HARRY POTTER UND DER FLUG DES PHÖNIX

Von The Velvet Ghost

Übersetzung von Christa Potter

KAPITEL 8 - Die Armee des Dunklen Lords

Die verbleibenden Wochen vergingen sehr schnell für Harry. Er verbrachte die Tage mit Ron und Ginny; sie hingen im Haus herum und versuchten, die Treffen des Ordens zu belauschen, oder Mr. Weasley würde mit ihnen in die Winkelgasse zum Einkaufen gehen. Harry bemerkte, dass Ron und Mr. Weasley während dieser Ausflüge immer nahe an seiner Seite blieben, damit er unter Weasley Beschützung war.

Immer Leute an seiner Seite zu haben, war wunderbar für Harry. Normalerweise bedeuteten seine Ferien jedes Mal Einsamkeit. Er saß immer im Garten der Dursleys oder in seinem Zimmer und träumte stundenlang von Hogwarts und seinen Freunden, bis sie fast real waren – aber dann musste er saubermachen oder kochen und dann war der Traum weg und er war wieder komplett allein. Zu dieser Zeit waren die Dursleys seine einzige Familie, und sie kümmerten sich nicht im Geringsten darum, dass es ihn gab.

Die Weasleys waren alles, wovon Harry immer geträumt hatte. Mr. und Mrs. Weasley machten sich immer Sorgen um ihn und verzogen ihn fast ein wenig. Sie gingen sicher, dass er immer genug zu Essen hatte und nie gelangweilt war. Sie wollten sogar, dass er sie Onkel und Tante nannte. „Tante Molly hört sich doch nett an", sagte Mrs. Weasley und, über's ganze Gesicht strahlend, gab sie ihm einen Kuss auf die Wange und reichte ihm dann einen Teller mit Pizza und fügte noch hinzu, er solle sofort kommen, und sich noch etwas holen, wenn er mit seiner Portion fertig war.

Er und Ron durften noch immer nicht zu den Treffen des Ordens, was sicher einen guten Grund hatte; fast jedes Mitglied tauchte mindestens einmal in zwei Tagen auf, um bei einem großen Treffen dabei zu sein. Mundungus brachte meistens Neuigkeiten aus der kriminellen Welt, die er gern mit Harr und Ron teilte, aber die anderen sprachen nich viel mit ihnen. Tonks und Lupin blieben auch mit den Weasleys am Grimmauldplatz, und Tonks bekam die Aufgabe, Ron und Harry von den Treffen fern zu halten – obwohl sie meistens mit ihnen an der Tür lauschten.

Snape kam ebenfalls zu den Treffen, und Harry und Ron hingen immer über das Stiegengeländer und zu beobachten, ob er unerklärliche Unfälle hatte. Er hatte jedoch keine, was Harry zu dem Schluss kommen ließ, dass Dumbledores Rede doch gewirkt hatte. Ein paar Mal stolperte er über die Türschwelle und einmal flog ein Vogel direkt auf ihn zu, als er über die Schwelle trat, und griff ihn an, was Harry und Ron sehr lustig fanden, zumindest bis Snape drohte, ihre Augen mit einem Löffel heraus zu quetschen.

Ein oder zwei Mal durften Harry und Ron Freunde einladen. Neville Longbottom fand das Haus am Grimmauldplatz ziemlich nervenaufreibend, obwohl Hermine es schnell schaffte, seine Nerven zu beruhigen, und Luna Lovegood meinte, das Haus rieche nach Nve Mist, doch niemand konnte herausfinden, was genau ein Nve war.

Harry hatte so viel Spaß, dass die Zeit an ihm vorbeiflog und, es kam ihm vor als hätte er nur einmal geblinzelt, brach die Nacht am Vorabend ihrer Abreise nach Hogwarts herein. Zum ersten Mal wusste Harry, dass er die Ferien vermissen würde und wünschte, sie könnten noch länger dauern, aber dann dachte er an Hogwarts und all die Dinge, die er and dem Schloss liebte, und bald konnte er es nicht mehr erwarten, zurück zu kehren.

