Die zwölf Gefährten hatten ihre Schlafstätte am Boden unter den Bäumen in
Zelten, da sie Hobbits nicht an das Schlafen in luftigen Höhen gewohnt
waren. Die Gefährten saßen alle sehr schweigsam dort. Obwohl sie von den
Elben mit Proviant und Feuer versorgt worden waren, konnten sich die
meisten nicht freuen. Und das waren all jene, die sich sicher waren, dass
Gandalf und Saraviera nie wieder kommen werden. Eine wunderbare Elbenstimme
stimmte ein Lied an. Die traurige Melodie machte sich in den herzen der
Freunde breit.
„Was ist das für ein trauriges Lied?"fragte Merry. „Ein Klagelied für Gandalf. Mein Schmerz ist so stark, dass ich es nicht zu übersetzten mag." „Memme."zischte Apate ihrer Schwester zu. Diese lächelte, wagte es aber nicht eine entsprechende Antwort darauf zu erwidern. „Was Nilelens Blick ruhte auf der stattlichen Gestalt des Elben. Sie konnte die große Trauer des Elben spüren. Sie wollte zu ihm gehen, und ihm sagen, dass er keinen Grund hatte traurig zu sein, da Saraviera und Gandalf noch lebten. Doch diesen Gedanken verwarf sie gleich wieder. Er würde ihr sowieso nicht glauben. In dieser Hinsicht waren die Elben den Menschen einfach zu ähnlich. Mitleid würden sie ihres Stolzes wegen nicht zu lassen. Typisch Mann.
Apate und Ascarameniel hatten sich inzwischen einem, ihrer Meinung nach, wichtigerem Thema zu gewandt. „Und du bist immer noch ihn DEN verknallt?" fragte Ascarameniel ungläubig. „Wer har gesagt, dass ich in ihn verknallt bin?"„Du."„Ist ja gar nicht wahr! Du verzapfst heute nur Blödsinn."„Gut. Ich gebe mich geschlagen. Dann hast du eben nicht gesagt, dass du in ihn verknallt bist."„Fein."„Bist du in ihn verknallt?"„Ein bisschen....ein wenig....vielleicht."„Tolle Antwort."Das Gesicht Apates leuchtete auf. „Gel, ich finde die Antwort auch super."Ascarameniel seufzte. Ihre Schwester war manchmal ziemlich anstrengend. „Und wenn wir gerade bei dem Thema Liebe sind...wie sieht es eigentlich mit dir aus?"fragte Apate mit unverhohlener Neugier in der Stimme. „Mit mir?"fragte Ascarameniel perplex. „Ja, mit dir. Ich weiß genau, auf wen du es abgesehen hast!"„Ach ja?"„Ja! Aber bitte, brich den armen Hobbit nicht das Herz. Nicht so, wie du es bei deinen anderen Liebhabern gemacht hast."„Ich habe noch keinem meiner Liebhabern das Herz gebrochen!"fuhr sie Ascarameniel an. „Ach ja, klar. Glaube ich dir sofort. Sie sind einfach nur so mit eingezogenem Schanz davon gelaufen."Mit einem schiefen Lächeln auf den Lippen fügte sie hinzu: „ Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass du sie alle geliebt hast."Ascarameniel zog einen Schmollmund. Dann lächelte sie auf einmal auf eine melancholische Art und Weise. „Vater hatte recht. Wir sind Prinzessinnen und benehmen uns wie Dirnen."„Ich finde noch immer nichts Schlimmes daran."meinte Apate. Ascarameniel zuckte die Schultern. „Ich auch nicht."pflichtete sie ihrer Schwester bei. „He,"fing Apate noch einmal mit dem eigentlichen Thema der Unterhaltung an. „Kannst du dir das vorstellen: Du und ich als Ehefrauen von zwei kleinen Kerlchen mit behaarten Füßen?"„Ich kann es mir schon vorstellen."Ein anzügliches Lächeln erhellte ihre Lippen, als sie weitersprach: „Und ich bin auf die Flitterwochen gespannt."Die beiden Sinas konnten nur mit Mühe ein Lachen unterdrücken, mit dem sie die Trauer der anderen mit höchster Wahrscheinlichkeit gestört hätten.
