„Dort drüben ist es."Gandalf ging auf die graue Wand zu. Mit seiner rechten Hand fuhr er über die nicht sichtbaren Linien. Dabei flüsterte er: „Nur das Mondlicht gibt dieses Geheimnis preis."Dann etwas lauter sprach er: „Wir müssen auf den Mond warten."So, als hätte dieser die Stimme des Zauberers vernommen, kam er in diesem Moment hinter einer schwarzen Wolke hervor. Die Strahlen vielen auf die Ritzen und ließ das Tor zur Zwergenwelt erscheinen. Ober diesem zog sich ein Band aus elbischen Buchstaben. „Was steht da?"fragte Frodo. „Da steht: Sprich Freund und tritt ein."„Und was heißt das?"fragte Pippin den Zauberer. „Das bedeutet, wenn du ein Freund bist, sprich das Losungswort und tritt ein."Gandalf drückte die Spitze seines Zauberstabes auf die Tür und sprach ein Wort, dessen Klang dem Rascheln eines Baumes im Herbstwindes gleich kam. Doch die Tür rührte sich nicht. Apate stieß Nilelen kurz mit dem Ellenbogen an. „Wie viele Zauberworte gibt es?"Nilelen verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Ich denke mal, dass es so viele Zauberworte gibt wie Sterne am Himmel."„Oh." Apates Augen nahmen einen entrückten Blick an. „Das sind viele. So wie ich das sehe, können wir nur auf das Zufallsprinzip vertrauen."meinte Ascarameniel. „Wenn ihr wieder zum Singen anfangt, erschlage ich euch."Die Geschwister sahen Arahiriel an. „Wir werden nicht singen."Sie hoben beide den Mittel- und Zeigefinger ihrer rechten Hand und sprachen: „Wir schwören es."Arahiriel wandte sich mit einen eher verächtlichen Blick ab. Die Schwestern warfen sich verschwörerische Blicke zu. Arahiriel hatte nicht gemerkt, dass sie die beiden Sinas hinter ihrem Rücken die Finger der linken Hand gekreuzt hatten.

Eine Stunde saßen sie vor der Tür. Gandalf hatte sich seine Pfeife angezündet. Apate und Ascarameniel hatten sich etwas entfernt von den anderen an der Wand nieder gelassen. „Also Schwesterherz. Wenn findest du am collsten?"Apate sah die Gefährten an. „Ich mag Merry. Er ist irgendwie niedlich mit seiner Knollnase."„Ich finde Pippin ist viel niedlicher mit seiner Lockenmähne."„Alle vier Hobbits haben eine Lockenmähne."Die beiden kicherten. „Weißt du, wen ich noch mag?"nahm Apate das Thema wieder auf. „Ich höre."„Boromir."„Boromir? O Gott, du spinnst ja."„Keiner mag ihn. Sie geben sich nur alle mit ihm ab, weil ihnen nichts anderes übrig bleibt. Irgendwie habe ich Mitleid mit ihm."„Mitleid ist eine gute Vorraussetzung für eine Beziehung."„Hör auf dich über mich lustig zu machen."„Vielleicht solltest du Nilelen fragen, was ihrer Meinung nach die beste Vorraussetzung für eine Beziehung ist."„Ich glaube, sie ist noch im Versuchstadium."„So könnte man es auch ausdrücken."„Was ist denn deiner Meinung nach die beste Vorraussetzung für eine Beziehung."„Sex."„Sex?"Apate blickte ihre Schwester erstaunt an. "Kommt noch was oder ist das alles?" fragte sie nach einer Weile. „Nein... oder warte. Liebe ist auch eine gute Vorraussetzung für eine Beziehung. Zwar nicht so gut wie Sex aber auch ok."Apate lachte. Die Blicke der beiden Sinas richteten sich auf Nilelen. Die Sillnara saß auf einem kleinen Felsen und blickte auf die dunkle Oberfläche des Sees, der sich vor ihr erstreckte. Legolas stand etwas abseits hinter ihr und betrachtete sie mit einem verträumten Blick. Merry und Pippin wollten gerade noch einen Stein im Wasser versenken, als Boromir seine Hand fest hielt und ihnen zu raunte: „Schreckt nicht das Wasser auf. Wer weiß, was darin alles lauert."Als wären Boromirs Worte ausschlaggebend standen alle auf. Nilelen jedoch stand nicht auf, weil sie die Worte erschreckte haben, sondern weil sie etwas fühlte, dass ihr in ihrer Umgebung gar nicht gefiel. Frodo war neben Gandalf getreten. „Es ist ein Rätsel. Sprich Freund und tritt ein. Was bedeutet Freund auf elbisch?"Gandalf nannte ihm das Wort. Das Tor öffnete sich. Saraviera stand auf. „Jetzt wirst du langsam alt, Gandalf."„weil du gewusst hast, wie man sie auch macht."„Ich bitte dich. Als ich das letzte Mal hier war, wurde die Tür gerade gemacht."Gandalf antwortete nur mit einem vielsagenden Blick zu Frodo. „Das habe ich gesehen, Gandalf Graurock. Und wenn wir nicht in Eile waren, würde ich dir die Leviten lesen."Dann betrat sie als Erste Moria. Die anderen folgten ihr Nilelen kehrte dem See nur widerwillig den Rücken. Gandalf ließ den Stein auf seinem Stab leuchten. Der Schein erhellte eine Halle voller Leichen. „Das ist keine Mine, das ist ein Grab."rief Boromir.