Er, Ron, Ginny und Luna, die sie an diesem Tag besuchte, saßen am oberen Treppenabsatz und konnten so in die Eingangshalle blicken. Sie versuchten, ein Modell des Schlosses Hogwarts aus zermantschten Kartoffeln und Hühnchen zu machen, die sie eigentlich essen sollten. Es war fast sieben Uhr, und bald würde das Treffen des Orden beginnen.

„Luna, was ist das?", fragte Ron und betrachtete einen seltsamen Klumpen, den Luna am Ende des Korridors für Verteidigung gegen die dunklen Künste angebracht hatte.

„Nein, ich dachte, dass du es nicht erkennen würdest", sagte sie sanft, und formte die Kontur mit ihrem Löffel.

Ron entschied, dass er es lieber nicht wissen wollte, und machte mit Hagrids Hütte weiter. „Kann ich diese Karotte als Schornstein haben, Harry?"

„Sicher, da hast du", sagte Harry und gab ihm die Karotte.

Er steckte sie ordentlich auf den Haufen, der Hagrids Hütte war und lächelte, offenbar zufrieden mit sich. „Ich denke, es doch ziemlich lebensecht aus."

„Nur, dass es aus Kartoffeln ist", sagte Ginny.

„Ja, aber die Kartoffel spricht doch für sich, oder?", sagte Ron. „Ich mein nur – oops!"

Als er sich umgedreht hatte, um mit Ginny zu sprechen, hatte sein Ellenbogen den Teller umgestoßen, und er war durch das Geländer hindurch gefallen. Und es kam noch schlimmer, jemand schrie als das Kartoffel Hogwarts durch die Luft segelte und dann landete.

„O nein, wen haben wir getroffen?", fragte Ginny und spähte hinunter.

Mr. Weasley lag ausgestreckt auf dem Boden, den Teller auf seinem Kopf und eine weiße Masse auf seinem Gesicht, so dass er aussah, als wäre er ein überrollter Schneemann.

„Dad!", sagte Ron. „Tut uns Leid. Wir wussten nicht, dass du da unten bist."

Mr. Weasley kam wieder auf die Beine und wischte sich Kartoffelstücke aus den Augen. „Was zum Teufel treibt ihr da oben?" Mit einem Niesen zog er eine Karotte aus seiner Nase. „Und warum habt ihr das auf mich geworfen?"

„Wir haben Modelle aus Kartoffeln gemacht", sagte Ginny. „Es tut uns wirklich Leid, Dad."

„Ist schon in Ordnung", meinte Mr. Weasley und wischte nun Tomaten aus seinem Gesicht. „Ihr müsst jetzt leider in eure Schlafzimmer gehen, wir haben heute ein sehr wichtiges Treffen, das ihr nicht hören dürft." Er blinzelte und wischte noch mehr Kartoffelmasse aus seinem Gesicht und zog dann ein Stück Huhn aus der Tasche seines Hemdes. „Und esst nicht mehr auf der Treppe."

„Tut uns Leid, Onkel Arthur", sagte Harry. „Wir werden besser aufpassen."

Mr. Weasley strahlte, weil Harry ihn Onkel genannt hatte. „Ist schon in Ordnung. Nun aber los – und versucht erst gar nicht, zu lauschen!"

Sie polterten den Rest der Treppe hinauf und verschwanden in Richtung Schlafzimmer. Ron sprach ihre Gefühle erleichtert aus: „Nun, es hätte doch schlimmer sein können. Wir hätten Snape oder McGonagall treffen können."

„Oder Dumbledore", sagte Harry. „Obwohl Dumbledore wahrscheinlich gelacht und den Teller zurück geworfen hätte."

