Gandalf war der Erste, der die Stille unterbrach. „Wir müssen weiter. Sie werden bald kommen."Die anderen standen auf und folgten dem Zauberer, der die kleine Kammer bereits verlassen hatte. Orks kamen aus allen möglichen Himmelsrichtungen gerannt und hetzten ihnen nach. Ihr Geschrei war ohrenbetäubend. Als sie in der Mitte der Halle waren, konnten sie nicht mehr weiter. Orks umzingelten sie . Rücken an Rücken standen sie mit gezückten Waffen vor ihren Feinden, die ihnen zahlenmäßig um Tausende überlegen waren. In dem weißen Licht von Gandalfs starb konnte man die grünen Augen der Kreaturen erkennen. In ihnen war grenzenloser Hass zu erkennen. Apate schlucke. Ascarameniel erging es nicht anders. Ihre Hände fingen an zu zittern. In diesem Moment kam ihr ein Gedanke. Orks waren wie Hunde. Sie konnten die Angst ihres Gegners riechen.

Sie atmete durch und richtete sich auf. Apate tat es ihr gleich. Sie nahm den Griff ihres Schwertes fester in die Hand. Die Sina ließ ihren Blick über die Reihen der Feinde schweifen. Saraviera fasste in diesem Moment eine Entscheidung, die sie für den Rest ihres Weges am Leben erhalten würde. Und diese Entscheidung lautete folgendermaßen: wenn sie schon sterben musste, wenn Mantos, der Gott des Schicksal, die letzten Seiten ihres Lebensbuches bereits gezählt hat, dann würde sie so viele ihrer Feinde mit sich in den Tod reißen, wie es in ihrer Macht stand. Und diese Macht hatte fast keine Grenzen. Doch zu einem Kampf sollte es nicht kommen. Plötzlich wurde ein Geräusch, dass einzigartig auf dieser Welt und genauso unbeschreibbar war, hörbar. Es war nicht laut. Das menschliche Ohr vermochte es kaum zu erfassen. Man könnte es mit einem Knacken vergleichen. Man hört es, kann aber nicht genau feststellen, woher es kommt. Die Orks gerieten in Panik.

Sie wandten sich um und lieben so schnell sie konnten davon. Einige verschwanden in Löcher im Boden. Andere wiederum kletterten die riesigen Steinsäulen hinauf. Gandalf wandte sich um. Am anderen Ende der Halle war ein roter Schein zu erkennen. Nilelen starrte den Schein mit großen Augen an. Ihre Hand hatte sich fester um den Griff ihres Schwertes geschlungen. „Was zum Henker ist das?"Es war Boromir, der die Frage, die im Moment allen durch den Kopf ging, stellte. „Es ist ein Dämon aus alter Zeit. Die Zwerge haben ihn aufgeweckt."„Und die Sillnara haben ihn geschaffen." Saraviera sah Nilelen an. Eine Träne hatte sich aus ihrem Auge gelöst und rann ihre Wange hinab. „Man nennt ihn Balrog. Lauft!"Ohne wirklich darüber nach zu denken folgten die anderem dem Befehl. Sie lieben zu dem Ausgang der Halle. Die Hobbits waren die ersten. Diese Tatsache wäre ihnen fast zum Verhängnis geworden. Sie die ersten Stufen der Treppe hinab und konnten gerade noch rechtzeitig bremsen, um nicht in die Tiefe zu stürzen. Sie hatten übersehen, dass die Stiege einen scharfen Knick nach rechts machte. Sie liefen weiter. Gandalf hielt Aragorn auf. „Schwerter nützen hier nichts. Wenn mir etwas passiert, führst du sie weiter."Apate und Ascarameniel hatten die Worte des Zauberers vernommen. „Hast du das gehört?"fragte Ascarameniel ihre Schwester. Diese bejaht die Frage. „In den Geschichten nehmen nur solche Figuren diese Worte in den Mund, die ins Gras beißen."meinte Ascarameniel. „Ich hoffe du irrst dich."„Ich auch." Nilelen war die letzte. Die Gefährten kamen zu einem Teil der Treppe, bei dem ein Stück fehlte.

