeln kann. Ich wollte das Ganze so umwandeln, dass man sich auch in ein Tier verwandeln kann. Allerdings sollte der Trank schwarz sein. Aber meiner war seltsamer Weise rot. Deswegen habe ich ihn mit Lebensmittelfarbe eingefärbt."„Du hast was?!"fragte das Mädchen ungläubig nach. Sie konnte nicht fassen, was ihr Gegenüber gerade von sich gegeben hatte. „Ich wollte ihn eigentlich an Alienad Reuab testen. Sie war so eine richtig blöde Kuh. Immer, wenn ich sie gesehen habe, wollte ich ihren Kopf gegen eine Wand rammen. Inzwischen ist das nicht mehr soo schlimm. Ich will ihr Gesicht nur noch mit meiner Faust bekannt machen."Sie hob die rechte Hand und meinte: „Leichenhalle". Die andere Hand betitelte sie mit : „Und vor der hier hab ich selber Angst."Ron konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Er verstand ihre Gefühle nur zu gut. „Und was geschah dann?"fragte Harry. „Ich habe den Trank in ein Glas gefüllt, es auf meinen Nachttisch gestellt und bin für kleine Mädchen gegangen. Als ich wieder zurück in meinem Zimmer war, war das Glas leer und Baltasar eine Katze." „Der schönste Kater auf der Welt."meinte Baltasar. „Aber Jungs dürfen nicht zu den Mädchenschlafsälen."sagte Hermine. Der empörte Unterton in ihrer Stimme war kaum zu überhören. Arina jedoch zuckte nur mit den Schultern und kraulte ihren Freund am Kopf. Dieser schloss seine grünen Augen. Ein genüssliches Schnurren wurde hörbar. „Wir haben uns nie sehr oft an diese Regel gehalten."meinte Arina schließlich.
„Hier beide habt euch nie an Regeln gehalten."meinte Laura. Arina warf ihr einen vielsagenden Blick zu, beschloss aber, keinen weiteren Kommentar abzugeben. Um Arina keine Chance auf eine weitere Erwiderung zu geben und auch zu verhindern, dass die Hexe und der Kater noch mehr von den Geschehnissen in ihrer Schulzeit erzählten, fragte Laura die drei Freunde: „Welches Fach habt ihr denn jetzt?" Sie wollte nicht, dass ihre Freundin die drei auf dumme Gedanken bringt. „Zaubertränke."erwiderte Ron. Sein Ton machte deutlich, wie gerne er dieses Fach hatte. Anscheinend würde er sich lieber beide Arme abhacken, als diese Stunden ertragen zu müssen. „He, Snape lässt grüßen! Meinst du, wir sollten ihn besuchen gehen?"fragte Arina an Baltasar gewandt. „Snape ist Lehrer?!"fragte der Kater ungläubig. „Ach Gott! Du schnallst aber auch nie was."seufzte die Hexe. „Arina, du wirst Serverus in Ruhe lassen. Hast du mich verstanden?"Die Angesprochene blickte auf Lauras mahnenden Finger. „Wenn ich du wäre, würde ich besser aufpassen. Mit deinen Nägeln kannst du einem die Augen ausstechen."„Arina!"„OK. Ich lasse ihn in Ruhe."„Du wirst nicht mit in den Unterricht gehen und du wirst auch keine Experimente durchführen."Arina verdrehte die Augen. „Ich werde keine Experimente durchführen und nicht in den Unterricht gehen."wiederholte die Hexe die Worte ihrer Freundin. Laura sah Arina noch eine zeitlang forschend an. Als sie einigermaßen zufrieden mit dem Ergebnis war, widmete sie sich wieder ihrem Frühstücksteller. Allerdings entging ihr so das verräterische Leuchten in den Augen ihrer Freundin...
Eine Stunde später befanden sich Arina und Baltasar in den düsteren Kellergewölben von Slytherin. Laura wollte die Gelegenheit nutzen und sich in der Bibliothek ein bisschen umsehen. Sie wollte ihr Wissen erweitern. Arina hatte jedoch so eine Ahnung, dass Laura nur einen Weg finden wollte ihr eigenes Leben und das Arinas wieder in „geregelte Bahnen"zu lenken. „Hat Laura uns nicht verboten in den Unterricht zu gehen"„wer sagt, dass wir in den Unterricht gehen?"„Warum sind wir denn sonst hier?"„Wir warten bis der Unterricht vorbei ist."„Er hat erst angefangen. Warum sind wir dann jetzt schon hier?"„Weil wir den Raum suchen müssen. Du kannst dich nicht zufälliger Weise daran erinnern, wo er ist?" Baltasar setzte sich auf seine Hinterpfoten und ließ einen forschenden Blick über die Wände und Türen streifen. „Keine Ahnung."„Nein, was für eine Überraschung. Damit hätte ich jetzt am aller wenigsten gerechnet."Sie stemmte die Hände in die Hüfte und seufzte. „Warum dies Schlösser auch alle so groß sein müssen."