„Ich denke, Snape wäre am schlimmsten gewesen", sagte Ginny und öffnete die Tür zum Zimmer, um sie einzulassen. Luna nickte zustimmend, doch Harry und Ron sagten nichts, sondern sahen sich nur an. Sie hatten niemanden außer Hermine von dem Gespräch zwischen Dumbledore und Snape erzählt, doch sie konnte sich auch keinen Reim daraus machen.

„Professor Snape ist ziemlich schroff, nicht?", sagte Luna träumerisch, als ob sie es mochte, dass er schroff war.

„Ja", sagte Ginny. „Er hasst Fred und George mehr als alle anderen in der Familie. Nun, er mag dich nicht Harry, oder? Ich glaube, du bist der Schüler, den er am wenigsten mag."

„Der einzige, den er mag, ist Malfoy", sagte Ron bitter. „Dummer, arroganter – („Ron!", rief Hermine). Er ist nicht mal gut in Zaubertränke. Snape mag ihn nur, weil er ein Slytherin ist."

„Hört mal, ich glaub, da kommen Leute", sagte Ginny. Sie wurden still und hörten, wie Menschen in die Halle kamen und sich leise begrüßten, um Mrs. Black nicht zu wecken. Mr. und Mrs. Weasley hatten Stillezauber auf das Portrait gelegt, deshalb würde es jetzt viel mehr Lärm brauchen, um Mrs. Black zu wecken, aber die Gefahr bestand noch immer.

„Ich will wissen, was passiert", sagte Ron. Er stand vom Bett auf. „Wenn ihr leise seid, können wir zum Lauscher Loch gehen."

Das Lauscher Loch war eigentlich kein Loch, sondern ein Rohr, das vom Heizraum in den Konferenzraum führte. Der Orden wusste nicht, dass es da war, und deshalb versammelten sie sich immer darum, um zu lauschen. Es war schwer, etwas zu hören, wenn noch drei andere um ein Rohr gruppiert waren, das den Durchmesser einer Orange hatte, doch es war besser als nichts.

„Was ist, wenn uns euer Vater erwischt?", sagte Luna mit ihrer träumerischen Stimme und großen Augen.

„Wir bewerden ihn mit mehr Essen", sagte Ron, öffnete die Tür und tapste hinaus. „Komm schon, beeilt euch und seid leise!"

Er schlich aus der Tür und stieß einen leisen Schrei aus, als sich Angesicht zu Angesicht einer purpurhaarigen Tonks gegenüber fand, die in der Tür stand, um ihnen den Weg zu versperren und dabei die Hände in die Hüften gestemmt hatte. „Und wo wollt ihr hin?"

„Ähm ... nirgendwo", sagte Ron.

„Sehr wahrscheinlich", sagte Tonks. „Ihr schleicht euch zum Lauscher Loch, um das Treffen zu hören, stimmt's?"

„Ähm ... nein", meinte Harry.

Sie seufzte und zog eine Schüssel voll Popcorn hinter ihrem Rücken hervor. „Mit wem soll ich dann das hier teilen, während ich zuhöre? Naja, dann ist eben mehr für mich da."

„Nein, warte!", sagte Ron. „Wir mögen Popcorn! Und zuhören!"

Sie grinste. „Na, dann kommt schon. Und passt auf die knarrenden Stufen auf."

Sie beeilten sich, die Treppe hinunter zu kommen und schlichen in den Heizraum. Tonks schloss vorsichtig die Tür und alle versammelten sich um das Rohr, die Popcornschüssel in ihrer Mitte. Ron nahm eine handvoll heraus, Tonks runzelte die Stirn, nahm ihm die Hälfte ab und aß sie grinsend.

„Wer ist dem Rohr am nächsten?", fragte Harry.

Tonks sah vorsichtig hindurch. „Keine Ahnung ... ich kann nur viele schwarze Haare sehen."

„Snape", stöhnte Ron.