Mit der Zeit fingen die Gefährten an ihre Umgebung zu erkunden. Zumindestens einige von ihnen wollten sich unbedingt umsehen und die Elben mit einigen „wichtigen"Fragen bombardieren. Schließlich würde dies eine der letzten Gelegenheiten sein, um mit den Bewohnern Lóriens einen Plauschen zu halten. Nilelen hatte es sich auf einem Baumstamm einigermaßen bequem gemacht. Der kühle Abendwind ließ die Blätter an den Bäumen rauschen und strich sanft über ihr Antlitz. „Nilelen?"Die Stimme des Prinzen des Düsterwaldes riss sie aus ihren Gedanken. Ihre braun-goldenen Augen richteten sich auf ihn. „Darf ich mich zu dir setzen?"„Wie könnte ich dem Prinzen des Düsterwaldes eine Bitte abschlagen?"erwiderte sie mit einem spöttischen Unterton in der Stimme. Legolas schmunzelte, widersprach ihr aber nicht, da er nicht wusste, wie eine Sillnara darauf reagieren würde. „Ich möchte dich etwas fragen." „Worauf wartest du dann noch?"„Als wir in Moria von dem Balrog fast erwischt wurden, hast du dich zwischen ihn und uns gestellt. Und dann sagtest du, dass du ihn liebst."Nilelen sah in an. „Das hast du gehört?"Legolas ging nicht auf die Frage ein. „Du hast ihm etwas erwidert."„Würdest du auf eine Liebeserklärung nichts erwidern?" Legolas schwieg. „Hast du ihn gekannt?"„Er war ein Sillnor."Etwas leiser fügte sie dann hinzu: „Und ich habe ihn geliebt." „Erzählst du mir, was es mit ihm auf sich hat."Die Augen der Sillnara verengten sich zu Schlitzen. „Warum willst du das ausgerechnet jetzt wissen."Legolas zuckte mit den Achseln. „Wer weiß, wann wir wieder die Gelegenheit für ein längeres Gespräch haben."Nilelen schwieg. Sie ließ ihren Blick über die dicken Stämme der Bäume gleiten. Dann begann sie zu erzählen. Als sie sprach, war ihre Stimme nicht lauter als ein warmer Frühlingswind:
„Marinos war ein Fürstensohn. Er hatte wunderschönes, schwarzes Haar und graue Augen, die alles sehen und doch nichts erfassen konnten. Außer den Sternen. Er liebte die Sterne. Manchmal hatte ich sogar das Gefühl, dass er die Sterne mehr liebte als mich."Sie lächelte verschmitzt. „Schließlich kam es dazu, dass er um meine Hand anhielt. Doch er war nicht der Einzige. Xantos, der Sohn eines Grafen hatte ebenfalls um meine Hand angehalten. Mein Vater musste entscheiden, wer mein Ehemann werden sollte. Und er wählte Xantos, weil er Marinos für einen Träumer hielt. Marinos war wütend. Wenn ein Wesen meiner Gattung wirklich wütend wird, verwandelt es sich in ein Abbild einer Wut. Und so wurde Marinos zu dem Balrog, den du gesehen hast. Man Vater verstieß ihn, da er eine zu große Gefahr für mein Volk darstellte. Er verbannte ihn nach Moria, wo er in einem Stein eingeschlossen den Rest seines Lebens, in einem tiefen Schlaf versunken verbringen, sollte. Doch die Zwerge erweckten ihn..."
Nilelen verstummte. Legolas saß schweigend neben ihr. Viele Fragen brannten ihm auf der Zunge, doch er wagte nicht auch nur eine von ihnen zu stellen. Irgendwann würde schon noch die Zeit kommen, zu der Nilelen seine Fragen beantworten musste. Aber es war nicht eilig. Er war ein Elbe und die Ewigkeit breitete sich vor ihm aus...
„Was ist das für ein trauriges Lied?"fragte Merry. „Ein Klagelied für Gandalf. Mein Schmerz ist so stark, dass ich es nicht zu übersetzten mag." „Memme."zischte Apate ihrer Schwester zu. Diese lächelte, wagte es aber nicht eine entsprechende Antwort darauf zu erwidern. „Was Nilelens Blick ruhte auf der stattlichen Gestalt des Elben. Sie konnte die große Trauer des Elben spüren. Sie wollte zu ihm gehen, und ihm sagen, dass er keinen Grund hatte traurig zu sein, da Saraviera und Gandalf noch lebten. Doch diesen Gedanken verwarf sie gleich wieder. Er würde ihr sowieso nicht glauben. In dieser Hinsicht waren die Elben den Menschen einfach zu ähnlich. Mitleid würden sie ihres Stolzes wegen nicht zu lassen. Typisch Mann.
Apate und Ascarameniel hatten sich inzwischen einem, ihrer Meinung nach, wichtigerem Thema zu gewandt. „Und du bist immer noch ihn DEN verknallt?" fragte Ascarameniel ungläubig. „Wer har gesagt, dass ich in ihn verknallt bin?"„Du."„Ist ja gar nicht wahr! Du verzapfst heute nur Blödsinn."„Gut. Ich gebe mich geschlagen. Dann hast du eben nicht gesagt, dass du in ihn verknallt bist."„Fein."„Bist du in ihn verknallt?"„Ein bisschen....ein wenig....vielleicht."„Tolle Antwort."Das Gesicht Apates leuchtete auf. „Gel, ich finde die Antwort auch super."Ascarameniel seufzte. Ihre Schwester war manchmal ziemlich anstrengend. „Und wenn wir gerade bei dem Thema Liebe sind...wie sieht es eigentlich mit dir aus?"fragte Apate mit unverhohlener Neugier in der Stimme. „Mit mir?"fragte Ascarameniel perplex. „Ja, mit dir. Ich weiß genau, auf wen du es abgesehen hast!"„Ach ja?"„Ja! Aber bitte, brich den armen Hobbit nicht das Herz. Nicht so, wie du es bei deinen anderen Liebhabern gemacht hast."„Ich habe noch keinem meiner Liebhabern das Herz gebrochen!"fuhr sie Ascarameniel an. „Ach ja, klar. Glaube ich dir sofort. Sie sind einfach nur so mit eingezogenem Schanz davon gelaufen."Mit einem schiefen Lächeln auf den Lippen fügte sie hinzu: „ Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass du sie alle geliebt hast."Ascarameniel zog einen Schmollmund. Dann lächelte sie auf einmal auf eine melancholische Art und Weise. „Vater hatte recht. Wir sind Prinzessinnen und benehmen uns wie Dirnen."„Ich finde noch immer nichts Schlimmes daran."meinte Apate. Ascarameniel zuckte die Schultern. „Ich auch nicht."pflichtete sie ihrer Schwester bei. „He,"fing Apate noch einmal mit dem eigentlichen Thema der Unterhaltung an. „Kannst du dir das vorstellen: Du und ich als Ehefrauen von zwei kleinen Kerlchen mit behaarten Füßen?"„Ich kann es mir schon vorstellen."Ein anzügliches Lächeln erhellte ihre Lippen, als sie weitersprach: „Und ich bin auf die Flitterwochen gespannt."Die beiden Sinas konnten nur mit Mühe ein Lachen unterdrücken, mit dem sie die Trauer der anderen mit höchster Wahrscheinlichkeit gestört hätten.
