Am nächsten Tag setzten sie ihren Weg durch Lórien fort. Die Elben waren bereit sie zu führen, jedoch wollten sie Gimli die Augen verbinden. Die Zwerg wehrte sich mit Hand und Fuß dagegen. „Seuche über die Halsstarrigkeit der Zwerge."meinte Legolas. Nilelen warf ihm einen kurzen Blick zu und lächelte. Um den aufkommenden Streit zu unterdrücken, schlug Aragorn vor, dass allen Gefährten die Augen verbunden werden könnte. Jetzt wehrte sich Legolas. Er wollte die Wunder des Waldes sehen und nicht wegen eines dämlichen Zwerges eine schwarze Augenbinde tragen. Aragorn sah den Elben an und sprach:„ Jetzt ist es an der Zeit die Halsstarrigkeit der Elben zu verfluchen."Legolas antwortete nicht darauf. Statt dessen ließ er zu, dass man ihm die Binde anlegte. „Ich werde euch für jede verstauchte Zehe verklagen."meckerte Gimli. „Du verstauchst dir ja nur die Zehen. Wir müssen auch noch auf unsere Köpfe aufpassen."meinte Apate. „Bei deinem Kopf würde eh nicht viel passieren."erwiderte Ascarameniel. Apate wandte sich ihrer Schwester zu. „Was soll das schon wieder bedeuten?"„Das weißt du ganz genau."„Wenigstens habe ich mich nicht in den Hexer von Angmar ran gemacht."„Er war noch gut, als ich mich in ihn verliebt habe. Außerdem war er da auch noch nicht so alt."„Siehst du. Wahrscheinlich bist du ihm mit deiner Nachsteigerei so sehr auf die Nerven gegangen, dass er beschlossen hat, die Seite zu wechseln."

Ascarameniel hob drohend ihren Finger. „Das...könnte durch aus sein."Dann fing sie an, an ihren Nageln herum zu kauen. Plötzlich wurde es dunkel vor ihren Augen. „Bei den Göttern! Apate wo bist du!"„Ich bin hier!" antwortete die Sina, deren Augen ebenfalls verdeckt worden waren. Beide streckten die Hände tastend aus. Sie wandten sich einander zu. Sie schafften es, sich mit ihren Händen nicht zu berühren. Statt dessen knallten sie mit ihren Köpfen gegeneinander. Wie aus einem Mund schrieen sie: „Au!! Ach du verdammter Scheibenkleister!"Dann griffen sie sich an die Stirn. „Das ist alles diene Schuld!"„Meine Schuld? Ist ja gar nicht wahr! Es ist deine Schuld!"Bevor die beiden einander nach weitere Beschuldigungen an den Kopf werfen konnten, ging Nilelen dazwischen und brachte sie zum Schweigen. Die Elben, die belustigt den kleinen Wortkrieg zugehört hatten, führten sie durch eine Welt der Dunkelheit umgeben von den zarten Geräuschen des Waldes und dem zarten Duft der Blumen. Mit der Zeit gewöhnten sich die Gefährten an die Umstände.

Arahiriel hatte es nach einer Minute geschafft, sich ohne fremde Hilfe in ihrer Umgebung zu recht zu finden. Apate hatte es jedoch nicht so leicht. Ihr Gehör war zwar sehr gut und sie konnte es ohne weiterem schaffen, alleine den Weg zu finden. Aber sie hatte Angst vor dem Unbekannten. Im Gegensatz zu ihrer Schwester. Während Apate sich in Boromirs Gürtel eingeharkt hatte, ging sie sicheren Schrittes zwischen Merry und Pippin. schließlich kamen sie zu einem Fluss. Man brachte sich auf ein Plateau, welches sich auf einem Baum befand. Dann mussten sie auf einem seltsamen Gespann aus Seilen den Fluss überqueren. Die einzige, die dabei ein Problem hatte, war Apate. Sie wollte unter keinen Umständen Boromirs Gürtel los lassen. Also nahm der Sohn des Stadthalters von Gondor den Gürtel ab. Kaum hatte er das getan, schlang die Sina ihre Arme um seinen Oberkörper. Also fand sich der junge Mann damit ab und überquerte den Fluss mit Apate im Schlepptau. Als sie dann nach dem Fluss und einem weiterem Weg durch ein Waldstück endlich vor Galadriel und Celeborn standen, hatte Apate einen Muskelkater in den Armen und Boromir hatte rote Abdrücke auf der Brust, welche von den Armen der Sina stammten.

Galadriel war eine königliche Erscheinung. Ihr goldenes Haar fiel wie ein Schleier über ihren Rücken. Celeborn sprach: „14 Gefährten brachen von Bruchtal auf."Er ließ seinen Blick über die Gruppe schweifen. „Aber vor mir stehen nur 12. Sagt, wo sind Gandalf der Graue und Saraviera Silberhaar?"Bevor einer der Gefährten antworten konnte erklang die Stimme Galadriels. „Sie sind hinabgestürzt in die Tiefe."„Woher weißt du das?" fragte Apate an ihre Schwester gewandt. „Dummchen, sie kann Gedanken lesen."„Das ist cool. Nilelen kann das auch."„Ja, aber Nilelen macht das nur in Notfällen, weil sie weiß, dass es sich nicht gehört."

„Sag einmal, ist Gandalf jetzt ein Held?"„Ich weiß nicht. Saraviera wollte ihn retten. Helden müssen nicht gerettet werden."„Saraviera ist doch nur hinunter gesprungen, damit sie ihn davon abhalten kann sich eine andere an zu lachen."„Wer steht denn schon auf einen alten Kauz mit Bart und verhinderten Krückstock."„Geschmäcker sind verschieden. Und wo sie Liebe hinfällt, weiß keiner. Sieh dir Celeborn und Galadriel an."„Das ist doch keine Liebe."„Ach, was dann sonst."„Der Beweis, dass die Herrin von Lórien gut mit Liebeszauber umgehen kann."„Ach, meinst du, dass sie da ein bisschen geholfen hat?"„Ja, meine ich."„Und warum sollte sie so etwas tun?"„Vielleicht ist der Sex dann besser."„Das würde dann bedeuten, dass sie weiß wie man eine „Bleib-lange-oben"-Salbe mischt."„Jetzt reicht es aber!!"fuhr Nilelen die beiden Geschwistern an.

Diese fuhren erschrocken zusammen. „Ich will nichts mehr von eurem dämlichen Diskussion hören! Verstanden!?!"Die beiden nickten nur und sahen die Sillnara mit ängstlichen Blick an. Nilelen beruhigte sich wieder. Celeborn ergriff wieder das Wort und meinte, dass die Gefährten sich hier ausruhen können. Galadriel blickte Frodo an. In dem Kopf des Hobbits erklang die zarte Stimme der Elbenfrau: „Willkommen Frodo Beutlin aus dem Auenland."Arahiriel vernahm ebenfalls die Stimme Galadriels. Sie sah das Wesen misstrauisch an. Ihr war diese Frau, um deren Gestalt sich so viele Legenden rankte, nicht ganz geheuer. Sie wusste nicht, was sie von ihr hatten und wie sie sich ihr gegenüber benehmen sollte. Allein schon die Tatsache, dass sie ihre Fähigkeiten so offen zur Schau stellte missfiel ihr. Zum Glück hatte Arahiriel gelernt ihre Gedanken vor Fremden zu verbergen. Seien diese jetzt Mensch, Elb oder ähnliches. Sie konnte jetzt nur abwarten und Frodo so gut es eben ging im Auge zu behalten und beschützen.