„Schhh", sagte sie. „Er wird uns noch hören. Ihr wollte doch nicht, dass wir entdeckt werden? Und hört auf, das ganze Popcorn zu essen. Das soll noch ein paar Stunden reichen."

„Stunden?", sagte Ginny. „Wie lange dauert dieses Treffen?"

„Sieh es dir mal so an", sagte Tonks. „Deine Mum hat ungefähr zwanzig Krüge Kürbissaft und Snack im Raum verteilt. Überall sind Kissen zum Daraufsitzen. Ich glaube, es ist ein großes Treffen. Ich hab vorher Dumbledore gesehen, und er sah ziemlich besorgt aus."

„Hat wahrscheinlich gehört, was wir mit Dad gemacht haben", sagte Ron mit hochgezogenen Augenbrauen.

„Das glaube ich nicht", sagte Tonks lächelnd. „Übrigens, du hilfst mir nachher, den Teller zu reparieren. Er ist in zwei Teile zerbrochen."

„Er ist aber nicht gebrochen, als er gefallen ist", sagte Ron.

„Ja, aber auf dem Weg zur Küche bin ich auf den Tomaten ausgerutscht und hab ihn zerbrochen."Tonks nahm eine handvoll Popcorn und lächelte, als sie Rons Gesicht sah. „Was?"

„Schhh! Sie fangen an!", sagte Ginny und lehnte sich näher an das Rohr heran.

Harry lehnte sich ebenfalls näher und alle fünf lauschten, als Dumbledores Stimm durch das Rohr zu ihnen drang; durch das Echo wirkte sie leicht verzerrt.

„Ich habe euch heute aus einem Grund hierher gerufen", sagte er ernst. „Und ich fürchte, es ist kein feiernswerter Anlass. Dieses Treffen könnte etwas länger dauern, wenn also jemand seiner Familie mitteilen will, dass er länger hier bleiben muss, Molly hat ein Säckchen Flohpulver. Niemand? Dann gibt es keine bessere Zeit zu beginnen, als jetzt ...

Wir haben Gründe zu glauben, dass Voldemorts Macht wieder zunimmt. Bis jetzt waren die Verluste dankenswert gering. Dank unserer Spione wissen wir, dass die Zahl der Todesser und dunkler Kreaturen unter seinem Kommando stetig zunimmt ... die Dementoren haben sich ihm unterworfen, und wir planen natürlich schon einen Weg, um gegen sie kämpfen zu können.

Jedoch ... es scheint, als wäre es Voldemort gelungen, Kreaturen zu kontaktieren, von denen wir nie dachten, dass sie einmal Teil dieses Kampfes werden würden."Dumbledores Stimme kling so besorgt, dass Harry kalte Schauer über den Rücken liefen. „Ich spreche über die Heliopathen. Ich weiß, dass viele von euch – "Dumbledores Stimme wurde vom Gemurmel der Anwesenden übertönt, alle hatten angsterfüllte und sorgenvolle Gesichter, einige riefen Dumbledore Fragen zu.

Harry nutzte die Gelegenheit und wandte sich den anderen im Heizraum zu. „Was ist ein Heliopath?"

„Feuergeister", sagte Ron. Er war ziemlich blass. „Keiner weiß, wo sie leben oder wie man zu ihnen kommt, doch sie sollen wirklich gefährlich sein ... ihre Magie ist so einzigartig, dass kein Mensch sie heraufbeschwören kann ..."

„Wenn Du-weißt-schon-wer die Heliopathen hat ...", sagte Tonks nervös, aber Dumbledore sprach nun wieder.

„Bitte, bitte", sagte er laut. „Es gibt keinen Grund zur Panik. Wir müssen ruhig und logisch denken, um einen Weg zu Verteidigung und eine Lösung dieses Problems zu finden. Severus, könntest du uns mitteilen, was du herausgefunden hast?"