Mit der Zeit fingen die Gefährten an ihre Umgebung zu erkunden. Zumindestens einige von ihnen wollten sich unbedingt umsehen und die Elben mit einigen „wichtigen"Fragen bombardieren. Schließlich würde dies eine der letzten Gelegenheiten sein, um mit den Bewohnern Lóriens einen Plauschen zu halten. Nilelen hatte es sich auf einem Baumstamm einigermaßen bequem gemacht. Der kühle Abendwind ließ die Blätter an den Bäumen rauschen und strich sanft über ihr Antlitz. „Nilelen?"Die Stimme des Prinzen des Düsterwaldes riss sie aus ihren Gedanken. Ihre braun-goldenen Augen richteten sich auf ihn. „Darf ich mich zu dir setzen?"„Wie könnte ich dem Prinzen des Düsterwaldes eine Bitte abschlagen?"erwiderte sie mit einem spöttischen Unterton in der Stimme. Legolas schmunzelte, widersprach ihr aber nicht, da er nicht wusste, wie eine Sillnara darauf reagieren würde. „Ich möchte dich etwas fragen." „Worauf wartest du dann noch?"„Als wir in Moria von dem Balrog fast erwischt wurden, hast du dich zwischen ihn und uns gestellt. Und dann sagtest du, dass du ihn liebst."Nilelen sah in an. „Das hast du gehört?"Legolas ging nicht auf die Frage ein. „Du hast ihm etwas erwidert."„Würdest du auf eine Liebeserklärung nichts erwidern?" Legolas schwieg. „Hast du ihn gekannt?"„Er war ein Sillnor."Etwas leiser fügte sie dann hinzu: „Und ich habe ihn geliebt." „Erzählst du mir, was es mit ihm auf sich hat."Die Augen der Sillnara verengten sich zu Schlitzen. „Warum willst du das ausgerechnet jetzt wissen."Legolas zuckte mit den Achseln. „Wer weiß, wann wir wieder die Gelegenheit für ein längeres Gespräch haben."Nilelen schwieg. Sie ließ ihren Blick über die dicken Stämme der Bäume gleiten. Dann begann sie zu erzählen. Als sie sprach, war ihre Stimme nicht lauter als ein warmer Frühlingswind:
„Marinos war ein Fürstensohn. Er hatte wunderschönes, schwarzes Haar und graue Augen, die alles sehen und doch nichts erfassen konnten. Außer den Sternen. Er liebte die Sterne. Manchmal hatte ich sogar das Gefühl, dass er die Sterne mehr liebte als mich."Sie lächelte verschmitzt. „Schließlich kam es dazu, dass er um meine Hand anhielt. Doch er war nicht der Einzige. Xantos, der Sohn eines Grafen hatte ebenfalls um meine Hand angehalten. Mein Vater musste entscheiden, wer mein Ehemann werden sollte. Und er wählte Xantos, weil er Marinos für einen Träumer hielt. Marinos war wütend. Wenn ein Wesen meiner Gattung wirklich wütend wird, verwandelt es sich in ein Abbild einer Wut. Und so wurde Marinos zu dem Balrog, den du gesehen hast. Man Vater verstieß ihn, da er eine zu große Gefahr für mein Volk darstellte. Er verbannte ihn nach Moria, wo er in einem Stein eingeschlossen den Rest seines Lebens, in einem tiefen Schlaf versunken verbringen, sollte. Doch die Zwerge erweckten ihn..."
Nilelen verstummte. Legolas saß schweigend neben ihr. Viele Fragen brannten ihm auf der Zunge, doch er wagte nicht auch nur eine von ihnen zu stellen. Irgendwann würde schon noch die Zeit kommen, zu der Nilelen seine Fragen beantworten musste. Aber es war nicht eilig. Er war ein Elbe und die Ewigkeit breitete sich vor ihm aus...