Legolas sprang mit großer Leichtigkeit über den Spalt. Gandalf und Saraviera folgten ihm etwas tollpatschig. Apate und Ascarameniel sahen darin einen günstigen Zeitpunkt ihr Geschick zu beweisen. Sie sprangen hinüber und vollführten dabei einen Salto. Boromir nahm Merry und Pippin um die Hüfte und sprang mit den beiden Hobbits. Arahiriel folgte ihnen und landete wie eine Katze auf ihren Füßen. Aragorn nahm Sam und warf den protestierenden Hobbit hinüber, wo er in den Armen des Elben sicher landete. Als nächstes wollte sich der Waldläufer Gimli vornehmen. Doch dieser meinte nur: „Einen Zwergen wirft man nicht ."Dann nahm er Schwung und sprang. Doch leider landete er etwas unglücklich. Legolas musste ihm am Bart festhalten, was der Zwerg mit einem „Nicht den Bart!"–Aufschrei kommentierte, damit er nicht in die Tiefen stürzte. Dann geschah etwas vollkommen Unerwartetes. Die Treppe brach vor und hinter Aragorn und Frodo ab. Nilelen konnte sich mit einem Satz nach hinten retten. Aragorn weiß dem Hobbit an sich leicht nach vorne zu beugen. Dieser tat wie ihm geheißen war. Das Treppenstück wankte nach vor. Frodo und der Waldläufer sprangen in dem Moment, als die Treppe, auf der die anderen standen in der Nähe war. Sie wurden von Arahiriel und Legolas aufgefangen. Diese Mal vergaß die Sina nicht den Hobbit wieder auf den Boden zu setzten. Legolas wandte sich Nilelen zu. „Komm!!"rief er ihr zu. Sie wandte ihrem Blick von dem roten Schemen hinter sich ab, breitete ihre Flügel aus und wollte hinüber fliegen. Ein Orkpfeil traf einen ihrer weißen Schwingen. Sie schrie kurz auf, strauchelte und fing sie noch um in Legolas Armen zu landen. Dieser zog den Pfeil geistesgegenwärtig heraus. Die Flügel verschwanden. Ein roter Fleck wurde auf dem Rückend er Sillnara sichtbar. Nilelen zog wütend einen Pfeil aus Legolas Köcher. Sie wandte sich um und schoß den Pfeil mit freier Hand auf den Ork.

Der Pfeil bohrte sich in den Bauch des Wesens. Nilelen verengte ihre Augen zu Schlitzen und der Ork explodierte. Bevor der Elbe irgend etwas sagen konnte, nahm ihn Nilelen bei der Hand und zog ihn mit sich. Die Gefährten überquerten die Brücke von Khazad – dûm. Nur Gandalf blieb auf der selbigen stehen. Der Balrog war nun ganz dicht vor ihm. Nilelen drehte sich um. Sie machte einige Schritte auf die Kreatur zu. Dann breitete sie ihre Flügel aus und flog unter großen Schmerzen auf den Balrog zu. Drei Meter von ihm entfernt blieb sie in der Luft stehen. Die roten, glühenden Augen des Monsters starrten sie an. Sein Gesichtsausdruck zeigte Trauer. „So sehen wir uns also wieder, Marinos. Hab ich dir gefehlt?"„Jeder Augenblick ohne dich ist eine Qual." „Ich wollte, ich könnte dir helfen. Ich wünschte, ich könnte Mantos dazu bringen, dein Schicksal umzuschreiben. Aber diese Macht besitze ich nicht. Nicht mehr."„Ich will nicht, dass du den Gott des Schicksals deine Seele im Tausch gegen mein Schicksal anbietest. Ich bin selbst schuld."„Du fehlst mir."„In lor tain. ( Ich liebe dich)" „In phia.( Ich weiß)."Der Balrog streckte seine linke Klaue aus und wollte Nilelen berühren, doch diese konnte der bösen Aura des Wesens nicht stand halten. es verbrannte sie innerlich. Der Schmerz betäubte sie. Wie ein Blatt im Wind fiel Nilelen aus der Luft. Als sie auf dem harten Stein aufkam, schrie der Balrog auf. Er wollte zu ihr und ihr helfen. Gandalf jedoch glaubte, dass das Wesen angreifen wollte. Legolas lief auf Nilelen zu, hob sie hoch und brachte sie in Sicherheit.

„Du kommst nicht vorbei!!"schrei der Zauberer. Dabei rammte er den Stock in den Fels. Der Stein auf dem Stock flammte auf. Der Balrog ließ seine Geißel in der Luft schwingen. Doch bevor er etwas tun konnte, brach die Brücke unter seinen Füßen auseinander und der Balrog stürzte in die Tiefe. Gandalf wandte sich zu den andere um. In diesem Moment schoss die Geißel hinter dem alten Mann durch die Luft und schlang sie um das rechte Bein des Zauberers. Er wurde von der Brücke gerissen. Mit dem Händen konnte er sich noch kurz an dem Stein fest halten. „Flieht ihr Narren."warf er den anderen an den Kopf. Dann ließ er los und folgte dem Balrog in die Tiefe. Frodo schrie laut den Namen des Mannes. Er wollte zu im laufen, doch Boromir hielt in zurück. Saraviera seufzte. „Das musste ja irgendwann einmal so kommen."murmelte sie vor sich hin. Sie ging mit schnellen Schritten auf den Abgrund zu. Ein Arm packte sie plötzlich. Sie wandte sich um und blickte in Arahiriels blaue Augen. „Pass auf dich auf."„Immer doch."Die Sina ließ ihre Freundin los. Saraviera lief auf das Ende der Brücke zu, Sie sprang, streckt ihre Arme aus und folgte Gandalf in die Tiefen.