Der Schatten am Ende des Rohres bewegte sich, als Snape aufstand und als er sprach, klang seine Stimme wie aus einem Mikrophon. „Der Dunkle Lord hat es geschafft, die Heliopathen zu kontaktieren, doch wie, kann ich noch nicht sagen. Er ist sicher, sogar sehr sicher, dass sie ihm treu sind und er will ihre Macht noch vor dem Ende des Jahres zeigen. Im Moment sieht es so aus, als plane er einen Angriff auf einen der wichtigsten magischen Orte. Alle Zauberschulen stehen auf der Liste, das St. Mungo Hospital, die Winkelgasse, alle Gebäude des Zaubereiministeriums, Hogsmeade, alle Quidditchstadien und natürlich jene Orte und Städte, die von vielen Zauberern und Hexen bewohnt werden."

„Dumbledore, wurde das Ministerium schon informiert?", fragte die Stimme einer Frau, die Harry nicht kannte.

„Nein, noch nicht", sagte Dumbledore. „Dies ist auch etwas, das ich besprechen wollte. Cornelius Fudge und der Rest seiner Ministeriums, egal, wie stark sie an Voldemorts Rückkehr glauben, leiten keine Schritte ein, um die dunkle Seite zu vernichten. Jedes Mal, wenn ich ihm einen Bericht über Voldemorts Aktivitäten schickte warnt er mich, ihn nicht an den Tagespropheten weiter zu leiten. Seine Priorität ist die Welt, die er geschaffen hat, nicht die Hölle, die ausbrechen wird wenn er nicht auf uns hört."

Ein Gemurmel lief durch die Menge, die meisten stimmten Dumbledore zu. Er wartete, bis wieder Ruhe eingekehrt war und fuhr dann ernst fort.

„Ich glaube, dass wir eine größere Macht darstellen, wenn wir direkt mit der Bevölkerung sprechen; ohne den Einfluss von Cornelius. Wir brauchen Mitstreiter, die hohes Ansehen genießen, und durch die wir die Welt sofort kontaktieren können. Der Tagesprophet wird zu sehr vom Ministerium, und besonders vom Minister kontrolliert."

„Wie wäre es, wenn wir eine eigene Zeitung starten?", schlug jemand vor.

„Genau daran habe ich auch gedacht. Wir brauchen Autoren, Photographen, ... könnte ich Vorschläge für einen Verleger bekommen?"

Im Heizraum hob Tonks die Hand und flüsterte: „Ich ...!"

Einerneutes Gemurmel lief durch die Menge und es hörte sich an, als ob Leute ausgesucht würden. Dumbledore sagte: „Danke ... ich wäre euch dankbar, wenn ihr etwas zusammenstellen könntet. Der zweite Punkt auf der Liste ist die Verteidigung. Die Beschützung der Orte ist in Gefahr. In anderen Ländern können wir die Bevölkerung nur warnen und zusehen, wie sie die Konsequenzen erleiden, wenn sie nicht auf uns hören. Hier in Großbritannien können wir etwas tun. Die Orte, die in Gefahr sind ... Hogsmeade, die Winkelgasse, das St. Mungo Hospital und Hogwarts. Wir müssen jemanden dort stationieren, der den Rest des Ordens sofort alarmieren kann, sollte Grund zur Besorgnis auftreten.

Erstens ... Hogsmeade. Mundungus, ich denke, du verbringst dort viel Zeit ...?"

Mundungus wachte erschreckt auf. „Ja, ich stimm' ... wer auch immer grade 'sprochen ha' zu."

Dumbledore gluckste. „Hogsmeade, Mundungus. Du verbringst dort viel Zeit, nicht wahr?"

„Ja", sagte Mundungus und hörte sich an, als hätte er Angst, es wäre eine Fangfrage.

„Ich will, dass du ... nein, vergiss es. Ist sonst noch jemand oft in Hogsmeade?"