Bevor Baltasar zu einer Erwiderung ansetzen konnte, ertönte ein grässliches Heulen. Die Hexe wandte sich um. Baltasar sprang erschrocken hoch. „Peeves."flüsterte Arina. Kaum war der Name des Poltergeistes über ihre Lippen geglitten, erschien er auch schon vor ihr. In seiner rechten Hand hielt er ein Schwert. „Arina. Welche Freude dich hier wieder zu sehen."Ein gehässiges Grinsen machte sich auf seinen Gesicht breit. „Bist du her gekommen, um wieder eine Niederlage einzustecken?"„Aber Peeves. Du weißt doch, was du verlierst."Der Poltergeist richtete sein Schwert auf die Hexe. „Das wird sich zeigen."fauchte er zornig. Arina lächelte. In ihrer rechten Hand erschien ebenfalls ein Schwert. „Arina. Das kannst du nicht machen. Du hast damals schon Ärger bekommen, wenn du mit ihm gekämpft hast. Was glaubst du, was jetzt passiert?"„Ich weiß es nicht. Lass es uns herausfinden. Außerdem kämpfen wir nicht. Wir spielen nur."Und dann begann der Schwertkampf zwischen der Hexe und dem Geist. Baltasar wich ängstlich in eine Nische zurück. Seine grünen Augen verfolgten den Kampf mit Furcht und Neugier. Arina parierte die Angriffe des Geistes geschickt. Wenn Peeves noch am Leben wäre, würde er jetzt aus tausend Wunden bluten. Das Schlimme an dem Kampf war nicht die Tatsache, dass es nie einen Gewinner oder Verlierer geben würde, sondern die, dass ziemlich viel kaputt ging. In den zwei Minuten, die der Kampf nun schon dauerte, hatten drei Fackeln und ein Gobelin darunter leiden müssen.
Plötzlich wurde die Tür, vor der die beiden kämpften, aufgestoßen. Wenn Peeves noch einen Körper gehabt hätte, wäre seine Nase nun gebrochen. So glitt die Tür durch ihn hindurch. Nur das Schert blieb in dem Holz stecken. „Was zum Teufel soll dieser verdammte Lärm!?!"donnerte Snape. Arina ließ ihr Schwert verschwinden und blickte Serverus mit unschuldigen Augen an. „Es tut mir leid. Ich wusste nicht, dass wir so laut sind." meinte sie kleinlaut. Hinter Snape tauchten die neugierigen Gesichter der Schüler auf. „Arina! Du solltest inzwischen alt genug sein um zu wissen, dass du hier keine Schwertkämpfe veranstalten darfst. Dumbledore hat es dir doch damals schon oft genug gesagt, oder !?!"Die Hexe nickte nur. „Aber er hat angefangen!!"brach es schließlich doch aus ihr heraus. „Arian!!"Sie zuckte zusammen. „Dafür werden dir Hauspunkte abgezogen. „Und welchem Haus willst du die Punkte abziehen? Ich bin keine Schülerin mehr."„Deinem alten Haus."„Das würdest du nicht wagen."„Willst du mich herausfordern?"Die Augen Arinas verengten sich. Doch bevor sie irgendetwas tun konnte mischte sich Baltasar ein:"Arina komm. Laura wartet schon auf und."Für einen Augenblick sah es so aus, als würde sich die Hexe trotzdem noch auf Snape stürzen. Doch dann wandte sie sich um, ging durch Peeves durch und machte sich auf den Rückweg. Doch bevor sie um die Ecke bog, sprach die noch mit majestätischer Stimme:" Irgendwann kommt auch die kleinste Gemeinheit zu einem zurück." Sie sah ihn an. „Aber dann wir dis doppelt so schlimm."
Dem Professor lief ein kalter Schauer über den Rücken, als er den Blick der Hexe auffing. Arina wusste dies. Sie setzte erst nach einigen Sekunden, in denen die Spannung zwischen ihr und Snape fast greifbar war, ihren Weg fort. Baltasar folgte ihr mit leicht gesträubten Fell. er mochte Arina nicht, wenn sie wütend war. Man konnte nie wissen, welche Kräfte sie in so einem Zustand zu entfesseln vermochte. Denn sie war mächtig. Daran gab es keinen Zweifel. Nur Laura kam ihr an Kraft gleich. doch würde sie Arina aufhalten können, wenn diese nicht mehr sie selbst war?...
