Ein überraschter Schrei löste sich aus der Kehle der Hexe. Sie ging etwas in die Knie, damit sie das Gleichgewicht besser halten konnte. Sie flog durch die Gänge der Schule, bis sie zu dem Treppenhaus kann. Ohne lange zu überlegen, umklammerte sie mit ihren Händen den stiel und schoss senkrecht in die Höhe. Da sich die Treppen bewegten, kam sie oft nur mit viel Glück an ihnen vorbei. Laura, die gerade eine Stige hinunter gehen wollte, schrie laut den Namen ihrer Freundin, als sie das schwarze Geschoss erkannte, welches an ihr vorbeisauste. Die Bücher, die sie getragen hatte, waren ihr vor Schreck aus den Händen gefallen. Bevor sie jedoch zu einer Standpauke ansetzten konnte, zischte Arina abermals an ihr vorbei und verschwand in einem Der Korridore des Erdgeschosses. Ohne lange zu überlegen , lief Laura ihrer Freundin nach. Die Bücher ließ sie achtlos liegen. „Arina!!! Komm auf der Stelle von diesem Ding runter!!!"rief sie, als sie die Hexe das nächste Mal erblickte. Arina vollführte einen Looping. Erneut flog sie an Laura vorbei. Dabei rief sie ihrer Freundin zu: „ Wenn du mir sagen kannst, wie man das Ding anhält, werde ich runter kommen!"Laura lehnte sich keuchend gegen eine der Wände. Wenn sie noch genug Atem gehabt hätte, hätte sie Arina erklärt, dass ihre Handlungsweise der einer Zehnjährigen entsprach.
Schließlich schaffte sie es doch Arina einen Rat entgegen zu schleudern, als diese wieder an ihr vorbei flog. „Dann spring ab!!!"„ Spinnst du!?! Da breche ich mir alle Knochen!!"„Wenn du nicht springst, wirst du dir mehr als nur ein paar Knochen brechen!!!"„Woher nimmst du diese Weisheit!?!"„Dreh dich um!!!"Arina tat wie ihr geheißen war. Sie schrie laut auf, der Besen raste auf eine Wand zu und es gab keine Ausweichmöglichkeit. Sie konnte nicht mehr wenden. Dazu war es viel zu spät. Außerdem war sie zu schnell. Ohne noch länger über die Situation nach zu denken, sprang sie von dem Besen. Sie schlug hart auf den Boden auf. Durch das reflexartige Abrollen war der Aufschlag zum Glück nicht ganz so hart, wie sie erwartet hatte. Durch ihre linke Hand fuhr ein stechender Schmerz. Der Besen krachte mit voller Wucht gegen die Wand und zerbrach in tausend kleine Holzsplitter. Arina betrachtete die Reste des Besens. „Vielleicht hätte ich doch einen robusteren nehmen sollen."überlegte sie laut.
Vorsichtig versuchte sich die Hexe auf zu richten. Ihre Beine wackelten etwas. Eine Hand legte sich um ihre Hüfte und half ihr. Die Hexe blickte auf und sah in Harrys grüne Augen. „He, Harry. Mein guter Freund. Wie geht es dir? Solltest du nicht im Unterricht sein?" „Den Krach, den du gemacht hast, hat man nicht überhören können."meinte Professor Flitwick, der nun ebenfalls neben ihr stand. Erst jetzt bemerkte Arina, dass alle Türen aufgegangen waren. Die Professoren blickten alle streng zu Arina. „Uups. Sorry. Es tut mir wirklich leid. Ich wollte nicht stören." „Das sagst du jedes Mal."seufzte Professor Flitwick. Er gab Harre einen Wink, der ihm deutete, in die Klasse zurück zu gehen. Mit einen letzten Blick auf Arina folgte der Junge der Anweisung und schloss hinter sich und seinem Professor die Tür. Die anderen Lehrer taten das Gleiche. Allerdings warfen die meisten von ihnen Arina einen missbilligenden Blick zu. Noch nie war Arina so froh gewesen keine Schülerin zu sein. Sie konnte nicht einmal erahnen, wie viel Strafpunkte das Haus Gryffindor sonst bekommen hätte.
Laura trat zu ihrer Freundin. „Arina, du bist wie ein fünfjähriges Kind."Die Angesprochene lächelte. „Ich glaube, ich habe mir die Hand verstaucht."„Dann wäre es das Beste, wenn wir dich in den Krankenflügel bringen."Die Augen der jungen Hexe weiteten sich. „Oh, nein, nein, nein! Das kommt überhaupt nicht in Frage. Ich werde nicht in diesen Flügel gehen." „Warum stellst du dich so an. Es wird doch nicht weh tun." „Krankenhäuser sind böse."Laura verdrehte die Augen. „Außerdem ist es nicht soooo schlimm. Ich brauche lediglich einen Verband."beteuerte Arina. Laura zuckte resignierend mit den Schultern. „Wenn du meinst."meinte sie. Es ist deine Hand und nicht meine. Ich werde dich wohl kaum dazu zwingen können in den Krankenflügel zu gehen."Arina grinste triumphierend. „Nein das kannst du nicht."„Aber dir ist doch hoffentlich klar, dass ich dich von nun an nicht mehr aus den Augen lassen werde."Arina lachte kurz auf. „Tu, was du nicht lassen kannst. Mein Leben liegt in deinen Händen."„Du hast heute deine theatralische Phase oder?"„Schlimm?"„Nein. Anstrengend."
Laura brachte Arina in ihr Zimmer. Dort verband sie die Hand ihrer Freundin. Anschließend nahm sie Arina und Baltasar mit in die Bibliothek. „Was sollen wir denn hier machen?"fragte Arina. „Hier gibt es nichts anderes als langweilige Bücher, Staub Spinnweben..."Sie verstummte und blieb stehen. Laura blickte sie an. Die Augen ihrer Freundin waren auf die Bücher in der Verbotenen Abteilung gerichtet. „Arina, denk nicht einmal daran." „Was denn? Ich mach doch gar nichts."„ Noch nicht. Außerdem weißt du ganz genau, dass dir verboten wurde, auch nur einen Schritt in diese Abteilung zu tun."„Damals war ich noch ein unwissendes Kind. Heute bin ich schon um einiges reifer."„Das glaubst du doch selber nicht."Arina verengte ihre Augen zu Schlitzen. „Du bist heute so was von fies."warf sie ihrer Freundin an den Kopf. „Wenn ich du wäre, würde ich das mit den Augen nicht zu oft machen. Davon bekommt man Falten." erwiderte Laura. Arina schluckte die Worte, die ihr auf der Zunge lagen hinunter. Sie wandte sich um und begann die Bücher, die in den Regalen in ihrer Nähe standen, zu studieren. Madame Pince beobachtete sie dabei einige Momente lang misstrauisch. Doch dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf eine Gruppe von Erstklasslern, die laut mit einander diskutierten.