Tonks wandte sich vom Rohr ab, nahm eine handvoll Popcorn und kaute gedankenverloren darauf herum. „Also hat Voldemort die Heliopathen. Jetzt haben wir wirklich ein Problem."

„Vater hat die Zaubererwelt schon vor Jahren vor ihnen gewarnt", sagte Luna. „Es ist eine Schande, dass uns niemand beachtet hat."

Ron nahm ein wenig Popcorn aus der Schüssel. „Ich glaub, er wird St. Mungo angreifen. Die Medizauberer sind berühmt für ihre Heilzauber und all das, aber keiner kann duellieren. Es wird fallen wie ... Kartoffel-Hogwarts auf Dads Kopf fiel."

„Ich weiß nicht, Hogsmeade ist auch nicht voller mächtiger Zauberer, oder?", sagte Ginny.

„Schhh!", zischte Harry. Die anderen verstummten und lauschten wieder.

„Nun, da wir alles geklärt haben, könnte bitte jemand in den Kesselraum gehen und Nymphadora Tonks und die vier Kinder holen, die jedem unserer Worte lauschen und der Diskussion genauso gut beitreten können."

„Oops!", sagte Tonks.

Dumbledore gluckste. „Danke, Arthur."

Einige Sekunde später öffnete sich die Tür und Mr. Weasley lächelte sie an. „Tonks", sagte er und versuchte, ernst zu wirken. „Du bist nicht besser als die Kinder."

Sie lächelte mit popcorngefülltem Mund. „Sie haben mich gezwungen."

„Haben wir nicht!", sagte Ron aufgebracht.

Mr. Weasley gluckste. "Kommt schon. Dumbledore will euch dabei haben. Verhaltet euch aber ruhig und unterbrecht niemanden."

Sie folgten ihm aus der Tür, einen Korridor entlang und durch die Tür in den Konferenzraum. Es waren viel mehr Leute als sonst; einige erkante Harry, die meisten jedoch nicht. Er sah nicht in jedes Gesicht, sondern folgte Ron zu den Weasleys und Professor Lupin, der im Schneidersitz auf einem Kissen saß und Professor Dumbledore ansah.

Dieser lächelte sie an, als wären sie beim Bankett zum Schulanfang in Hogwarts. „Ich hoffe, ich kann euch vertrauen, dass alles, was ihr heute hört, unter uns bleibt."

Sie nickten stumm und Dumbledore wandte sich wieder dem anderen Publikum zu; er sah jetzt um einiges erleichterter aus, als zu Beginn. „Der letzte gefährdete Ort, über den wir sprechen müssen, ist Hogwarts. Das Schloss ist natürlich bereits sehr gut geschützt, doch gegen die Heliopathen können und werden diese Sicherungen fallen. Deshalb plane ich, dieses Jahr extra Vorkehrungen zu treffen.

Erstens: wie einige von euch vielleicht wissen, hat Harry hier – ", Dumbledore lächelte Harry an, bevor er fortfuhr. „einen Verteidigung gegen die dunklen Künste Club gegründet und erfolgreich geführt; alles nach dem Unterricht und im Geheimen. Er ist der einzige sechszehnjährige Zauberer, den ich kenne, der einen gestaltlichen Patronus erzeugen kann. Es liegt in meinem Wunsch, dass er diesen Club weiterführt, vielleicht mit der Hilfe unseres Verteidigung gegen die dunklen Künste Lehrer, Professor Lupin, werden die Schüler extra Stunden bekommen. Glaubst du, dass du das für mich tun könntest, Harry?"

Harry nickte und war sich bewusst, dass ihn jeder im Raum beobachtete. „Ich werde es versuchen", sagte er.

Dumbledores Augen glitzerten hinter seiner Brille. „Danke, Harry. Zweitens: während der Sommerferien hat eine ... ähm ... sehr begabte Person versucht, die Schwächen in den Schutzvorrichtungen des Schlosses zu finden – und er hat auch welche gefunden."