Die Gefährten wichen zurück. Die Hobbits waren die letzten, die die Mine betreten hatten. Plötzlich schlang sich ein grüner Fangarm um das Bein das Ringträgers. Frodo schrie auf. Er wurde in die Höhe gehoben und auf den See zu gezogen. In diesem war ein Monster, dessen Hautfarbe undefinierbar war, aufgetaucht. Legolas begann sofort Pfeile auf das Wesen zu schießen. Aragorn lief auf das Monster zu und begann auf die hundert Fangarme ein zu hacken. Arahiriel sprang in den See und lief ebenfalls auf das Monster zu. Sie sah, dass Frodo nur noch wenige Zenitmeter von den spitzen Zähnen entfernt war. In diesem Moment gelang es erstens Legolas einen Pfeil zwischen die Augen des Ungeheuers zu treiben und zweitens Aragorn den Fangarm mit Frodo abzuschneiden. Der Hobbit fiel in die Arme der Sina. Dies packte ihn wie ein Kleinkind. Frodo fest an sich gedrückt lief sie auf das Tor zu. Aragorn folgte ihr. Legolas war der Letzte. Die Fangarme versuchten gleichzeitig durch das Tor zu gelangen. Dadurch bekommen das Gestein Risse und der Eingang stürzte in sich zusammen. Staub hüllte die Gefährten ein Arahiriel hielt Frodo noch immer fest an sich gedrückt. Zum zweiten Mal innerhalb kürzerster Zeit konnte Frodo den zarten Rosenduft wahrnehmen, der das Geschöpf umhüllte. „Es tut mir leid."flüsterte Arahiriel. „Was?"„Ich hab dich nicht gut genug beschützt." „Das stimmt doch nicht. Ich könnte mir keinen besseren Schutz als dich vorstellen."Arahiriel sah den Ringträger etwas skeptisch an. Doch dann lächelte sie ihm dankbar zu. Als wäre es ihr erst in diesem Moment bewusst geworden, setzte sie Frodo auf den Boden ab. „Tut mir leid."„Schon in Ordnung."

Gandalf ließ den Stein wieder leuchten. Nun müssen wir es mit der tagelangen Dunkelheit Morias aufnehmen. Hoffen wir, dass unsere Anwesenheit unbemerkt bleibt."Mit diesen Worten führte der Zauberer die kleine Gruppe in das Labyrinth der Zwergenmine Moria. Mit dem „unbemerkt bleiben"war das Jedoch eine andere Sache. Nilelen war umgeben von einem sanft, goldenen Schimmer, der sie wie Seide umhüllte. Die goldenen Strähne der beiden Sina- Geschwister funkelten im schwachen sein Schein des Steines. Saraviera war ein ganz besonderer Fall. Sie strahlte wie ein Stern am Nachthimmel. Bei einer Weggabelung blieb Gandalf stehen und raunte seiner alten Freundin Zu: „Kannst du dieses Leuchten nicht abstellen?"„Wieso?"„Weil sie uns sonst entdecken."„wer denn?"„Die Orks, die die Zwerge getötet haben."„Mit ein paar Orks werden wir doch wohl fertig werden oder?"Gandalf antwortete mit einem beredeten Blick. Saraviera verstummte und hüllte sich in einen Mantel aus Dunkelheit. Apate und Ascarameniel war die Umgebung ganz und gar nicht geheuer. Der Vorfall mit dem seltsamen Monster im See hatte sie etwas verängstigt. Doch wenn sich die beiden etwas vorgenommen haben, brechen sie das Unternehmen nicht bei der Hälfte ab. hand in Hand und wenn es ging neben einander folgten sie dem Weg, den der Zauberer einschlug. Arahiriels Sinne begannen sich zu schärfen- Sie durfte Frodo nicht noch einmal so einer Gefahr aussetzen. Sie musste ihn beschützen...