Ron lehnte sich zu Harry hinüber und flüsterte: „Peeves ... Fred und George haben gesagt, dass er das Schloss auseinander genommen hat ..."

Harry nickte und wandte seinen Blick dann wieder Dumbledore zu.

„Sie wurden aufgepäppelt und gründlich getestet. Ich bin sicher, dass kein Geist, Tierwesen und Sein in das Schloss gelangen kann, wenn es nicht gewollt wird."Der Direktor lächelte, nahm einen Schluck Wasser aus dem Glas vor ihm und fuhr dann fort: „Wir haben dieses Jahr auch ein neues Schulfach, das alle Schüler belegen werden. Ich hoffe, dass ihr neues Wissen ihnen helfen wird, sich zu verteidigen, wenn die Zeit des Krieges kommt."

Harry mochte nicht, wie Dumbledore das Wort ‚wenn' benutzte.

„Und schließlich", sagte Dumbledore, „etwas, das eher mit der jungen Generation der Zaubere als mit Hogwarts in Verbindung steht. Das Alter, um legal Magie zu praktizieren wurde um Jahr gesengt, damit unsere Nachkommen früher lernen können, gegen Voldemort zu kämpfen und ausreichend Übung bekommen. Das Ministerium verfolgt jetzt jedoch noch strenger als früher die Zauberei Minderjähriger, und es wäre mein größtes Bedauern, wenn Kinder es nicht wagen, sich zu wehren, weil sie Angst vor den Konsequenzen haben." Er sah ernst in die Runde. „Wir sind nicht mehr sicher. Die letzten sechszehn Jahre konnten wir frei auf die Straßen gehen und uns auf die Gesetze verlassen. Wir haben unsere Kinder spielen lassen ohne sorgen zu müssen, ob sie gesund wiederkommen. Aber nun ist die Zeit gekommen, gegen das Dunkle zu kämpfen. Lord Voldemort lebt, und er ist größer und mächtiger als je zuvor. Es gibt keinen Grund, um uns um unsere Sicherheit zu sorgen. Es ist mein Glaube, dass jedes Kind auf dieser Welt, im Kampf genauso nützlich ist wie seine Eltern und die Erwachsenen, die es umgeben." Er sah die vier Kinder an, die vor ihm saßen und ihn mit hoffnungserfüllten Augen ansahen. „Ich bin schon seit langer Zeit Schulleiter von Hogwarts, und meine Schüler überraschen und verblüffen mich noch immer täglich. Es gibt viele Probleme in unserer Welt, doch selbst wenn die Zauberer meiner Generation vermutlich ihr Leben umgeben von Tod und Dunkelheit beenden werden, aber wenn es etwas gibt, dass es geben soll, wenn ich einmal nicht mehr kämpfen kann, dann ist es, dass unsere Enkelkinder in einer Welt aufwachsen könne, die frei von Gewalt und Hass ist. Muggelkinder, Zaubererkinder, Kinder, deren Eltern vor Voldemort starben, Kinder, deren Eltern wegen Voldemort starben, sollten in der Lage sein, sich an den Händen zu fassen und zusammen zu stehen, und auf die Welt blicken können und wissen, dass sie sicher sind. Wenn wir das erreichen, wird es die Macht des Dunklen nicht mehr geben."

Alle jubelten und klatschen, riefen und pfiffen Dumbledore zu, während er lächelte, sein Glas wieder nahm und daraus trank. Harry merkte, dass er so viel klatschte, dass seine Hände weh taten. Als der Applaus verebbt, was etwa eine Minute dauerte, stellte Dumbledore sein Glas ab und wandte sich ihnen wieder zu.

„Gibt es noch Fragen?"

Nach einem Moment hob Harry die Hand und sah sich nervös um.

„Ja, Harry?"

„Ich habe mich gefragt, warum die Heliopathen so gefährlich sind", sagte er.

Dumbledore lächelte schwach. „Die Heliopathen sind Feuergeister, Harry. Sie haben keine Körper, also ist es nicht möglich, sie physisch anzugreifen, dann es wurde dich mehr verletzen als sie. Niemand weiß genau, wie sie existieren können ... weil sie keinen Körper besitzen, haben sie auch kein Herz oder Gehirn, deshalb sollte existieren eigentlich unmöglich sein, obwohl sie trotzdem leben. Die größte Angst vor den Heliopathen erzeugt wohl, wie wenig wir über sie wissen. Wo sie leben, wie sie leben, ihre Sprachfähigkeit, alles. Wir wissen jedoch, dass sie sehr mächtig sind. Weil sie Feuergeister sind, können sie es kontrollieren, heraufbeschwören, darin leben und nur darin existieren. Deshalb ist es extrem schwierig, sie zu schwächen oder zu vernichten, denn das Feuer muss gelöscht werden, bevor sich der Geist ausbreiten kann."

„Nun ... würde eine Wasserleitung ...?", fragte Harry und die Menge gluckste.

„Ja, Wasserleitung haben schon geholfen", sagte Dumbledore nachdenklich. „Natürlich bedarf es viel Wasser, um ein solches Feuer zu löschen, und der Sauerstoff um uns hilft ihnen, mächtiger zu werden. Die Heliopathen sind gefährliche Wesen, Harry, vermutlich noch tödlicher, als wir es uns vorstellen können."

Harry nickte, lehnte sich zurück, und dann meldete sich Mrs. Weasleys zu Wort. „Albus? Die Kinder sollen morgen zur Schule und sie sollten wirklich ins Bett ..."

Dumbledore nickte. „Natürlich, Molly. Ich glaube, dass mich warme Milch und Schokoladenkekse meistens am schnellsten ins Land der Träume bringen, deshalb haben sie meine herzlichste Empfehlung. Gute Nacht, Harry, Ron, Ginny, Luna."

„Gute Nacht", sagte Harry lächelnd, als Mrs. Weasleys sie ihn den Korridor führte. Mr. Weasleys folgte ihnen und zog sich im Gehen eine Jack an.

„Ich bringe Luna nach Hause, in Ordnung?"

„Ja, ich denke, dass wäre nicht schlecht. Ab ins Bett, ihr drei, ich will vor morgen nicht einen Mucks von euch hören. Habt ihr schon gepackt?"

Harry und Ron nickte. Sie gab ihnen noch Gute Nacht – Küsse und trieb sie in ihre Zimmer, doch Ron protestierte: „Professor Dumbledore hat gesagt, wir könnten noch Schokoladenkekse bekomme!"

„Ihr könnt morgen Kekse haben", sagte sie. „Gute Nacht, meine Lieben. Schlaft gut."

Harry und Ron zogen sich um, stiegen in ihre Betten und machten es sich unter der Decke gemütlich. Ron gähnte herzhaft und sagte dann: „Harry?"

„Ja?"

„Sagen wir Hermine lieber noch nichts von diesem neuen Fach", sagte er müde. „So kann sie uns auf dem Weg nach Hogwarts nicht zu Tode langweilen, mit ihrem Gerede, mein ich."

Harry lächelte in sein Kissen. „Gute Idee. Gute Nacht, Ron."

„Nacht, Harry."Ron streckte den Arm aus, zog an einer Kette und das Licht ging mit einem Klick! aus. Nach einigen Minuten schlief Harry tief und fest, träumte von riesigen Feuerbällen, die über Schottland hinweg auf ein Kartoffel-Hogwarts zuflogen, Teller zerschlugen, Popcorn und Snape, der von Astronomieturm fiel, Dumbledore stand über ihm, schüttelte den Kopf und murmelte: „Ich habe dich gewarnt, Severus ...", aber als er am Morgen aufwachte, erinnerte sich an nichts mehr.